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Ist Rücksicht nehmen auf andere Kinder nicht wichtig ?? (etwas lang..)

Kigakids
Ist Rücksicht nehmen auf andere Kinder nicht wichtig ?? (etwas lang..)

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Hallo Ihr Lieben, ich hab mal eine Frage an Euch und würde mich freuen, wenn Ihr mir Eure Einschätzung geben könntet... Ich habe folgendes Problem: Ich finde, die Eltern der "Freunde" meines Sohnes geben sich einfach nicht allzuviel Mühe, ihren Kindern das Rücksichtnehmen beizubringen. Z.B. : Mein Sohn (wird Ende April fünf) verabredet sich mit einem seiner Freunde und es kommt immer wieder vor, daß kurz vorher abgesagt wird (egal, ob sie sich bei uns oder bei dem anderen Kind treffen...)mit der Begründung, das andere Kind hätte plötzlich keine Lust mehr, oder würde lieber mit jemand anderm spielen, oder, oder... Mein Kleiner ist dann total enttäuscht. Klar, auch mein Sohn hat manchmal plötzlich mehr Lust, was anderes zu tun, als zu einer Verabredung zu gehen. Kinder sind eben "launisch" und entscheiden spontan. Aber ich sage ihm dann, daß das andere Kind enttäuscht wäre, wenn er nicht kommt oder absagt und das versteht er auch meistens. (Und nachher war es dann doch schön...) Aber die anderen Eltern scheinen nicht mal den Versuch zu machen. Da muß mein Kleiner ein paar Minuten vorher dann hören :" Tut mir leid, der XXX möchte jetzt doch lieber mit dem und dem spielen." Und nicht nur das, auch wenn wir bei den anderen zu Besuch sind (es ist bei mehreren so..), oder sogar die bei uns- muß für die anderen Eltern alles so laufen, wie das eigene Kind gerade will. Die Bedürfnisse des (oder der) Anderen spielen dann oft gar keine Rolle. Hauptsache, das eigene ist zufrieden und glücklich. Wer da dann auf der Strecke bleibt ist denen egal. Ich selber habe von zuhause mitbekommen, daß man auch auf Besuchskinder Rücksicht nimmt, damit sie sich wohlfühlen und daß man sich als Besuch auch zumindestens einigermaßen kooperativ verhält und auch den anderen mal "zum Zuge" kommen läßt. Und so praktizieren wir das auch!! Aber von den anderen Eltern höre ich immer nur: "Meiner will gerade...", "Meiner muß jetzt...", "Meiner mag aber nicht...., tut mir leid". Klar, ich erwarte nicht, daß sich andere nur anpassen oder sowas , aber ich erlebe von den anderen nur, daß sie sich mit Ellenbogen und ohne Rücksicht durchsetzen und daß immer nur das eigene Kind zählt, wie´s den anderen geht ist vielen Eltern, die ich kenne egal. Wenn ich dann auch mal versuche, die Interessen meines Sohnes zu berücksichtigen, dann heißt es gleich:" Na gut, dann geht es eben nicht, mein Kind will das eben so nicht." Sorry, ist jetzt ein bißchen lang geworden.. Aber vielleicht könnt Ihr mir ja mal schreiben, ob Ihr das auch schon so erlebt habt und/ oder wie Ihr das so handhabt. Vielleicht sehe ich das ja auch falsch, aber irgendwie glaube ich immer noch an Miteinander und Rücksichtnahme statt Egoismus und nur "sich selber ausleben"... Vielen Dank an alle, die mir antworten und liebe Grüße, Heike


