dasHarlchen
Ihr würdet mir sehr helfen, wenn ihr mir ein paar Denkanstöße gebt und/oder mir den Kopf zurechtrückt. Zur Situation: Kind 4. Klasse, hat seit zwei Monaten Notenausgleich für Rechtschreibung. Die ersten Proben hatte er so verhauen, dass er auf 4 / 4 / 3 stand und wir haben es mit viel lernen geschafft, dass er auf 3 / 3 / 2 steht (wobei die 2 eher zu einer 3 tendiert, steht auf der Noteninfo als Bemerkung) und er somit auf die Realschule gehen kann. Ich habe Bedenken, dass die Realschule wirklich was für ihn ist. Mit ihm lernen ist jedesmal ein Kampf vor allem Mathe - und hier bin ich ab einem bestimmten Punkt irgendwann auch raus. Grundschule bekomme ich noch hin, aber wie lange Realschulmathe? Ich selber war auf einer Wirtschafts-Realschule und hatte ab der 7. Klasse quasi kein Mathe mehr. Allerdings gibt es in unserem Stadtteil keine Mittelschule und er müsste auf die im anderen Stadtteil. Das wäre nicht das Problem, aber: - er müsste jeden Tag an einem Bahnhof vorbei, an dem selbst im Winter bei Minusgraden die Alkis und Drogenabhängige rumstehen, es gibt dort auch einen Fixertreff und Schlägereien, blutige Nasen und Polizei sieht man dort teilweise mehrmals dir Woche. Ich fahre dort jeden Tag mit dem Rad vorbei zur Arbeit und musste schon öfter Zeugenaussagen bei der Polizei abgeben. - die Schule selber hat einen unglaublich schlechten Ruf. Egal mit wem ich mich über das Thema unterhalten habe, jeder sagt "Oh Gott, nicht da hin" oder "das Einzige, was er da lernt, ist wie man mit Waffen und Messern umgeht". Die Schule selber hat ihren Ruf die letzten Jahre deutlich verbessert, sehr viele Förderangebote, viele engagierte Lehrer. Das Klientel der Schüler ist aber das Gleiche geblieben. Gastantrag für eine andere Mittelschule ist nicht möglich, da ich keinen wichtigen Grund habe. Meine Arbeit ist in der Nähe der "schlimmen" Schule, Betreuungsmöglichkeit auch und Förderangebot hat die "schlimme" Schule die Besten der ganzen Stadt. Eine andere Möglichkeit wäre umziehen, aber das wird wohl noch etwas dauern, ich schaue schon seit 1,5 Jahren nach etwas Geeignetem. Mein Herz sagt, schicke ihn auf die Realschule, er hat die letzten Monate so viel getan, dass er den Notendurschnitt dafür schafft, aber ich weiß eben auch, dass es wahrscheinlich immer ein extremer Lernkampf sein wird. Ach ich weiß auch nicht so recht...
Kurze Nachfrage: in welchem Bundesland lebst du, und was wären denn die Alternativen zur Realschule (also welche Schularten gibt es noch in eurer Nähe?).
Bundesland Bayern.
Inwieweit Alternativen?
Mein Plan war jetzt im Mai ihn auf der normalen Realschule anzumelden und auf der Wirtschaftsschule, auf der ich damals war. Allerdings gab es diese zu meiner Zeit erst ab der 7. Klasse, mittlerweile gibt es sie ab der 6. und auf dem Infoabend der Grundschule wurde gesagt, dass ab diesem Jahr vielleicht (!) schon eine 5. Klasse gebildet wird - die Schule kämpft zumindest dafür. Für mich gab es damals dort nur rudimentäres Mathe, mittlerweile wird dort wohl auch normal, wie auf anderen Realschulen, Mathe gelehrt, soweit ich das auf dem Abend verstanden habe. Auf das Thema wurde nicht genau eingegangen (und ehrlicherweise war ich an dem Abend zu sehr geschockt über die Sprengel-Mittelschule ). Es haben sich dort noch einige andere Sachen verändert, die diese Schule echt attraktiv machen, sehr viel Projektarbeit ab der 8. Klasse, da können sich die Kinder aus verschiedenen Themen einen Bereich aussuchen, den sie 2 Jahre lang lernen und über den auch Abschlussprüfung geschrieben wird.
