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Wie dem Kind den Tod erklären?

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Wie dem Kind den Tod erklären?

still-water

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Hi ich hoffe ich bin hier richtig, vielleicht habt ihr ja Erfahrungen und tipps für mich! Mein Opa ist gestern gestorben, also der Uropa meiner Tochter (5)... Aus verschiedenen Gründen haben wir ihn nicht oft gesehen und dad letzte Treffen ist schon einige Zeit her, ich weiß auch gar nicht ob meine Tochter überhaupt ein Bild vor Augen hat. So, sie bekommt natürlich mit dass ich traurig bin, dass ich weine und wie ich mit Familienangehörigen telefoniere, dann stellt sie Fragen... Wie erkläre ich ihr nun kindgerecht, dass wo der Opa jetzt ist, was ist eine Beerdigung usw... Sie wird nicht mitgehen zur Beisetzung, soviel ist schon klar. Das würde sie nicht verstehen und Oma hat auch darum gebeten, weil sie selbst gesundheitlich sehr angeschlagen ist... Bitte helft mir! Lg


Cassie

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Herzliches Beileid! Mein Papa ist im letzten Jahr gestorben. Wir haben für unseren damals 4jährigen das Buch "Abschied von Opa Elefant" angeschafft. Auch heute wird das Buch ab und an wieder hervorgeholt und mein Sohn ist der festen Überzeugung, sein Opa ist nun eine wunderschöne Blume, die auf einer Wolke lebt. Wenn ich ehrlich sein soll, hat mir sein natürlicher Umgang mit diesem Thema (und auch das immer wieder hinterfragen) ebenfalls Trost gespendet.


anouschka78

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Erstmal mein Beileid. Es kommt auch etwas darauf an, inwieweit du christliche Vorstellungen da mit einbringen willst. Zum eine habe ich meinen Kindern "biologisch" erklärt, dass der Körper irgendwann zu alt ist und nicht mehr repariert werden kann. Dann kann er nicht weiterleben. Er stirbt und hat fertig gelebt. Die "Seele" also das was das "ich" ausmacht sucht sich einen neuen Ort. Meine Kinder haben sich ausgedacht, dass sie als Schmetterlinge bei Gott im Himmel weiterleben. Sprich über deine Gefühle warum du traurig bist. Du wirst Opa nämlich erstmal nicht mehr sehen können. Der alte Körper wird beerdigt, braucht man ja nicht mehr. Und es ist für die Erwachsenen eine Gelegenheit die Seele zu verabschieden. Deien Tochter ist schon 5 und wird das verstehen und einiges nachfragen. Sprich über die Ereignisse. Der Tod gehört zum Leben. Alles Gute A.


Nachtwölfin

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Oje, mein Beileid. Ich erzähle meiner älteren Tochter (4) ganz oft von "früher", als ich ein Kind war, die Geschichten, die meine Eltern und meine Omas mir von ihrer Kindheit etc erzählt haben, besondere Erlebnisse mit oder von verstorbenen Freunden und Verwandten, zeige ihr Fotos usw. So lange man noch über sie redet, sind die Verstorbenen nie ganz aus unserem Leben verschwunden, sondern leben in der Erinnerung weiter. Ich finde das ganz wichtig. Eine Beerdigung ist für mich eine Gelegenheit nochmal so richtig Abschied zu nehmen, evtl weitere Geschichten, die man vielleicht noch nicht kannte auszutauschen. Außerdem erzähle ich ihr, unsere Verstorbenen sind jetzt im Himmel, wo es ihnen gut geht und schauen ab und zu zu uns herunter.


Bonnie

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Das beste Buch dazu ist "Leb wohl lieber Dachs" von Susan Varley. Es ist zu Recht ein Kinderbuch-Klassiker, denn es beschreibt sehr liebevoll und anschaulich (dabei aber weltanschaulich nicht festgelegt) den Tod eines alten, grauen Dachs-Großvaters, der bei allen sehr beliebt war. Der Tod wird hier ganz ohne Schrecken dargestellt, der Dachs war alt und krank und seines Körpers allmählich müde. Eines Nachts träumt er, wie er durch einen dunklen Berg ins Licht geht und dabei seinen gebrechlichen Körper einfach zurücklässt. Am nächsten Morgen finden ihn seine Freunde tot im Sessel. Sie erzählen sich, wie es mit ihm war, erinnern sich an die schönsten Begebenheiten, wie er ihnen geholfen hat usw. Sehr, sehr schönes Buch. Passt bei Euch besonders gut, weil es ja auch der Opa ist, der gestorben ist.


still-water

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...für die Antworten! Es ist das erste mal, dass ein Familienmitglied gestorben ist, ich denke ich werde das Buch mit dem Dachs mal besorgen. Da meine anderen Großelternteile auch alt und teilweise krank sind, werden wir es evtl noch mal brauchen...


Snaffers

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Mein Beileid. Die Geschichte vom alten Dachs gibts auch verfilmt (kommt regelmäßig in der Sendung mit der Maus, lässt sich aber vermutlich auch auf youtube finden). War für mich, als der Opa meiner Jungs gestorben ist, auch der Einstieg. Die Kinder (damals knapp 7 und 4) fanden allerdings das Buch 'Wie ist das mit dem Tod' von Willi wills wissen besser. Das beschränkt sich aufs sachliche, bietet dadurch aber grade uns Großen einen guten Weg das Thema recht sachlich anzugehen. Die Kinder haben daraus dann auch eine Idee mitgenommen, was sie bei Opas Beisetzung gerne machen würden. Oma war damit einverstanden und verrückter Weise ist genau das es, was uns allen einfällt, wenn wir an die Beisetzung denken. Wichtig finde ich, dass man dem Kind klar macht, dass jeder anders trauert und dass es da kein richtig oder falsch gibt. Weinen laut oder leise ist genauso richtig wie nicht weinen, lachen ist trotzdem erlaubt.


LillyMirjam

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Also meine Mutter ist letztes Jahr im März gestorben, damals war unsere Tochter gut 4 Jahre alt und hatte vorher auch mitbekommen, das ihre Oma krank geworden ist. Aus Oma Hilde wurde Oma Rollstuhl durch einen Schlaganfall. Als sie nachts gestorben ist, haben wir sie erst zum Kindergarten geschickt, ohne es ihr zu sagen, aber abends haben wir sie mitgenommen zum "Einlegen/ zur Aufbahrung" jenachdem wie ihr es nennt. Ich habe ihr gesagt, das Oma jetzt hier einige Tage bleibt und das sie jetzt für immer schlafen kann und keine Schmerzen mehr hat. Auch zur Beerdigung war sie mit und hat gesehen, das der Körper in die Erde kommt, aber das die Seele in den Himmel geht, darüber hatten wir vorher gesprochen. Und immer wenn ein Mensch stirbt, gibt es einen Stern mehr, der extra für seine Lieben auf der Erde besonders hell scheint! "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es Dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." (Der kleine Prinz)