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Hallo Heike! Ja, das kenne ich! Meine Tochter hatte eine Zeit in der sie sich viel und oft nach dem Kiga mit einem Jungen aus ihrer Gruppe verabredet hat. Sie ist dann immer mit zu ihm gegangen. Aber immer wieder kam es dazu das der Junge kurzfristig absagte. Anfangs habe ich mir nichts dabei gedacht, weil die Mutter des Jungen auch sehr beschäftigt ist. Naja, jedenfals war Saskia immer ziemlich enttäuscht und irgendwann habe ich festgestellt das dieser Junge immer zu ihr gekommen ist und gefragt hat ob sie lust hat mit zu ihm zu kommen, wenn alle anderen Jungs keine Zeit für ihn hatten(sprich Saskia war der "Notnagel"). Wenn dann doch noch ein Junge kam und sagte: Ich will heute bei Dir spielen, hat er Saskia eiskalt abserviert! Das habe ich mir eine Zeitlang angeschaut und habe Saskia immer lautstark(so das die Mutter es auch mitbekommt) erklärt das man sowas eigendlich nicht macht, aber das dieser Junge das wohl noch nicht weiß und sie soll sich doch einfach jemanden anderes zum spielen suchen, denn auf diesen Jungen scheint kein Verlass zu sein! Naja, irgendwann hatte meine Tochter sich dies allerdings angewöhnt und fragte ständig ihre Freundin ob sie mit ihr spielen möchte, kurz danach kam besagter Junge und Saskia wollte ihre Freundin "sausen" lassen. Da hab ich auf den Putz gehauen und(in anwesenheit des Jungen) gesagt das es so nicht geht, wenn Saskia ihre Freundin bittet mit ihr zu spielen dann kann sie nicht plötzlich wieder absagen. Wenn XY(der Junge) der Meinung ist er müsste das so mit seinen Freunden machen dann ist das traurig genug, mein Kind wird dies nicht tun! Saskia war anfangs ganz schön sauer auf mich, doch 14 Tage später kam besagter Junge bei ihr an und fragte ob sie lust hat mit ihm zu spielen. Ihre Antwort: Neee, ich spiele mit Sarah und da hast Du jetzt ganz schön pech gehabt!!! Er war völlig verzweifelt(alle anderen Jungs hatten ja schließlich auch keine Zeit für ihn und nun springt auch noch sein "Notnagel" ab). Am Abend als Saskia von ihrer Freundin wieder kam hat sie mir gesagt das sie keine Lust mehr hat mit dem Jungen zu spielen, denn der weiß ja gar nicht mit wem er spielen möchte*fg*. Seitdem hat sich das Thema für sie erledigt und sie hat sich neue Freunde gesucht, besagter Junge wird jetzt wohl leider einen anderen Notnagel gefunden haben, denn seine Mutter hat bis heute nicht kapiert das man sowas einfach nicht macht! Liebe Grüße Ramona


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Hallo Ramona, vielen Dank für Deine Antwort! Das hat sich bei Euch gut eingerenkt und Du hast klug reagiert (und Deine Tochter auch). Ich hoffe, mein Sohn schafft das irgendwann auch, er ist immer so sehr geknickt, er sagt dann: jetzt will ich nieeeewieder mit jemandem spielen...". Stimmt natürlich nicht, zeigt mir aber, daß er echt unter der Situation leidet. Ich denke, ich greife jetzt auch mal "härter" durch, und sag den anderen Eltern, was ich davon halte! Liebe Grüße an Euch, Heike


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Hallo ihr, ich kenne dieses Verhalten auch. Allerdings nicht oder nicht nur unter Kindern, sondern ich beobachte es sehr häufig auch unter Erwachsenen. Rücksicht nehmen auf die Gefühle anderer Menschen ist allgemein bei vielen Leuten nicht mehr so sehr angesagt. Jeder denkt nur an sich und seinen eigenen Interessen und vor allem an seinen eigenen Vorteil ... woher sollten die Kinder es dann lernen, sich rücksichtsvoll gegenüber anderen zu verhalten, wenn sie es nicht vorgelebt bekommen? Ich denke, man kann als Einzelner nicht viel dagegen tuen, außer sich selber eben NICHT so zu verhalten und als gutes Beispiel voranzugehen. Und zu hoffen, dass die eigenen Kinder dieses Verhalten von einem selber übernehmen werden, weil sie es vorgelebt bekommen haben, und dass sie nicht so rücksichtslos wie viele andere werden. Kopf hoch, wir werden die Welt schon noch verbessern ;-) Wenn mich oder mein Kind ein und dieselbe Person mehrmals auf diese Art und Weise vor den Kopf stößt, dann werde ich allerdings schon versuchen, den Kontakt zu dieser Person möglichst gering zu halten. Ganz einfach, um uns Enttäuschungen zu ersparen und um mich nicht wieder über dieses Verhalten ärgern zu müssen. Schöne Grüße Sylvia


