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Unsicher welcher Kita, Hilfe!

Unsicher welcher Kita, Hilfe!

Linchen21

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Hallo zusammen, es ist ein Luxusproblem. Trotzdem ist es für uns derzeit sehr schwer… wir haben zwei Kitas zur Auswahl und ich bräuchte dringend Rat. Unsere Tochter wird 2,5 Jahre alt, wenn die Eingewöhnung startet. Sie ist sehr zurückhaltend neuen Menschen gegenüber, braucht relativ lang um warm zu werden. Sie ist außerdem motorisch oft unsicher, mag es nicht gerne, wenn andere wild sind. Ich denke, die erste Zeit in der Kita wird- egal, für welche wir uns entscheiden- erstmal schwer. So, die eine Kita liegt etwa 3km von unserem Haus entfernt. Mit dem Auto schnell zu erreichen, mit dem Rad auch ok. Allerdings wurde uns dort nun erzählt, dass anstatt der vorher angekündigten 20 Kinder pro Gruppe nun 25 in die Gruppe gehen. Davon 7 U3 Kinder. Auf diese 25 Kinder kommen dann 2,5 Erzieherinnen und eine Praktikantin. Das Mittagessen wird plötzlich doch nicht mehr in der Gruppe eingenommen, sondern im offenen Bereich - heißt: alle essen quasi zusammen. Ein vorheriges Kennenlernen der Einrichtung für die Kleinen ist bisher nicht geplant. Kein Sommerfest oder Ähnliches, wo unsere Tochter die Umgebung schon mal sehen kann. Beim ersten Besuch durfte sie nicht mit. Die zweite Kita ist leider 7km weit weg, einmal quer durch die Innenstadt. Fahrweg circa 16-18 Minuten mit dem Auto. Meine Arbeit liegt allerdings nur 5 Minuten zu Fuß weit weg von der Kita (trotzdem… sollte mal ein zweites kommen, gehe ich ja wieder in elternzeit). Die Kita hat 20 Kinder in der Gruppe mit 4 Erzieherinnen und einer Studentin. Es gibt eine Musikpädagogin und es wird sehr viel wert darauf gelegt, dass die Kinder viel raus gehen. Außerdem kenne ich dort ein paar Erzieherinnen schon ganz gut. Zur besseren Eingewöhnung dürfen die Kinder vor der Sommerferien mehrmals mittags kommen und die Einrichtung besuchen. Was würdet ihr tun? Wir sind so unsicher. Die 2. Kita hat uns schon mehr zugesagt. Aber der Fahrweg ist ja nicht ohne. Was würdet ihr tun? Danke euch!!


Managerin

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Antwort auf Beitrag von Linchen21

Wichtig ist, dass ihr euch sicher seid, die richtige Wahl getroffen zu haben und nicht mit unguten Gefühl hin geht. Das klingt für mich eher bei der zweiten Kita so... Der Vorteil von der ersten Kita scheint für euch nur die Nähe zu sein. Also eher die zweite ... Aber egal wofür ihr euch entscheidet: ihr als Eltern musst innerlich überzeugt sein, dass das gut für eure Tochter ist und dass es toll wird! Und das musst ihr auch ausstrahlen. So Gedanken wie "die erste Zeit in der Kita wird- egal, für welche wir uns entscheiden- erstmal schwer." solltest du erstmal versuchen zu ersetzen durch "das wird ihr helfen aufgeschlossener zu werden" oder "gut, wenn sie mit anderen Kindern viel spielt" - was auch immer die einfällt... Wenn deine Tochter merkt, dass ihr als Eltern bedenken habt, wird was ihr schwer fallen.... Wenn du ihr das Gefühl vermittelst, dass das super wird und total Klasse ist, geht es vielleicht schneller als du denkst! (Noch ein Grund die Kita zu nehmen, bei der ihr euch wohler fühlt)


Goldherz

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Hallo, so wie du es beschreibst, möchtest du den zweiten Kindergarten. Allein schon wegen dem Betreuungsschlüssel würde ich diesen nehmen. Da kann vermutlich auch mal ein/e Erzieher/in krank sein, ohne dass deine Zeiten gekürzt werden/ die Gruppe vorübergehend geschlossen ist und du ein Betreuungsproblem bekommst. Aber auch aus den anderen Gründen, die du schreibst, würde ich ganz klar diesen nehmen. Noch etwas: Für dein Kind ist es ganz wichtig, dass DU ein gutes Gefühl dabei hast, es dort hinzugeben. Bei welchem Kindergarten hast du das? Grüße


