Mitglied inaktiv
Hallo Ich zerbreche mir gerade den Kopf, ab wann ich mit Fremdbetreuung beginnen soll. Fest steht natürlich, dass ich es langsam angehe. Im Gespräch mit anderen Mamis und auch mit Erzieherinnen vernahm ich aber Bedenken, die Kleinen zu früh in die Krabbelstube zu geben (obwohl das zur Zeit der allgemeine Trend ist). Die KLeinen würden oft ganz verstört reagieren. Das möchte ich natürlich nicht, dass mein Süsser irgendwelchen Schaden nimmt. Gibt es unter euch ehrliche, die sagen, dass sie es bereuen, ihr Kind zu früh in die Krabbelstube gegeben zu haben? Weil das Kleine sehr verstört reagiert habe? Ich bitte um ehrliche Postings, denn diese gerade diese Frage beschäftigt mich sehr. Oftmals sagen die Mamis, es laufe alles super und nur wenn man näher die Situation kennt, merkt man die Schwierigkeiten, Beruf und Kind zu vereinbaren, wenn die Kleinen noch unter 3 Jahre sind. (um diese Altersgruppe geht es mir). Danke für ehrliche Postings. Es würde mir helfen.
Hallo! Mein Sohn war damals kurz vor zwei Jahren. Ich habe es ihn drei Mal in die Krippe gebracht - mit der Meinung, er bräuchte Kontakt zu anderen Kindern. Die drei Male hat er viel geheult - und das war es mir nicht wert. Er hat lange gebraucht bis er wieder der Alte war. Und hat noch lange Zeit daran geknabbert, war total anhänglich/weinerlich und hat überall gefremdelt. Was er vorher NIE gemacht hatte. Ich kann sagen, daß er ihn fast schon traumatisiert hatte. Klar kann man sagen: Da müssen sie durch. Aber ich bin der Meinung, nicht auf Gedeih und Verderb... Jedes Kind ist anders, und es kann sein, daß Dein Kind es wunderbar packt. Aber das ist eher selten. ABER: Mein Sohn geht nun mit drei Jahren von Anfang an gerne in den KiGa. LG ANtje
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Danke Frosch fuer deine ehrliche Antwort. Mich wundert, dass so viele Mütter keine Probleme zu haben scheinen, wenn sie ihre Babies mit wenigen Monaten schon weg geben. Ich hätte das nie gekonnt und auch jetzt ist es schwer, daran zu denken. Aber in dieser frühen Entwicklungsstufe ist das sicher sehr problematisch und muss mit viel Fingerspitzengespür angegangen werden im Interesse des Kindes. Mir wurde auch sogar von Kindergartentanten gesagt (natürlich hinter vorgehaltener Hand), wie schwierig es ist, wenn so Kleine in Fremdbetreuung kommen. Da sind wesentliche Bindungsprozesse nicht abgeschlossen. Daher meine Sorge. Aber ich denke, nur wenige Mütter machen es sich da leicht, daher respektiere ich jede Entscheidung für frühe Betreuung. Aber ich frage mich nur, ob es wirklich so problemlos ist, wie manche vorgeben. Das war meine Frage. Danke für eure Postings
Entscheidend ist glaube ich, ob man als Elternteil von der Qualität der Einrichtung (KITA oder TAMU oder Kinferfrau) überzeugt ist. Dies war bei Frosch nicht der Fall. Wenn das aber gegeben ist, steht es nichts im Weg, das Kind zuerst Stundenweise und dann länder in die Hände von Dritten zu lassen. Die Mutter bleibt für immer die Mutter, auch wenn man sehr früh damit angefangen hat. So ist meine Erfahrung. Meine Tochter lebt sehr gut am Tag oder über mehrere Tage ohne mich, jedoch wird mein Mann abgeschrieben, sobald ich wieder da bin, dann darf er nichts mehr machen, nur Maman darf ins Bett bringen oder Essen geben, oder oder oder... Ich finde es ist normal und dann bekommt meine Tochter auch meine volle Aufmerksamkeit, alles Andere (Haushalt, Telefonate, mein Mann) muss warten. Daher würde ich wie folgt zusammenfassen: - Egal wann, nur wenn man über die Betreuungsperson oder Einrichtung 100% überzeugt ist. - Sobald man zurück ist, nur dem Kind sich widmen und sonst nichts tun, was das Kind weiter ausgrenzen würde. - Dann versteht das Kind sehr gut, dass jeder seine Aktivitäten am Tag nachgeht und nur für besondere Momente zusammen sein kann. Dies klappt bei uns sehr gut und es ist wirklich keine Lüge oder Verschönerung der Wahrheit.
