Elternforum Die Grundschule

Test und Trauerfall

Test und Trauerfall

whitelion

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Hallo zusammen, ich bitte mal um Eure Meinung: Letzte Woche ist meine Schwiegermutter gestorben, unsere Söhne (uns alle) nimmt das sehr mit und sie waren auch einen Tag nicht in der Schule. An diesem Tag, Freitag, hat die Klasse meines Großen (3. Klassse) einen Test geschrieben. Diesen musste er am Montag nachholen, allein am "Straftisch" auf dem Flur, an dem immer die Kinder sitzen müssen, die den Unterricht massiv stören. Jetzt kam der Test zurück, voller Fehler und die Note ausreichend war für meinen Sohn ein echter Schocker, bisher kennt er nur die Noten gut und sehr gut. Es war ganz offensichtlich, dass er sich überhaupt nicht konzentriert hat. Ich habe gestern den Abend damit verbracht, ihn wieder aufzubauen, was mir aber nicht wirklich gelungen ist. "Ich bin der schlechteste in der Klasse, ich kann keine Rechtschreibung, ich werde das nie lernen...." sagte er heute morgen noch. Ich finde das Vorgehen der Lehrerin sehr unglücklich und bin auch überrascht darüber, da sie zwar eine strenge, aber gleichzeitig sensible Lehrerin ist, die ihre Schüler mit ihrem Stärken und Macken gut kennt und auf sie eingeht. Was würdet ihr tun? Ich bin im Moment emotional nich in der Lage für ein Gespräch, überlege aber, ihr vielleicht meine Meinung in einer Email zu schreiben. Viele Grüße whitelion


Birke

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Antwort auf Beitrag von whitelion

Ich denke auch, das der Grund für das schlechte Abschneiden dieser "Straftisch" ist. Dein Sohn hatte das Gefühl abgeschoben zu werden und hat es als Strafe gesehen. Wahrscheinlich hat die Lehrerin das nicht so gesehen. Die Note wird wohl bleiben, aber ansprechen würde ich sie trotzdem mal darauf, ob beim nächstenmal nicht vielleicht ein anderer Raum möglich ist.


desire

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Antwort auf Beitrag von whitelion

öhm...das nimmt dich so sehr her? Ich glaube eher dass du an dem Trauerfall noch zu knabbern hast ganz ehrlich. Dein Sohn saß wahrscheinlich alleine weil ihn andere gestört hätten durch den Lärm in der klasse...die Lehrerin wird sich ja was bei gedacht haben, ihm ev. ein ungestörtes Schreiben ermöglichen..... Er wird auch noch traurig gewesen sein. Hak es ab.


Caot

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Antwort auf Beitrag von whitelion

Es ärgert...das kann ich nachvollziehen. Trotzdem würde ich zum abhaken übergehn wollen. Ein verhauener Test macht noch keine HS-Empfehlung.


Hexhex

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Antwort auf Beitrag von whitelion

Hallo, Dein Sohn hat aber doch nicht deshalb an dem Tisch im Flur den Test schreien müssen, weil es der "Straftisch" ist. Sondern weil er dort einfach mehr Ruhe für den Test hatte als in der unruhigen Klasse, oder? Dass er den Test nachschreiben musste, finde ich normal und richtig. Und die Lehrerin darf ja ihre normalen Bewertungskriterien nicht außer acht lassen, weil die Oma gestorben ist, und ihm eine "Zwei" geben, wenn der Test nunmal nicht Zwei war. Ich finde daher nicht, dass die Lehrerin irgendetwas falsch gemacht hat. Trotzdem ist es richtig, dass Du Deinen Sohn aufgebaut und ihm gesagt hast, dass so etwas mal passieren kann und darf, wenn man traurig ist und sich deshalb nicht konzentrieren kann. Denn auch Dein Sohn hat ja nichts falsch gemacht. Ich würde die Sache ehrlich gesagt auf sich beruhen lassen. Die Zeit wird die Enttäuschung Deines Sohnes mildern. Ich würde zum Test sagen: Schwamm drüber. Weißte, wir können unsere Kinder einfach nicht vor den normalen negativen Erfahrungen des Lebens schützen. So eine Vier ist natürlich nicht schön - aber sie wird jetzt nicht dauerhaft sein Selbstwertgefühl zerstören, auch wenn sie ihn momentan entmutigt hat. Kinder müssen auch mal unschöne Erfahrungen machen dürfen, ohne dass ihre Mütter gleich um ihr Seelenheil fürchten. Ich weiß, man möchte seinem Kind alle Enttäuschungen ersparen, das geht auch mir so. Aber das geht nicht, und letztlich gehört das auch zum Leben dazu, gell. LG


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Hexhex

weiß doch sicher von dem Trauerfall und wird den Test für sich nicht so werten wie unter Normalbedingungen.


whitelion

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Antwort auf Beitrag von Hexhex

Lieben Dank für eure Antworten. Und Ihr habt recht, die Lehrerin hat eigentlich nichts falsch gemacht. Ich habe, emotional aufgeweicht, wie ich gerade bin (wegen des Trauerfalls, nicht wegen der Note!!!), einfach nur Mitleid mit meinem Sohn in dieser Situation. Wahrscheinlich hat er die ganze Sache heute vormittag schon wieder vergessen, während Mutti noch immer drauf rumdenkt. Ich hake hiermit ab!