Astrid

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Hallo, bitte immer aufs Bauchgefühl hören. Wenn man das nicht tut, rächt sich das. Ich habe beim ersten Kiga meiner Tochter ein eher nicht so gutes Gefühl gehabt, aber nicht darauf gehört, weil es überall zu wenig Plätze gab und wir froh waren, dass dort noch welche frei waren. Und tatsächlich kam meine eher zurückhaltende Tochter dort ein Jahr lang innerlich nicht wirklich an und hat sich dort sehr unwohl gefühlt. Wir haben dann in einen anderen Kiga wechseln können, bei dem ich sofort ein gutes Bauchgefühl hatte. Und sowohl meine Tochter als auch später mein Sohn sind da sehr glücklich gewesen. Man muss aber dazu etwas Wichtiges sagen: Beim Bauchgefühl geht es NICHT um Zahlen, Daten, Fakten. Es geht nicht darum, wie groß die Gruppen sind, wie viele Erzieherinnen dort sind, oder wie weit die Entfernung ist. Sondern man muss in den infrage kommenden Einrichtungen selbst gewesen sein und die Atmosphäre gespürt haben. Man merkt als Mutter schon nach einer Viertelstunde, ob man die Art der Erzieherinnen, die Art des Umgangs mit den Kindern, die gesamte Atmosphäre (fröhlich, aufgeschlossen, oder eher gereizt und ungeduldig usw.) mag. Es reicht dabei auch nicht, dass du die Erzieherinnen kennst, sondern du muss erlebt haben, wie sie wirklich miteinander und mit den Kindern umgehen. Deshalb würde ich beide Kigas besuchen, falls du in dem zweiten noch nicht warst. Und dann überlegen, wie dir die Stimmung, die in der Luft lag, zugesagt hat. DAS ist das entscheidende Kriterium. Unser zweiter Kiga zum Beispiel, in dem meine Kinder wirklich happy geworden sind, war auf den ersten Blick gar nicht so perfekt: das Gebäude war älter, die Einrichtung nicht sehr schick. Aber: Es gab jeden Morgen eine Kinderkonferenz, wo die Kinder selbst entschieden, wer was heute tun möchte. Es wurden regelmäßig Künstler eingeladen, die mit den Kindern Projekte gemacht haben, aber auch andere Berufsgruppen (Polizisten, Feuerwehrleute, Müllarbeiter usw.). Die Kinder durften selbst entscheiden, wie die Räume gestaltet und dekoriert wurden. Alles an Gebasteltem war von den Kindern selbst gemacht, und nicht von den Erzieherinnen (das erkennt man immer daran, dass Deko verdächtig perfekt aussieht). Es gab einen Gemüsegarten der Kinder, es wurde gemeinsam Brot gebacken, Müll getrennt, ein Komposthaufen gepflegt und tausend tolle Projekte mehr. Die Erzieherinnen war fröhlich, gut gelaunt und engagiert. Sie setzten sich durch, wurden aber nie laut. Sie mochten sich auch untereinander, die Stimmung war immer gut. Das sind so ein paar Kriterien, die Kinder (und Eltern) wirklich glücklich machen. Und für einen guten Kiga würde ich auch ein paar Kilometer mehr fahren. Denn ein guter Kiga ist unbezahlbar, für einen schlechten bezahlt das Kind dagegen einen hohen Preis. LG


Chaka!

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Definitiv Kita 2! Das pädagogische Konzept erscheint nach deiner Beschreibung definitiv besser und auch ihr scheint schon längst dorthin zu tendieren. Für Kita 1 spricht ja ausschließlich die Nähe - das finde ich aber nicht ausreichend als Pro-Argument Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, dass 7km ein so großes Hindernis sind, vor allem, wenn du ein Auto hast. Wohnst du so, dass alles immer in unmittelbarer Nähe ist? DEN Weg würde ich definitiv in Kauf nehmen


Aixoni

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Hey, Ich würde den Fahrweg in Kauf nehmen und das scheint dir ja auch dein Bauch zu sagen, so wie du die Kitas beschreibst. Das wichtigste in meiner Meinung nach, dass das kind sich wohl fühlt und da ist die chance wahrscheinlich bei der zweiten Kita größer.


kia-ora

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Uns wurde letzten Sommer ein KiGa in 12km Entfernung zugewiesen. Die Fahrerei ist ätzend aber der KiGa einfach großartig. Als uns dieses Jahr ein Platz im Waldkindergarten in 3km Entfernung angeboten wurde, habe ich abgelehnt.


Piccadilly

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Du hast Dir die Antwort schon selber gegeben: Du hast geschrieben, dass Kita 2 mehr zusagt. 7 km Fahrtweg ist doch nichts! Du musst sicher sein, dass Deine Tochter sich dort wohlfühlt. Sie muss den Tag dort verbringen, nicht Du. Ich hatte damals 2 Kitas die für mich auf Platz 1 lagen: einer auf dem Weg zur Arbeit und einer genau entgegengesetzte Richtung. In beiden hätte er sich wohl gefühlt. Beide habe ich angegeben und letztendlich hat der Kita-Navigator entschieden: es wird der Richtung Arbeit. Aber der andere wär auch völlig in Ordnung gewesen.


kea2

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Ich würde die zweite Kita nehmen. Die erste Einrichtung klingt eher nach Aufbewahrung, als nach einem Kindergarten, wo die Kinder gut betreut und gefördert werden. Das kann für selbstbewusste Kinder ohne Baustellen passen, aber für Deine Tochter vermutlich eher nicht. Wäre der Fahrweg zur zweiten Kita vielleicht mit dem Fahrrad schneller, weil man da anders fahren kann, als mit dem Auto? Ich kann verstehen, dass Ihr den Fahrweg blöd findet, aber es ist sehr viel wert, wenn die Kinder sich im Kindergarten wirklich wohl fühlen und passend gefördert werden. Wir hatten für unsere Kinder einen ganz tollen kleinen Kindergarten, wo der abgedroschene Satz stimmte, dass jedes Kind da abgeholt wurde, wo es stand. Ich habe erst im Laufe der Jahre gemerkt, wie gut der wirklich war, als sich bei unseren Kindern in der Grundschule zeigte, dass beide Special Effects haben, mit denen der Kindergarten so super umgegangen ist, dass es dort lief und dass beide sich sehr wohl gefühlt haben. Ich weiß von zwei anderen Eltern, dass es denen ähnlich ging.