Elternforum Die Grundschule

Klassenfahrt

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MamaBea

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Hallo zusammen, ich bräuchte mal ein paar Erfahrungswerte zum Thema Klassenfahrt. Unsere Tochter wurde gerade eingeschult und die Klasse fährt in ein paar Wochen auf Klassenfahrt. Unabhängig davon, ob das zu früh oder passend ist, frage ich mich, wie sehr die Lehrer/Erzieher bei der Körperpflege unterstützen. Es sind zwei Klassen mit zusammen zwei Lehrern, zwei Erziehern und einer Referendarin. Die Schule hat altersübergreifende Klassen, d.h. Erst-, Zweit- und Drittklässler sind in einer Klasse. Nu frage ich mich, wie sehr helfen die Lehrer/Erzieher bei der Körperpflege? Z.B. auf Toilette (wenn Kinder nachdem Stuhlgang Hilfe brauchen), beim duschen, beim Zähne putzen (laut Zahnarzt soll man ja auch bei 9-10jährigen noch nachputzen), Haare kämmen (manche Mädchen haben ja sehr lange Haare). Was können wir als Eltern erwarten/erhoffen?


Itzy

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Keine Ahnung wie sehr da geholfen wird. Aber wenn nsl eine Woche nicht nachgeputzt wird beim Zähneputzen, wenn nicht ordentlich geduscht wird, wenn nicht 100% die Haare gekämmt sind, dann wäre es mir egal. Dann ist es so. Meine Tochter würde sich auch nicht beim ab putzen helfen lassen. Aber ich kann dir da nur meine Meinung schreiben, meine sind immer erst in Klasse 4 gefahren. AAber ich glaube schon das ein Mindestmaß an Körperpflege stattfinden wird.


seerose1979

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Hallo, so wie Zuhause wird es nicht laufen! Das schon einmal vorweg. Meine Kinder sind auch "erst" in der 4. Klasse auf Klassenfahrt gefahren. Hier wurde darauf geachtet, dass die Kinder mindestens einmal unter die Dusche gehen und die Lehrerinnen sind durch die Zimmer gegangen, dass diese ordentlich aufgeräumt waren, z.B. Kleidung ordentlich auf einen Stuhl o.ä. gelegt wurde, der Müll im Mülleimer war usw. Bei den Mädchen mit den längeren Haaren, weiß ich nicht, wie es gehandt habt wurde, aber ich denke, sie haben sich schon selber die Haare gekämmt und wenn sie nicht durchgekommen sind, dann haben sie ihre Freundin gefragt. Der Toilettengang muss ab Schule selbständig durchgeführt werden. Ausnahmen sind wahrscheinlich bei Kindern, die eine Beeinträchtigung haben. Das Betten beziehen würde ich vorsichtshalber auch schon üben. Wenn es nicht so gut klappt, gibt es bestimmt helfende Hände durch Freunde oder die Erwachsenen. Lg Seerose


weigel

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Also ich denke es wird so ablaufen, das sie morgens geweckt werden und es dann heißt, Abmarsch zum Zähne putzen und abends Abmarsch zum Duschen, aaaber ich glaube nicht, dass die Lehrer dies streng kontrollieren und bei jedem Kind daneben stehen. Ich denke es wäre jetzt wohl auch nicht so schlimm, wenn das Duschen vielleicht die Tage sehr kurz ausfällt oder gar nicht stattfindet. Vom schnellen Zähne putzen in diesen Tagen werden auch nicht gleich die Zähne rausfallen oder vom Karies befallen. Anziehen sollten sich Kinder in der 1. Klasse schon allein, aber ich denk bei Problemen mit Knöpfen oder der Outfitwahl (wetter mäßig) wird immer jemand da sein. Haare kämmen - kenn ich von meiner Tochter - was ist das :-) wird wahrscheinlich auch sehr spärlich ausfallen. Toilettengang sollte in der 1. Klasse sitzen, ich glaub in der Schule hilft da sicher auch niemand, zumal es meiner Tochter total peinlich wäre, wenn ihr jemand fremdes helfen müsste. Meine Tochter (7 Jahre, 1. Klasse) war jetzt 7 Tage in einem Feriencamp. Nur so viel, als sie wieder kam hab ich sie erst mal eine Stunde in der Badewanne eingeweicht :-)) Aber sie hatte ihren Spaß


