lady_tornado97
Hallo liebe Eltern, ich muss diesen Beitrag jetzt absetzen, weil es mich einfach nicht los lässt. Unsere Tochter (3 1/2) geht nun die 3. Woche in die Eingewöhung. Da ich berufstätig bin und mein Mann derzeit keiner Arbeit nachgeht hat er die Eingewöhnung übernommen. Unsere Tochter war davor 2 Jahre bei einem Tagesvater mit noch 4 weiteren Kindern. Zwischen dem Ende der Tagespflege und dem KiTa Start lag ein Monat. Die erste Woche war problemlos. Ihr Papa blieb in den ersten beiden Tagen da. Unsere Tochter hat sich gut gelöst und die Erzieherinnen haben einen guten Zugang zu ihr gefunden. Am dritten Tag war er dann bereits im Aufenthaltsraum der ErzieherInnen und unsere Tochter hat 2 Std im Gruppenraum, auch mit anderen Kindern, gespielt. Am 4. und 5. Tag hat er die KiTa sogar verlassen und sie jeweils vor dem Mittagessen wieder abgeholt. Am 4. Tag hat sie einmal angefangen zu weinen, weil ein anderes Kind geweint hat. Die Erzieherin konnten sie nach der eigenen Aussage schnell beruhigen. Dann wurde sie am ersten Wochenende krank und konnte darauf hin erst wieder am Mittwoch der 2. Woche starten. Am Donnerstag dann kamen sie zu einer Zeit, wo die KiTa Türe eigtl schon zu ist aber eben immer die ganzen "Zuspätkommer" noch vor der Tür warten. An dem Tag wollte sie partout nicht dort bleiben und nach 2 Std (!) ist mein Mann mit unserer Tochter dann wieder nach Hause gekommen. Freitags kamen sie dann wieder zu einer etwas ruhigeren Zeit, wo also nicht so viele andere Eltern/Kinder gleichzeitig kamen, und dann ging es wieder problemlos und sie wollte dort bleiben. Nun sind die beiden heute schon wieder seit fast 2 Std dort. Ich finde es etwas seltsam, dass die ErzieherInnen dort meinen Mann und meine Tochter beim letzten Mal schon 2 Std haben sitzen lassen und sie sie erst dann wieder weg geschickt haben. Ist das so gängig? Gibt es hier KiGa Erzieher, die mir dazu von ihren Erfahrungen berichten können? Ich muss zugeben, dass es mir sehr schwer fällt hier die Kontrolle abzugeben. Die Eingewöhnung in der Tagespflege habe ich gemacht, da ich da noch in Elternzeit war. Aber auch sonst bin ich hier zu Hause die jenige, die die größte Verantwortung trägt und den Großteil der Betreuung, Hausarbeit etcpp übernimmt. Zwar bringt mein Mann unsere Tochter so gut wie jeden Abend ins Bett, jedoch ist das quasi das Einzige, was er regelmäßig macht und was sozusagen seine Aufgabe ist. Alles andere schafft er nicht bzw. es hat sich so eingebürgert, dass ich die Dinge übernehme. Und auch unsere Tochter hat sich daran natürlich so ein bisschen gewöhnt. Ich brauche einen Rat, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ich arbeite selber in einer OGS als Erzieherin. Jedoch bin ich hier berufsblind und weiß nicht, wie ich mich richtig verhalten soll, also so, dass unserer Tochter und meinem Mann geholfen ist. Ich habe vlt. schon so eine Ahnung, aber es würde mir helfen, wenn jemand Außenstehende/r mir hier mal auf die Sprünge hilft. Sorry für den langen Text und danke fürs Lesen. Vlt noch wichtig zu wissen, mein Mann hat ADHS und ist wg eine Mittelschweren Depression seit Anfang des Jahres mit einem Antidepressivum eingestellt. Seit dem er das nimmt geht es ihm schon besser. Wg der ADHS hat er jedoch noch keine Medikation angenommen. Er ist immer noch an dem Punkt, wo er sich mit seiner "Krankheit" abfindet bzw. sich damit arrangiert.
