Elternforum Kigakids

"bitte" und "danke" sagen, ich bin echt genervt!

Anzeige kindersitze von thule
"bitte" und "danke" sagen, ich bin echt genervt!

miemie

Beitrag melden

Hallo zusammen! Ich habe schon im "Kleinkind-Forum" gepostet, aber hier passt es altersmäßig wohl besser rein, sorry also für den Doppelpost. Ich bin grad ratlos und suche Tipps bzw. vielleicht sind meine Ansprüche zu hoch/ zu niedrig und müssen grade gerückt werden: sagt ihr`s mir ;-) Es geht um meine Tochter (wird nächsten Monat 6!). Sie ist ein eher schüchternes Mädchen. Das an sich finde ich völlig ok. So wie sie ist ist sie absolut i.O. und es gibt viele Situationen in denen ich ihr gern eine Unterstützung bin, wenn sie mich aufgrund ihrer Schüchternheit an ihrer Seite braucht oder sich auch damit im Wege steht. Was ich allerdings echt mittlerweile erwarte ist, dass sie, wenn wir irgendwo hingehen (Besuch, Kindergarten...) oder uns jm. besucht, "hallo" und "tschüss" sagt. Es geht mir mittlerweile echt auf den Keks, wenn sie einfach Begrüßungen anderer ignoriert und nix sagt. Ich erwarte ja nicht, dass sie beim Gang in den Supermarkt laut "hallo" ins Gebäude ruft aber selbst wenn wir bei den Großeltern/ guten Freunden etc. sind, also Leuten die ihr total vertraut sind, kommt: NICHTS! Bin ich hier zu streng? Ich meine sie kommt im Sommer in die Schule und da werden noch ganz andere Erwartungen an sie gestellt und letztlich kommt man mit Höflichkeit -und da gehören "hallo" und "tschüss" für mich dazu wie auch "bitte" und"danke"- eben leichter durch`s Leben! Ich red mir den Mund dabei jedoch fusselig, schimpfe, rede, erkläre aber es ändert sich nichts. So, jetzt seit ihr dran, eure Meinung interessiert mich. Bin ich zu streng? Was sollte ich besser machen? Was meint ihr? LG miemie


IngeA

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von miemie

Ich hab das von meinen Kindern in vertrauter Umgebung schon eingefordert. Bei der Großen anfangs nicht, das war ich noch der Meinung, dass die Kinder die Umgangsformen durch Nachahmung lernen. Hat sie auch, bis sie gemerkt hat, dass es für sie überhaupt keine Relevanz hat, ob sie grüßt/ sich bedankt oder nicht. Sie bekommt die Süßigkeit/ das Geschenk etc. ja trotzdem. Dann hat sie es gelassen und auch nicht wieder angefangen bis ich es eingefordert habe. LG Inge


DK-Ursel

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von IngeA

"ch red mir den Mund dabei jedoch fusselig, schimpfe, rede, erkläre aber es ändert sich nichts. " Dieses Zitat erwidere ich mit einem anderen: "Wer Kinder mit Anbrüllen zum Gehorsam erziehen will, ist wie einer, der sein Auto mit der Hupe zu lenken versucht." Es gibt Kinder, die brauchen sehr viel länger, ich kenne so welche. Und ich war froh für eine Tante, die dann sagte: Sie muß mir nicht danke sagen, ich sehe es doch an ihren Augen. Die Tochter ist heute eine selbstbewußte jkunge Frau mit guten Manieren, sie hatte immer schon Empathie und soziale Haltungen, sie hat im kundendienst erfolgreich gearbeitet und achtet heute auf ihre Nachfolger und deren benehmen. Es schadet sicher nicht, sie immer wieder mal darauf hinzuweisen. Aber zu oft kann auch den Effekt haben, daß auf Durchzug oder gar stur geschaltet wird.-- auch so eine Tochter habe ich. Und auch die kann sich als junger Mensch "draußen" so gut benehmen, daß die Komplimente darüber mich manchmal daran zweifeln ließen, daß wir von demselben Menschen redeten Für uns erschent es wenig, höflich zu sein. Für manche Kinder herrschen andere Prioritäten, andere Einsichten - gib ihr noch was Zeit und sei da nicht zu streng - sie lernt es ganz gewiß, da bin ich sicher! Gru ßUrsel, DK


DieMüllerin

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von miemie

kuck mal hier, hatte vor nicht allzu langer Zeit gepostet: http://www.rund-ums-baby.de/erziehung_elternforum/Sie-gruesst-einfach-nicht_83704.htm


miemie

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DieMüllerin

Danke für den Link. Habe ich damals nicht gelesen, hätte mir sonst sicherlich schon weitergeholfen! Da sind unsere Töchter wohl ähnliche kleine Persönlichkeiten :-)


