Elternforum Die Grundschule

Wonach wählt man die weiterführende Schule?

Wonach wählt man die weiterführende Schule?

sojamama

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Hallo, wonach geht man? Außer nach den Noten? Ich meine, es gibt ja gewisse "Fachrichtungen" an Schulen. Gymnasium mit musischem Hintergrund, sprachliches Gym., naturwissenschaftliches oder andere. Realschulen, Zweiwahl? Ganz andere Schule? Wer entscheidet das? Wir Eltern haben ein Mitspracherecht, klar. Aber wonach sollte man denn gehen? Was das Kind will? Was die Lehrer meinen, die Schulpsychologen? Wir Eltern? melli


krummenau

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Antwort auf Beitrag von sojamama

Hallo, sojamama, Du hast jetzt viele verschiedene Schulschwerpunkte genannt - habt Ihr denn alle diese Schulen tatsächlich zur Auswahl? Bei uns (ländliche gegend) gibt es eigentlich nur eine Schule in "sinnvoller" Ereichbarkeit. Klar könnte ich meine Kinder in einen Bus setzen und über Land juckeln lassen, das wäre machbar und dann hätte ich auch die Qual der Wahl gehabt. Aber wir haben das Glück, daß wir fast vor der Haustür einen Campus mit Realschule und Gymnasium (beide direkt benachbart) haben, 15 Minuten zu Fuß von daheim. Also haben wir die Schulwahl nach der Erreichbarkeit getroffen und unser "Dorfgymnasium" genommen.. Es mag Schulen geben, die nach ihrer HP viel toller klingen und sich sonstwas auf die Fahnen schreiben. Aus meiner Sicht zählt aber der Faktor Zeit viel. In der Zeit, die andere im Schulbus verbringen, haben unsere die Hausaufgaben fertig und dann Zeit zum Spielen. Das sollte man nicht unterschätzen. Zu uns kommen gerne Freunde direkt nach der Schule zu Fuß mit, da müssen die Eltern abends nur einmal fahren, um sie abzuholen. Sehr förderlich für soziale Kontakte. Wichtiger als das, was die Schulen bieten (tatsächlich oder nur auf dem Papier), ist das Lehrer-Schülerverhältnis (Sympathie - Antipathie). Mag die Schule noch so "blöd" sein oder keinen guten Ruf haben, wenn man gute Lehrer erwischt, ist das mehr als die halbe Miete, und die noch so tollste Schule kann zum Flop werden, wenn Dein Kind keinen Draht zu den Lehrern findet. Da ich viele Faktoren nicht beurteilen kann, eben, ob die Schulen wirklich das bieten, was sie zu bieten vorgeben, halte ich mich an unverrückbare Tatsachen. Entfernung ist eine konkret meßbare Größe, und so haben wir die weiterführende Schule genau nach diesem Kriterium ausgewählt. Sollte es gar nicht klappen, gibt es noch die Möglichkeit des Klassenwechsels oder eben zur Not einen Schulwechsel. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah... LG von Silke


krummenau

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"Wer entscheidet das? Wir Eltern haben ein Mitspracherecht, klar. Aber wonach sollte man denn gehen? Was das Kind will? Was die Lehrer meinen, die Schulpsychologen? Wir Eltern?" Bei uns in RLP spricht die Grundschule eine Empfehlung aus, die sich wohl v.a an den Noten orientiert. Wobei unser Lehrer schon sagte, auch bei Notengleichheit im Zeugnis könne er Kind a für das Gym und Kind b für die Realschule empfehlen, da er auch die Lernpersönlichkeit der Kinder mit einfließen läßt. Die Entscheidung, wo man das Kind anmeldet, treffen aber die Eltern, sie haben also nicht nur ein "Mitspracherecht" sondern die Hauptentscheidungsgewalt. Ob es klug ist, sich über die Empfehlung hinwegzusetzen, muß jeder selber wissen, das ist individuell. Wie kommst Du darauf, daß die Schulpsychologen etwas zur weiterführenden Schule sagen? Bei uns werden Schulpsychologen nur hinzugezogen, wenn es irgendwelche (größeren) Probleme gibt. Ein unauffälliges Kind (auch mit nicht so gutem Zeugnis) lernt ein Schulpsychologe normalerweise gar nicht kennen und kann daher auch keine Empfehlung abgeben. Ist das bei Euch anders, daß die Schulpsychologen generell mit eingebunden sind? Bei uns sind sie die absolute Ausnahme. Ich persönlich würde dem Kind übrigens einiges an Mitspracherecht einräumen, es muß aber auch alle Fakten kennen, also was welche Schule bedeutet, inklusive Fahrtzeiten, wie es mit dem weiterführen von Freundschaften aussieht etc. Da muß man die Karten offen auf den Tisch legen und Familienrat abhalten, wenn mehrere Schulen zur Auswahl stehen. Das Kind soll sich dort möglichst 9 Jahre lang wohlfühlen, es muß da 5 Tage die Woche hin, nicht die Eltern. LG von Silke


sojamama

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Antwort auf Beitrag von krummenau

