Mitglied inaktiv
Hallo, ich muss noch mal auf Deinen Beitrag bzw. Deine letzte Antwort zurückkommen. Eine Erzieherin ist aus meiner Sicht KEINE Pädagogin. Natürlich ist das Auslegungssache und da der Begriff "Pädagoge" nicht geschützt ist, übernimmt ihn gern jede Berufsgruppe, die in der Praxis mit Erziehung und Bildung zu tun hat. Für mich ist eine Erzieherin eine Person, die mein Kind tagsüber betreut und die, leider subjektiv, erzieherisch und bildungsmäßig tätig wird. Unsere Erzieher in unserer Kita sind alle samt aus der umliegenden Gegend, man kennt sich, sie sind nett und jede hat so ihren Charakter (was ja ganz natürlich ist), aber als Pädagogin würde ich keine bezeichnen. Oftmals wird vor den Kindern sogar falsch gesprochen und wenn man sich mit ihnen unterhält, geht das eben nur bis zu einem gewissen Grad...Du verstehst, was ich meine. Deshalb denke ich muss man das Schimpfen in der Kita differenzierter sehen. Zumindest ist es dort eine ganz andere Situation als zu Haus. Das darf man nicht 1:1 gleichsetzen. Wenn ich mal früher in die Kita komme, sehe ich wie unsere Erzieherin (also die, die Gruppe von meiner Tochter führt) mit ihren 8-10 Kindern im Alter von 4 Jahren dasteht und auch ihr bestes versucht, dass alles lieb, aber ordenlich abgeht. Und ganz ehrlich: würde sie da nicht öfter mal lauter werden und den Ein oder Anderen maßregeln, wäre dort ein heilloses Durcheinander. Sie ist erst Mitte 30 und ich finde schon, dass sie z.B. gar nicht so streng ist wie unsere Erzieher früher bei uns, aber sie muss einen Mittelweg finden, damit die Kinder nicht machen können, was sie wollen. Sie bespricht auf Elternversammlungen mit uns zusammen auch die Thematik der Erziehung, da wir alle am selben Strang ziehen wollen, aber da sind dann 10 Elternpaare = 10 unterschiedliche Meinungen und sie als Erzieherin hat dann auch noch etwas zu sagen. Das eine Kind wird zu Haus SO erzogen, das andere SO; für den Einen ist eine bestimmte Verhaltensweise doch gar nicht so schlimm und für Andere geht das gar nicht usw. usw.! Ich denke deshalb, dass das Schimpfen in der Kita zwar nicht immer und überall richtig ist, sie aber in dem Moment bei der Vielzahl der Kinder keine andere Lösung sehen. Punkt. Und wer damit nicht klarkommt, muss sein Kind ja nicht in den Kiga geben. Und noch was zum zuhause schimpfen: also wir versuchen auch überlegt an die Sache ranzugehen und wissen selbst, dass Schreien nicht viel bringt. Wenn ich aber merke, dass meine Tochter versucht, ihre Grenzen (die sie mittlerweile schon gut kennt) noch weiter zu überschreiten, muss ich ein Stopp machen. Ich versuche es erst ruhig und sachlich und wenn ihr das am A... vorbei geht oder sie mich gar im Affekt noch haut oder etwas anwortet, wo ich denke "SO nicht", dann werde ich lauter. Klar erschreckt sie das und sie reagiert wie Dein Sohn: "Sie ruft noch was gemeines und rennt in ihr Zimmer." Ab und zu fliegt dann auch etwas an die Erde oder die Tür zu. Aus einer Auseinandersetzung kommt ein Kind nicht allein heraus, das kann nur ein Erwachsener lösen/beenden. Und Du siehst ja selbst, dass "diese Sache" nach dem Schimpfen dann auch beendet ist. Wobei ich noch mal klarstellen möchte, dass ich bestimmte Auseinandersetzungen nicht immer mit einem Machtwort beende. Nein, ich rede viel mehr von eben schlimmeren Diskussionen, die dann aber nur durch uns als Erwachsene beendet werden können. Meine Tochter kommt danach dann auch wirklich wieder zu sich und möchte danach sogar kuscheln und sagt: "Mama, das tut mir leid!" LG Jenny
bin voll und ganz deiner Meinung. LG Ina