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von miemie

Ich würd ihr mal in einer ruhigen Minute erklären, dass das Grüßen für manche Leute besonders wichtig ist und ein bisschen üben, also was man sagen kann und wie. Wenn sie es dann nicht macht, ist das ihre Sache. So autonom darf eine Sechsjährige vielleicht sein, das Ganze dann selbst zu erproben und in Ruhe zu lernen. Maximal würde ich hinterher wieder in einer ruhigen Situation mal fragen, ob sie nicht daran gedacht hat, weil sie nicht "Guten Tag" sagte. Aber ehrlich gesagt habe ich großes Vertrauen in den Nahahmungseffekt. Sie wird es lernen, weil die Eltern es tun. Und mit je mehr Begeisterung wir uns gegenseitig begrüßen kommt auch bei den Kindern mehr Begeisterung dafür. Es wird irgendwann selbstverständlich. Diese schreckliche Situation a la "gib Pfötchen" (wörtlich heißt es dann oft "Gib das Händchen!" und das ist ja wirklich nahe dran), finde ich absolut vermeidenswert und helfe ggf. meinem Kind (4,5) darüber hinweg, wenn sie diese Hürde nicht schafft, indem ich selbst die Initiative ergreife und begrüße oder die Leute anspreche usw. Das ist bei manchen (vor allem älteren) Leuten schon wie eine Prüfung, bei der dann der Blackout prompt folgt. Also lass Ruhe walten. Dein Kind wird es lernen, einfach so! ;-)


Murmeltiermama

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von miemie

Kommt drauf an. Vergisst sie es nur, weil es ihr nicht wichtig ist? Ist es ihr unangenehm? Oder hat sie richtige Ängste? Je nachdem, helfen sicher unterschiedliche Strategien. Meine Mittlere hat richtige "Sozialphobien", spricht kaum mit Menschen außerhalb des allerengsten Kreises. Inzwischen ist es besser geworden, sie ist jetzt fast 11. Was ihr hilft ist, wenn man die Situation VORHER genau durchspricht. Also: Wir gehen jetzt zum Bäcker rein. Da sagt man "Guten Tag" und wenn Frau Müller Dir einen Keks schenkt, dann solltest Du "danke" sagen. Damit können solche Situationene oft gemeistert werden. Schwierig würde es bei meiner Tochter dann schon wieder werden, wenn nicht Frau Müller sondern Herr Bäcker hinter dem Tresen steht, weil sie das nicht erwartet hatte. Leute, die uns gut kennen, haben sie akzeptiert, wie sie ist. Andere schütteln halt manchmal den Kopf. Ist halt so. Sie ist, wie sie ist. Und ich werde auch nicht an meinem ansonsten fröhlichen Kind herumtherapieren lassen. Vorbild, Vorbild, Vorbild und zunehmendes Alter lassen das Problem schwächer werden. Sehr leises Sprechen und das Zurückweichen vor jedem Blickkontakt ist übrigens auch ein Zeichen für echte Ängste. Wie habe ich Erzieherinnen (zum Glück nie ihre Bezugserzieherinnen) geliebt, die sie mit den Worten: "Schau mich an, wenn Du mich begrüßt/verabschiedest" bedacht haben. Die haben einfach nicht begriffen, dass sie das nicht kann. Scheint übrigens auch erblich zu sein, denn ich bin auch so ein Blick-Vermeider.


User-1724674668

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Murmeltiermama

Hey ich finde das hast du echt toll geschrieben/beschrieben,... Beim "Herrn Becker" und "Frau Müller" musste ich so lachen - man kann da richtig mit deiner Tochter mitfühlen wie ich finde ;)


Mijou

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von miemie

Ich kann Dich gut verstehen, klar wäre es schön, Deine Tochter finge jetzt mit den üblichen Höflichkeits-Floskeln an. Aber wie Du ja selbst längst gemerkt hast, kann man das nicht erzwingen. Manche Kinder sind hier eben schneller, manche (die schüchternen) später. Kinder lernen nicht durch drängende Aufforderungen und Erklärungen, sondern durch das elterliche Vorbild: Irgendwann wird Deine Tochter sich die üblichen Verhaltensregeln einfach abschauen. Meine eigene Tochter war hier auch recht spät dran, es ist wirklich normal - aber es kommt, wirst sehen! Vor allem der Schuleintritt gibt den Kindern einen wirklich großen Entwicklungs-Schub, fast alle machen jetzt einen Riesenschritt nach vorn. Das war auch bei meiner zuvor super-schüchternen, stillen Tochter so. LG