Hallo, Fumi kam mit 15 Monaten ganztags in die Krippe, Temi mit 6 Monaten. Beide haben es problemlos gepackt und keinerlei Schäden davongetragen Sie sind beide psychisch stabil und sehr selbstbewußt. Fumi ist jetzt 9, Temi wird bald 5. Ja, jedes Kind ist anders, und nicht alle "vertragen" es. Aber zu behaupten, es sei nur selten der Fall, daß ein Kind es "veträgt", finde ich dreist. Untersuchungen zeigen, daß die meisten Kinder auch frühe Fremdbetreuung (also vor dem 3. Geburtstag) sehr gut vertragen. 90% der Kinder weltweit kennen es nicht anders, und die Kinder in anderen Ländern sind nicht gestörter als die Kinder in Deutschland. Lieben Gruß, Elisabeth.
Entschuldigung, dann war ich fehlinformiert. So wurde mir das "damals" gesagt. Dreist ist etwas anderes :-/
ich kenne das Wort nicht. Was ich aber zum Thema sagen kann ist folgendes. Meine Tochter habe ich Stundenweise zwischen 3 Monate und 6 Monate in eine Privat Kripe immer wiedermal betreuung lassen, wenn unsere Kinderfrau nicht konnte. Ab 9 Monate hatte sie ganztags eine liebevolle TAMU. Durch diese sehr frühe "Fremdbetreuung" kannte sie es nie anders und wir haben damals keine Eingewöhnung gebraucht. Erst beim Start im KIGA hat sie einige Tage gebraucht um sich zu gewöhnen, bis die dann ganztags dort bleiben wollte.
Ich denke, dass jedes Kind in jedem Alter mit einer Fremdbetreuung klarkommen kann. Die Frage ist nur, wie man das anstellt. Wenn ein Kind nach nur 3 Tagen in einer Krippe schwer traumatisiert ist dann kann da ja wohl mit der Eingewöhnung etwas nicht ganz gestimmt haben. Bei uns wird auf die Kinder eingegangen und jedes Kind bekommt die Zeit die es braucht. Mein Sohn geht jetzt schon seit 3 Monaten in den KiGa (er war 2 1/2 als er reinkam) und er geht erst seit einer Woche den ganzen vormittag. Das ist eine sehr lange Eingewöhnung, schneller hätte es bei ihm nichts gebracht. Aber dafür geht er sehr sehr gerne hin. Außerdem ist es tatsächlich so das in fast allen anderen Europäischen Ländern und auch in Ostdeutschland die Kinder mit einem Jahr in den Kindergarten gehen und die sind bestimmt nicht alle gestört. Wenn Du allerdings selber so zweifelst ob es das richtige ist, dann würde ich es lieber lassen. Dein Kind merkt wenn du unsicher bist und dann wird das nicht klappen. LG Verena
Hallo! Naja, ich habe bisher sehr wenig gutes über die Einrichtung gehört. Und hatte auch damals das Gefühl, daß es eine "Kinderabladestätte" ist. Die Pädagoginnen haben sich kaum gekümmert. Aber ich kenne meinen Sohn und weiß (!), daß es eindeutig zu früh war. Ich habe ihm damals nichts negatives suggeriert, auch nicht geheult, falls das nun in mein Posting hineininterpretiert wird ;-) Übrigens habe ich geschrieben „fast traumatisiert“ und nicht „schwer traumatisiert“ – bitte lesen, das ist nämlich ein gewaltiger Unterschied! LG Antje
O.K., habe das mit dem traumatisiert absichtlich etwas übertrieben. Ich kenne nämlich wirklich sehr viele Kinder die mit 1 Jahr oder noch jünger schon in einer Tageseinrichtung waren und bei denen hat das super geklappt. Und ich bleibe bei meiner Meinung das es nicht zu früh war für dein Kind, sondern das es falsch angegangen wurde. Wenn du schon selbst schreibst das es mehr eine Kinderabladestätte war dann ist das ja auch kein Wunder. Und der Satz mit dem "dahinterstehen" der war auf Edina bezogen, weil ich aus ihrer Frage heraushöre das sie eigentlich schon sicher ist das sie ihrem Kind damit schaden würde. War nicht böse gemeint, wirklich. LG Verena
