Dilse
Hallo, ich brauche bitte einpaar Meinungen. Also kurz nochmal : unser Sohn ist in der vierten Klasse in BW und hat eine Grundschulempfehlung für die Haupt oder Gemeinschaftsschule erhalten. (Notendurchschnitt 4) Er hat Schwierigkeiten in der deutschen Sprache hat Aufmerksamkeitsstörung und bekommt Ergotherapie. Mit der freiwilligen Wiederholung klappt es wohl nicht und wir müssen ihn an einer weiterführenden Schule jetzt anmelden.Nun ist die Entscheidung schwierig, denn es gibt in der Umgebung leider keine Hauptschulen mehr .Was mir eigentlich viel lieber wäre . Somit bleibt uns nur noch die Gemeinschaftsschule übrig. Die Gemeinschaftsschule passt eigentlich nicht unbedingt zu unseren Sohn .Es ist nämlich eine offene Unterrichtsform in dem er eher selbstorganisiert lernen muss( so habe ich es am infoabend verstanden) und ist eine Ganztagesbetreueung was ich nicht so toll finde. Wenn wir ihn auf die Realschule schicken würden wird er wahrscheinlich in den ersten Jahren schwer tun .Das neue Konzept mit dem Hauptschulniveau an der Realschule soll nämlich erst ab der 7.Klasse eintreten. Sollte er sich bis zu den Sommerferien weiterhin verschlechtern dann müsste er sowieso wiederholen aber wir müssen ihn jetzt trotzdem erstmal irgendwo anmelden. Wir sind in diesem Fall eher für die Gemeinschaftsschule und er will auch dorthin aber wir sind trotzdem unsicher ob evtl.die Realschule von Konzept her besser für ihn wäre.. Danke im Voraus.
Hallo, ich kann deine Sorge verstehen. Aber ich würde ihn unbedingt an der Gemeinschaftsschule anmelden. Denn er wird mit der Realschule ja überfordert sein, das Lernniveau ist dort deutlich höher. Und das heißt: Anstatt sich wohlzufühlen, fröhlich zu sein und sich gut einzuleben, wird er von Anfang an Misserfolgserlebnisse haben. Und das frustriert Kinder wahnsinnig, es ist wirklich schädlich. Sie halten sich dann für dumm und kriegen jeden Tag vorgeführt, dass die anderen Kinder besser klarkommen. Es gibt kaum etwas Traurigeres für ein Kind. Und das Ganze über Jahre hinweg. Das würde ich ihm auf keinen Fall zumuten. Ehrlich gesagt sind Gemeinschaftsschulen doch sogar wesentlich besser als Hauptschulen. Denn Hauptschulen haben wirklich einen schlechten Ruf bekommen. Und auch das „Publikum“ dort (die Schüler) kommt oft aus sozial schwierigen Elternhäusern, so ist es zumindest hier in unserer Gegend. Die Atmosphäre ist meist nicht gut. Bei einer Gemeinschaftsschule ist das gemischter und besser. Ich wäre an deiner Stelle froh, dass es diese Möglichkeit für deinen Sohn gibt. Weißt du, ein Kind kann sich auf der Gemeinschaftsschule so gut entwickeln, dass es später doch Abitur macht. Es kann sich nach oben vorarbeiten. Aber der umgekehrte Weg: Das Kind fängt mit der Realschule an und scheitert dort jahrelang, bis es nach unten gestuft wird - dieser Weg ist wirklich belastend und total entmutigend fürs Kind. LG
Gibt es nicht noch weitere Gemeinschaftsschulen, die für Euch erreichbar sind? Schon super, wenn die Gemeinschaftsschulen, die für die Kinder, die sich in der Schule schwer tun, da sind, Konzepte haben, die grundsätzlich viele Kinder überfordern... Ein Konzept, das viel selbstständiges Lernen erfordert, heißt bei so einem Kind, dass Du nach der Ganztagsbetreuung zu Hause zusehen kannst, wie Du den Lernstoff in Dein Kind bekommst, das sich nach dem langen Tag überhaupt nicht mehr konzentrieren kann. Ich habe hier auch so ein Kind sitzen, das sich wegen seiner Aufmerksamkeitsstörung ganz schlecht selbst organisieren und motivieren kann. In der Corona-Zeit lief bei ihm gar nichts im Home Schooling, bis ich mich daneben gesetzt habe und ihm gesagt habe, was er wann tun soll. Er ist jetzt in der 8. Klasse und sollte letztens für Mathe einen Wochenplan machen. Den hat er auch montags gemacht und sich den Stoff schön aufgeteilt - um dann trotzdem alles bis zum letzten Tag liegen zu lassen. Zum Glück verlangt sein Gymnasium selten solche Sachen (und wenn, dann ist unser Sohn nicht der einzige, der damit überfordert ist). Auf der Realschule sehe ich Deinen Sohn auch nicht. Ich glaube, da könnte er nicht mithalten und wäre gefrustet. Da würde ich lieber eine längere Anfahrt zu einer anderen Gemeinschaftsschule in Kauf nehmen.
Gemeinschaftsschule ist viel selbstverantwortliches lernen. Das hättest Du also richtig verstanden. Realschule arbeitet in Klasse 5+6 noch auf normal niedrigen Niveau. Erst ab Klasse 7 gibt es Hauptschulniveau oder dann das Realschulniveau. Je nachdem was Ihr nebenbei an Förderung bezüglich dem Spracherwerb angeht, würde ich auch das Thema weiterführende Schule angehen. Ich kann das bei Euch nicht beurteilen. Fakt ist, ohne ein kompetentes Sprachniveau wird es überall schwierig. Ich sehe noch die meisten Fördermöglichkeiten tatsächlich auf der Gemeinschaftsschule, da die eine Ganztagsschule ist. Das hat durchaus auch Positives.
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