Elternforum Die Grundschule

Von wem bekommt man Unterstützung?

Von wem bekommt man Unterstützung?

LisasTim

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Hallo zusammen, bei meiner Tochter wird untersucht ob eine Lese- Rechtschreibstörung vorliegt. Sie tut sich wirklich schwer was das Lesen und Schreiben betrifft. Hat jemand vielleicht Erfahrung und kann mir sagen, ob ich das fördern kann? Ich denke auf die Schule kann ich mich da nicht verlassen. Ich würde meine Tochter gerne unterstützen, weiß aber nicht wie ich das anstellen soll. Kann mir jemand helfen? Viele Dank und liebe Grüße Franny


Bonnie

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Wenn sie wirklich eine LRS hat (erstmal das Ergebnis abwarten!), ist es Laie nicht einfach, hier ohne Vorwissen zu unterstützen. Diese Kinder brauchen eine fachkundige und zielsichere Förderung. Ich würde mir dazu unbedingt zuerst Literatur besorgen und lesen, wie man hier als Eltern am besten fördert. Gut ist z. B. das Buch: „Kinder mit LRS individuell und differenziert fördern: Anleitungen und Kopiervorlagen mit Lösungen“ von Nicola Raschendorfer (https://www.amazon.de/dp/3834637912/ref=cm_sw_em_r_mt_dp_CND05MA2E0WTPYQEE1T7) In der Schule steht Deiner Tochter bei bestätigter LRS ein Nachteilsausgleich sowie manchmal auch eigene Lernmaterialien zu. Sobald die Diagnose steht, bitte unbedingt einen Termin mit der Lehrerin ausmachen und das weitere Vorgehen besprechen. Frage auch nach gezielter Begleitung durch den/die SonderpädagogIn/Sozialpädagogin der Schule. Wenn die Schule hier gut aufgestellt ist, kann diese/r zeitweise neben Deinem Kind sitzen oder gelegentlich auch separat mit ihm arbeiten, das ist aber der Idealfall und nicht überall angeboten. LG


3wildehühner

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Wer hat die Untersuchung veranlasst? Hier in NRW kannst du beim Jugendamt formlos einen Antrag auf Eingliederungshilfe nach §35a SGB VIII stellen. Bei uns war es so, dass das Jugendamt die Kosten für die ausführliche Diagnostik beim Kinderpsychiater übernommen hat. Da als Ergebnis Legasthenie herauskam und der Kinderpsychiater die seelische Gesundheit als bedroht sah, hat das Jugendamt dann auch die Kosten für die professionelle Therapie in einem lerntherapeutischen Institut übernommen. Nach drei Jahren wurde das noch mal überprüft und weiterbewilligt. Diese Therapie war sehr hilfreich und hatte mit Nachhilfe im herkömmlichen Sinn nicht viel gemein. Die Schulen haben wir auch involviert; dort bekamen die Kinder zusätzliche Förderstunden. Die Teilnahme an dieser Förderung war auch Voraussetzung der Schule, um den Nachteilsausgleich zu gewähren. Dieser war nicht immer gleich; manchmal wurde ein Zeitzuschlag gewährt, in anderen Jahren keine oder geringere Benotung der Rechtschreibleistung.


HSVMarie

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In der Grundschule hat das alles die Schule übernommen. Die Testung, den IQ Test, die Anerkennung übers Schulamt und die Förderung an der Schule durch eine besonders geschulte Lehrkraft. Jetzt auf der weiterführenden Schule gibt es da leider nichts. Kein Förderkurs oder so. Also haben wir unsere Tochter bei LOS angemeldet. Das finde ich ziemlich teuer (266 € monatlich). Nun haben wir einen Antrag auf Kostenübernahme gestellt. So dass wir wenigstens einen Teil der Kosten hoffentlich übernommen bekommen. Ich habe im Internet nach Anbietern eines LRS-Trainings gesucht. Habe alle hier angerufen (die haben lange Wartelisten und sind ähnlich teuer oder sogar teurer als LOS). Ich hätte mir natürlich auch viel Fachliteratur kaufen können und versuchen selbst mit meiner Tochter was zu verbessern, aber als Mutter ist das ja manchmal mit der Motivation schwierig und ich wollte nach dem Homeschoolingstress der letzten 2 Jahre nicht wieder so eine ähnliche Situation haben. Warte erstmal ab, was bei der Untersuchung raus kommt, suche das Gespräch mit der Schule, ob und inwieweit sie euch dann helfen können.


3wildehühner

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Antwort auf Beitrag von HSVMarie

Es ist von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. LOS wurde hier in NRW nicht vom Jugendamt bezahlt und ich habe bisher auch nur Schlechtes davon gehört.


Spirit

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Habe auch ein Kind mit LRS zu Hause. Uns hat die Schulpsychologin viel Tipps gegeben. U.a. "Lesikus" zum Schrittweisen Lesen lernen und "10-Minuten-Rechtschreibtraining für zu Hause". Wichtig ist hier wirklich, dass es das Heft mit dem Zusatz "zu Hause" ist. Ansonsten macht Kind jetzt Ergo um die visuelle Wahrnehmung zu fördern und danach soll Lerntherapie erfolgen. Vorausgesetzt wir bekommen das vom JA genehmigt. Habt ihr denn schon Notenschutz und Nachteilsausgleich beantragt?