Elternforum Kigakids

kiga, probleme

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hallo ihr, ich brauche rat, bzw wir.... meine tochter (2jahre und 5monate) geht seit august in den kiga, die ersten 2 wochen waren gut, sie ist hingehen und hat nicht geweint. war die ersten tage mit dabei! dann musste ich sie abholen, sie weinte und lies sich nicht beruhigen. sie sagte mir zu hause, ihr wurde spielzeug weggenommen und sie wurde an den haaren gezogen, nun hat sie angst! nun mag sie nicht gehen. trennt sich zwar normal von mir, aber weint dann wohl sehr viel und wenn ich sie abholen, ganz schlimm..... sie spielt mit keinem kind, mag nur an der erzieherin kleben... was soll ich machen? was ist das richtige???


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Hallo! Oje, das ist wirklich eine schwierige Situation für Euch! Ein Arzt hat auf eine solche Frage hier im Forum gemeint, dass sie ja wirklich noch klein ist und dass man dann viel Geduld haben müsse. Kannst Du nicht erst einmal noch dabei, also in Reichweite bleiben? Im Expertenforum / Bereich "Entwicklung" schreibt Dr. Posth unter dem Stichwort "sanfte Ablösung" einiges. Ich bin in der Situation, dass mein 3,5 Jahre alter Sohn plötzlich beim Abschied herzzereißend weint. Eventuell warte ich noch ab; wenn es aber dabei bleibt, werde ich mir überlegen, ob ich entweder eine Kiga-Pause einlegen werde o. doch erst einmal wieder dabei bleibe. Deine Tochter ist aber ein Jahr jünger. Vielleicht braucht sie Dich noch beim Übergang. Ich hoffe für Euch, dass Ihr eine baldige, gute Lösung findet werdet (da weint das Mutterherz ja mit!!!). Liebe Grüße Susanne


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Hallo, ... ich bin ja der Meinung, dass die meisten Kinder einfach in dem Alter grundsätzlich mit Fremdbetreuung (wie sie bei uns stattfindet) überfordert sind. Siehe hierzu auch auf den Seiten von Dr. Posth (hier im RuB-Forum). Es hat einfach mit deren Entwicklung zu tun. Kiga ist eine sehr große Umstellung - das Kind braucht im Alter unter 3 (oft sogar noch bis 3 1/2 oder 4 Jahre!) eine feste Bezugsperson. Das müsste im Kiga halt EINE bestimmte Erzieherin sein (ist ja dort aber oft nicht möglich: weil zu viele Kinder, zu wenige Erzieherinnen), an die sich das (neue) Kind auch erst mal langsam gewöhnen muss (Eingewöhnung kann bis zu sechs Wochen dauern, siehe auch bei Dr. Posth). Das wird so leider oft nicht gehandhabt. Die Kinder in dem Alter können sich ja verbal noch gar nicht richtig mitteilen, ausdrücken. Wenn irgendetwas ist, können sie es auch noch nicht richtig einordnen, damit umgehen: Sich durchsetzen, gleichzeitig aber in eine größere Gruppe eingewöhnen. Die Umgebung (Kiga) ist fremd, die vielen anderen Kinder sind fremd, die Erzieherinnen sind fremd, die Abläufe sind fremd. Die Kinder sind oft auch einfach nicht so rücksichtsvoll, einfühlsam ... Und dann eben in dem Alter ohne die vertrauten Bezugspersonen längere Zeit "woanders" zu sein ... all das überfordert die meisten Kleinkinder. Daher sieht man es ja auch als "üblich"/"normal" an, dass neue Kinder am Anfang (oder andere: nach einer gewissen Zeit im Kiga) weinen, jammern, schreien... Das ist aber kein Tyrannisieren, sondern zeigt immer nur (auch bei Trotz!), dass ein Kind gerade selbst haltlos und mit der Situation, den Anforderungen völlig überfordert ist. Es kann dann (gerade wenn noch unter 3) oft ja nur so reagieren, weil es sich noch nicht verbal gut genug ausdrücken kann, weil man sowieso sich/seinen Willen durchsetzt bzw. es in etwas gezwungen wird, das es gerade aber nicht "leisten" kann (Fremdbetreuung). Es ist daher ein großer Unterschied, ob/wenn ein so kleines Kind von ihm vertrauten und gemochten Personen (bspw. Großeltern) betreut wird - für ein paar Stunden und vlt. auch nicht jeden Tag der Woche als wenn ein Kleinkind (und auch noch Dreijährige) täglich für 5, 6 oder auch sogar mehr Stunden in einer Kita untergebracht sind! Meine Tochter war auch bis sie etwa 3 1/2 war extrem anhänglich an mich, ängstlich Fremden gegenüber. Seit sie 3 1/2 bzw. 4 ist, ist sie nun das genaue Gegenteil: Sie spricht alle möglichen Leute an (in der Bahn, beim Einkaufen: die Kassiererinnen, bei der Post ...) - sie hatte mit 3 auch sehr schlimm geweint, als sie in den Kiga "sollte" - trotz langer Eingewöhnungszeit (ich: dabei!). So lange ich da war, wollte sie gerne hingehen, wenn ich ging, war es furchtbar. Das habe ich dann gelassen. Und gewartet. Jetzt (mit 4 bzw. inzwischen 4 1/2) geht sie (von Anfang an!!!) gerne, ohne jegliches Drama oder Weinen ...! SO sollte es eigentlich immer sein, SO wäre es "normal" und vor allem: kindgerecht!: Wenn die Kinder von Anfang an gerne und freiwillig selbst in den Kiga gehen (wollen)! Dann sind sie dafür erst bereit! Und das sind die meisten Kinder doch oft erst mit/um die 4 Jahre! Leider trägt unsere Gesellschaft dem nicht Rechnung - im Gegenteil: in ist immer frühere Fremdbetreuung. (Wegen notwendiger Berufstätigkeit der Mütter.) Das ist ein gesellschaftliches und politisches Problem und dient leider überhaupt nicht dem KINDESWOHL! Übrigens gibt es natürlich auch Ausnahmen, manche Kinder gehen auch jünger schon gerne in die Kita - meistens dann, wenn ein älteres Geschwister auch dort ist oder sie eine Erzieherin schon vorher kannten oder andere Kinder ihnen dort bereits vertraut sind. Manche Kinder gehen auch anfangs zunächst gerne, sind neugierig auf all das Neue..., aber brechen dann nach einigen Wochen ein ... Wie gesagt: Es hat einfach damit zu tun, dass sie von ihrer Entwicklung her meistens mit unter 3 für diese Art der Fremdbetreuung noch nicht bereit, noch nicht so weit, noch überfordert sind! Wenn du kannst, lass ihr noch Zeit, nimm sie ganz heraus und warte noch ein Jahr (oder auch etwas länger). Kinder brauchen Kontakt zu anderen Kindern - aber den haben sie auch bspw. auf Spielplätzen oder mit Geschwistern. In dem Alter spielen sie sowieso noch nicht miteinandern, sondern nebeneinander. Ab 4 ändert sich da sehr vieles: einfach, aufgrund der bis dahin durchlaufenen Entwicklung!! Viele Grüße :)