Jeeany
Hallo, ich bin mit meinem Latein ziemlich am Ende und hoffe, dass ich eventuell jemanden finde, der etwas Ähnliches erlebt hat und einen Lösungsansatz parat hat. Mein Sohn ist seit bisschen mehr als einem Jahr in der Kita (er ist 2,5). Die Eingewöhnung war super und bis vor 3 Monaten war alles toll. Er ist morgens an den Tisch gegangen, hat gefrühstückt, hat viel geschaut und viel ausprobiert. Doch plötzlich schrie er eines Morgens wie am Spies, als wir zur Gruppe rein gingen. Ich war völlig perplex und als er sich nicht beruhigte, nahm ich ihn einfach mit zur Arbeit. Daraufhin entwickelten er und ich ein Ritual. Wir luden „Mamaküsse“ auf und ich nahm mit jeden Morgen Zeit um den Übergang entspannt zu gestalten. Das ging dann irgendwann auch gut. Nun waren Ferien in der Kita und es lief am ersten Tag noch gut, dann fing es wieder an. Er zog sich immer mehr zurück und löst sich gar nicht mehr von mir. Die Erzieherin (leider ist der Kindergarten sehr unterbesetzt und bis auf eine Erzieherin gibt es oft Wechsel) meinte, dass sie vermutet, dass es mit einem anderen Kind zusammenhängt. Dieses schubst andere Kinder unvermittelt, teilweise auch von hinten, sodass sie auch gegen Kanten fallen. Bei unserem letzten Besuch, hat sich mein Kind endlich nach einer Stunde von mir gelöst um sich im Regal was zu spielen ausgesucht. Als das Kind ankam und ihn so zur Seite schubste, dass er weinend in meinen Arm kam. Sein Herz pochte auch jedes Mal, wenn das Kind in die Nähe kam. Im Spiel neben anderen Kindern, war es allerdings ok, wenn diese ihm ein Spielzeug aus der Hand nahmen, oder ihn mal zur Seite schoben. Das fand ich natürlich sehr auffällig und habe gefragt, wie denn das weitere Vorgehen sei. Die Erzieherin meinte, das ich das Kind einfach bringen soll, bevor das andere Kind da ist und das sich irgendwann geben wird. Ich nahm mein Kind wieder mit nach Hause, weil ich tatsächlich Angst hatte, es dazulassen. Beim Rausgehen rannte mir ein anderes Kind, dass die ganze Zeit (in 1,5 Stunden bestimmt 5 oder 6 Mal so geschubst wurde, dass es hinfiel) weinend hinterher und das „schubsende“ Kind schreiend hinterher. Das war so schlimm für mich. Am liebsten hätte ich das Kind mitgenommen. Zudem habe ich erfahren, dass in den Wochen in denen es mit meinem Sohn „gut“ lief, das besagte Kind krank war. Mein Sohn ist wie ich sehr empathisch und feinfühlig. Ich bin ernsthaft am überlegen, ob ich ihn zu einer bekannten Tagesmutter gebe. Bei der ich ein besseres Gefühl habe. Versuche aber vorher nochmal da Gespräch mit der Kita zu suchen. Findet ihr ich übertreibe? Von der Kita habe ich nämlich bisher so Dinge gehört wie, solche Kinder gibt es eben, oder da müssen die Kinder sich durchsetzen lernen.
Ich finde nicht, dass du übertreibst, aber solche Kinder gibt es leider tatsächlich und man wird sie auch nicht einfach los. Es wäre glaube ich den Erzieherinnen auch lieber, solche Kinder nicht in der Einrichtung zu haben, aber sie sind auch machtlos. Wegen Inklusion kann auch keinem Kind „nur“ wegen asozialem Verhalten gekündigt werden. Damit kommt man leider nicht durch. Ich finde aber keineswegs, dass du übertreibst und als Mama musst du dich wenigstens nicht noch schützend vor so ein asoziales Kind stellen wie die Erzieherinnen, die das leider müssen. Im Kindergarten meines Sohnes war auch so ein extrem gestörter Junge, der die gesamte Garderobe verwüstet hat, alle Bänke umgeschmissen hat, in den Garten gekackt hat, andere Kinder verletzt hat usw. Zum Glück war der dann irgendwann in einer anderen Einrichtung „für Hochbegabte“ - für mich war der nur hochgestört nichts anderes!
