Elternforum Die Grundschule

Was ist denn auf einmal los mit ihm?

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Unser Sohn (3.Klasse) war immer ein Einser- oder Zweierschüler. Nun hat er in Deutsch in den letzten beiden Arbeiten eine 3 (Geschichte schreiben) und eine 3- (Grammatik) geschrieben. In Mathe gab es kürzlich auch erst eine 3. Was ist denn auf einmal los? Mehr als lernen, können wir doch nicht. Nach der heutigen 3- in Deutsch hab ich ihn nun im Förderunterricht angemeldet. Ich will nicht, dass er noch mehr abrutscht und dann bekommen wir das nicht mehr hin. MfG


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bei uns ist das gerade auch so (Bayern). Aber erstens sollten die Kinder meiner Meinung nach auch lernen mit einer 3 umzugehen und zweitens besteht die Note aus vielen Einzelteilen, Mündlich, Hausaufgaben, Referate, Diktate, Buchvorstellungen, usw. Da ist das doch nicht weiter schlimm. Ich finde deine Reaktion völlig überzogen und so vermittelst du deinem Kind, dass eine 3 eine schlechte Note ist. Ich denke nicht, dass ein Förderunterricht der richtige Weg ist.Sieh dir an, woran es liegt, und übt dies ggf. Bei uns ist es fast nur Schusseligkeit, Frage nicht richtig gelesen usw. Außerdem fangen sie an zu sieben gegen Ende der dritten Klasse. Gruß Tanja


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Wir haben ständig für diese Arbeit geübt (Grundform, Präsens, Perfekt, Präteritum etc), aber in der Arbeit wusste er die meisten Sachen nicht. Er hat es schon beim Üben nicht richtig kapiert. Aber wie erklärt man Präteritum? Die wenigsten Menschen benutzen die Form heutzutage. Gerade darum war/ist es sehr schwer, sowas mit dem Kind zu lernen. Es ging mir ja nicht alleine so. Andere Eltern hatten auch diese Probleme beim Lernen. Wie erklärt man dem Kind, dass es "du schlugst" heisst und nicht "du schlagtest" oder "du trankst" und nicht "du trinktest" oder so ähnlich? Und ich bin der Meinung, dass er es durch den Förderunterricht vielleicht besser versteht, denn in den nächsten Arbeiten kommt das immer wieder vor. Und ich bin schon der Meinung, dass eine 3 im Zeugnis nicht gerade eine gute Note ist. Zwar auch keine schlechte, aber naja..... Bei uns setzt sich die Deutschnote zu 50% aus dem Schriftlichen und zu 50% aus dem Mündlichen zusammen. Referate, Buchvorstellungen, etc gab es bisher noch nicht. Aber was solls.....ändern kann man es jetzt eh nicht mehr. MfG


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Naja, aber die Vergangenheitsform der eigenen Muttersprache sollte man schon beherrschen *find* Liest dein Sohn gern Bücher? Ich finde, das ist der beste Weg zu einer guten Rechtschreibung und Grammatik. Ich finde es übrigends verständlich, dass du nicht möchtest, dass dein Sohn "gesiebt" wird.. Was nützt es, die 3 "hochzujubeln", wenn die Kinder sich dadurch den Weg aufs Gymnasium verbauen (wobei da eher das beknackte Schulsystem in D die Schuld trägt als die Schüler).


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Ja, mein Sohn liest sogar sehr viel und sehr gerne. Er kommt in etwa auf 2-4 Bücher pro Monat mit je ca 120-140 Seiten. Er liest sehr viel vom "magischen Baumhaus" und "Die drei Fragezeichen". Am Lesen liegt also nicht. Mit der Rechtschreibung hat er auch keine Probleme. Na klar werden manche gerade unbekannte oder schwierige Wörter auch mal falsch geschrieben, aber das ist eher eine Ausnahme. Natürlich sollte man die Vergangenheitsform der eigenen Muttersprache beherrschen, aber gerade solche Formen, wie man sie heute nur noch selten spricht, sind doch recht schwer für ein Kind. Selten sagt man doch: "Ich aß gestern Nudeln". Man sagt doch eher: "Ich habe gestern Nudeln gegessen". Oder sagt man: "Ich schwamm gestern 4 Bahnen" ? Auch nicht so wirklich. Und genau solche Wörter kamen in der Arbeit hauptsächlich vor. So Wörter wie malen, schauen oder hören kamen gar nicht vor. Ich hab mir nun selber für die Zukunft vorgenommen, einfach mehr im Präteritum zu sprechen, als im Perfekt. Vielleicht geht es dann für ihn einfacher. MfG