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Liebe Sylvia, auch Dir vielen Dank für Deine Antwort!! Es baut mich echt auf, daß ich nicht die Einzige bin, die das nicht so sieht. Ich erleb das tatsächlich auch oft unter Erwachsenen und Du hast Recht: Wie sollen es die Kinder dann lernen. Aber Eure Antworten machen mir Mut, in Zukunft etwas mehr Stellung dazu zu beziehen. Ich hatte in der Vergangenheit immer nur eingelenkt, um meinem Kind die Kontakte nicht zu verbauen. Aber das ist wohl falsch... Ich hatte auch schon ein paar mal, wenn wir bei anderen Leuten waren oder Besuch hatten das Gefühl, daß mein Sohn mich so ansah, als würde er erwarten, daß ich ihm mal beistehe. Mit seinen bald fünf Jahren bekommt er die Ungerechtigkeit wohl schon mit und ich mache mit meiner dauernden Diplomatie einen Fehler... (Was nicht heißen soll, daß ICH etwa in Zukunft rücksichtslos werden möchte, aber eben ein bißchen mehr meinem Kind helfen- und weiter ein gutes Vorbild sein..) Alles Liebe für Dich und mach weiter so, Bonni (Heike)


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Hallo Bonnie! Ich sehe das eigentlich genauso wie du, dass Kinder in gewissem Masse durchaus von kleinauf ein wenig Höflichkeit und Rücksichtnahme lernen können. Im Freundeskreis bei uns ist das zum Glück kein großes Problem. Zwar gibt es schon Kinder dabei, die einfach auf stur schalten und entscheiden, dass Franziska als Gastkind jetzt gefällisgt gar kein Spielzeug anzufassen hat, aber okay, das kommt vor. In solchen Fällen legen sich dann aber auch immer die zugehörigen Mütter ins Zeug, um ihrem Filius klarzumachen, dass man so schlecht miteinander spielen kann und das es nötig ist, Kompromisse zu machen und Sachen zu teilen usw., um Spass miteinander zu haben. Und letztenendes klappt es dann auch meistens recht gut. Aber ich kenne das schon auch vom Sohn einer Bekannten. Wenn wir dort zu Besuch waren und Maestro der Meinung war, Franziska dürfe jetzt eben mit gar nix spielen, kam von seiner Mutter ganu gar nichts außer: "Tja, es sind seine Sachen..." Mein kleiner Knopf sass dann da, etwas perplex und wußte sich nicht recht zu helfen. Sie konnte nur zusehen, wie der andere mit den tollsten Sachen spielte und durfte selbst nix anfassen. Und wenn der Kleine ihr dann doch mal zugestand etwas zu nehmen, sich aber eine Minute später einbildete, das jetzt doch wiederhaben zu müssen, dann durfte er es ihr einfach aus der Hand reißen, ohne das von der Mutter irgendwas gekommen wäre. Wir haben dann irgendwann den Kontakt ziemlich eingeschränkt, mich hat das zu sehr genervt. Deshalb kann ich deinen Frust sehr gut verstehen und finde es auch alles andere als okay! Liebe Grüße Anja


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Ich denke, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Die Eltern sind wahrscheinlich auch nicht besser. Zum Glück haben wir im Freundeskreis der Kinder keinen solchen Fall, aber ich kenne es aus unserem eigenen Bekanntenkreis. Ich habe immer wieder mit Erstaunen festgestellt, daß manche Leute Termine einfach nach Belieben ab- und zusagen. Da bereitet man etwas vor, und schwups, ein Teil der Gäste sagt kurzfristig ab (ach weißt Du, ich habe letzte Nacht nicht so gut geschlafen, o.ä. Frechheiten). Ich stehe auf dem Standpunkt, wenn man einen Termin gemacht hat, hält man ihn auch ein, wenn nicht gerade ein Notfall eintritt. Das bringe ich meinen Kindern auch bei. In unserem eigenen Bekanntenkreis haben wir die Konsequenzen gezogen und Kontakte zu unzuverlässigen Leuten abgebrochen. Die vermissen wir auch nicht! Ich würde bei den Kindern entweder die Eltern direkt darauf ansprechen (z.B. "meine Tochter ist sehr enttäuscht, wenn Ihre Tochter immer kurzfristig absagt, ich finde so ein Verhalten auch nicht schön, können wir das für die Zukunft anders regeln, die Kinder sollten doch lernen ihre Verabredungen einzuhalten") oder versuchen, den Kontakt zu reduzieren und meine Tochter annimieren, sich lieber mit zuverlässigeren Kindern zu verabreden. Ist aber oft schwer, wenn sie sooooo eine tolle Freundin hat!!! Liebe Grüße Silvia


