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Elterninitiative/Unterschriftenaktion zwecks Betreuungsschlüssel

Elterninitiative/Unterschriftenaktion zwecks Betreuungsschlüssel

Woelfin90

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Hallo zusammen, vielleicht hat ja jemand von euch Erfahrungen mit dem Thema oder hat schon mal mit einer Petition/Unterschriftenaktion in Sachen Betreuungsschlüssel in seiner KiTa was erreicht? Vielleicht erstmal zur Erläuterung: In der fraglichen KiTa befinden sich in unterschiedlichen Gruppen Kinder zwische neun Wochen und drei Jahren (Krippe), Kindergartenkinder bis zur Einschulung und Hortkinder (Grundschule geht hier bis zur vierten Klasse). Insgesamt sinds 65 Kinder. Träger ist die Stadtverwaltung (Achtung, Kleinstadt!) Die Betreuungssituation ist in allen städtischen KiTas gleich schlecht bzw. schlechter, ich persönlich möchte sagen der Schlüssel ist unter aller Kanone... Die KiTa selbst würde gern mehrere neue Erz. einstellen, aber die Stadt ist der Träger und die rechnen sich die Situation schön. Wenn da gesetzlich z.B. die Rede von einem Erz. auf 12 Kinder ist (Kindergarten jetzt), sind halt dauerhaft 16 Kinder in einer Gruppe. Das geht für die Stadt noch als akzeptabel durch, weil sechs Kinder nur vomittags angemeldet sind, was 13 "vollen" Kinder/Gruppe entspricht und der Haushalt nicht reichen würde für ein Kind einen Erz. mehr einzustellen. Eltern und vorhandene Erzieher sind darüber gleich erbost. Die Leiterin hat auch schon versucht in der Stadt etwas zu erreichen, aber das einzige was ging, war zwei neue Erz. einzustellen um wenigstens den gesetzl. Grundbedarf zu decken. Ist zwar schön, aber die Gruppen sind trotzdem übervoll, weil lediglich mit den angemeldeten Plätzen gerechnet wird, siehe das Beispiel oben. Momentan gehen die Meinungen auseinander. Die einen wollen eine Elterinitiative gründen, die nächsten klagen, einige eine Unterschriftenaktion starten und und und. Vielleicht kann mir einer von euch von seinen Erfahrungen berichten. Wer hat sowas schon mitgemacht und/oder erfolgreich eine Veränderung erwirkt? Wäre schön wenn ihr berichtet :) LG PS: KiTa wechseln ist keine Option, es gibt hier nur die Stadt als Träger und im Gegensatz zu den restlichen in der Stadt ist in dieser hier der Rest optimal (tolles Konzept und Räumlichkeiten, großartiger Umgang mit den Kindern etc.). Auch der Schlüssel ist wohl "am Besten"...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Woelfin90

Hmm, kennst Du das "Kindergartengesetz" Deines Bundeslandes? Ich weiß nicht, ob ihr so ansetzen könnt, also mit einer Unterschriftensammlung. Wer ist der Jugendhilfeträger? Ich vermute mal der Landkreis? Wie ist die "Betriebszulassung"? UND, was meiner Meinung immer wichtig ist, denn wozu sind sie denn sonst da: Holt Euch die Kommunalpolitiker ins Boot. Also wenn ihr eine Unterschriftensammlung macht, dann setzt die Kommunalpolitiker in Kenntnis, nutzt öffentliche Fachausschusssitzungen, zeigt da Präsens, besucht eine Ratssitzung. Und hofft, das sich irgendwo noch Geld für einen höheren Personalschlüssel finden lässt, denn genau DA liegt das Problem.