MM

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Antwort auf Beitrag von Hexhex

... wohl ungefähr so erklären: "An den Tisch hat sie dich gesetzt, damit du dort mehr Ruhe hast, und NICHT zur Strafe! Und dass es eine Vier geworden ist, heisst doch nicht, dass du Rechtschreibung nicht kannst! Du weisst doch, das du es sonst immer konntest. Und du wirst es auch weiterhin können, warte mal ab! Das verschwindet nicht aus deinem Kopf, keine Angst! Aber manchmal, wenn man ganz traurig ist, so wie du jetzt weger der Omi, dann sind im Kopf halt diese ganzen traurigen Sachen und Gedanken dazu, und so Sachen wie Rechtschreibung werden dann erstmal an den Rand gedrückt - und dann konzentriert man sich halt nicht. Einfach weil jetzt grad was anderes wichtig ist... Das ist normal, Erwachsene machen, wenn sie so traurig und nachdenklich sind, sind an der Arbeit auch mal Fehler, sind nicht bei der Sache... Kopf hoch! Denk nicht mehr dran, sieh es als Ausrutscher, haks ab." ...oder so halt. Wenn die Lehrerin wirklich etwas sensibel ist, wird sie diese Note doch selber etwas mit Vorbehalt, bzw. als Ausrutscher in einer besonderen Situation (ich gehe davon aus, sie weiss von dem TRauerfall) sehen und nicht überbewerten bei der Gesamtbenotung. Und: mein Beileid!


Sailor

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Antwort auf Beitrag von whitelion

"Was würdet ihr tun? " Nichts. "Ich bin im Moment emotional nich in der Lage für ein Gespräch, " Lass es. Es ist nicht wichtig. "überlege aber, ihr vielleicht meine Meinung in einer Email zu schreiben. " Lass es. Versuch lieber deinem Sohn klar zu machen, dass es auf diese 4 nicht ankommt. Ich hatte auch schon Trauerfälle zu beklagen und jedes mal, wenn ein Mensch stirbt, wird mir immer so klar, auf was es im Leben ankommt und auf was nicht. Eine 4 in einer Arbeit gehört zu den Dingen, auf die es im Leben nicht ankommt.


Sabine mit Amelie

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Antwort auf Beitrag von Sailor

Hallo, ich kenne diese Situation nur zu gut. Meine Große war 11 Jahre, als ihre Uroma, zu der sie eine recht innige Beziehung hatte, verstorben ist. 1 oder 2 Tage nach der Beerdigung, schrieb sie eine Lateinarbeit. Es war ihre erste Beerdigung, die sie erlebt hat und es hat sie sehr mitgenommen. Ich hatte mir sogar überlegt, ob ich sie in die Schule schicke. Ende vom Lied, sie hat eine 5 geschrieben und war fix und fertig. Ich habe ihr nur gesagt, dass ich im Geschäft auch Bockmist gebaut habe, weil ich in Gedanken bei der Oma war, dass das einfach mal passieren kann. Sie solle sich keine Gedanken machen, dass das passiert ist, weil wir ja wissen, dass sie es kann. Wenn dein Sohn eine einfühlsame Lehrerin hat und jetzt nichts mehr nach kommt, dann wird sie über den Test weg sehen. So war es bei meiner Großen. Das mit dem Tisch, würde ich ihm auch so erklären, dass es nur deshalb ist, dass er sich besser konzentrieren kann. Meine Maus z.B., wurde in der 1. Klasse immer alleine an einen Tisch gesetzt, weil sie sich sonst nicht wirklich gut konzentrieren kann. Sie ist eine von der langsamen Truppe und konnte sich einfach nicht mehr konzentrieren, wenn die schnelleren dann schon fertig waren und unruhig wurden. Das ist doch dann völlig o.k. Liebe Grüße und ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Sabine


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von whitelion

was hätte die lehrerin denn tun sollen? Ihn in einen leeren raum setzen? dann wäre das selbe dabei rumgekommen. die lehrerin hat nix falsch gemacht, sie brauchte diese note. Als meine oma damals gestorben ist, steckte ich mitten in den abschlußprüfungen. da mußte ich auch durch. die lehrer konnten auch nicht einfach sagen: ach macht nix, schreibste einfach in ein paar wochen nach. klar ist es dumm gelaufen und die note wird bleiben, aber es ist nur eine note. er kann sich ja noch verbessern. wir stehen ja nicht am ende des schuljahres, sondern am anfang. es werden noch viele proben kommen.