"Und ich bleibe bei meiner Meinung das es nicht zu früh war für dein Kind" *Kopfschüttel* Dann kennst Du mein Kind wohl besser als ich? Tut mir leid, jedes Kind ist anders, und bei meinem Kind war es zu früh. LG Antje
Hallo, schließe mich in den meisten Punkten Eliabeth und Mistinguette an. Unser Sohn kam mit 13 Monaten in die Kita, nach zwei Wochen Eingewöhnungszeit ganztags und ich würde das immer wieder tun, völlig unabhängig davon, ob beide Eltern arbeiten oder nicht, weil ich einfach denke, dass es für das Kind jedenfalls bei uns das beste war. Bei uns in der Kitagruppe haben übrigens alle Kinder so um ein Jahr herum angefangen, PRobleme gab es fast nie und wenn lag das an den Eltern, die nicht loslassen konnten. Wie Mistinguette aber schon sagt, es ist absolut wichtig, dass die Einrichtung wirklich gut ist, so kleine Kinder voll einbezogen werden (bei uns waren Kinder von 6 Monatne bis 6 Jahren zusammen inder Gruppe, das ist optimal) und sich um sie gekümmert wird. Das war bei uns der Fall, besser kann ich es mir kaum vorstellen. Wenn das gegeben ist, denke ich, ist es das beste, was man für das Kind tun kann. Gruß, Renate
Hi Edina! Ich selbst habe es bereut, allerdings ging es nicht um eine Krabbelstube, sondern schon um Kiga. Mein Sohn war 3J, 8M alt, als er letztes Jahr im August in den Kiga sollte. Wir haben vorher auch schon "geübt" mit einer KRabbelgruppe 2 x pro Woche. In der KRabbelgruppe hat es ein halbes Jahr gedauert, bis ich nach Hause gehen konnte, dann dachte ich, wir hätten es geschafft und der Kiga-Start würde auch gut funktionieren. Ich war 100%ig (!!!) überzeugt von Kiga und den Erzieherinnen und bin es heute noch!!! Meinem Sohn war die tägliche Trennung von Mama aber einfach noch zuviel. Es klappte mal so 2-3 Tage, dann ging wieder gar nichts mehr und ich hab wieder im Flur gesessen. Das Ganze zog sich über 2,5 Monate hin und es gab keine kontinuierliche Besserung. Er hat auch geweint oder war oft traurig, wenn er dort allein war, hat häufig auf mich gewartet, war total kaputt und reizüberflutet vom Kiga etc. Nach 2,5 Monaten haben wir uns entschieden und die Erzieherinnen haben uns unterstützt: Wir haben ihn wieder abgemeldet. Heute bereue ich es, damit jemals angefangen zu haben, denn er bleibt immer noch nicht wieder irgendwo allein (bei Oma o.ä.). Diese Trennungsängste sind in der Kigazeit wieder entstanden (obwohl ich ihn dort nie schreiend allein gelassen habe) und wir müssen jetzt einfach abwarten. Mittlerweile ist er 4 Jahre und es sieht momentan nicht so aus, als würde er es dieses Jahr im Sommer mit Kiga packen, eben wegen dem schiefgelaufenen Versuch letztes Jahr :-(. Ich würde es mir an deiner Stelle angucken und vielleicht auch probieren, allerdings würde ICH nie wieder so eine lange Eingewöhnung probieren, sondern früher das Ganze beenden, um da unbeschadet heraus zu gehen. LG Janet