Woelfin90

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Danke für die Antwort :) Ist halt momentan alles sehr ungewiss, einige Eltern regen sich auf aber wollen nix tun usw, sehr nervig. Ja, das Gesetz ist mir bzw. uns bekannt. Und ja, der Landkreis ist der Jugendhilfeträger, gut an die hatte ich noch gar nicht gedacht :) Die Betriebszulassung ist zur Zeit in Be - bzw. Überarbeitung. Aber ich fürchte das wird nicht viel helfen, denn die Eltern dürfen diese auf Anweisung der Stadt nicht einsehen. Ich persönlich dachte auch nicht, dass eine Unterschriftensammlung viel bringen würde, bis mir dann eingefallen ist, dass ja nächstes Jahr bei uns Stadtratswahlen sind Zwei Politiker haben Unterstützung zugesagt, zwei Zeitungen würden, wenn sich das was entwickelt auch Artikel bringen. Öffentliche Fachausschusssitzungen sind bestimmt auch ein guter Anhaltspunkt, aber ob das was wird...unsere städtische Abteilung für Soziales hat exakt zwei Mitarbeiter und um ehrlich zu sein wüsste ich nicht, dass so eine Sitzung hier in der Nähe die letzten Jahre stattgefunden hätte. Da müsste doch das zuständige Jugendamt Auskunft geben können, oder? Was mich ärgert - das finanzielle fließt an der falschen Stelle in Massen. Wenn da für drei Vereine eine nagelneue Turnhalle für drei Millionen hingestellt wird, und die zwei alten Hallen weiter vor sich hingammeln ist mir die Begründung echt ein Rätsel. Zumal die unkompliziert hätten renoviert werden können. Außerdem hat die Stadt laut öffentlicher Bekanntmachung jählich einen ungeheuren Überschuss an Gewerbsteuereinnahmen, aber das Geld kann offiziell nicht in Soziales gesteckt -Warum?!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Woelfin90

Politische Entscheidung, das das Geld wo anders hinfließt und / oder für die Turnhalle gab es anderorts Zuschüsse ;-) (oder der 1. Vorsitzende eines der Vereine sitzt im Stadtrat) Weshalb das Geld aus der Gewerbesteuer nicht in Soziales gesteckt werden kann, vermag ich nicht zu sagen, ich weiß nicht, wie es um die Finanzen bei Euch besteht, aus welchen Zuschusstöpfen was gezogen wird, ob ihr unter Haushaltskonsolidierung steht etc.pp. Aber gerade die anstehenden Stadtratswahlen bieten doch genug Ansatzpunkte. NUR: Bitte das gut durchdenken. Die politische Farbenlehre vor Ort erforschen, sehen, mit wem man gut kann, sich präsentieren, sich zeigen, klar machen, das man als Eltern zu den Wählern gehört und das die Betreuungsschlüssel suboptimal ist. In kleinen Städten muss man manchmal einfach mal mit dem oder der Kommunalpolitikerin ein Bierchen trinken gehen. Und ja, die politisch aktiven Frauen ansprechen Wieso habt ihr nur zwei Mitarbeiter im Bereich Soziales? Habt ihr so wenige Einwohner? Grüße erst einmal ;-)


Woelfin90

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Ja ja die politischen Entscheidungen Was den Vereinsvorsitzenden im Stadtrat betrifft - gut geraten, passt einwandfrei ;) Übrigens sehr schön geschrieben mit der politischen Farbenlehre, ich musste erstmal grinsen. Naja wir sind wohl eher ein großes Dorf mit Stadtrechten , rechnet man die umliegenden Dörfer mit ein haben wir so 7000 Einwohner, die "Stadt" an sich liegt glaub ich bei 4500. Groß ist anders, Mini allerdings auch. Daher die wenigen Mitarbeiter, reicht halt. Unter Haushaltskonsolidierung stehen wir nicht, aber das ist auch das Einzige was ich sicher sagen kann. Werd mich mit den Eltern kurz schließen, die nicht nur meckern sondern auch wollen und mal schaun was sich erreichen lässt. Dir erstmal danke für die Tipps, Grüße