Es ist so, wir wohnen ländlich in Bayern. Wir haben 5 Gymnasien im Umkreis, 4 davon ca. 20-25 km weg - Busfahrt ne gute Stunde, 1 davon ca. 15 km weg - Zugfahrt ca. 15 Min. Realschule und Mittelschule wären hier im Ort. Die Auswahl in der Tat gróß, aber ja, es zählt auch die Zeit. Schulpsych. kam bei der Tochter meiner Freundin, aufgrund deren LRS und Hochbegabung. Man hat sich für Realschule entschieden, obwohl eine uneingeschränkte Gym.empf. vorlag. Es ging aber um die LRS, das Kind wäre überfordert im Gym. mit den vielen Fremdsprachen. Daher meinte ich das. Aber das ist sonst auch nicht üblich hier. melli


krummenau

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Antwort auf Beitrag von sojamama

Mit Bayern kenne ich mich nicht aus, weiß also nicht, wer das letztendlich entscheidet, aber erstmal danke für die nähere Erläuterung. Wenn ich in Eurer Situation entscheiden müßte, würde ich die Gymnasien, die eine Stunde weit weg sind, schon mal aussondern. Dann müßte entschieden werden, ob das Kind am ehesten auf eine Realschule, Mittelschule (ist das Hauptschule, oder was ist das? Sagt mir nichts, gibt es wohl in RLP unter der Bezeichnung nicht), oder ein Gymnasium gehört. Das entscheidet dann letztlich, ob sie auf eine der beiden fußläufigen Schulen geht oder die 15 Minuten Zugfahrt auf sich nimmt, um zum Gymnasium zu kommen, das ist ja durchaus zumutbar. Ich würde also ein Kind, das ganz klar aufs Gymnasium gehört, nicht auf die Realschule schicken, nur weil das bequem zu Fuß geht. Das wäre sicher zu "bequem" gedacht. Bei einer Busfahrt von 1 Stunde hätte ich hier eine große Auswahl an Gymnasien, aber die hätte ich von Anfang an schon gar nicht erwogen. Das ist einfach zu weit. Ich dachte mir schon, daß Du auf den Schulpsychologen wegen eines "speziellen Kindes" gekommen bist. Die Kombination Hochbegabung und LRS ist sicher schwierig, kommt aber häufiger vor. Realschule wegen der LRS, hm, macht mir etwas Bauchweh bei gleichzeitig vorhandener Hochbegabung. Ich weiß ja nicht, was für einen Typ hochbegabtes Kind Deine Freundin hat. Die könnne sehr verschieden sein, von total unauffälig und pflegeleicht bis höchst bockig. Wenn sie sich durch zu langsames Vorangehen des Stoffes schnell langweilt und dann abschaltet, dann kann auch die Realschule schwierig werden. Die kommt dann vielleicht der LRS entgegen, aber nicht der Hochbegabung. Ich habe selber einen hochbegabten Sohn (von der bockigen Sorte, zwar ohne LRS, aber ich vermute bei ihm noch andere "Baustellen, die ich noch abklären muß) und werde durch ihn schulisch ständig herausgefordert. Da läuft nichts so richtig geradlinig. Geht die Freundin Deiner Tochter schon auf die Realschule, oder erst kommendes Jahr? Bitte richte Deiner Freundin unbekannterweise einen schönen Gruß von mir aus. Wenn sie mag, kann sie mir gerne mal eine pn schreiben, wenn sie sich austauschen mag. Oder sie kommt mal ins logios-Forum, das richtet sich speziell an Eltern hochbegabter Kinder, von denen viele außer der Hochbegabung "noch was" haben, u.a. auch LRS. Dort gibt es auch schon ältere Kinder mit einer bereits längeren Schullaufbahn. Auch dort findet sie vielleicht ähnlich Betroffene. Hier der Link: http://www.logios.de/diskussionsforen.htm LG von Silke


