Elternforum Die Grundschule

Lesen schmackhaft machen - aber wie?

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Ich lese viel und gerne, aber meine Tochter (3. Klasse / 8 Jahre) überhaupt nicht. Sie liest sooooooooooo schlecht und hat keinen Spaß dabei. Mir geht es nicht darum das sie Bücher "verschlingen" soll, aber sie sollte am Ende der 3. Klasse einigermaßen fließend lesen können. Sie hat LRS - wird in der Schule nicht anerkannt. So fallen auch die Noten aus. In Mathe versagt sie bei den Textaufgaben und in anderen Fächern sieht es nicht anders aus. Sie hat zwar im letzten Zeugnis in Mathe, Sachunterricht alles 2er, aber in Deutsch eine schwache 3. Mir geht dieser tägliche Kampf an die Nerven. Wir hatten sie ein halbes Jahr in einer LSR-Therapie (25 Euro pro Std. in einer 3er-Gruppe), es wurde uns auf die Dauer zu teuer und wirklich gebracht hat es nichts. Jetzt bekommt sie von einer 16jährigen 1 - 2 mal in der Woche "Nachhilfe", aber es wird mehr gespielt. Wir haben schon alles durch. Comics, Bücher über ihr Hobby, das magische Baumhaus, Pixi-Bücher usw. Meine Nerven sind wirklich am Ende. Ich brauche Tipps die wirklich helfen!!! Bitte keine Sprüche, der Knoten wird schon platzen, es kommt noch usw. Meine Tochter hat sogar eine HB von 145 das sich bis heute noch nie bemerkbar gemacht hat... :-(


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Ich kann verstehen, dass deine Tochter keinen Spaß am Lesen hat. Sachen, die man nicht (gut) kann, machen keinen Spaß - das geht uns Erwachsenen nicht anders. Was ich nicht verstehe, ist, dass die LRS deiner Tochter in der Schule nicht anerkannt wird - wenn das von einem anerkannten Kinderpsychologen festgestellt wurde (wovon ich ausgehe, weil du den IQ deiner Tochter kennst und der wird in Zusammenhang mit der LRS-Diagnostik ermittelt) hätte dein Kind zumindest hier in NRW Anspruch auf einen Nachteilsausgleich und auf entsprechende (durch die öffentliche Hand finanzierte) Forderung nach § 35 a KJHG. Insofern finde ich diese LRS-Therapie, von der du sprichst, sehr dubios - oder war das "zufällig" die gleiche Stelle, die die Diagnose LRS gestellt hat (dann sind die quasi Selbstversorger). Dann wiederum wundert mich die Nichtanerkennung durch die Schule nicht... Mein Mann behauptet übrigens, ihm hätte das Spiel "Galgenmännchen" zumindest bei der Rechtschreibung geholfen (als Tipp für die Nachhilfe). Und zum Lesen ermuntern ? Hm, ich weiß nicht, vielleicht die Kombination "erst das Hörbuch hören, dann das Buch lesen" - oder (Vorschlag meiner Tochter) "erst das Buch lesen, dann die DVD gucken - zur Belohnung"..... Gruß, Julie


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Ich frage mich auch, warum die LRS nicht anerkannt wird. Denn: Fumi hat Legasthenie und einer leicht erhöhten IQ. Ich selber bin Bücherfresser. Fumi hat nie wirklich gerne gelesen - kein Wunder, bei schwerer Legasthenie. Ich habe auch alles mögliche probiert - das hat es aber nur schwerer gemacht, weil Lesen dann nicht nur mit viel Arbeit verbunden war, sondern auch noch mit Druck und großen Erwartungen. Drei Dinge haben geholfen, daß sie inzwischen gerne liest - zwar nicht mit der Begeisterung, mit der Temi und ich lesen, aber doch mit Freude und Interesse: 1. Ich habe den Druck KOMPLETT rausgenommen. 2. Sie bekam (und bekommt immer noch) eine anerkannte und vom Jugendamt komplett finanzierte Therapie. 3. Seit der 5. Klasse besucht sie eine spezielle Realschule für legasthene Kinder. Sie ist jetzt in der 7. Klasse und hat sehr gute Noten, auch in Deutsch. Sie wird wohl eher nie (wie ich) zwei Bücher pro Tag wegputzen, doch die Bücher, die sie sich selber aussucht, liest sie langsam, aber gerne. Gruß, Elisabeth.