Hallo Edina, meine beiden Kinder (jetzt 5,5 und 1,5) wurden auch früh "fremdbetreut"; meine Tochter kam mit 17 Monaten in eine Krabbelgruppe, mein Sohn mit 7 1/2. Bei meiner Tochter war die Eingewöhnung etwas schwierig, weil sie ausgerechnet in dieser Zeit extrem Mama-anhänglich war (allerdings bedingt durch familiäre Konflikte bei uns zu Hause) und ich mir für die Eingewöhnung nicht genug Zeit genommen habe. Dementsprechend hat es bei ihr auch länger gedauert, bis sie sich bei der Verabschiedung freiwillig von mir gelöst hat. Bei meinem Sohn, der ja noch erheblich kleiner war, war die Krabbelgruppenbetreuung von Anfang an kein großes Problem; es gibt zwar immer mal wieder Zeiten, wo er nicht so gern hingeht (er braucht dann etwas länger, bis er in den Gruppenraum geht und "klebt" noch ein bisschen an seinem Papa), aber eigentlich macht es ihm Spaß. Mich macht ein bisschen stutzig, dass du über eine Fremdbetreuung unter drei nachdenkst und nun Argumente sammelst, die dagegen sprechen. Möchtest du dir selbst oder jemand anders beweisen, dass es doch noch zu früh ist? Bist du selbst vielleicht noch gar nicht bereit zu diesem Schritt? Für mich wäre es nicht in Frage gekommen, meine Kinder "erst" mit drei Jahren in eine Betreuungseinrichtung zu geben, da ich selbständig bin und nach einer längeren Berufspause wieder von Null anfangen könnte. Ich habe deshalb immer gearbeitet und dann eine Betreuung gesucht, wenn ich gemerkt habe, dass ich Probleme bekomme, Arbeit und Kind miteinander zu vereinbaren (ich arbeite von zu Hause, bin daher zeitlich in gewisser Weise flexibel). Neben den Vorteilen für mich liegen für mich allerdings die Vorteile für die Kinder ganz klar auf der Hand: meine Tochter ist mit ihren 5,5 extrem selbstbewusst und offen im Umgang mit anderen, fügt sich ziemlich problemlos auch in fremde, größere Kindergruppen ein und agiert sozial ausgesprochen verantwortungsbewusst. Unser Söhnchen ist für derlei Aussagen natürlich noch zu klein, aber auch er ist sehr offen, kontaktfreudig, neugierig auf andere Kinder und sehr selbständig (beschäftigt sich auch ausdauernd und lange allein). Natürlich spielt auch die Persönlichkeit der Kinder eine Rolle, aber ich halte den frühen Kontakt mit anderen Kindern auch für eine große Chance, zumal in Zeiten, in denen mobilitätsbedingt kein größerer Familienverband mehr auf einem Raum lebt und auch Nachbarschaftskontakte (auch mit Nachbarskindern) oft nur durch intensive Pflege seitens der Eltern zustande kommen. Außerdem lernen Kinder leichter und schneller von anderen Kindern als von ihren Eltern. Die Leute in meiner Umgebung, die sich gegen eine frühe Fremdbetreuung aussprechen, mögen sich entweder selbst nicht so früh von ihren Kindern lösen oder übernehmen die traditionellen Rollenmodelle ihrer Eltern (Mann geht arbeiten, Frau bleibt zu Hause und betreut die Kinder). Natürlich gibt es auch tiefenpsychologische Argumentationen dagegen (s. Forum von Doc Posth), aber meines Erachtens ist da immer eine gute Portion Weltanschauung mit dabei. In Frankreich beispielsweise gelten Frauen, die drei Jahre mit ihren Kindern zu Hause bleiben, als großbürgerliche Schicksen, die es nicht für notwendig halten, ihren Beitrag auf dem Arbeitsmarkt zu leisten. Und die französischen Kinder wirken auf mich psychologisch keineswegs gestörter als die Deutschen, auch wenn sie oft schon mit ein paar Monaten in die "Crèche" kommen. Die Einstellung zu diesem Thema hat also auch viel mit dem Frauenbild in der jeweiligen Gesellschaft zu tun. LG, ich hoffe, du findest für dich die richtige Entscheidung Nicole