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Liebe Silvia, danke auch für Deine Antwort! Ja, das ist genau das Problem, mit den sooo tollen Freunden.. Es sind dann halt meistens ausgerechnet die Kinder, die mein Kleiner am liebsten hat...Und stehe daneben und er tut mir total leid. Ich kann dann mit ihm reden, aber ich kann ihm nicht die Traurigkeit nehmen. Liebe Grüße, Heike


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Hallo, ich kann Dir auch nur zustimmen. Es gibt wohl nur die zwei Möglichkeiten. Entweder mit den Eltern Klartext zu reden, was ich schon längst gemacht hätte, was aber wohl wenig erfolgreich sein wird (wie schon gesagt wurde, sind die Eltern wohl ähnlich bwz. stehen auf dem Standpunkt, das Kind müsse es selbst entscheiden...) Oder bzw. und Deinem Sohn klarmachen, daß zu Freundschaft eben auch Zuverlässigkeit gehört und ihm andere Freunde schmackhaft machen. Es sind nämlich nicht alle so!! Wichtig ist, dass Dein Sohn so selbstbewußt ist, von sich aus zu sagen mit mir nicht. Ich das kommt mit der Zeit. Ansonsten kann man da wohl nicht viel mehr machen und muß seine Kinder diese Erfahrungen machen lassen. Solidarische Grüsse, Mima PS: Hatte vor einiger Zeit auch mal eine Phase in der ich mich sehr schlecht gefühlt habe. Ein Kind, mit dem meine Tochter (jetzt dreieinhalb) quasi zusammen groß geworden war, war ähnlich. Sie durfte nichts bei ihr anfassen und die Mutter sagte immer nur zu meiner Tochter "frag X, es sind ihre Sachen...". Bei meiner Tochter war es jedoch normal, dass sie alles haben durfte - was wir auch fördern. Da Gespräche nix genutzt haben, haben wir den Kontakt jetzt abgebrochen oder - freundlicher ausgedrückt - meine Tochter spielt jetzt lieber mit anderen Kindern :-)


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Drei Punkte möchte ich auch noch bemerken. 1. Termine werden bei uns grundsätzlich eingehalten - da gibt es keine Diskussion (zum Glück auch bei den Freunden meines Großen - bald 6). 2. Zum Spiuelzeug teilen animiere ich ihn generell, aber das ist bei manchen Besuchern schwierig. Da bockt er manchmal total und ich bin völlig machtlos - meistens hilft ein Ausflug auf den Spielplatz. 3. Ein besonderes Beispiel von Erziehung zur Rücksichtnahme habe ich jetzt beim Eltern-Kind-Turnen erlebt. Wir Eltern und Kinder der zweiten Gruppe stehen brav an der Seite auf dem Flur, während die erste Gruppe die Turnhalle verläßt. Plötzlich drängelt ein Mädchen (angespornt vom Papa "Geh doch schon rein") durch den Gegenverkehr an uns anderen vorbei. Ich dachte, ich sehe und höre nicht recht. Trini


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Hallo Ihr Lieben, vielen Dank für Eure ermutigenden Antworten, die mir zeigen, daß ich mit meiner Einschätzung nicht ganz falsch liege und daß auch andere sowas erleben. Und das Beste ist, daß es anscheinend noch genügend Leute gibt, die Rücksicht nehmen noch wichtig finden. Alles Gute für Euch und liebe Grüße, Bonni


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...denn wir haben leider so ein exemplar im haus :-( im stiegenhaus wird zu jeder tages- und nachtzeit herumgesungen, -geschrien und getrampelt, leere päckchen von süßigkeiten oder schalen von esskastanien werden einfach an ort und stelle fallen gelassen, die stiegenhauswände werden mit schlüssel total zerkratzt, nachts wird in der wohnung ball gespielt usw. und was soll ich sagen: die eltern sind SOZIALarbeiter!!! ach ja, vorige woche hat der herr papa bis 00:30 uhr (bis mein mann rauf ist und gemeint hat, er sollte aufhören) das neue hochbett für das kind gebaut - mit hämmern, bohren, in der wand befestigen und allem, was dazu gehört! tja, wie schon irgendwer geschrieben hat: der apfel fällt nicht weit vom stamm. und wir bemühen uns - so wie du - TROTZDEM unser kind rücksichtsvoll zu erziehen ;-) alles gute, connie