Susie Paula
Mein Kind wird bald eingeschult, und ich habe ihm ein Kinderhandy besorgt, aber ich kann immer noch nicht vollständig verhindern, dass Fremde ihn hinzufügen oder unsichere Nachrichten senden. In letzter Zeit suche ich nach Anwendungen, die eine gewisse Überwachung der sozialen Medien meines Kindes ermöglichen. JusTalk Kids ist eine gute Wahl, die meinen Anforderungen entspricht. Allerdings ist es kostenpflichtig und etwas teuer. Ich frage mich, ob es ähnliche kostenlose Software gibt? Ich würde mich über Empfehlungen freuen.
von welcher "sozialen software" reden wir denn da? das kind wird ja noch keinen fb-, tiktok-, snapchat- oder threema-account haben, es kann ja noch nicht mal lesen. welche funktionen bietet das "kinderhandy" denn selber an? sogar auf meinem 08/15-samsung-handy kann ich einstellen dass nur bekannte nummern mich anrufen können. ein kinderhandy auf dem nicht mal das einstellbar ist verdient den namen nicht. unsere kinder bekamen zur einschulung eine kinder-smartwatch. die ist so konzipiert dass keine zusätzliche sicherheits-sw erforderlich ist. eigentlich würde ich das von einem kinderhandy auch erwarten.
Vielen Dank für Ihre Antwort. Aber was, wenn Kinder soziale Software für die Kommunikation im echten Leben brauchen? Und viele seiner Mitschüler benutzen bereits normale Handys. Ich denke, vielleicht könnte ich ihm auch ein normales Handy geben. Allerdings sind Apps wie WhatsApp und Instagram nicht besonders sicher. Darf ich fragen, ob die Kinder in Ihrer Umgebung eher Kinder-Smartwatches oder Handys benutzen?
mit wem kommuniziert das kind denn im grundschulalter über soziale medien? wie gesagt, es kann ja kaum lesen! bei uns in der grundschule sind kinder-smartwatches recht gängig. mit "erlaubten" personen kann man auch über die watch kommunizieren, also papa anrufen wenn man am spielplatz hingefallen ist oder so. ich mag die ortungsfunktion und dass man einen virtuellen zaun definieren kann. man wird dann benachrichtigt wenn das kind den definierten bereich verlässt. die kommunikation mit den klassenkameraden/freunden findet im rl statt. verabredungen werden eh noch von den eltern koordiniert. unser großer sohn wurde dieses jahr eingeschult, der ist mit der watch sehr zufrieden, mehr braucht er nicht. die große tochter ist in der 4. klasse und die hätte schon gerne ein handy statt der watch. mein mann prüft jetzt die optionen, aber ein kinderhandy wird es definitiv nicht, das ist reinje geldschneiderei. sie kann ja inzwischen auch flüssig lesen, da machen threema oder signal langsam sinn. andere soziale medien sehe ich noch lange nicht kommen. kinder sollen/müssen ja in diese medien reinwachsen. das geht aber nicht wenn man sie immer reglementiert, egal ob technisch oder persönlich. sie müssen schrittweise lernen auf sich selber aufzupassen. wenn die große ein handy bekommt wird ihr genau erklärt dass sie sorgsam mit ihrer handynummer umzugehen hat und sie nicht jedem geben darf. am anfang wird eine sperre gesetzt damit sie keine apps ohne unser wissen installieren kann. und dann sehen wir weiter. wenn sie verantwortung zeigt wird sie mehr dürfen, wenn nicht dann nicht.
Welche sozialen Medien soll das Kind denn nutzen? Die sind alle nichts für so kleine Kinder. Anstelle von WhatsApp kann man z.B. Threema nutzen, um mit der Familie zu kommunizieren. Da kann einen keiner einfach anschreiben. Die beste Alternative wäre aber ein Handy ohne Smart oder gar keins. Je früher und je mehr digital, umso schlechter ist das für die Entwicklung des Gehirns und der sozialen Fähigkeiten der Kinder, auch wenn nur kindgerechte Inhalte konsumiert werden. Wir sind nun einmal keine KIs, sondern analoge Lebewesen, die analog lernen müssen, wenn sie jung sind. Mit Social Media und dem eigenen Smartphones umzugehen, lernen Kinder und Jugendliche locker in spätestens einer Woche. Dafür brauchen die nicht mit 6 Jahren damit anzufangen. In anderen Ländern gibt es da ein deutlich höheres Problembewusstsein. Die schaffen die Tablets und Handynutzung in den Grundschulen schon wieder ab, weil sich erwiesen hat, dass die in dem Alter schlecht für die Entwicklung der Kinder sind. Kostenlose Apps verdienen übrigens Geld, indem sie Dir Werbung schicken und/oder Deine Daten auslesen und weiter verwenden. WhatsApp holt sich z.B. alle Daten aus Deinem Adressbuch oder aus dem Deines Kindes, Deinen oder seinen aktuellen Standort und weiß, welche Applikationen Du oder es parallel verwenden und schickt das an die Server von Meta in den USA. Kein Softwareanbieter arbeitet umsonst.