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Habt ihr mal einen Händigkeitstest bei einer darauf spezialisierten Fachkraft gemacht? Es gibt das Phänomen - gerade bei schlauen Kindern - dass sich Linkshänder im frühen Alter auf rechts selbst umschulen, weil sie sich das bei anderen abgucken, weil die meisten die Sachen mit rechts machen. Und das kann dann auch zu LRS führen. VG Babsi


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Hallo, wo liegen denn die Bücher, die deine Tochter liest/lesen soll? Ich habe am Anfang, als unsere Kids lesen anfingen, die Bücher immer wieder ins Regal gestellt. Seitdem sie im Wohnzimmer auf dem Tisch liegen (Bücher, Tageszeitung,Zeitschriften der Kinder...), nehmen sie sich oft ein Buch, eine Zeitschrift und lesen darin. Wir hatten/haben auch Phasen, in denen die Kinder kein Buch lesen wollen. Dann schnappen sie sich halt eine Zeitschrift (Geolino, Löwenzahn, Mickey Maus, National Geographic...) und blättern darin rum. Da können sie sich auch kurze Berichte "herauslesen" und haben nicht den "Zwang" ein ganzes Buch lesen zu müssen. LG Moel


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Druck erzeugt Gegendruck. Du merkst auch, dass immer mehr das Gegenteil des erwünschten geschieht, drum ist es ganz genial, dass Du schon darauf gekommen bist, dass man das Lesen "schmackhaft machen" = SOG erzeugen sollte. Druck komprimiert nämlich das Problem, Sog löst. Sog ist das Grundprinzip der neuen Ich-kann-Schule. Sog für die Kräfte, die tatsächlich zuständig sind für die Lösung des Problems. Du und die Schule, Ihr wendet Euch pausenlos an den bewussten Verstand; der ist aber nur ganz am Rande für die Lösung zuständig. Die dazu wichtigen Geistes- und Seelenkräfte liegen IM UNBEWUSSTEN. Um sie hat sich noch gar niemand gekümmert und das, was bisher gemacht wurde, hat sie eher gedemütigt, gekränkt, verletzt, verprellt. Überleg einmal, wie alle z.B. vom Lese- + Schreibtalent Deiner Tochter denken und reden! Würdest Du, wenn Du dieses Talent wärest da nicht auch die Flucht ergreifen und dich am liebsten nie mehr sehen lassen??? Wir müssen uns also bei den Kräften, die wir verkehrt behandelt haben, entschuldigen, wir müssen sie endlich vorbehaltlos anerkennen und ihnen ihre Güte bestätigen, wir müssen sie um Hilfe bitten, denn nur sie können die Probleme lösen. Das tun sie auch, es ist ja ihr einziger Lebenssinn, alles für uns zu tun und dabei zu zeigen, was sie können, nur dürfen wir ihnen das nicht dauernd vereiteln sondern wir müssen sie dafür stark machen. Wir müssen aufhören, die Talente wie einen Sack Kartoffel zu behandeln, das ist unwürdig. Wir müssen ihnen mit Hochachtung begegnen und ihre besten Freunde werden, dann werden sie auch unsere besten Freunde und entwickeln sich als solche. Es ist doch so einfach: Fühle Dich in die Talente Deiner Tochter ein! Fühle, wie sie sich bei der Behandlung fühlen! Und dann ändere DU die Behandlung so, dass die Talente alle begeistert sind von Dir! Fange DU an, denn meine gescheiten Kollegen in der Du-musst-Schule können es scheints nicht; sie werden es später von deinem Beispiel lernen können. Als Mutter hast Du den Vorteil, dass Du dich, wenn Dein Kind schläft, an sein Bett setzen kannst; dann kannst Du ungestört und ganz direkt mit allen maßgebenden Kräften im UNBEWUSSTEN sprechen, kannst sie anerkennen, bestärken, neuorientieren, ihnen die gute Enjtwicklung ausmalen und einen klaren Auftrag dafür geben. Mit dieser Schlafsuggestion (jeden Abend ein paar Minuten) kannst Du die Kräfte stärken und lenken und ihnen ggf. sogar Fragen stellen und Aufträge geben. Ich freue mich auf Deinen Erfolg. Franz Josef Neffe


