Elternforum Die Grundschule

Schulwechsel oder nicht?

Schulwechsel oder nicht?

MamaChristin

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Hallo, bei uns an der Grundschule gibt es Probleme. Ich versuche mal zusammen zufassen: Vor einem Jahr wechselte die Schulleitung - aus Altersgründen ging unsere damalige Direktorin und wurde von einer sehr jungen, dynamischen Frau ersetzt. Wir hatten ein gutes Gefühl, alles sah prima aus. Am Ende der 2. Klasse dann ein Schock: 2/3 des Lehrer und Erzieherkollektives hatte zum Ende des Schuljahres um Versetzung gebeten und dies auch bewilligt bekommen! Wir Eltern erfuhren dies 1 Woche vor den Sommerferien, alles schon unveränderbar und "abgehakt". Die Rücksprache im Vieraugengespräch mit einigen Lehrern und Erziehern ergab, dass u.a. systematisches Mobbing erfolgt war und etliche Umstrukturierungen ins Haus standen, die das damalige Team nicht mehr mittragen wollte und konnte... Die damaligen Lehrer hatten zusammen mit der "alten" Direktorin einige Dinge in der Schule nicht nach dem Willen des Schulamtes geregelt, sondern sich gemeinsam für die Kinder und Eltern eingesetzt und einiges "anders" gemacht. Dies wollte das Schulamt nun korrigieren und hat die neue Leiterin dazu benutzt, "aufzuräumen".... (u.a. wurde unserer alten Klassenlehrerin zur Last gelegt, dass sie, obwohl nicht mehr im Lehrplan eingeschlossen, sie es gewagt hatte, den Kindern neben der Druckschrift auch die Schreibschrift beizubringen - wir Eltern waren ihr sehr dankbar dafür!) Meine Kleine heulte wie ein Schlosshund, als klar war, dass im neuen Schuljahr keine der alten Betreuungs- und Vertrauenspersonen mehr da sein würde. Wir trösteten sie und uns, doch erst mal abzuwarten, was kommt... Aber es wurde nicht besser, leider. Unsere Kleine war nach dem ersten Schultag noch hocherfreut, die neue, junge Klassenlehrerin gefiel ihr. Das hat sich inzwischen geändert. Zwar mag sie die Lehrerin immer noch, aber trotzdem möchte sie nicht mehr in die Schule, klagt morgens immer häufiger über Bauchschmerzen und nachmittags über Kopfschmerzen... Die Lehrerin hat die (sehr ungestüme) Klasse nicht im Griff. Da nach Willen des Schulamtes aus vier 2. Klassen nun drei 3. Klassen geworden sind, haben alle 3. Klassen nun auch mehr Schüler und es ist noch mehr Unruhe und Lautstärke. Lehrstoff ist bis jetzt kaum vermittelt worden, weil das Durcheinander in der Klasse es nicht zulässt. Insgesamt ist die Lage schon fast katastrophal, allein die Tatsache, dass das alte Schulkonzept gekippt wurde, ein neues aber noch nicht vorhanden ist, ist bezeichnend für die derzeitige Lage dieser Schule... Beim ersten Elternabend zeigte sich, dass die neue Lehrerin sehr experimentierfreudig zu sein schein: sie findet klassenstufenübergreifenden Unterricht super (hatte ihn vorher an 2 kleineren Schulen praktiziert) - sie ließ sich aber durch unsere Einwände nicht irritieren. Für uns ist es aber schon das 3. Kind in dieser Schule und die Verhältnisse dort sind immer schlimmer geworden! Bei jedem Kind gab es immer irgendwas, was "ausprobiert" werden musste und auch der klassenstufenübergreifende Unterricht war schon dabei: er wurde abgebrochen! Es war mit dieser Klassenstärke und den teilweise extrem unterschiedlich zusammengesetzten Klassen nicht oder nur mit massivem Aufwand möglich gewesen, diese Unterrichtsform zu gestalten. der Aufwand für Lehrer UND Familien war zu hoch für das erreichte Ergebnis... Wir haben es nun satt, dass unsere Kinder als Versuchskaninchen herhalten müssen... Die Lage in unserer Klasse ist inzwischen ohnehin eskaliert und die Lehrerin kann es nicht handeln: morgen ist aus "gegebenen Anlass" ( 2 Kinder mussten während des Unterrichts abgeholt und in die Psychatrie gebracht werden) ein extra Elternabend zusammen mit dem psychologischem Dienst geplant, ich werde mal sehen, was das bringt. Meine Kleine schämt sich inzwischen, in dieser Klasse zu sein und fühlt sich durch andere Erzieher und Lehrer diskriminiert: sie erzählte, dass gestern 2 Kinder aus ihrer Gruppe im Schulhaus gerannt sind und abgefangen wurden- die Erzieherin fragte, aus welcher Klasse sie alle sind und beschimpfte ALLE aus der Gruppe u.a. mit den Worten: "...dass hätte ich mir ja denken können, dass ihr aus dieser miesen Klasse kommt..." Die "Schuldigen" hat es nicht interessiert, aber meine Kleine war echt deprimiert.... Wir wollen nicht leichtfertig wechseln, aber so langsam summiert es sich und vor allem, da sie inzwischen körperlich reagiert, halte ich es für bedenklich. ich weiß nicht, was die Leute in der Schule vor haben, die Gespräche werden hoffentlich etwas bringen. Ein Schulwechsel wäre für uns zusätzlich problematisch, da alle anderen in Frage kommenden Schulen weiter weg liegen - momentan kann unsere Tochter zusammen mit den Nachbarskindern in die Schule gehen und allein zurück kommen. Zu den anderen Schule müsste sie gebracht und abgeholt werden - und wie sollen wir dass absichern, wenn wir beide im Schichtdienst arbeiten und sich die Schichten mal überschneiden? Man kann ja auch nicht ständig die Nachbarn um Hilfe bitten.... Von daher kann ich nur hoffen, dass es sich in der Schule zum Besseren wendet! Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht und was meint Ihr zu dem Dilemma?