Hallo, hier geht es ja um zwei Themen. Um das Thema sanfte Eingewöhnung im Kiga. Und um das ADHS deines Mannes und die große familiäre Belastung, die das mit sich bringt. Ein guter Bekannter von mir hat auch spätdiagnostiziertes ADHS mit Depressionen, ich kenne die Thematik aus langjähriger Erfahrung mit ihm und aus Gesprächen sehr gut. Auch er weigert sich, ein Medikament zu nehmen, ist daher berufsunfähig und bekommt eine kleine Rente. Und auch er kümmert sich zu wenig um sein Kind. Zuerst aber mal zur der Kiga-Eingewöhnung. Dazu muss man sagen, dass die echte sanfte Eingewöhnung wirklich ausführlich verläuft: Hier bleibt das Elternteil anfangs die ganze Zeit da. Dann fängt es an, für einige Minuten in den Nebenraum zu gehen, später auch raus aus dem Kiga, aber immer nur kurz. Dann kommt Mama oder Papa zurück. In unserem Kiga wurde die sanfte Eingewöhnung auch praktiziert. Ich und andere Mütter und Väter haben die erste Zeit locker zwei Stunden in der Gruppe gesessen. Wir durften Kaffee trinken und konnten, wenn wir wollten, den Kindern etwas vorlesen, die dazu Lust hatten. Nach zwei Stunden gingen wir mit unserem Kind heim. Später wurde das Kind wie gesagt eine allmählich länger werdende Zeit allein gelassen, bis man zurückkam. Auch die Gesamt-Aufenthaltszeit des Kindes wurde langsam ausgedehnt bis zum kompletten ganzen Vormittag. Die Prozedur durfte so lange dauern, wie es das Kind brauchte. Bei meinen Kindern waren das jeweils sechs Wochen mit allem drum und dran. Dafür waren sie dann auch emotional sicher und ohne Drama im Kiga angekommen. Bei manchen Eltern dauerte das Ganze nur 14 Tage, auch das kommt vor. Es hängt von der Anhänglichkeit und Unsicherheit des Kindes ab. Alles davon ist normal. Es klingt, als ob euer Kiga die sanfte Eingewöhnung wirklich ernst nimmt, und das finde ich gut, weil es etwas Seltenes ist. Dass dein Mann die Eingewöhnung im Kiga übernimmt, ist gut. Und wenn er da ein paar Stunden hockt, ist das wertvolle Zeit für dein Kind. Es gibt viele Eltern, die das Angebot der sanften Eingewöhnung aus Jobgründen oder Zeitgründen nicht nutzen, sondern nach ein paar Tagen das Kind einfach so dalassen. Das ist aber nicht der Sinn der Übung. Gib deinem Mann und eurem Kind die Zeit dort, das ist schon okay so. Das zweite Thema ist deine Überlastung, weil dein Mann sich krankheitsbedingt kaum einbringt. Ich würde versuchen, eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von erwachsenen ADHSlern zu finden. Oder mich vom Therapeuten deines Mannes (den er hoffentlich hat) selbst auch mal ein, zwei Sitzungen beraten zu lassen. Auch manche Kliniken bieten Beratung für Angehörige von ADHS-Patienten an. Das ist sehr wichtig, denn gerade Müttern droht Überlastung, weil der ADHS-Partner im Alltag wenig übernehmen kann, wenig zuverlässig ist, sehr oft antriebslos und depressiv ist. Das gilt erst recht, wenn er sich weigert, ein Medikament einzunehmen, obowohl dies nachweislich den Alltag sehr erleichtern kann. Wenn du das allein stemmen willst, gehst du irgendwann am Stock, und die Beziehung ist wirklich sehr gefährdet. Deshalb würde ich unbedingt Hilfe suchen und auch nicht aufhören, bis du sie gefunden hast. Was jetzt sehr wichtig ist: dass auch dein Mann etwas beiträgt, und zwar, indem er Medikinet, Concerta, Strattera oder ein ähnliches Präparat nimmt. Viele Erwachsene sind während der Zeit der Wirkung (meist bis zu 8 Stunden) sehr gut in der Lage, konzentriert und stetig ihre Aufgaben in Haushalt oder auch im Job zu übernehmen. Wenn dein Mann sich weigert, würde ich das bei einer Paarberatung unbedingt thematisieren. Es geht ja nicht nur um ihn. Das muss ihm klar werden (auch wenn ADHSler auf liebenswerte Weise oft doch arg egozentrisch sind). Sondern es geht auch um dich und euer Kind. LG
Hallo. Vielen Dank für deine Rückmeldung. Du triffst es in vielen Dingen ziemlich auf den Punkt. Du hast völlig Recht, diese sanfte Eingewöhnung ist genau das, was ich mir für mein Kind wünsche. Wie ich schon schrieb...es ist für mich sehr schwer plötzlich raus zu sein aus diesem wichtigen Teil, also zumindest soweit, dass mein Mann die Eingewöhnung übernimmt und ich ihn da auch am besten unterstützen kann, wenn ich mich nicht zu sehr einmische. Das hilft ihm wahrscheinlich nicht wirklich, denn in unserer Partnerschaft geht es meistens darum, dass er Dinge alleine anpacken soll, er Verantwortung übernimmt, und von meiner Seite dass ich ihm Dinge zutrauen sollte, dass ich ihm mein Vertrauen schenke was die