Dann haben wir noch eine Waldorf- und eine Montessorischule. Dort gibt es aber elends lange Wartelisten. Montessori ist mit über 300 € Schulgeld je Monat auch sehr teuer wie ich finde.
Was empfiehlt denn die Klassenleitung? In Bayern ist doch die Real bei Notenschnitt 2,66 oder besser empfohlen. Die hat er ja nur sehr knapp, mit viel Fleiß und dem Ausgleich geschafft. Wie sieht denn der Nachteilsausgleich dann in der Realschule aus? Ich verstehe deine Bedenken bzgl des Bahnhofes, aber gibt es nicht eine Lösung, dass er da nicht vorbei muss? Anderer Weg oder zur Schule fahren.
Genau Real ist bis 2,66. Gymi ist bis 2,33, was ich ja total albern finde... aber gut, nicht meine Entscheidung. Wie es mit dem Nachteilsausgleich auf der Realschule aussieht, weiß ich noch nicht genau. Die Schulpsyhologin meinte, der muss auf der weiterführenden Schule einfach neu beantragt werden und gilt aber generell die gesamte Schullaufbahn. Am Bahnhof vorbei gibt es leider keinen Weg, außer kilometerweit links oder rechts dran vorbei.
Das weiß ich alles. Mein K1 hat auch seine Probleme und hat Nachteilsausgleich. Wir stehen vor der gleichen Entscheidung. Jede Schule hat halt da ihre eigenen Vorgehensweisen. Ich würde das Gespräch mit der Realschule suchen und mich da vorab informieren wie mit solchen Schülern umgegangen wird.
Ich würde ihn jetzt auf die Realschule schicken und schauen, wie es läuft. Er braucht dort ja auch keine 1er, und falls es nicht klappt, kann er ja dann auf die Wirtschaftsschule wechseln. Meine Tochter hat sich mehr schlecht als recht durch die Realschule gewurschtelt. Bei ihr lag es an Deutsch (Lesen und Rechtschreibung, kein Talent für schriftliches Gelaber), aber auch sehr am Desinteresse und Faulheit. Jetzt hat sie ihre Mittlere Reife und einen Ausbildungsplatz, und keinen interessieren ihre Noten von der Realschule. Einige ihrer Klassenkameraden sind in der 9. Klasse von der Realschule auf den M-Zweig der Mittelschule gewechselt und taten sich sehr leicht, obwohl sie vorher richtig schlechte Noten hatten. Es scheint schon einen Unterschied im Niveau zu geben zwischen den Mittelschulen, Wirtschaftsschulen und der Realschule. Die Berufsschule ist für meine Tochter jetzt ein Klacks, während viele ihrer Mitschülerinnen, auch von der Wirtschaftsschule, sich schwer tun. Der mittlere Schulabschluss der Mittelschule M-Zweig wird auch nicht von allen Arbeitgebern gleichgesetzt. Die Lage ist aber aktuell sehr gut, darüber würde ich mir keine großen Gedanken machen. Eine Nichte hat Mittelschule M-Zweig mit mittlerem Schulabschluss gemacht, eine Wirtschaftsschulabschluss (nach dem Quali auf der Mittelschule). Beide hatten keine Probleme, einen Ausbildungsplatz im kaufmännischen Bereich zu finden, trotz ländlichem Gebiet. Die Buben im Handwerk hatten auch mit Quali keinerlei Probleme.
Vielen Dank für deine Erfahrungswerte.
Ja, bei meinem liegt es zum Großteil auch an der Faulheit, bzw. keine Lust etwas zu lernen, das ihn nicht interessiert. Das merkt man vor allem bei den verschiedenen Themen in HSU.
Mit sind auch keine 1er und 2er wichtig, wichtig ist, dass man eine Klasse weiter ist und wichtig fürs Kind ist - so ging es zumindest mir als Schüler - dass man sich in der Schule und in der Klasse wohlfühlt.