Banu28

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Hallo, vorgesehen ist eine Hilfe beim Waschen oder Zähneputzen nicht mehr, und erst recht nicht beim Abputzen nach dem Stuhlgang. Die Kinder werden natürlich abends aufgefordert zu duschen und die Zähne zu putzen. Ob das gemacht wird, wird nicht kontrolliert. Meine Kinder haben auf Klassenfahrt daher hinterher grinsend erzählt, dass sie zwar täglich geduscht haben, sich aber nicht regelmäßig die Zähne geputzt haben. Du solltest mit Deiner Tochter üben, dass sie sich nach dem Toilettengang mithilfe von Feuchttüchtern (ggf. mitnehmen) selbst gründlich reinigen kann. Das ist für ein Kind von sechs Jahren schon gut zu schaffen, wenn es will und sich hier nicht zu sehr auf Mamas Service verlässt. Auch das Duschen, Haare waschen und vorsichtige Kämmen können Kinder in diesem Alter längst, wenn man sie denn lässt und es ein bisschen mit ihnen übt. Ich glaube, die Klassenfahrt ist eine gute Gelegenheit für Dich, das übermäßige Versorgungs- und Betüddelungsprogramm etwas runterzufahren und Deiner Tochter mehr Eigenverantwortung und Selbständigkeit zuzutrauen und zu geben. So ist es übrigens auch gedacht, das ist einer der Gründe, warum man heute schon so früh auf Klassenfahrt fährt: Es ist ein bisschen auch eine Abnabelung von zu Hause und von der „erlernten Unselbständigkeit“, in der wir Eltern die Kinder in diesem Alter manchmal unabsichtlich noch gern halten. Was das Nachputzen der Zähne angeht, ist das eine Ausnahme. Das haben wir bei unseren Kindern auch noch lange gemacht. Es ist aber nicht so schlimm, wenn das Kind mal vier oder fünf Tage allein oder zu selten putzt. Bei unseren Kindern sind trotzdem weder Zahnstein noch andere „bleibende Schäden“ entstanden. :-) LG


MamaBea

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Antwort auf Beitrag von Banu28

@ Banu28 Ohne uns, unser Umfeld und unsere Situation zu kennen, unterstellst du mir Versorgungs- und Betüddelungsprogramm. Dass jemand mit gerade erst 6 Jahren sich die hüftlangen feinen Haare nicht komplett allein kämmen kann, ist wahrlich nicht ungewöhnlich. Sie übt seit Monaten immer wieder, aber wenn die fliegen, ist das halt schwer beherrschbar. Den Toilettengang hab ich erfragt, weil ein anderes gleichaltriges Kind gefühlt zu kurze Arme hat, also auch noch in der Übungsphase. Das Zähneputzen waren Informationen unseres Zahnarztes. Meine Tochter wurde im Kindergarten und jetzt in der Schule für ihre Selbstständigkeit mehrfach hervorgehoben und gelobt, anderen fällt das halt schwerer. Dann sind die Eltern aber nicht automatisch überfürsorglich oder hindern ihre Kinder in der Wahrnehmung von Eigenverantwortung. Ist jawohl selbstverständlich, dass man seinem Kind hilft, wenn es Hilfe braucht. Ansonsten würde ich das als Ignoranz und Gleichgültigkeit bezeichnen. Wir sind mehrere Eltern, deren Kinder 5 Wochen nach der Einschulung zum ersten Mal eine Woche wegfahren mit Personen, die dann natürlich nicht sooo vertraut sind wie Freunde oder Familie. Ich denke, es ist ziemlich normal und vernünftig, sich darüber Gedanken zu machen. Aber da deine Kind, ja auch so früh auf Klassenfahrt war, weißt du ja genau Bescheid und ich kann mich auf deine Expertise verlassen. Herzlichen Dank.