Hallo! "In Frankreich beispielsweise gelten Frauen, die drei Jahre mit ihren Kindern zu Hause bleiben, als großbürgerliche Schicksen, die es nicht für notwendig halten, ihren Beitrag auf dem Arbeitsmarkt zu leisten" Ehrlich? Generell?! Na, da bin ich froh, daß ich nicht in Frankreich leben muß ;-) LG Antje
Hallo Antje! Ja, ehrlich, jedenfalls sind so die erstaunten Reaktionen vieler französischer Mütter, denen man die Situation in Deutschland schildert. Übrigens: Wenn du in Frankreich leben würdest (insbesondere, wenn du schon etwas länger dort wärst), hättest du vielleicht auch eine andere Sichtweise zur frühen Kinderbetreuung auswärts, weil sie dort - zumindest nach meinem Erleben - erstens selbstverständlich und zweitens meist sehr gut ist. Die Vorstellung von optimaler Kinderbetreuung ist schlichtweg eine andere als hier in Deutschland, das ja einen ziemlich "Müttermythos" pflegt (der, nebenbei bemerkt, tatsächlich ein Relikt aus den Zeiten ist, in der die Mütter in den großbürgerlichen Schichten nicht arbeiten gehen "mussten", weil sich der Mann das aufgrund seines Verdienstes leisten konnte). Dort werden Kinder auch schon früher eher im (vor)schulischen Sinne gefördert... LG Nicole
Ah, eines meiner Lieblingsthemen ;-). Tatsächlich stammt das deutsche Mutterbild weitgehend aus dem Großbürgertum, wurde aber zur Nazizeit "verallgemeinert". Interessant ist in dem Zusammenhang der deutliche Unterschied zwischen Realität und Anspruch in der Nazizeit. Tatsache war ja, daß viele Mütter arbeiten mußten, weil die Väter im Krieg waren. Aber das "offizielle" Bild der Mutter war ein klassisch-großbürgerliches. Im Grundgesetz wurde dieses Bild dann festgeschrieben, nicht zuletzt als Anti-Haltung zu den emanzipatorischen Ansprüchen des Kommunismus in der ebenfalls in Gründung befindlichen DDR. In allen anderen Kulturen und zu allen anderen Zeiten war es hingegen selbstverständlich, daß die Erziehung der Kinder nicht alleine der Mutter oblag. Mein absolutes Lieblingssprichwort zu dem Thema: "It takes a village to raise a child." Ein afrikanisches Sprichwort. Tatsache ist nämlich, daß Kinder verschiedene Anregungen brauchen, um sich richtig zu entwickeln, und keine einzelne Person kann komplett alle Anregungen geben. Bei uns behilft man sich, indem die Mutter das Kind von Krabbelgruppe zu musikalischer Früherziehung zu Kinderturnen schleift, aber das ist doch nicht mehr als ein künstlicher Ersatz. Das "natürliche" Entwicklungsumfeld für ein Kind ist eine Gruppe von verschiedenen Personen verschiedenen Alters und mit verschiedenen Interessen, aus der es sich zu jeder Zeit die Anregungen herausgreifen kann, die in dem einzelnen Moment seinen Bedürfnissen entsprechen. Auch ein Kindergarten oder eine Krippe sind insofern ein Hilfskonstrukt, aber immerhin eines, das der idealen Umgebung näher kommt als die Mutter, die mit ihrem Kind - meistens noch dazu einem Einzelkind - zu Hause sitzt und Bauklötzchen aufeinanderstapelt. So, zerreißt mich. Ich weiß, daß meine Haltung in Deutschland politisch und gesellschaftlich nicht erwünscht ist. Es gibt aber ausgezeichnete wissenschaftliche Untersuchungen dazu. Im "Baby und Job"-Forum kann man einiges dazu finden, wenn man meinen Namen in die Suche eingibt. Schönen Gruß, Elisabeth. P.S.: Natürlich bin ich der Ansicht, daß eine gute Mutter die Entwicklung des Kindes besser fördern kann als eine schlechte Kindertagesstätte. Und leider gibt es in D zu viele schlechte KiTas, Krippe und ähnliches.
