nilsemilia
Hallo, ich bräuchte mal hilfe. Unsre Tochter (3 Jahre) war eigentlich immer sehr fröhlich und aufgeschlossen. Seit ein paar wochen wird sie immer schüchterner. Mitlerweile möchte sie nicht mehr alleine schlafen obwohl sie auf ihr eigenes zimmer immer sehr stolz war. Außerdem möchte sie nicht in den Kindergarten. Und ständig weint sie wegen jeder kleinigkeit und wenn ich sie behutsam frage was denn los ist sagt sie sie weiß es auch nicht genau. Ich bin echt langsam mit meinem latein am ende hat jemand tipps für mich. LG
Hallo, als meine Tochter in diesem Alter war, habe ich mit abendlichen "Bettkanten-Gesprächen" angefangen, das ist eine wunderbare Möglichkeit, mehr über das Innenleben des Kindes zu erfahren. Dabei spricht man beim abendlichen Insbettgeh-Ritual einfach darüber, was das Kind alles an diesem Tag erlebt hat. Man zählt z. B. der Reihe nach auf: Weißt du noch, heute morgen im Kindergarten hattet Ihr Obsttag (Waldtag, Spielzeugtag etc.), mittags haben wir dies und jenes gegessen, nachmittags war die Lotta zu Besuch da, dann kam der Papa nach Hause usw., usw. So bekommt der Tag nochmal Struktur und das Kind erinnert sich. Dann kommt der wichtige Teil: Man erzählt sich gegenseitig, welches das schönste, und welches das blödeste Erlebnis an diesem Tag war. Es dauert manchmal einige Zeit, bevor dazu vom Kind etwas kommt (bis dahin kann man von sich selbst und seinem schönsten Erlebnis erzählen oder von seiner eigenen Kindergartenzeit). Aber irgendwann im Laufe der Abende kommt etwas, und oft staunt man, welche Ereignisse vom Kind als bedeutsam eingestuft werden (Dinge, die man selbst oft eher als nebensächlich betrachtet hat), was das Kind beschäftigt und wie es verschiedene Situationen wahrgenommen hat. Ich hatte dabei unzählige Aha-Erlebenisse. Zugleich hilft so ein allabendliches Bettkantengespräch dem Kind, die Ereignisse des Tages einzuordnen, zu verstehen, zu bewerten, ihnen einen Platz zu geben. Und dies wiederum sorgt dafür, dass belastende oder beängstigende Situationen nicht ungeklärt und heimatlos im Unterbewusstsein herumspuken müssen, sondern ganz nebenbei und unmerklich verarbeitet werden. Bettkantengespräche sind viel hilfreicher, als direkte Fragen ans Kind (Warum weinst Du denn jetzt so oft?). Denn ein Kind kann mit drei Jahren noch nicht über sich selbst reflektieren und sein Verhalten analysieren. Spricht man aber über das schönste und das "doofste" Erlebnis des Tages, ist es fürs Kind viel leichter, auf seine Gefühle zuzugreifen. LG
Danke das klingt sehr gut das werden wir jetzt mal ausprobieren. Ich fühle mich halt auch in der situation so hilflos manchmal. Sie sitzt zum beispiel auf der toilette und hat eben noch gesungen und plötzlich aus heiterem himmel weint sie los. Gestern meinte sie sie möchte nie nie wieder in ihrem zimmer schlafen und weinte los. Ich hoffe dass diese Gespräche ihr helfen werden sie tut mir einfach so leid.
Hallo, meine Tochter ist auch so ein Sensibelchen, und auch bei uns haben diese Gespräche beim Insbettbringen ziemlich bald dazu geführt, dass sie viel besser über die Dinge sprechen konnte, die sie beschäftigen. Dabei hat ihr sicher auch geholfen, dass ich beiden Kindern beibringe, für ihre Gefühle auch im Alltag Wörter zu finden. Ich sag' zum Beispiel: Ich sehe, dass du traurig bist. Ist es weil....?" "Du bist gerade richtig fröhlich, so geht es mir auch!" Beide Kinder konnten Gefühle schon recht früh direkt äußern und mussten nicht so oft auf indirekte Botschaften (Weinen, Wut) ausweichen. Das ist bis heute so. Ich wollte aber noch sagen: ich würde es eine Weile mit Gesprächen und Gefühle-Benennen probieren. Danach würde ich das Weinen aus heiterem Himmel aber auch mal mit dem Kinderarzt besprechen, wenn es nicht besser wird. LG
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