Elternforum Die Grundschule

Selbstständiges Einschlafen

Selbstständiges Einschlafen

Tita79

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Hallo liebe Mitmamas und -Papas, Ich erhoffe mir Rat bezüglich eines sensiblen Themas: Dem selbstständigen Einschlafen. Bei unserem 7jährigen klappt das nämlich so ungefähr gar nicht. Wir haben uns also immer mit ihm hingelegt und ihn in den Schlaf begleitet. Eine zeitlang ging es auch mal so, fragt mich nicht, warum es dann wieder nicht geklappt hat. Ich glaube, unser Sohn bat um Kuschelzeit und dem bin ich nachgegangen (kuschle ja auch gern mit ihm) und natürlich prompt mit eingeschlafen. Fand er super, Mama und Papa müssen sich mit hinlegen. Am liebsten würde er bei uns im Bett mit schlafen... Das wollen wir nicht, weil wir das als Paar nicht schön finden, wenn wir mal kuscheln wollen ;) Ich habe damit 3 Probleme, warum ich es für mich und meinen Mann nicht "mehr" täglich will/kann: - Wir hätten gern abends ab 20 Uhr (Schulzeit) bzw 21 Uhr (WE/Ferien) "Paarzeit", Feierabend, bisschen Zeit für uns - Die kleine Schwester (gut, ist erst 7 Wochen alt) ist auch noch da... - Ich arbeite (momentan nicht - Mutterschutz und Elternzeit) oftmals abends von zu Hause aus bzw muss es, weil ich es tagsüber nicht schaffe. Das kann ich ab 20 Uhr nochnal so einigermaßen für 2 Stunden, um 22.30 Uhr nicht mehr, wenn der Wecker um 6 Uhr klingelt.    Wir haben aber auch ein Problem damit, unserem Sohn diese Zeit zu verwehren, gerade mit der Geburt der kleinen, lang ersehnten Schwester, wollen wir unseren Sohn natürlich nicht "absäbeln".    Wir haben ihn in der Schwangerschaft darauf vorbereitet, dass er auch alleine einschlafen muss, wenn sie da ist. Aber das jetzt durchzuziehen... :/ Ich habe schon ausprobiert, mich nur 5 Minuten mit ihm hinzulegen, teils schlafe ich trotzdem mit ein, teils wecken ich ihn (angeblich) im Halbschlaf wieder auf. Lege ich mich aber so mit ihm hin, braucht er teils 1,5 Stunden, und einzuschlafen. Das ist also keine Viertelstunde jeden Abend sondern mindestens 45 Minuten sind es schon. Die Uhrzeit des Insbettgehens muss er -mit Vorwarnungen und Bitten, die Uhr im Blick zu haben - einhalten, sonst lassen wir ihn (eigene Schuld sozusagen) alleine Einschlafen, aber dann wird es seeehhhr spät und er versucht alles, dass wir uns mit ihm hinlegen. Gretche-Frage: Braucht er die Einschlafbegleitung noch oder ist das seine Komfortzone und ggf die "Bearbeitung" von Mama und Papa? Wie können wir das selbststänsige Einschlafen fördern? Vermutlich haven wir da in der Vergangenheit bisschen was falsch gemacht :/ Merci, LG Tita


mamileinchen85

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Antwort auf Beitrag von Tita79

Hallo! Ich würde sagen, das ist mittlerweile Gewohnheit geworden. Klar ist es für deinen Großen schön, abends mit Mama und Papa zu kuscheln. Aber ich fürchte, so einfach könnt ihr das jetzt nicht angewöhnen, auch im Hinblick mit der kleinen Tochter. Da hättet ihr tatsächlich schon zu Beginn der Schwangerschaft spätestens umstellen müssen, jetzt wo die Kleine da ist, fühlt er sich vielleicht abgeschoben. Unser Sohn hatte immer brav in seinem Zimmer geschlafen, aber im Kindergartenalter hat es sich eingeschlichen, dass er nachts zu uns gekommen ist. Wir dachten zuerst an eine Phase und haben es irgendwie verpasst und er hat dann plötzlich nur noch bei uns geschlafen. Egal was wir versucht haben, nichts hat funktioniert. Dann kam er in das Alter, wo er sich nachmittags alleine mit Freunden treffen wollte. Da hat mein Partner die Ansage gemacht, wenn du alt genug bist, dich alleine mit Freunden zu treffen, bist du auch alt genug um in deinem Zimmer zu schlafen und ab da hat es plötzlich funktioniert. Letztes Jahr kam dann unsere Tochter zur Welt und obwohl er da schon 12 war, wollte er dann auch wieder vermehrt kuscheln, wo er eigentlich aus dem Alter schon raus war. Was ich damit sagen will, gerade jetzt mag ein ungünstiger Zeitpunkt sein und ihr braucht viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Er war 7 Jahre ein Einzelkind und plötzlich eine kleine Schwester zu haben ist eine riesige Umstellung. Mein Sohn hat natürlich verstanden, dass uns das Baby im Augenblick mehr braucht, dennoch hat auch er wieder vermehrt unsere Aufmerksamkeit gebraucht.   Viel Glück und Geduld!