Umsetzung von z.B. solchen Dingen angeht. Meinen Beitrag zu schreiben und dann deine Antwort dazu zu lesen hat mir tatsächlich schon einige Dinge sichtbarer gemacht. Also wirklich von Herzen Danke für deine Antwort. Ich habe meinen Mann eben noch mal gebeten, eine Medikamenteneinnahme in Erwägung zu ziehen. Er war diesmal tatsächlich offen und hat sich dann direkt bei einem Psychiater gemeldet, der hier in der Nähe ist. Ich freue mich sehr, dass er da so offen war, denn wie ich als Antwort auf den unteren Beitrag schon angedeutet habe gestaltet sich unsere Kommunikation nicht immer so reibungslos. Dein Beitrag hat mir eben auch noch mal den letzten Schubs versetzt. Ich habe eine Selbsthilfegruppe gefunden, die Zoom Sitzungen anbietet. Denn hier in Köln war meine Suche danach bisher weniger erfolgreich. Ich habe nun einen Telefontermin für morgen vereinbart. Mal sehen was sich da auftut oder wie es weitergeht. Aber ich sehe, dass ich Hilfe brauche und dass ich eben nicht immer die Starke sein kann, die alles schultert. Abgesehen davon warte ich immer noch darauf, dass die Therapeutin meines Mannes uns einmal einen gemeinsamen Termin gibt. Das ist wegen der Eingewöhnung gerade verständlicherweise auch schwierig. Aber das ist schon in der Pipeline. Seine Therapeutin hatte mir nämlich bereits angeboten, ob ich einmal in eine Sitzung mitkommen kann. Mein Mann braucht Zeit um sich seiner Diagnose zu stellen. Er macht manchmal, wie heute zum Beispiel, Fortschritte. Aber ganz oft ist es auch sehr schwer für ihn und er resigniert und wird wütend. Ist wirklich sehr oft nicht leicht hier bei uns. Ich denke er gibt sein Möglichstes, um seinen Teil beizutragen. Also noch mal danke schön für eine Antwort. Sie hat nicht unmaßgeblich dazu beigetragen, dass ich einige Dinge etwas überzeugter angehen konnte und kann. DANKE!
Danke für das nette Feedback, es freut mich sehr, dass ich dir Anstöße geben konnte. Und ich find's richtig, richtig toll, dass du das mit der Zoom-Selbsthilfegruppe angeleiert hast, und dass dein Mann sogar Medikamente in Erwägung zieht! Alles Liebe für euch!
Ich finde das dein Mann und eure Tochter die Sache ganz gut hinbekommen. Frage doch einfach deinen Mann, warum er heute 2h da war. Oder Frag die Erzieher selbst. Du könntest ja morgens zusammen mit dem Mann das Kind zum Kita bringen Finde es eher skurril, dass du einem anonymen Forum mehr Kompetenz zutraust als deinem Mann oder den Erziehern im Kita.
Hallo. Vielen Dank für deine Rückmeldung. Du verstehst mich falsch, wenn du denkst es ginge mir um Kompetenz. Ich bat eher um eine Sicht von außen. Viele Dinge habe ich unerwähnt gelassen. Vielleicht nicht unwichtig...das ich selbst mega mega unsicher bin was die KiTa angeht. Ich frage mich dann, ob es meiner Tochter hilft oder sie eher verwirrt, wenn wir sie gemeinsam zur Eingewöhnung beide bringen. Und das da nicht der geeignete Zeitrahmen besteht um über solche grundlegenden Dinge zu sprechen denke ich auch. Abgesehen davon bin ich eben berufstätig, auch in einem Arbeitsbereich in denen Personalausfälle leider nicht selten sind. Da kann ich einfach nicht so oft fehlen. Jeder Tag ist da tatsächlich wichtig.Der Kennenlernnachmittag, der in der KiTa anstand, fiel leider aus, wahrscheinlich wg Unterbesetzung. Und wie ich ja auch schon schrieb, musste ich unbedingt in eine Richtung nach "Hilfe" rufen. Allein diesen Beitrag zu schreiben hat mir selbst schon viele Dinge klarer erscheinen lassen. Natürlich spreche ich mit meinem Mann. Aber unsere Kommunikation gestaltet sich, unter anderem wegen der oben genannten Schwierigkeiten, oft schwierig und in unserem Alltag bleibt auch so nur wenig Raum für Kommunikation, selbst wenn es mal gut läuft. Auch seine ADHS führt zu vielen Schwierigkeiten in unserer Partnerschaft und in unserem Leben ganz allgemein. Und ist dieses Forum nicht gerade dafür da? Also dass man Sorgen, Unsicherheiten und Fragen formulieren kann? Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich deshalb als skurril bezeichnet werde. Finde ich etwas schade. Aber trotzdem danke für deinen Beitrag.
Ich finde das dein Mann und eure Tochter die Sache ganz gut hinbekommen. Frage doch einfach deinen Mann, warum er heute 2h da war. Oder Frag die Erzieher selbst. Du könntest ja morgens zusammen mit dem Mann das Kind zum Kita bringen Finde es eher skurril, dass du einem anonymen Forum mehr Kompetenz zutraust als deinem Mann oder den Erziehern im Kita.
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