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vielleicht hat er etwas, das ihn bedrückt. oder ihm ist die überei oder sonstwas zu viel druck. da er ansonsten gute noten hatte spricht das für mich gegen einen förderunterricht. versuch doch mal, dir ursachen dieses veränderten lernverhaltens herauszufinden.


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Bisher hat Dein Sohn autmatisch funktioniert. Wie Du siehst, haben sich alle daran, gewöhnt, ihn als Automaten zu sehen und zu behandeln. Kaum spurt er nicht wie gewohnt, so interessiert sich keiner, nun endlich IHN genauer kennenzulernen, sondern "die Bemühungen laufen auf Hochtouren" ihn wieder auf "wie üblich" zu programmieren. Und jetzt überleg mal, wie Du als Mensch reagieren würdest, wenn das jemand mit Dir versuchte! Als Ich-kann-Schule-Lehrer bhin ich gerade von dem, was Dein Sohn eben erlebt hat, am meisten begeistert. Die Fehler zeigen uns, was fehlt, und sie fordern uns auf, es endlich sehen und erkennen und verstehen zu lernen. Es ist fantastisch, was das Leben durch diese Schwierigkeiten zeigt, wenn man nur bereit ist, hinzuschauen. Nun scheinst Du das noch nie gemacht zu haben und bist doch schon ca. 20 Jahre älter als Dein Kind. Mit Deinem Sohn würde ich mich hoch interessiert darüber unterhaltren, welche bedürfnisse seine Fähigkeiten, Talente, Potentiale haben. Was irritierte sie? Wonach sehnen sie sich? Wonach dürsten und hungern sie? Was macht sie stark? Was habe ich für Einfluss auf mich, wenn ich meine Talente besonders gut verstehen lerne? Ich hab schon öfters Kinder erlebt, die von ihren Talenten - und damit auch von denen anderer - mehr verstanden hatten als ihr Lehrer. Ein Ergebnis daraus ist der IKS-Satz 2008: "Wenn ich mit deinen Talenten / kräften BESSER umgehe als Du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir." Es ist für Kinder sehr motovierend, wenn sie nicht nur lernen sondern auch mit dem Gelernten auf den Lehrer erfolgreich einwirken können. Würdest Du nicht dein Vergnügen daran haben, wenn Du einen Lehrer, der Dich immer erniedrigt hat, dazu bringen könntest, auf einmal anerkennend von Dir zu sprechen - und das ohne ein Wort darüber mit ihm zu reden? Dafür muss man nur einen guten Kontakt zu seinem Geist aufnehmen un gut mit ihm kommunizieren. Dann strahlst Du z.B. statt deiner Sorgen das aus, was deinen Lehrer beruhigt. Das geht umso leichter und wirkungsvoller je besser die Freundschaft zu den eigenen Talenten wird. Wenn Du ein Talent Deines Sohnes wärest und hättest es mit einer Mutter zu tun, die sich überhaupt nicht für Dich interessiert, und nur erzwingen will, dass der Sohn "nicht abrutscht": welche Streiche würdest DSu ihr am liebsten spielen? Unter welchen Bedingungen würdest Du gern und gut mit ihr zusammenarbeiten? Ich hoffe, ich habe Dir ein paar Anregungen gegeben, herauszufinden, wie Dein Einfluss auf das Geschehen wachsen kann. Guten Erfolg! Franz Josef Neffe