JoMiNa

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Unser Sohn ist 6, und schon seit er 4 ist, ist der abendliche Ablauf gleich: Wir helfen beim bettfertig machen, ab da bleibt er in seinem Zimmer. Wir machen ihm ein Hörspiel an (wird gemeinsam ausgesucht) und er darf noch ein bisschen spielen oder malen. Manchmal legt er sich dann selbst ins Bett, manchmal schicken wir ihn nach 1/2 bis 1 Stunde und machen Nachtlicht an. Ich kann eure Gründe gut nachvollziehen, warum ihr etwas ändern wollt. Gerade ist es natürlich kein optimaler Zeitpunkt dafür. Ganz behutsam würde ich es aber trotzdem probieren. Ich würde ihn ins neue Einschlafritual auf jeden Fall einbeziehen. Überlegt euch, was euer Wunschszenario ist, was gerade noch akzeptabel und wo eure Grenzen sind. Diese Grenzen müsst ihr klar kommunizieren und konsequent dabei bleiben. Und dann ist er am Ball und soll eine Lösung vorschlagen. Ihr könnt ihm natürlich  einige Ideen liefern: Möchte er vielleicht Hörspiel oder Musik hören? Möchte er erst in seinem Zimmer runterkommen, bevor er sich ins Bett legt? Oder ein Buch lesen? Ein besonderes Nachtlicht oder ein Kissen mit seiner Lieblingsfigur? Da würde ihm ruhig entgegen kommen, aber bei eurer Grenze müsst ihr klar bleiben. (Zum Beispiel: Nach 20 Uhr brauchen wir Zeit für uns, um am nächsten Tag wieder fit zu sein. Davor können wir gerne kuscheln und das Buch über deine Lieblingshelden lesen.)


Bonniebee

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Huhu, der Beitrag ist ja schon einige Tage alt, aber vielleicht liest du hier trotzdem noch ab und zu nach.  Viele Eltern glauben ja, es wäre schädlich, wenn man sich gegenüber seinem Kind abgrenzt. Sie verhalten sich dann "grenzenlos". Genau das machst du gerade auch. Während ein Säugling sich noch als symbiotisch mit der Mama empfindet, weshalb Abgrenzung hier falsch wäre, ist das bei einem Kind im Schulkindalter selbstverständlich längst nicht mehr so. Ein Sechsjähriger hält es aus, wenn die Eltern eine Grenze und eigene Bedürfnisse haben und dies auch zeigen. Natürlich ist das unbequem für deinen Sohn. Er hat sich an das Wellness-Programm gewöhnt, es gibt ihm auch Geborgenheit, keine Frage. Aber er ist in einem Alter, in dem er es aushält, wenn nicht jemand zum Einschlafen neben ihm liegt. Er darf etwas wollen, natürlich. Aber ihr dürft auch Nein sagen, wenn es für euch nicht mehr passt. Meine Tochter war mit sechs auch noch ängstlich und anhänglich beim Schlafengehen. Wir haben es so gelöst, dass wir eine dicke Wollschnur von ihrem Bett ins Wohnzimmer gelegt haben (sogar vom ersten Stockwerk runter ins Erdgeschoss). Die konnte sie in die Hand nehmen, und ich hatte das andere Ende in der Hand. So konnte sie ab und zu mal ruckeln, ich habe "geantwortet", und gut war's. Das war auch nicht lange nötig. Eine Grenze kann natürlich zu einem heftigen Konflikt mit dem Kind führen. Kein Kind gibt gern und freiwillig ein liebgewonnenes Ritual auf. Und trotzdem sind solche Konflikte altersgemäß. Kinder halten es schadlos aus, wenn Eltern einem Wunsch mal nicht nachgeben. Auch im Alltag erfährt dein Sohn ja längst, dass man nicht alle Wünsche durchsetzen kann. Es wäre auch eher nachteilig für ihn, wenn das so wäre. Er könnte dann nicht lernen, mit kleinen Frustrationen umzugehen. Ich glaube, der Knackpunkt ist also, dass du es dir erlaubst, hier eine klare Grenze zu setzen. Dich allabendlich neben deinen Sohn zu legen, der schon im Schulalter ist, passt nicht mehr zu deiner Rolle, denn du bist keine Kleinkindmutter mehr. Und es passt auch nicht mehr zum Alter und zur Selbstständigkeit deines Sohnes. Erlaube euch beiden den Konflikt, der jetzt ansteht. Er dauert ja nur wenige Tage. Biete deinem Sohn natürlich trotzdem ein schönes Einschlafritual und vielleicht auch die Lösung mit dem Wollfaden. Sei vor allem eindeutig in deinem Auftreten. Rede nicht zu ausführlich auf deinen Sohn ein, tröste nicht zu übertrieben, erkläre nicht ellenlang, warum und wieso er schon allein einschlafen kann, lass dich nicht auf umständliche Diskussionen ein. Versuche auch nicht, ihn zu überzeugen, das wird nicht klappen. Sei eher knapp und klar, das ist wichtig. Je mehr du redest, desto mehr vergrößerst du die Sache, und desto mehr hakt er ein. LG