Elternforum Die Grundschule

Rechenschwäche ja, Dyskalkulie nein

Rechenschwäche ja, Dyskalkulie nein

77shy

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Unsere Tochter (2.Klasse) hat grad die Dyskalkulie-Tests hinter sich gebracht. Natürlich habe ich nicht gehofft, dass sie Dyskalkulie hat, aber ist das Ergebnis, welches wir jetzt haben besser??? Es kann nicht erwiesen werden, inwiefern sie "nur" eine Rechenschwäche hat oder ob es schon der Übergang zur Dyskalkulie ist. Bisher kann man es aber erstmal (fast) ausschließen. Allerdings wurde uns empfohlen, den Test zu widerholen, wenn sie in der dritten Klasse ist. So, und nun??? Wir haben zu Hause alles probiert, aber alles, was mit Zahlen zu tun hat, geht nicht in ihren Kopf. Jede Aufgabe wird mit den Fingern durchgezählt. Mittlerweile kann sie sogar Aufgaben wie 78-39 mit den Fingern abzählen. Wenn sie sich allerdings zwischendurch verzählt, ist das Ergebnis falsch und ihr fällt es nicht auf. Oder sie braucht so lange fürs Zählen, dass sie in den Arbeiten nicht alle Aufgaben schafft. MfG


susip1

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Antwort auf Beitrag von 77shy

Hallo! Wie rechnet man bitte 78-39 mit den Fingern???? Das muss ja unendlich lang dauern? Darf sie vielleicht spezielles Rechenmaterial verwenden in der Schule? Wie Montessori-Material? Das ist genial ...


77shy

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Antwort auf Beitrag von susip1

Nein, sie darf nichts benutzen. MfG


susip1

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Antwort auf Beitrag von 77shy

warum nicht? Es ist bewiesen, wenn Kinder zu früh abstrakt rechnen müssen, dass es dann oft zu Problemen kommt.... Ich würde mit der Lehrerin sprechen, ob sie das nicht ermöglichen kann - oder ich würde mir irgendwo um eine Montessori Lernbetreuung schauen, die das auffängt....


77shy

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Antwort auf Beitrag von susip1

Wir haben ja heute erst das Testergebnis bekommen. Ich werde versuchen, so schnell wie möglich, einen Termin mit der Mathelehrerin zu bekommen und werde dann alles mit ihr besprechen. Auf jeden Fall werden wir nicht Nichts tun... MfG


huevelfrau

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Antwort auf Beitrag von 77shy

an die Uni Münster. Gib mal Cody Training Uni Münster bei Google ein. Macht unsere Tochter zur Zeit. Testung erbrachte den Risikobereich zur Dyskalkulie. Bei einem Prozentsatz unter 10 hat man Dyskalkulie bei 11 - 25 ist Risikobereich. Unsere Tochter hat 23. Seit 6 Wochen macht sie jetzt online ein Training und übt seit Sonntag für die Mathearbeit morgen und bis auf ein paar Schusselfehler, toi, toi, toi. Ich meine wenn du aus Bayern kommst wäre es ein wenig weit, aber wenn es machbar ist würde ich das mal in Angriff nehmen.


weigel

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Antwort auf Beitrag von huevelfrau

Hallo, habe mit meinem Sohn, 9 Jahre das gleiche durch. Wir haben auch einen Test auf Dyskalkulie machen lassen. Er hat keine Dyskalkulie, aber ist schon an der Grenze in manchen Rechenbereichen. Wir haben ihn in einem sogenannten LSZ Zentrum angemeldet. Dort bekommt er einmal wöchentlich Mathenachhilfe. Sie fangen im 10 Bereich an, da dort die Grundlagen für das Rechnen gelegt wird. Als es losging hatten wir ne 5 in der Arbeit, dann ne 3- und jetzt sind wir schon bei einer 2- angelangt, obwohl ich nicht alles auf die Nachhilfe zurückführen würde. Sie haben im Moment die schriftliche Addition und Subtraktion udn das liegt ihm einfach. mach dich doch mal schlau im Internet ob es bei euch auch solche Zentren gibt.


Snowwhite!

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Antwort auf Beitrag von weigel

Wir haben seit 2,5 Jahren diese Therapie, mein Sohn hat ausserdem noch eine Lese- Rechtschreibschwäche. Es hat uns um Welten weitergebracht. LG


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von 77shy

Hallo zusammen, Verfestigtes Zählen ist ein Zeichen dafür, dass ein Kind von den abstrakten Bedeutungen der Mathematik (Menge, Zahl, Einer, Wert, Teil, Ganzes, Vielfaches Unterschied, Operationen usw.) zu wenig verstanden hat, um problemlos rechnen zu lernen. Dem Kind nun dadurch helfen zu wollen, dass man es mit Material rechnen lässt, ist absurd. Damit würde man nur den Zustand des Unverständnisses weiter unterstützen und ohne Rücksicht auf den Verstand und auf das Erlernen der richtigen Abstraktionen, das Kind sinnloses Zeug üben lassen, meist noch dadurch erschwert, dass der Zweck und die Struktur des Lehrmaterials gründlich missverstanden wird, wenn man nicht aufpasst. Es gibt übrigens auch sehr viel richtig schlechtes Lehrmaterial und falsche Anwendung von gutem Lehrmaterial. Der Grund für Übungen auf Treffer und Schnelligkeit beim Rechnen in der Schule, ist das Bedürfnis der Schule nach vergleichbaren (!) Leistungen, um die Kinder verbal oder mit Noten zu bewerten, aus denen man eine "Hierarchie der Guten und Schlechten" fabrizieren kann. Damit wird ein vernünftiger Einstieg ins abstrakte mathematische Lernen bei vielen Kindern immer weiter hinausgezögert. Diese Kinder müssen das Auslesebedürfnis der Schule dann später ausbaden, z.B. durch die dann bei Ihnen (!) vorliegende angebliche Rechenschwäche. Damit ist die Schuldfrage für die Schule abgehakt! Hilfe ist dann Privatsache. Rücksichtnahmen auf der weiterführenden Schule (z.B. Notenaussetzungen, Befreiung von Klassenarbeiten und Hausaufgaben in Mathe) werden von den Behörden in der Regel sowieso abgelehnt. Deshalb muss zuerst eine mathematische Lernstandsanalyse (kein Dyskalkulietest!) gemacht werden, damit man weiß, welche Probleme genau das Kind hat, um im nächsten Schritt mit dem Kind an seinen Problemen entlang mathematisch diskutieren zu können. Lehrmaterial kann an bestimmten Stellen des Gesprächs sinnvoll eingebaut werden, aber immer nur nach Bedarf und entsprechend dem, ob es für dieses Kind für seine Verständnisförderung geeignet ist. Zum Rechnen braucht kein Mensch Lehrmaterial. Da reicht ein einfacher Taschenrechner! http://www.rechenschwaecheinstitut-volxheim.de/knol-google.pdf Gruß yacofred