miemie

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von miemie

Wißt ihr was, ich bin echt froh meine Frage hier gepostet zu haben. Denn es tut gut mal "gerade gerückt" zu werden. Ich war gestern echt genervt, da wiedermal 2 so typische Situationen auftraten: Opa war da und später Besuch bei sehr guten Freunden, aber mal wieder keine Begrüßung meiner Tochter (Hand geben würde ich übrigens nicht verlangen!) Sie macht das nicht aus Trotz, sondern ist eben schüchtern. Ich kann das allerdings sehr gut annehmen wenn ihr sagt, dass sich das mit der Zeit sicherlich von allein ergeben wird. Das Vorgehen in manchen Situationen vorab durchzusprechen ist eine gute und hilfreiche Idee, danke! Ich hab gestern Abend wegen o.g. Situationen mit meiner Tochter geschimpft. Das war blöd von mir. Werde heute mittag noch mal mit ihr darüber sprechen und ihr sagen, dass solche Höflichkeitsfloskeln wichtig sind aber eben auch erstmal erlernt werden müssen und ich sie verstehe wenn ihr das noch schwerfällt und wir dann eben noch ein bisschen dran üben müssen. Also nochmals danke an euch! miemie


DK-Ursel

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von miemie

Denn es tut gut mal "gerade gerückt" zu werden." Genau das ist enorm wichtig. man glaubt immer, die anderen Mütter machten alles richtig, wüßten alles, folglich sind deren Kinder auch perfekt - weit gefehlt. Und ich erinnere mich gut, daß ich oft sehr erleichtert war, wenn ich merkte: Huch, andere Mütter haben Kinder wie meins. Es lehrte mich auch, zwischen den wirklichen individuellen Problemen und "typischen Teenagermarotten" zu nterscheiden und zu fokusieren. Gruß Ursel, DK


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von miemie

Jeder hat so ein ding welches einem total unangenehm ist... das ist wie eine Blockade und nicht das sie es nicht macht oder kann um dich zu ärgern. Meine mittlere möchte niemandem die hand geben.. nichtmal mit 2 Jahren mochte sie das. Auch wenn es gefährlich war an der Straße. Da konnte und kann ich tun was ich will. Ich denke du solltest sie nicht zwingen.. bringt ja eh nichts wie du sagst....auch nicht erklären, denke in dem Alter kennt sie den Sinn... lass sie einfach wie sie ist und stärke ihr den rücken. Reicht ja auch wenn du ihre Stimme bist und dich bedankst oder hallo sagst. Und bei Freunden und Familie kannst du es ja erklären das das kind nicht unhöflich ist, sondern es einfach nicht über ihre lippen kommt da sie schüchtern ist. Das ändert sich von ganz alleine wenn tag x der reife gekommen ist. Wenn sie sieht das alle anderen es tun, wird sie es später auch mal tun.


Birgit67

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von miemie

das ist das einzigste was hilft. Meine Nichte war genauso sagte nicht mal den Großeltern guten Tag oder Tschüss, versteckte sich immer hinter den Eltern - war aber ansonsten ein lockeres Mädel das super mit den anderen spielte und dann auch mit einem gesprochen hat. Ich weis nicht mehr in welchem Alter aber irgendwann hatte sie keine Probleme mehr uns zu begrüßen auch wenn wir uns zufällig in der Stadt getroffen haben und sie mit Freunden unterwegs war kam sie her sagte hallo wechselte ein paar Worte und gut wars. Also nimms locker. Gruß ´Birgit


Halluzinelle von Tichy

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von miemie

Mal eine ganz andere spielerische Idee dazu: Kleine Smilies aus Pappe ausschneiden. Für jede benutzte Höflichkeitsfloskel gibt es einen Smilie in die Hand. Zeitrahmen überschaubar halten, ein Nachmittag in der Woche oder so. Es geht nur drum ihr spielerisch zu zeigen, dass Dir das wichtig ist. Das wäre eine Möglichkeit zur Motivation ohne ständig auffordern zu müssen. Sie ist fast 6. Am Wissen liegt es bestimmt nicht, eher an der Motivation.


miemie

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Halluzinelle von Tichy

Genau diese Idee hatte ich gestern auch ;-) Als ich ihr davon erzählte wollte sie partout nichts davon wissen. Nicht deshalb weil sie trotzig ist, ich denke sie hat sich einfach damit unter Druck gesetzt gefühlt. Somit habe ich diese Idee direkt wieder verworfen. Ich danke dir aber dennoch für deinen Tipp :-)


