Elternforum Die Grundschule

Sozialverhalten in der Grundschule

Sozialverhalten in der Grundschule

Mitglied inaktiv

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Mein Sohn ist 8 Jahre alt (Einzelkind) und besucht die 2. Klasse einer Grundschule. Er ist schon seit kleinauf ein sehr lebhaftes und aufgewecktes Kind (kein ADHS!) Leider läuft es in der Schule mit der Einhaltung der Regeln nicht so optimal. Er stört den Unterricht durch Dazwischenrufen, lenkt seine Mitschüler ab, lässt sich ablenken etc. Im Dezember letzten Jahres haben wir eine Psychologin aufgesucht, die einen IQ-Test durchgeführt hat. Mein Sohn ist nicht hochbegabt, aber gerade im Bereich der Auffassungsgabe und Umsetzung absolut schnell. Hier wollte die Lehrerin ansetzen und ihn durch Extraaufgaben fordern und fördern. Zeitweise haben wir ein "Smily-Programm" gefahren, damit haben die Lehrer uns rückgemeldet, wie es in den einzelnen Stunden gelaufen ist ( :-) und :-( ). Der Erfolg war eher mäßig. Er fühlt sich in der Schule als "Opfer", seine Mitschüler fangen an zu streiten und er wehrt sich nur und bekommt dafür eine Rüge. Ich stehe da so ein bisschen zwischen den Stühlen und versuche mich richtig zu verhalten. Möchte meinem Sohn aber auch keine falsche Rückmeldung geben. Derzeit ist es wieder besonders schlimm und das Smily-Programm wurde mit verstärkten "Negativkonsequenzen" unterlegt. Hat Jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann mir Tips geben? Er ist sonst so ein liebenswertes und aufmerksames Kind (das sagen auch die Lehrer). Danke im Voraus für Eure Hilfe!


Reni+Lena

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Wie war es denn im Kindergarten? lg Reni


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Reni+Lena

Also, da gabs zeitweise auch mal Probleme, aber nicht so gravierend! Hab auch ein bisschen das Gefühl, dass die Lehrerin eher etwas "lascher" ist, will das damit aber nicht entschuldigen oder an die Schule abwälzen!


Bonniebee

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Hallo, der Sohn meiner besten Freundin hatte zeitweise fast genau dieselben Probleme. Auch bei ihm gab es das Smiley-Programm, zeitweise trug die Lehrerin auf Absprache mit den Eltern sogar jeden Tag kurz in sein Hausaufgabenheft ein, wie der Tag so gelaufen war. Weil der Sohn aber auch körperlich aggressiv gegen andere Kinder war, sind meine Freundin und ihr Mann in eine Erziehungsberatungsstelle gegangen. Das war sehr hilfreich. Dort stellte sich etwas heraus, das sie selbst noch nicht bemerkt hatten: Der Vater war insgeheim und unterschwellig stolz auf seinen Rabauken, der so unangepasst war. Er erkannte sich selbst als kleinen Jungen in seinem Sohn wieder. Und die Mutter war zu nachgiebig gewesen, sie hatte dem Sohn im Alltag zu wenige eindeutige Signale gegeben und Grenzen gesetzt, sondern sich oft passiv abwartend verhalten, wenn er aggressiv zu ihr oder zu anderen Kindern war. Beide Dinge konnten nur von einem Außenstehenden erkannt werden, danach fiel es den Eltern wie Schuppen von den Augen, sie hatten da selbst überhaupt nicht so wahrgenommen. Ich glaube daher, dass eine Erziehungsberatung vielleicht auch bei Euch wichtiger wäre als ein Kinderpsychologe. Natürlich gibt es bei Deinem Sohn wahrscheinlich andere Ursachen für das "schwierige" Verhalten als beim Kind meiner Freundin. Ihr Beispiel sollte nur zeigen, dass man als Eltern oft betriebsblind ist und ein Blick von außen sehr hilfreich ist. Der Erziehungsberater besprach dann mit meiner Freundin und ihrem Mann drei Maßnahmen: Sie setzte sich bei Aggression und Fehlverhalten des Jungen besser durch. Der Vater vermittelte dem Sohn eindeutiger, dass er Grenzüberschreitungen und Launenhaftigkeit nicht gut fand und auch nicht duldete. Beide Eltern wurden also viel klarer in ihrer Haltung gegenüber dem Sohn,was ihm Orientierung und Sicherheit gab. Zusätzlich meldeten sie ihn im Fußballverein an. Dort lernte er Teamgeist, Fairness, Rücksichtnahme und auch, sich der Autorität des Trainers unterzuordnen, den er sehr bewundert. Außerdem konnte er sich dort auspowern und körperlich ausagieren, was Aggression und innere Anspannung abbaut. Es dauerte etwa ein Jahr, dann war das störende und aggressive Verhalten des Jungen in der Schule Schnee von gestern. Fußball spielt er immer noch begeistert. Ich würde das störende Verhalten Deines Sohnes nicht so sehr auf seine Intelligenz schieben. Es gibt ja sehr viele begabte und kluge Kinder, und nur der kleinere Teil verhält sich auffällig. Ich würde eher schauen, ob es in Eurer Familie, in der Art des Umgangs miteinander und mit Eurem Sohn Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Um dies herauszufinden, wäre eine Erziehungsberatung sicher unheimlich gut, denn wenn man mitten drin im System steckt, sieht man nicht, wo es vielleicht hakt, oder wie es anders noch besser gehen könnte. LG