Windpferdchen

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Bin bei Banu. Sie hat Dir doch völlig sachlich geantwortet, was Fakt ist. Könnten die Kinder im 1. Schuljahr nicht schon ein paar Tage ohne elterliches Pflegeprogramm bewältigen, würde man im 1. Schuljahr keine Klassenfahrten machen. Vertraue doch Deinem Kind etwas mehr. Und übe Dinge, die noch nicht so gut klappen, rechtzeitig vorher noch ein bisschen. Das ist besser, als sich unproduktiv herumzusorgen, eh? Alles wird gut!


MamaBea

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Was bitte ist an einer Frage nach Erfahrungswerten „unproduktives Herumsorgen“? Ich dachte, dieses Forum ist für genau so einen Austausch da. Diese Fragen haben sich mehrere Eltern gestellt, nicht ich allein. Wir kennen bislang nur Kinder, die erst in der dritten oder vierten Klasse gefahren sind. Und woher nimmst du die Annahme, ich vertraue meinem Kind nicht? Natürlich freue ich mich sehr über diese Möglichkeit und ordne die Möglichkeiten sozialer und gruppendynamischer Erfahrungen als wesentlich wertvoller ein. Nur schade, dass anhand weniger Aussagen eine Zuordnung in eine Schublade erfolgt. Aber gut, wir werden in irgendeiner Form Antworten bekommen.


Felica

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Hier Kind Groß ist auch in der 1ten Klasse gefahren. Früher ist man im KiGa bereits für 2-3 Tage gefahren, auch das kam vor. Klassenfahrten in der 1ten Klasse sind nun wirklich nicht ungewöhnlich. Aber es stimmt, wir hatten hier auch Eltern welche direkt Panik bekamen als die Mitteilung kam, es gibt eine Klassenfahrt. Dort war es aber eher so etwas wie hat noch nie woanders geschlafen. Sowas kann man aber üben.


Emmi67

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Das ist jetzt kein Kindergarten mehr, das heißt, der Toilettengang wird selbstverständlich alleine erledigt und es wird auch vorausgesetzt, dass die Kinder sich alleine kämmen, duschen und Zähne putzen. Erinnert wird natürlich, aber nicht nachgeputzt (wie auch, bei 20 Schülern oder mehr). Ist dein Kind irgendwie motorisch beeinträchtigt? Dann solltest du vorher mit dem Lehrer sprechen. Normal entwickelte Erstklässler können jedenfalls den Toilettengang, Kämmen und Zähneputzen alleine erledigen. Wenn mal ein paar Tag nicht perfekt geputzt wird, macht das nichts.


3wildehühner

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Schule ist nicht Kindergarten und außer, wenn dein Kind speziellen Förderbedarf hätte, wird - selbstverständlich!!!!- erwartet, dass die Kinder in der Lage sind, sich selber nach dem Toilettengang zu reinigen und Zähne zu putzen, sich zu waschen und Haare zu kämmen! Falls dein Kind sehr lange Haare haben sollte, kannst du ihm ja vorher eine Flechtfrisur/Rastazöpfe flechten.


dana2228

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Also du. Schulkind bekommt das in der Regel schon wenn, wenn's nicht beeinträchtigt ist. Aber dann währe es ja auf keiner Regelschule oder hätte eine I-Kraft. Und ja das dann nicht so gründlich gewachsen wird ist ja klar und auch kein Drama.


Schneewittchen123

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Also wie genau die Lehrer*innen das so mit der Hygiene sehen kann hier wohl niemand hellsehen, wenn man die Personen nicht kennt. :) Ich persönlich finde es nicht tragisch, wenn auf Klassenfahrt mit so kleinen Kindern mal nicht so genau auf die Hygiene geachtet wird. Wenn dein Kind wiederkommt einfach direkt unter die Dusche oder in die Badewanne schicken und die ganze Kleidung in die Wäsche stecken ;)