Das mit der Wirtschaftsschule ist allerdings so eine Krux. Klar man ist Mathe erstmals weitestgehend los. Ich habe nach meiner Ausbildung versucht über die BOS mein Abi zu machen und bin mit einem 6er in Mathe durch die Probezeit gerasselt - trotz Nachhilfe. Es fehlen einem einfach so viele Jahre Matheunterricht, das kann man (oder ich ) nicht innerhalb eines halben Jahres nachholen.
“Mein Herz sagt, schicke ihn auf die Realschule, er hat die letzten Monate so viel getan, dass er den Notendurschnitt dafür schafft, aber ich weiß eben auch, dass es wahrscheinlich immer ein extremer Lernkampf sein wird.“
Warum kämpft er/ ihr?
Muss er, um gute Leistungen zu erbringen, mehr Aufwand betreiben als der Durchschnitt oder ist er unkonzentriert und es strengt ihn übermäßig an, wenn er sich mit einem Lerninhalt länger beschäftigen muss?
Sollte ersteres zutreffen, würde ich ihn auf die Mittelschule schicken und mein Augenmerk auf seine Stärken richten ( Hobbys? Sport, Handwerk, Kunst, Empathie etc.)
Sollte letzteres zutreffen, würde ich sofort einen Termin beim Kinder- und Jugendpsychiater/ in ( irre lange Wartezeiten) machen, um zu schauen, ob eine behandelbare Aufmerksamkeitsstörung vorliegt.
Auch würde ich dann wohl grundsätzlich auch auf mein Herz hören.
Tatsächlich weder das eine noch das andere. Er ist Typ Fauli - das hat er wohl von mir. Er arbeitet nach dem Mini-Max-Prinzip, nur das hat, um die schlechten ersten Noten von diesem Schuljahr zu verbessern, nicht gereicht. Also hatten wir relativ viel mit ihm gelernt und ihm Strategien gezeigt, wie man sich Sachen besser merken kann. Ja, er ist sehr zappelig, aber er hat weder ADS, noch ADHS. Erstens vertrau ich da dem was ich sehe und meinem Menschenverstand. Zweitens hatte er mehrere Termine bei der Schulpsychologin wegen der Rechtschreibstörung (von der seine Lehrerin letztes Jahr auch meinte, die wäre nicht so schlimm, trotzdem habe ich ihn testen lassen und tada, er hat es doch, wie ich vermutet hatte), und auch sie meint, es besteht kein Verdacht auf Aufmerksamkeitsstörung. Hingegen der Kleine, der jetzt in der 1. Klasse ist, ist seit letztem Jahr bei einer Psychiaterin und ihm wird dieses Quartal noch die Diagnose ADHS gestellt. Er ist nicht besonders auffällig, deshalb habe ich das auf eigenen Wunsch im letzten Kindergartenjahr angeleiert, der KiGa selber hat mich nie drauf angesprochen. Er bekommt die Diagnose, damit ich schneller an Erziehungsberatungsplätze komme und er schneller an Therapieplätze kommt, falls gewünscht. Der Kleine macht momentan bei der Psyhiaterin auch eine "wie gehe ich mit meinen Agressionsausbrüchen um" Therapie.
Hi, ich würde es auf der Real versuchen, wenn die Mittelschule so einen schlechten Ruf hat. An der Schule meiner Großen, die im Sommer auf die Realschule kam (allerdings mit 2,0 er Schnitt) sind super viele nur dank Aufnahmeprüfung und viele werden es vielleicht auch nicht schaffen, aber nach meinem Empfinden ist die 5. bisher echt noch ziemlich soft, wenn du da mit ihm nochmal ein Jahr dran hängst und dann ggf. der Wechsel auf eine andere Schule möglich ist, sollte das echt machbar sein. Unsere Mittelschule ist top, aber in Stadtnähe haben die Eltern alle versuchen Mittelschule egal wie zu vermeiden... das Niveau muss ganz unterirdisch sein.
was ist eine Mittelschule überhaupt? gibts bei uns in NRW nicht. Wie ich es verstanden habe ist das Niveau doch dort ähnlich wie bei der Realschule, oder?!