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Hallo, eine Idee, falls ihr vielleicht eine Therapie nochmal in Erwägung zieht: Manche Logopäden haben eine Zusatzausbildung zur LRS-Therapie. Die Logopädin meines Neffen hat z.B. eine solche und sie hatten es bei meinem Neffen wie folgt gehandhabt: Er hatte ein Rezept bekommen für die Logopädie aufgrund einer Dyslalie (er konnte einige S-Laute und glaube ich F- Kombinationen nicht bilden). Die Hälfte der Zeit haben sie dazu auch Übungen gemacht, die andere Hälfte wurden Übungen zum Lesen und Schreiben gemacht (im Rahmen der LRS-Therapie), da er dort auch Hilfe brauchte. Die Logopädin durfte allerdings die LRS-Therapieanteile nicht offiziell in ihren Berichten an den KIA erwähnen... Denn die LRS-Therapie kann der KIA soweit ich weiß nicht verordnen und bezahlt die Krankenkasse auch nicht. Mein Neffe ist allerdings über seine Eltern privat versichert, insofern hat der KIA ihm schon diverse Logopädie-Rezepte ausgestellt (es geht ja nicht an sein Budget) und im Rahmen dieser Sprachtherapie läuft (im Grunde heimlich) die LRS-Therapie. Er bekommt immer Hausaufgaben dazu, die er mit seiner Mutter macht. Einen Tipp zum Lesen üben habe ich noch: Ich bin Sonderschullehrerin und habe mit meinen lernbehinderten Schülern sogenanntes "Paired Reading" gemacht. Das läuft kurz erklärt so, dass deine Tochter einen möglichst einfachen Text vorliest, bis sie irgendwo stockt, dann liest du oder die Nachhilfelehrerin das schwierige Wort. Es geht darum, dass dem Kind, das Lesen möglichst leicht gemacht werden soll - alle Schwierigkeiten übernimmt der Lesepartner. Man kann Wörter nur teilweise vorlesen, gemeinsam weiterlesen, auf jeden Fall ganz viel Hilfe beim Lesen anbieten, damit der Druck raus ist. In der Schule hat das bei einigen Kindern ganz gut geholfen. Als Ideen z.B. für die Nachhilfelehrerin hätte ich noch (vielleicht hat sie das alles schon gemacht, dann vergiss es): Zettel zur Schatzsuche im Haus verteilen, Würfelspiel mit Leseaufgaben, nach Rezept etwas Einfaches Kochen oder eine Bastelanleitung befolgen. Übungen zum Buchstabieren helfen, um sich die Wortbilder besser einprägen zu können. In der Schule hatten wir "Das Marburger Rechtschreibtraining", daraus habe ich schon mal was benutzt. Liebe Grüße von Marie


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Hallo, eine Idee, falls ihr vielleicht eine Therapie nochmal in Erwägung zieht: Manche Logopäden haben eine Zusatzausbildung zur LRS-Therapie. Die Logopädin meines Neffen hat z.B. eine solche und sie hatten es bei meinem Neffen wie folgt gehandhabt: Er hatte ein Rezept bekommen für die Logopädie aufgrund einer Dyslalie (er konnte einige S-Laute und glaube ich F- Kombinationen nicht bilden). Die Hälfte der Zeit haben sie dazu auch Übungen gemacht, die andere Hälfte wurden Übungen zum Lesen und Schreiben gemacht (im Rahmen der LRS-Therapie), da er dort auch Hilfe brauchte. Die Logopädin durfte allerdings die LRS-Therapieanteile nicht offiziell in ihren Berichten an den KIA erwähnen... Denn die LRS-Therapie kann der KIA soweit ich weiß nicht verordnen und bezahlt die Krankenkasse auch nicht. Mein Neffe ist allerdings über seine Eltern privat versichert, insofern hat der KIA ihm schon diverse Logopädie-Rezepte ausgestellt (es geht ja nicht an sein Budget) und im Rahmen dieser Sprachtherapie läuft auch (im Grunde heimlich) die LRS-Therapie. Er bekommt auch immer Hausaufgaben dazu, die er mit seiner Mutter macht. Einen Tipp zum Lesen üben habe ich noch: Ich bin Sonderschullehrerin und habe mit meinen lernbehinderten Schülern sogenanntes "Paired Reading" gemacht. Das läuft kurz erklärt so, dass deine Tochter einen möglichst einfachen Text vorliest, bis sie irgendwo stockt, dann liest du oder die Nachhilfelehrerin das schwierige Wort. Es geht darum, dass dem Kind, das Lesen möglichst leicht gemacht werden soll - alle Schwierigkeiten übernimmt der Lesepartner. Man kann auch Wörter nur teilweise vorlesen, gemeinsam weiterlesen, auf jeden Fall ganz viel Hilfe beim Lesen anbieten, damit der Druck raus ist. In der Schule hat das bei einigen Kindern ganz gut geholfen. Als Ideen z.B. für die Nachhilfelehrerin hätte ich noch (vielleicht hat sie das alles schon gemacht, dann vergiss es): Zettel zur Schatzsuche im Haus verteilen, Würfelspiel mit Leseaufgaben, nach Rezept etwas Einfaches Kochen oder eine Bastelanleitung befolgen. Übungen zum Buchstabieren helfen, um sich die Wortbilder besser einprägen zu können. In der Schule hatten wir "Das Marburger Rechtschreibtraining", daraus habe ich schon mal was benutzt. Liebe Grüße von Marie


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o.T.