Hallo! Du bringst es mit diesem Satz auf den Punkt: "Natürlich bin ich der Ansicht, daß eine gute Mutter die Entwicklung des Kindes besser fördern kann als eine schlechte Kindertagesstätte." Ich glaube, mein Sohn wurde von uns gut gefördert, da die Erzieherin sagt, daß er sehr "fit" ist :-) - er hatte auch so viel Kontakt zu anderen Kindern (Spielplatz, Krabbelgruppe etc.) Früher war der Familienzusammenhalt (gezwungenermaßen) ein anderer, da war jeder für jeden da. Ich finde diesen Spruch sehr schön! LG Antje
Liebe Frosch, Da ich aus Frankreich komme und das Modell meines Landes trotz Wohnort in Deutschland auch hier versuche durchzuführen kann ich folgendes zu Elisabeth bzw. Hase 67 ergänzen. Die Frau in Frankreich auch in den wohlhabenden Familien hatte nie die Rolle ihre Kinder selber zu erziehen. Es war nämlich so, dass Babies oft an "Nourrice" also Kinderfrau, die die Kinder gestillt haben, auf dem Land gegeben hat. Erst wenn die Kinder größer waren und erzogen werden sollten, sind diese in die Familie zurückgekehrt und wurden dann ausgebildet, jedoch nicht von der Mutter sondern von Gouvernanten oder Lehrer. Die Mutterrolle war nie die Einzige Rolle einer Frau in Frankreich, sondern es war eine von den Rollen einer Frau. Sonst sollte sie in der Gesellschaft agieren, ihr Haus führen, ihren Mann unterstützen etc.... Deshalb ist diese Vorstellung x Jahren zu Hause bei den Kindern zu bleiben in der Tat für viele pure Luxus oder noch eher Ressourcen Verschwendung, wenn man als Frau ausgebildet wurde und einen Beruf zu üben hätte. Es ist natürlich in Deutschland ganz anders und ich respektiere, die Tatsache, dass meine Schwegerin bald Mutter von 4 zu Hause bleibt und sich über den Gehalt meines Bruders (auch in Deutschland verheiratet), weil es reicht für die große Familie. Ich fände es aber für mich nicht vorstellbar, deshalb arbeite ich schon immer und werde es weiter tun, auch wenn wir irgendwann vielleicht noch weitere Kids bekommen. Gott sei Dank kommt mein Mann mit dieser Leben Einstellung von mir klar. Würden wir jedoch in Frankreich leben, bräuchte ich mich nicht schon heute um einen Hortplatz zu bemühen und so viel Energie in der Organistion der Betreuung zu investieren. Ganz unter uns gesagt: es nervt einfach. Voilà, noch Fragen.