Halluzinelle von Tichy

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von miemie

Ja, dann ist der Ansatz nichts. Offenbar sehr feinfühlig Dein Kind. Wenn ich bei meinen Kindern nicht weiter komme, melde ich ihnen einfach erst mal nur zurück, was ich bei ihnen an Gefühlen wahrnehme. Ein "Ich habe den Eindruck, Du hast Angst zu sprechen" hilft Deinem Kind, dass es sich besser verstanden fühlt. Vielleicht fängt sie dann irgendwann an mit Dir darüber zu sprechen. Das mildert dann den psychischen Druck ab. Du bietest ja schon Deinen Hilfe an. Wenn sie irgendwann einmal darüber spricht: Eventuell Dein Kind mehr ins Boot holen und sie fragen, ob sie eine Idee hat, wie Du ihr helfen könntest und dass Du gerne mit ihr gemeinsam Lösungen suchen würdest. Ohne Zeitdruck. Alles sehr offen formulieren, dass sie das Gefühl hat jederzeit zu Dir kommen zu können, wenn sie bereit ist. Das muss erst wirken. Tage, Wochen oder Monate.


mausebär2011

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von miemie

Sicher ist das nicht auf jedes Kind passend. Aber mal ein Blickwinkel wie es enden kann. Mein Bruder war schon immer sehr schüchtern. Hat sich nie etwas getraut. Gar nichts. Eines Tages reichte es der Schulleiterin und sie nahm ihm beiseite. Damals war er 15 oder 16. Sie hatte schon oft zu ihm gesagt das er mehr aus sich rauskommen sollte, mal reden muss. Aber irgendwann kam der Tag an dem es ihr wohl reichte und sie wetterte los. Nachdem sie ihn also anpaulte das er zu grüßen hat, bitte und danke sagen muss, sich nicht so in die ecken verkriechen soll und und und hat er genau das getan. Er verzog sich immer weiter in die ecke. Letztendlich zig er sich soweit zurück das er mit niemanden mehr in kontakt trat. Auch vor Verwandten redet er seit diesem Tag nicht mehr. Ich kann mich nicht daran erinnern wann ich seine Stimme das letzte mal hörte. Er hat die Schule ohne Abschluss verlassen und sitzt bei unseren Eltern in seinem Zimmer und ist in eine virtuelle Welt geflohen aus der es einfach niemand schafft ihn zu retten. Und das alles nur weil einem eh schon schüchternem Jungen noch mehr Angst vor dieser Gesellschaft gemacht wurde. Mittlerweile ist er übrigens 21Jahre. Ich habe übrigens meine Verwandten auch ungerne begrüßt oder im allgemein angesprochen. Ich war nie so schüchtern wie mein Bruder, aber das war auch mir mega unangenehm. Ich bin ihnen soweit es ging immer aus dem weg gegangen bis ich dachte jetzt weiss keiner mehr das ich nicht gegrüßt habe. Und wenn wir gingen tat ich immer ganz wuselig und suchend damit man dachte ich vergaß das verabschieden lediglich. Ich wurde aber auch immer so akzeptiert wie ich bin, meine Mutter war immer der Meinung das sich sowas von alleine gibt. Kindern muss man zeit geben und grade bei schüchternen Kindern muss man gedult haben. Das hat sich ausbezahlt gemacht. 3 ihrer vier Kinder haben ihre Scheu verloren. Nur der jüngste, der so angegangen wurde, wird wohl nie darüber hinweg kommen. Wenn mein Sohn sich mal nicht traut was zu sagen lasse ich ihn. Er muss nicht hallo oder tschüss sagen. Das bitte und danke verlange ich zwar schon, aber wenn er sich einfach nicht traut und hinter mir versteckt dann lasse ich ihn auch. Er ist 5 Jahre alt und bis auf meine Schwiegermutter und dem Bruder meines Mannes hat es nie wen gestört. Alle hatten verständnis "So sind Kinder eben manchmal - Ist doch nicht schlimm!" Gedult! Vorleben! Gedult Und... achja! Gedult!


stjerne

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Das ist ja furchtbar! Ist Dein Bruder in Therapie? Mir wird ganz anders, wenn ich das lese. Ich wünsche Euch alles Gute.