kanja

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Hallo, du kennst ja dein Kind - hoffentlich - ziemlich gut. Und weißt somit ja ungefähr, welche Fächer ihm liegen und welche weniger. Und auch, wie das Lernverhalten etc. ist. Wenn die Empfehlung entsprechend ist - Gymnasium. Bei euch bietet sich natürlich das eine mit dem kürzesten Weg an, denn eine Stunde Fahrtweg pro Strecke finde ich schon heftig. Ich bin selbst früher mit dem Bus zum Gym gefahren, Fahrtzeit einfach ca. 20 Minuten, und das war schon nervig über 9 Jahre hinweg ... Demnächst sind doch sowieso die Infoabende der Schulen - schaut Euch einfach alles an, was ungefähr in Frage kommt, und entscheidet dann. Hinsichtlich der vielen verschiedenen Richtungen sehe ich das eher praktisch. Ich selbst hatte als Kind eindeutig eine sprachliche Begabung, es gab aber nur ein erreichbares Gym mit mathematischer Ausrichtung. Ich habe dann einfach Latein als AG zusätzlich gemacht (zu E und F). Hat auch funktioniert. Wenn das Kind nicht eine absolut unübersehbare, eindeutige Begabung in eine bestimmte Richtung hat, würde ich immer räumliche Nähe vorziehen. lg Anja


krummenau

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Du hast das viel eleganter und treffender ausgedrückt als ich, genauso meinte ich das. LG von Silke


sojamama

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Zeit. Sie geht erst in deie 3. Klasse. Ihre Begabungen liegen eher im sprachlichen Bereich, sowie im kreativen. Sie tanzt sehr gern, Märchenmusicals z.B. mit ihrer Tanzgruppe. Sie singt im Chor und spielt Gitarre. Sie handwerkt gern, bastelt und malt. Nichts besonderes, aber ich denke okay für ihr Alter. Sie geht in Englischkurse außerhalb der Schule, nicht regelmäßig, bei einer befreundeten Lehrerin. Mal sehen, was draus wird. melli


kanja

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Geh doch ruhig dieses Jahr schon auf einen oder mehrere Infoabende. Haben wir auch gemacht, als unsere Tochter in der 3. Klasse war. Hier in der Großstadt gibt's einfach sehr viel Auswahl, und damals war mir das Kriterium mit der räumlichen Nähe zwar schon klar, aber trotzdem wollte ich einfach mal sehen, was es so gibt. Ich fand das sehr informativ und war dann, als das Kind in der 4. Klasse war, schon wesentlich entspannter und wusste, worauf es ankommt. Am sprachlichen Gym meiner Tochter gibt's übrigens eine Theater-AG, Chor, Instrumentalunterricht etc. Das wirst du aber alles an den Infoabenden erfahren. lg Anja


minkypinky

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Antwort auf Beitrag von kanja

Bei uns in der Stadt gibt es ein Gymnasium. Meine Tochter wird aber in das Gymnasium eine Stadt weiter gehen. Da es auf diesem einen Musikzug gibt. Meine Tochter spielt Klavier und Querflöte. In unserer Stadt läuft sie 30min in die Schule, so muss sie halt 30min mit dem Bus fahren.


Timtom

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Antwort auf Beitrag von sojamama

Hi, also rein hypothetisch, wenn wir die Wahl hätten würden über die Schulform sicher letztenendes wir als Eltern entscheiden (in Kooperationmit GS-Lehrern und der Empfehlung). Wenn diese Entscheidung stünde und es gäbe mehrere Alternativen, dann ließen wir vermutlich das Kind entscheiden (es sei denn es spielten Begebenheiten wie Geld oder medizinische Besonderheiten eine Rolle). Unser Sohn hat sich ein bestimmtes Gym "vorgenommen" welches Schulgeld (noch gerade in unserem Rahmen) kostet. Schafft er die Quali (die haben eine Art NC), dann werden wir es erlauben, auch wenn es nicht unsere erste Wahl wäre....aber wir haben beide unser Abi...er muss dorthin ... LG Patty


yamyam74

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Antwort auf Beitrag von sojamama

Das kommt auf Dein Kind an und welche Begabungen es hat. Es muss ja nicht an eine Schule mit Fachrichtungen, wenn es daran kein Interesse hat. Ich bin immer für eine gute Gesamtschule. Aber sie muss halt echt gut sein.