cube

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heißt ja auch, gewisse Dinge selbstständig zu können. Unser Kind ist auch in der 1. Klasse gefahren - war kein Problem (bei keinem Kind). Es sind idR 3 Tage - selbst, wenn es 5 wären, wird ein normal schulreifes Kind da nicht völlig verwahrlost, schmutzig und mit schlechten Zähnen zurück kommen ;-) Erinnere dich mal an deine Schulzeit - vermutlich hast du dir auch nicht immer die Zähne geputzt, wenn keiner geschaut hat, dir nur ein paar Spritzer Wasser in´s Gesicht geworfen etc und bist dennoch damit ganz gut durch´s weitere Leben gekommen ;-) Die Lehrer/Betreuer helfen natürlich, wenn Hilfe benötigt wird. Aber: sie werden nicht kontrollieren, wie gut sich gewaschen und die Zähne geputzt wurden und auch nicht die Haare kämmen oder neben der Toilette stehen und fragen, wer Hilfe braucht. Bzgl. der Haare - das ist sozusagen euer Problem. Wenn euer Kind seine Haare gar nicht erst selber kämmen kann, sind sie evt. zu lang? Was würdest du denn machen, wenn die Kids in der Schule dann mal Schwimmen haben - da wird auch keiner hinterher den Mädels die Haare kämmen/föhnen. Toilette - also, so kurze Arme, um sich vernünftig abzuwischen hab ich noch nie gesehen. Sorry, dass ist eher Unsinn oder eine verdammt gute Ausrede vom Kind, warum es jemand anderes machen soll :-) Clever. Mach dir mal keinen Kopf - die meisten Kinder haben sehr viel Spaß bei der Klassenfahrt und genießen es, mal eben nicht unter der fürs ie gefühlten Dauerkontrolle zu stehen und genau eben mal sich an Dingen vorbeimogeln zu können. Die Kids werden auch nicht alle pünktlich schlafen und so - und genau dieses Ausprobieren, mal nicht alles ganz genau machen zu müssen, ist doch ein großer Teil des Spaßes und auch des "groß werdens".


Felica

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Antwort auf Beitrag von cube

Noch schlimmer, sie werden ungesunde Sachen essen


Caot

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Mit Einschulung (5 Jahre) könnten meine selber Haare kämmen, wussten, dass beim schlecht Zähne putzen etwas kommt, was man nicht möchte und auch die Körperpflege war locker alleine zu wuppen, sowohl duschen als auch der Toilettengang. Kann das ein nicht retardiertes Kind noch nicht, zweifle ich an der Schulfähigkeit. Mit 10 Jahren waren meine in der 6.Klasse weiterführende Schule. Zähne nachputzen? Mhhhhhhhhh ....... Geht es um dein Kind? Das schafft das!


Maxikid

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Meine waren mit 10 in der vierten Klasse. Theoretisch konnten sie alles. Das Wollen…Da kam es bei einer Woche auch nicht an. LG


Häsle

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Meine Kinder waren/sind in dem Alter noch nicht so weit, dass sie auf Klassenfahrt gehen würden. Über die Körperhygiene würde ich mir allerdings keine Gedanken machen. Bremsspuren in der Unterhose, auch wenn diese ein paar Tage getragen wird, sind kein Drama. Zähne gehen nicht so schnell kaputt. Und die Haare würde ich notfalls nach der Fahrt abschneiden, wenn sie zu verfilzt sind. Mein Sohn (7) kommt mit seinem ständigen Durchfall wegen zu viel Fruktose noch nicht zu 100% klar. Meine Tochter brauchte auch lange, bis sie ihre dichte Mähne aus feinen, durch Schweiß verfilzten Haaren selber richtig kämmen konnte. Da half trotz Hilfe oft nur die Schere. Haare kürzen lassen wollte sie leider nicht. Das hätte uns viel Gezeter erspart.


Maxikid

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Kind Groß hat sich über Jahre nur unter Zwang die Haare kämmen lassen. Mit 14 war ihr das wichtig. Abwischen? War ihr auch egal. Die Lütte konnte das schon immer. Haare? Unwichtig.LG


Felica

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Ist das Kind auf einer Förderschule? Weil bei einem normal entwickeltes Kind mit 6 oder 7 Jahren setze ich solche Dinge voraus. Bin gerade etwas baff. Wie hat das Kind den die Schuleingangsuntersuchung ohne Beanspruchung überstanden?