Jamu

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kann es in jedem Punkt nur unterstreichen! LG


barnie

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Hallo else, ist dein Sohn in einem Sport? Z.b. Kampfsportart, wie Judo, Karate oder Taekwondo? Dort müssen die Kinder sich mämlich an die Regeln halten. Sie werden auch ruhiger, lernen sich zu konzentrieren und werden selbstvewußter und körperlich fitter und sie halten sich fit. Mein Sohn (8 J.) ist für sein Alter weit vorraus. Er hat ein gutes, ausgeprägtes räuml. Vorstellungsvermögen, ist von schneller Auffassungsgabe, ...! Er hat kein ADS / ADHS.Er ist, wie dein Sohn, aufgeweckt und sehr lebhaft. Aber er hält sich an Regeln, überschreitet sie aber auch ab und an mal ein klein wenig, so wie alle Kinder mal. Was den Unterricht stören betrifft, naja, jeder ist mal etwas lauter Dieses Smiliesystem kann so arg zum Ansporn für deinen Sohn werden, dass er sich so sehr reinsteigert, dass er nur positive Smilies sammeln will, dass er teils weider gegen Regelen verstößt, obwohl er es nur gut machen wollte! Besser ist, wenn du ihn zu Hause, zusätzlich zu den Hausaufgaben, weiter förderst. Mit ihm Übungen machen. Konzentrationsübungen mit einem Spiel üben, etc.! Unter anderem, dass er in ein Sportverein geht. Dass er etwas macht, was ihm Spaß macht und ihn fordert. barnie


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von barnie

Mein Sohn spielt schon eine ganze Weile Fussball und dass mit wachsender Begeisterung. Letztes Jahr im Sommer ist er zu den "Größeren" gewechselt, was ihm sehr gut getan hat. Er war da in der Gruppe nicht mehr der "King" und musste sich unterordnen. Das hat aber sehr gut geklappt. Ansonsten sind wir zuhause auch sehr aktiv, sind viel draußen (Fahrrad fahren, Garten etc.) oder spielen zuhause Gesellschaftsspiele und/oder binden ihn zuhause mit kleinen Aufgaben (Tisch decken etc.) mit ein.


Luni2701

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so ein ähnliches Problem hatten wir auch mal. Meiner hat allerdings ADHS und ist in vielen teilen überdurchschnittlich begabt und im Mathematischen Bereich nah an der Hochbegabung. Das Problem mit den extra aufgaben war bei uns, das er es als Strafe angesehen hat. Er war fertig und musste noch mehr machen wie die anderen, fand er unfair, was ich auch verstehen kann. Seine Lehrerin ist dann dazu übergegangen, wenn er fertig ist mit seinen Aufgaben, durfte er sich ein Buch nehmen und etwas lesen oder was er meistens gemacht hat und viel lieber tat als zu lesen, er durfte bei den langsameren, schwächeren Kindern helfen gehen. DAS hat den Durchbruch gebracht, denn er fühlte sich gut weil er helfen durfte, wurde nicht (in seinen Augen) bestraft weil er schnell fertig war und wurde von den Mitschülern super akzeptiert weil er ihnen geholfen hat. Vielleicht einen Veruch wert?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Luni2701

Danke für Deine Ausführungen. So ähnlich läuft es bei uns in der Schule auch. Die, die schneller fertig sind als die anderen, haben ein Heft/Buch mit Extraaufgaben und bearbeiten diese meist mit Begeisterung (Wettkampf unter den Jungs!). Die Hilfe untereinander ist wohl nicht so ausgeprägt, wird aber von den Lehrern auch nicht sehr gefördert. Sie meinen, dass es den Unterricht zu sehr stört, wenn die Kinder durch die Klasse laufen! :-(


Caot

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Naja, Blödsinn macht man ja, wenn man sich unterfordert oder überfordert fühlt. Ja nachdem was Euer IQ-Test denn nun so ergeben hat, wende Dich doch mal an ein Hochbegabtenforum. www.logios.de www.eltern.de www.forumhochbegabung.siteboard.org/ www.klugekinder.de Grüßle