Threema ist tatsächlich eine Option. Vielleicht könnte ich seine Handynutzungszeit einschränken und ihm nicht erlauben, ein Passwort einzurichten.
In welchen sozialen Medien wäre dein Kind denn unterwegs? Es gibt da ja eigentlich nichts, was schon für Sechsjährige erlaubt wäre. Die meisten sind erst ab 13 bis 16 Jahren, dein Kind müsste also schon das Geburtsdatum fälschen. So was tun Kinder in der Regel nicht, wenn man das Thema vorher gut mit ihnen bespricht. Wenn du natürlich die üblichen Plattformen so früh erlaubst, besteht immer die Gefahr, dass dein Kind dort mit Leuten oder Inhalten in Kontakt kommt, die für Grundschulkinder selbstverständlich nicht geeignet sind, denn die Inhalte in den sozialen Medien richten sich nicht an Sechsjährige. Trau dich, da ein bisschen streng zu sein, wir waren das auch. Kinder überleben es gut, wenn sie nicht schon all das dürfen, was Dreizehnjährige dürfen. Selbst wenn Freunde TikTok und Insta etc. haben, musst du nicht alles mitmachen, was andere Eltern aus Bequemlichkeit okay finden. Ich habe meinen Kindern keine Schutz-Softwäre aufs Handy gegeben, sondern mit ihnen darüber gesprochen, was sie mit dem Handy dürfen und was nicht. Und vor allem warum. Soziale Medien gab es bei uns erst ab der weiterführenden Schule und dem Teenie-Alter. Ab und zu haben wir gemeinsam am Handy geschaut, was da so los war und ob alles "clean" war. Dieses Mitschauen und auch die Erziehung zu einem sicheren Umgang mit Handy und Co kann dir ja keine Software abnehmen. Von daher würde ich mir die Software sparen und lieber mit dem Kind die Gefahren besprechen bzw. einfach noch nicht alles erlauben. Das ist okay. Meine Kinder fanden meine Entscheidungen nicht immer toll, aber sie haben sich an die Regeln gehalten. Und sie hatten nicht weniger Freunde, nur weil sie noch nicht von Anfang an alles nutzen durften, was das Internet bietet. Übrigens sind auch andere Eltern da oft straight, man ist damit nicht allein, da musst du keine Sorge haben. LG
Vielen Dank für Ihren Rat, er ist sehr hilfreich. Ich denke, dass ich mit meinem Kind gut darüber sprechen kann, und er wird Selbstbeherrschung zeigen.
Ich würde das Problem ganz einfach lösen: Kein Handy! Jedenfalls kein Smartphone. Wenn das Kind unbedingt telefonieren können soll, dann eine Smartwatch oder ein Handy ohne soziale Medien. Auf die Selbstbeherrschung eines Kindes in dem Alter würde ich sicher nicht vertrauen. Zwar hat in dem Alter nur eine Minderzahl von Kindern Handies (bei unseren Kindern haben noch nicht mal jetzt in der Unterstufe alle Smartphones, aber ok, da sind es schon 90%). Aber die, die es in der Grundschule hatten (das waren 2 oder 3 in der Klasse), haben, so wie ich es mitbekommen habe, selbstverständlich WhatsApp und YouTube-Zugang usw. Ob heimlich oder erlaubt weiß ich nicht.
Hi, meine Tochter hatte damals einen Telefonierknochen ohne Smartphone, ohne mobile Daten. Mit Prepaid-Karte. Reicht für SMS und telefonieren. So junge Kinder müssen live kommunizieren und interagieren! VG Sileick