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Anregungen für Zwischendurch?

Anregungen für Zwischendurch?

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Ich stelle mein "Problem" mal vor. Sie heißt Antonia, ist im Februar vier Jahre alt geworden, im Kindergarten völlig angepaßt, zu Hause extrem unausgeglichen, sensibel, gelangweilt, spielt nie (!) allein, hat oft extreme Wutanfälle und ist mir gegenüber super aggressiv, wenn es sie überkommt. Sie ist von ihren intellektuellen Fähigkeiten nicht so herausragend anders als ihre Freunde im Kindergarten - etwas voraus vielleicht. So kann sie Addieren und Subtrahieren im Zehnerzahlenraum, viele Großbuchstaben erkennen und schreiben, ca. 20 Wörter/Namen schreiben (es sind aber eindeutig Bilder für sie - sie kann definitiv nicht lesen oder schreiben). Motorisch und sprachlich ist sie auch eher weit, aber außergewöhnlich nicht. Die normalen Vorschulhefte mit Aufgaben löst sie superschnell - der Nachteil ist, dass ich die Aufgabe immer erst vorlesen muss. Sie spielt Regelspiele seit sie 3 Jahre ist (Memory, Mensch-ärgere-Dich-nicht, Dame, Mühle) mit wachsender Begeisterung - aber eben nicht alleine - wie auch?! Ich habe heraus gefunden, dass ihre Wut- und Aggressionsanfälle vor allem nach dem Kindergarten auftreten, wenn sie erstens müde ist und ihren Kopf nicht genug angestrengt hat. Klassische intellektuelle Unterforderung. Im Kindergarten beschäftigt sie sich völlig normal und unauffällig mit altersgerechten Spielen. Sie passt sich total an, um nicht negativ aufzufallen. Die Erzieherinnen finden sie normal und sehen keinen Handlungsbedarf. Antonia geht von 8 bis 17:00 Uhr in den Kindergarten, da ich berufstätig bin. Danach ist sie natürlich müde und genervt - ich auch - und wir beide haben nicht mehr viel Kraft für anstrengende Spiele, die ihren Kopf beschäftigen. Ich suche nun Ideen, wie ich sie zwischendurch (z.B. auf dem Weg zum Kindergarten oder beim Essen) anregen kann, dass sie ihr Köpfchen anstrengt. Ohne dabei Zeit für aufwendige Brettspiele oder Aufgabenheftchen zu verlieren. Bis jetzt machen wir oft Kopfrechnen im Zehnerraum -aber auf Dauer ist das ein bißchen einseitig. Ich bin für jede Anregung dankbar. Viele Grüße Dagmar


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Hallo, ich hätte ne Idee, die vielleicht nicht besonders "fordernd", aber auch beim Tisch und im Freien machbar ist. Kennst du "Ich sehe was was du nicht siehst?" Das kannst du ja, wenns sie sonst langweilt, variieren. Zum Beispiel: Ich sehe was, was du nicht siehst und das fängt mit G an. Oder: ... und das ist größer als eine Ameise aber kleiner als ein Pferd. Oder so in der Art vielleicht!? Viel Erfolg, ich kenne auch ein Kind das im Kiga so war und zu Hause ganz anders :-) Sie geht jetzt in die dritte Klasse und ist in der Schule super angepasst, aber zu Hause noch ab und zu das Rumpelstilzchen. Es wird aber von Jahr zu Jahr besser :-) Liebe Grüße Sylvia


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Vielleicht hat sie Spaß an der Spache, dann könntet ihr zusammen Gedichte lernen auf dem Weg. Oder sie zählt alle roten und blauen Autos Anfangsbuchstaben raten oder Silbenklatschen vielleicht. D.


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Ich weiss nicht, ob sowas wirklich die Loesung eures Nach-Kiga-Problems ist. Ich denke, deine Tochter ist einfach fertig von dem Tag im Kiga (allein, wie laut es da oft ist, dazu staendige Action). Und sie sucht sicherlich deine Naehe, waehrend du eher genervt bist und dir schon das Vorlesen der Aufgabentexte zu viel ist. Vielleicht findet ihr ja eine Art Ritual, wie ihr beide runterkommen koennt. Zusammen auf die Couch kuscheln und ueber den Tag reden, zum Beispiel.


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Ob das "Problem" die geistige UNterforderung ist, kannst du sicherlich besser einschätzen. Für mich hört es sich einfach nach "kaputt vom Tag" an. Kennt man doch selbt: bei der Arbeit fühlt man sich noch ok, beim Klönen mit Freunden auch und kaum sitzt man zuhause auf dem SOfa, merkt man erst, wie kaputt man eigentlich ist. ALs mein SOhn anfing in den KiGa zu gehen (mit 1, aber nur 6 Std), war er nachmittags immer total nörgelig, wütend usw. Heute gehts besser. Meine Mutter erzählt auch, dass ich früher immer auf der Türschwelle wegen irgendwas nen WUtanfall bekommen habe. Da deine Tochter schon größer ist: sprich doch mit ihr drüber, was sie gern machen würde, ob eher Forderung oder Cool-DOwn (Bücher angucken, kuscheln, singen). Oder frag mal die Erzieherinnen, wie die die Lage einschätzen. Klar kennen die auch nur einen Ausschnitt von deinem Kind, aber es sind doch Profis. Frag die mal, was sie so vormittags machen. Vielleicht kann dein Kind die Vorschuleinheiten mit machen?


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Unterwegs machen wir gerne "Ich denke mir ein Tier", und dann mit Ja/Nein-Fragen das Tier erraten. (Lebt es im Wasser? Hat es Fell? Ist es größer als ein Pferd? Ist es grün?) Oder man denkt sich eine Zahl, und dann mit größer/kleiner die Zahl raten. Und was mir noch einfällt, vielleicht mal für ein halbes Stündchen am Wochenende - das mag vielleicht ein etwas kritischer Vorschlag sein - für das Alter gibt es schon einige nette Computerspiele, die man bei uns auch in der Kinder- und Jugendbibliothek ausleihen kann. Die CD-ROM mit der Maus z.B. Hast du mit dem Kindergarten schon mal das Thema angesprochen, dass sie zuhause nach Hirnfutter hungert? Vielleicht können die ihr ja doch ein bisschen mehr bieten? LG sun


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Vielen Dank für Eure lieben Antworten. Die Anregungen werde ich hoffentlich bald ausprobieren können. Einige meinten, es läge vielleicht eher eine Überforderung vor und sie sehnt sich nach Kuscheln und Zuwendung. Haben wir alles ausprobiert (Vorlesen, Kuschenln, gemeinsam Malen, Erzählen, Toben,Kassette hören, Nichts-Tun etc.)- ohne Erfolg! Erst "zusätzliches Hirnfutter" gab etwas mehr Ruhe und Gelassenheit. Ich probiere natürlich immer von Tag zu Tag rum, was jetzt angesagt sein könnte bei Antonia - meist ist es aber tatsächlich das "Hirnfutter", das sie inspiriert. Gar nicht so einfach, dabei nicht dem Lernstoff der Schule vorzugreifen. Viele Grüße Dagmar