Die Mittelschulen bei uns in Bayern sind eine Stufe unter der Realschule. Das sind eigentlich nur die ehemaligen Hauptschulen, die jetzt einen M-Zug anbieten, damit die guten Schüler nach der 10. Klasse einen Mittleren Schulabschluss machen können (der aber auch nicht dasselbe ist wie die Mittlere Reife als Abschlussprüfung der Realschule). Auf die Mittelschule müssen hier alle Schüler, die in der 4. Klasse zum Übertritt in den Hauptfächern auf 3,0 oder schlechter stehen. Da ist die Differenzierung innerhalb der Mittelschule schon gut.
Tatsächlich hatte ich in meinem Ausgangspost überall Hauptschule stehen, bis es mir beim Durchlesen aufgefallen ist und ich es geändert habe. Ist bei mir noch nicht drin, dass es die Hauptschule nicht mehr gibt - und gefühlt ist das schon ewig so
Also, wie Häsle schon beschrieb, Mittelschule ist eins unter der Realschule.
Morgen habe ich einen Telefontermin mit der Klassenlehrerin. Ich bin gespannt, was ihre Ansichten sind.
Hallo, Wartet doch erst mal ab, wie sich die Noten noch entwickeln. Bis zum Übertrittszeugnis gibt es ja noch einige Noten. Bei uns (auch Bayern) gab es jetzt erst die Zwischen-Info. Unsere haben erst ungefähr die Hälfte der Proben geschrieben. Beim Übertrittsabend hat man uns gesagt, dass mindestens eine der Noten in Mathe und Deutsch eine 2 sein sollte für die Realschule. Wenn ich lese, was du über das Engagement der Mittelschule lese, dann finde ich das sehr positiv. Ich denke, manchen Schulen hängt ein schlechter Ruf noch lange nach, auch wenn es aktuell nicht mehr so ist. Mir wäre es wichtig, dass mein Kind individuell gefördert wird, dass mein Kind sich dort wohl fühlen kann, dass es merkt, so wie ich bin, bin ich okay. Ich denke nicht, dass die Schulwahl davon abhängen soll, ob du ihm in Mathe helfen kannst oder nicht. Wenn deine Hilfe in 2 Jahren notwendig werden sollte, will er von dir evtl. sowieso keine schulische Unterstützung mehr. Was will denn dein Sohn? Strengt er sich so an, weil er das Ziel Realschule hat? Dann würde ich das sicher unterstützen. Aber, wie gesagt, ich würde die weiteren Noten abwarten. LG luvi
Ich hatte ja am Mittwoch das Gespräch mit der Lehrerin und auch sie sieht ihn definitiv auf der Realschule. Sollten seine Noten bis Mai etwas anderes sagen, würde sie ihm sogar den Probeunterricht empfehlen, obwohl der hart ist und ihn nur wenige Kinder schaffen. Man muss ihn eben treiben beim Lernen, er ist noch zu sehr Kind, als dass ihn Schule großartig interessiert. Sie sagt auch, dass er kurz vor Weihnachten vom Kopf her endlich in der 4. Klasse angekommen ist und es wird vielleicht die nächsten Jahren auch noch so sein, dass er etwas länger braucht.
Hallo :) Mir geht es ähnlich wie Dir, wir stehen auch gerade vor der superschweren Entscheidung. Meine Tochter ist noch sehr verspielt, Schulsachen schnell schnell machen, dann spielen. Sie hat Probleme in Mathe, mit viiiiiel lernen hat sie es nun auf ne 4 geschafft… Notendurchschnitt dürfte aktuell um die 3 sein… sind auch in Bayern, sie müsste warscheinlich zum Probeunterricht… der soll sehr schwer sein… in Deutsch ist sie allerdings super. Ich könnte sie in der Realschule irgendwie durchziehen aber sie müsste immer enorm mehr lernen als andere. Will ich das meinem Kind antun? Es ist immernoch ein Kind! Wenn alle anderen schon draussen sind, nach den Hausis noch 1-2 Std Mathe pauken? Ich weiß nicht… nur damit ich sagen kann: Sie ist auf der Realschule…hm Bei Euch ist natürlich die Sache mit dem Bahnhof doof… kannst Du ihn nicht hinbringen? Du schreibst ja, dass Du auch vorbei musst? Oder Fahrgemeinschaft bilden.., Verwandte die in diese Richtung fahren? Mit Freunden zusammen den Weg gehen, damit er nicht allein ist?
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