Pamo

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Antwort auf Beitrag von MamaChristin

Wenn ihr das alles so blöde und schrecklich findet, wie du das beschreibst, dann ist ein Wechsel die logische Konsequenz.


Eisfee

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Das klingt, als wäre aus einer wunderbar funktionierenden Schule ein Chaos gemacht worden. Grauenhaft. Weißt Du denn, wohin die anderen Lehrer versetzt wurden? Wenigstens teilweise in eine Schule in Eurer Nähe? Ganz ehrlich: wenn ich das alles wörtlich nehme wie Du es darstellst, dann würde ich wechseln. Und zwar ganz fix. Ach ja: ich wäre für das Lehren der Schreibschrift auch nur dankbar gewesen. Es ist schon ätzend, daß unsere Kinder dauernd die Laborratten geben dürfen für komische pädagogische Experimente. Da kann man nur dankbar sein für jeden Lehrer mit Hausverstand.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von MamaChristin

Keine Frage: Das Kind sollte diese Schule verlassen. Viel Zeit ist einfach nicht bis zum Ende der Grundschule. Somit wäre schnelles handeln angebracht. Das Problem: Der Schulweg. Du schreibst ja selber, dass es hier bei euch zu Problemen kommen könntet. Hier ist die Frage: Was könnt ihr leisten, was kann das Kind leisten ( alleine Busfahren, etc.) In erster Linie solltet ihr allerdings an eure Tochter denken. Grüße Sodapop


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von MamaChristin

Würde ein Wechsel der Klasse nicht auch schon helfen? Aber warum müssten zwei Kinder in die Psychiatrie? Gruß M


Sabine mit Amelie

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Hallo, vielleicht würden andere Kinder mit die Schule wechseln. Oftmals ist es so, wenn eine Familie damit anfängt, dann ziehen anderre mit. Man könnte dann eine Fahrgemeinschaft bilden. Ich würde meine tochter auf jeden Fall aus dieser Schule nehmen. Liebe Grüße Sabine


User-1750774725

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Antwort auf Beitrag von Sabine mit Amelie

Gibt es denn eine andere Schule, die mehrere Kinder aufnehmen koennte? Wenn mehrere Kinder auf dieselbe Schule wechseln, koenntet ihr eine Fahrgemeinschaft bilden. Wir hatten auch ueber einen Wechsel nachgedacht nachdem es letztes Jahr und auch dieses Jahr Probleme gab. In der Klasse von meinem Kind ist wohl auch oft der Teufel los und die eine Lehrerin wird mit der Klasse nicht fertig. Letzte Woche hat sie sogar die Sportstunde abgebrochen. Bei uns hat ein Gepraech mit der Schulleitung (die ist fuer mehrere Schulen zustaendig und ist bei uns seit Jahren nur als Vertretung), die nicht wusste, was bei uns an der Schule los ist, gereicht. Die hat in der Lehrerkonferenz wohl ein Machtwort gesprochen. Im Sommer habe ich erfahren, dass wohl einige Kinder aus unserer Gemeinde auf Grundschulen in der Stadt gehen (das sind ca. 17 km Fahrt), weil die Eltern mit unserer Schule nicht zufrieden sind.