Hallo! Sehr interessant, was Du geschrieben hast! Ich verurteile das keineswegs - wenn alle dabei glücklich sind, ist es doch gut! Ja, ich würde gerne auch wieder arbeiten - aber wie gesagt, die Krippe ist nichts. Und mein Sohn macht noch Mittagsschlaf, also kann ich ihn nicht länger im KiGa lassen. Leider kann ich mir keine Illusionen machen, in meinem Job etwas zu finden. Ginge nur als Vollzeitstelle - und da habe ich keine Betreuungsmöglichkeiten, da zB. die Schwiegereltern zu alt sind. Jobmäßig bin ich absolut offen für anderes, aber wenn schon Millionen Arbeitslose auf dem Markt sind, habe ich schlechte Chancen, etwas zu finden. Ein Job auf 400-Euro-Basis wäre mir am liebsten... LG Antje
Das Thema der Kinderbetreuung ist für uns auch nur über "Fremden" möglich, weil meine Eltern in Frankreich leben und meine Schwiegermutter weit über einem Jahr mit uns kein Wort gewechselt hat. Deshalb habe ich mit meinem Mann uns ein Netzwerk an Ersatzperson aufgebaut und bisher waren wir sehr zufrieden. Der Punkt ist der, mein Mann und ich verdienen beide nicht schlecht und somit können wir uns bestimmte Leistungen einkaufen. Wir haben auch das Glück, dass unsere TAMU bis 18 Uhr unsere Tochter hätte nehmen können (kam aber fast nie vor). Der KIGA bietet eine Ruhe Gruppe Nachmittags an, somit kann unsere Tochter auch schlafen oder zu mindest sich ausruhen (zuhause macht sie 2-3 St. Nachmittagsschlaf am Wochenende immer nocht). Wie gesagt, es kostet nur sehr viel Zeit und Ernegie das Ganze zu organisieren. Wäre ich in Frankreich, hätte ich nie mich mit dem Thema auseinander setzen sollen. Na ja, nach 11 Jahren Leben in Deutschland würde ich für andere Sachen dieses Land auch nicht missen wollen. Bis auf die Familien Politik und die Rolle der Frau in der Gesellschaft ist schon Okay hier! (nicht schimpfen, ich weiss es gefällt nicht immer jedem, wenn ich sowas schreibe!)
Hallo, wir haben nichts zu bereuen, weil wir unseren Sohnemann - nach Meinung vieler - erst sehr spät, mit 3,5 Jahren in den KiGa gebracht haben. Da ich kurz vor seinem 2. Geburtstag wieder angefangen habe, Teilzeit zu arbeiten, wurde uns vom KiGa kurzfristig ein "Querstart" angeboten. Unserer Meinung nach war Sohnemann aber in keinster Weise bereit dafür, sondern brauchte einfach noch individuellen und fürsorglichen Zuspruch, der in großen KiGa-Gruppen einfach nicht gegeben ist. Kontakt zu anderen Kindern hat und hatte er häufig, da wir auch im Freundeskreis Familien haben, die ebenso denken. In dem KiGa, wo er hätte anfangen können, wurde uns auch gesagt, dass man es - wenn es irgendwie machbar ist - vermeiden sollte, Kinder unter 3 dorthin zu schicken, da diese sich manchmal doch sehr schwer tun und so ein KiGa-Tag extrem anstrengend ist. Schlußendlich muß man wirklich auf das Kind achten und seinem subjektiven Eindruck nachgeben. Wir haben es so gelöst, dass Sohnemann abwechselnd - je nach Arbeitszeiten - von Mama, Papa oder Oma betreut wurde und wir sind der Meinung, dass für ihn diese 1,5 Jahre "Aufschub" und "Einzelbetreuung" sehr wichtig waren. Als er dann mit 3,5 Jahren in den KiGa kam, betrug seine Eingewöhnungszeit übrigens nur 3 Tage - nicht, weil wir nicht mehr zur Verfügung gehabt hätten, sondern einfach, weil er nicht mehr gebraucht hat. Das war für alle Beteiligten sehr angenehm.
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