miemie

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Danke für deinen Beitrag -der mich echt entsetzt hat übrigens. Das ist wirklich furchtbar. Und nach so langer Zeit und einem so krassen Verlauf ist es sicherlich schwer ihn aus seiner Welt wieder rauszuholen und ihm zu helfen. Auch als Schwester oder Mutter so hilflos zu sein stell ich mir hart vor...Jedenfalls ist das ein gutes Beispiel wohin solch ein Druck im aller schlimmsten Fall führen kann. Ja du hast recht, Geduld ist dabei wohl das "a" und "o". Viele Grüße miemie


mausebär2011

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von stjerne

Nein ist er nicht. Wäre auch gar nicht möglich da er sich auf nichts einlässt. Er verläst das Haus ja nichtmal um mal zu Feiern wenigstens zu uns zu kommen. Er war einfach eine besonders harte Nuss was die Schüchternheit anging. Ihn dann zu etwas zwingen zu wollen anstatt etwas gefühlvoller auf ihn einzugehen war eben das dümmste was man machen konnte. Meine Mutter lässt sich da viel zeit, so manches mal denke ich fast ein wenig zu viel. Aber man merkt es klappt. Denn jetzt hat sie ihn immerhin soweit da er ihr Abends mal mit den Hunden hilft. Das klingt komisch, ist aber ein wahnsinniger Erfolg! Hat aber auch Jahre gedauert...


mausebär2011

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von miemie

Natürlich ist nicht jedes Kind so. Andere reagieren auf so eine Ansage anders. Aber man kann Kindern/Jugendlichen nicht in den Kopf gucken. Wir hätten das auch nie erwartet das ihn das so mitnimmt das er sich völlig zurückzieht. Wir wussten er war immer sehr sehr schüchtern, wir wussten auch das er sehr empfindlich auf Kritik reagiert. Aber keiner hat geahnt das er sich da so zu Herzen nimmt das er sich sein leben so verbaut.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von miemie

Also ich war auch so ein Kind. Mich nervt heute noch, wenn ich was auf Kommando machen soll. Es hat mich also auch damals wohl schon genervt, wenn ich wusste, jemand erwartet jetzt was von mir, ich trau mich nicht und gerade dann wird man auch noch aufgefordert. Dann hab ich es aus lauter Sturheit schon mal gerade gar nicht gemacht. Kann mich da gut reinversetzen. Ich hasse sowas wie die Pest. Noch heute hasse ich z.B. diese Neujahrswünscherei, Silvester, Fasching, Spiele auf Feiern. Halt alles, wo gewisse Dinge, die man hasst, automatisch von einem erwartet werden. Ich würde sie jetzt einfach mal lassen. Irgendwann kommt sie sich sicher selber komisch vor, wenn z.b. kleinere Kinder das schon sagen o.ä.. In solchen Momenten noch Druck ausüben, bringt gar nichts.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von miemie

Meine Große ist 13 die geht bis heute am liebsten mit der kleinen Schwester einkaufen,damit sie selber nicht mit Fremden reden muss,sie hat lange die Hand nur stumm gegeben,erst in letzter Zeit setzt sie sich auch mal gegen andere durch und sagt was,in der Schule war sie bis zu Beginn dieses Schuljahres immer recht still-schade daran ist das sie super interessant erzählen kann(schreibt online ganze Bücher,hat ne echte Fanbase)und auch sonst daheim nicht auf den Mund gefallen ist und ständig super lustige treffende Sprüche ablässt-erst seit einiger Zeit wo in der Schule auch mal Referate gefordert werden und sie von ihren Mitschülern gelobt worden ist da sie die Themen interessant vorgestellt hat hat sie nicht mehr so viel Angst-ich konnte ihr wenig helfen,da ich immer schon ne große Klappe hatte-aber mein Mann war wohl auch so-inzwischen hat sich das aber bei ihm komplett geändert,deshalb geb ich bei ihr die Hoffnung nicht auf-erzwingen ging bei unserer auch gar nicht,wenn ich z.b. gesagt hab wenn sie nicht selber bestellt gibts kein Eis dann hat sie verzichtet-das einzige was sie von alleine immer getan hat war sich zu bedanken


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Genau so war ich, lieber verzichtet, als auf Kommando auch nur noch ein Wort zu sagen. &513; Bei mir wurde es erst so mit 17/18 besser, in der Ausbildung, wo man plötzlich lauter fremde Leute um sich hat, man einfach mit denen reden muss und nicht zuletzt, weil die ja nicht wissen, wie schüchtern man immer war. Man kann also komplett neu anfangen, ohne dafür wieder blöde Kommentare zu ernten, so nach dem Motto "oooh sie kann ja doch sprechen". Mein Kind ist zum Glück komplett anders, ne richtige kleine Rampensau.