Leider schaffen die Erzieher aber leider nicht dazwischen zu gehen. Die Erzieher sind gute Bezugspersonen, aber es ist einfach zu viel. Sie können eben nicht überall mit den Augen sein. Das Kind rausnehmen, oder mal für eine Auszeit „geben“, gelingt den Erziehern leider auch nicht. „Nur“ reden hilft halt da nicht. Ich befürchte auch, dass uns nichts anderes übrig bleibt, als ihn aus der Kita zu nehmen. Hätte auch eine Tagesmutter, die ihn sofort nehmen würde.
In diesem Alter finde ich das auch noch eine Option. Denn "sich durchsetzen lernen" kommt meines Erachtens später. Das kann dein Kind noch nicht und wenn Kita nur noch angstbehaftet ist, hat keiner etwas gewonnen. Bevor du solche Konsequenzen ziehst, würde ich aber auf jeden Fall noch einmal das Gespräch mit den Eltern des anderen Kindes suchen. Wir hatten hier eine ähnliche Situation im Kindergarten, mein Sohn war schon etwas älter als dein Kind, wurde aber auch extrem aggressiv und übergriffig von einem anderen, älteren Jungen behandelt. Einmal hatte er sogar eine Platzwunde, weil ihn der andere gegen eine Kante geschubst hat. Den Erziehern waren die Hände gebunden. Sie haben dauernd Auszeiten verhängt, aber danach ging es eben weiter. Mein Sohn wollte gar nicht mehr in den Kindergarten gehen. Ich hatte daraufhin ein längeres Gespräch mit der Mutter dieses Jungen, die teils aus allen Wolken gefallen ist, sich andererseits der Probleme ihres Kindes aber auch bewusst war. Sie hat noch einmal sehr eindringlich mit ihrem Kind gesprochen und seitdem ist es besser geworden. Ich habe zusätzlich meinem Sohn klar gemacht, dass er sich nicht alles gefallen lassen darf, dass er laut Stopp sagen und zu den Erziehern gehen muss, wenn es einen solchen Vorfall gibt. Aber mein Sohn ist wie gesagt etwas älter als deiner. Das wird deiner noch nicht hinbekommen. Deshalb verstehe ich die Überlegung, ihn aus dieser Situation herauszunehmen, voll und ganz. Wenn er älter ist, muss er wirklich lernen, mit solchen Kindern umzugehen, finde ich. Spätestens in der Schule kann man nicht mehr einfach wechseln und ihm so die Probleme aus dem Weg räumen. Und doofe Menschen gibt es in jedem Alter. Aber für jetzt? Ich glaube, cih würde ihn auch rausnehmen, wenn ein Gespräch nichts bringt.
Danke für deine Antwort. Wir üben tatsächlich schon mit ihm „Stop“ zu sagen und das funktioniert auch schon manchmal. Wir hatten nun ein Gespräch mit der Erzieherin, die voll und ganz auf „unserer Seite“ ist und sagt, dass sie das Kind z.b. auch gerne abholen lassen würde. Sie es aber von der Leitung aus nicht darf. Sie trennt jetzt einfach die Gruppen und geht mit allen Kindern bis auf 2 oder 3 großen und starken Kindern, die zurück schubsen, aus dem Raum. Die Leitung will das Gespräch mit den Eltern suchen,denkt aber, dass das nichts bringen wird. Das Geschwisterkind ist leider genauso. Die Eltern sind auch „ziemlich unangenehm“ und verlieren schnell den Anschluss, weil sie mit allen die ich kenne, Streit haben. Es haben sich aber nun auch noch andere Eltern beschwert und wir hoffen, dass das Separieren funktioniert und unser Sohn wieder Vertrauen in die Kita fasst.
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