Lelo317

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Versuch mal, die Haare in viele kleine Zöpfe zu flechten, dann brauchen sie nicht gekämmt werden. Oder vorher noch abschneiden. Ist beides auch von Vorteil, wenn einer Läuse auf Klassenfahrt mitnimmt, die ja nach den Sommerferien immer gern an Schulen auftauchen.


Brummelmama

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Als unser Sohn in der 3. Klasse war hatte er nach 4 Tagen noch immer die gleiche Trainingshose an. Unterhosen waren 2 schmutzig. Der Inhalt des Koffers sah sehr unbenutzt aus und da hat keiner darauf geachtet aber er hats überlebt.


Schniesenase

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Hallo MamaBea, wie immer gibt es zu Deiner Frage verschiedene Ansichten. Und wie immer gibt es keine absolute Wahrheit dazu, nur ganz unterschiedliche Menschen, Lehrer*innen, Eltern, Kinder, Umstände etc. Ich bin selbst Lehrerin. Natürlich wird auf das Zähneputzen geachtet, und wenn Kinder um Hilfe bitten, hilft ihnen jemand, das ist klar. Natürlich wird im Vorfeld auch über hygienische Fragen gesprochen, und die Betten müssen sie nicht allein beziehen. Die Kinder werden eher nicht um Hilfe bitten, wenn sie nach dem Stuhlgang Probleme haben, weil es ihnen unangenehm ist. Sie werden sich so gut wie möglich selbst helfen. Wenn das ein Problem ist, wäre es gut, dem Kind Feuchttücher mitzugeben, damit es sich besser säubern kann. Haare: Auch hier wird dem Kind sicher geholfen, wenn es darum bittet. Ich würde dann einen Zopf oder mehrere flechten, damit sie nicht so verfilzen (also ich als Lehrerin), das würde ich als Friseursitzung verkaufen und spielerisch machen, bei so kleinen Schülerinnen. Es gibt auch Lehrer*innen, die hier verlangen, dass die Kinder sich selbst helfen. Wie gesagt, es kommt immer auf die Menschen an, die beteiligt sind. Zum Glück kommen ja einige Menschen zur Betreuung der Kinder mit. Ich kenne Schüler*innen, die auf Klassenfahrten in höheren Klassen den gesamten Koffer mit sauberer Kleidung wieder mit nach Hause brachten und sich kaum pflegten, da halfen auch Hinweise der Lehrer*innen nichts. Und ich kenne solche, die täglich duschten und fast panisch wurden, wenn das mal nicht möglich war. Duschen wird allgemein überbewertet. Bei einer Klassenfahrt mit vier Übernachtungen kommen die Kinder, wenn sie nicht vor Dreck starren, auch mal ohne Dusche aus. Abendliches Duschen für alle ist sicher utopisch. So viele Duschen wird es dort nicht geben, dass das klappt. Der Sinn davon erschließt sich mir auch nicht. (Ich beziehe mich mit dieser Einschätzung auf einige Antworten weiter oben.) Die Kinder werden natürlich zum Zähneputzen angehalten. Bei Grundschülern haben wir es immer so gemacht, dass wir gruppenweise dabei waren und darauf geachtet haben, dass vernünftig geputzt wird. Auch das ist sehr unterschiedlich, je nachdem, wie diejenigen, die die Fahrt durchführen, damit umgehen wollen. Was die Kommentare zu Reife usw. angeht, sehe ich das differenziert. Es gibt sehr viele Kinder, die von so einer Fahr sehr profitieren, und es gibt eine bestimmte Anzahl an Kindern, für die das nur eine negative Erfahrung ist. Das betrifft z.B. Kinder, die hochsensitiv sind und für die so eine Fahrt mit so vielen Menschen die ganze Zeit ohne Rückzugsmöglichkeit eine krasse Überforderung darstellt (es sei denn, die Lehrer*innen gehen damit entsprechend achtsam um und planen im Vorfeld entsprechende Ruhephasen und Rückzugsmöglichkeiten), frühe Bettzeiten und Mittagsruhe auf den Zimmern usw. Es betrifft auch Kinder, die z.B. Allergiker sind, besondere Essensbedürfnisse haben, nicht alles essen können, wie schon beschrieben, z.B. fructoseintolerant sind und darum zu Bauchweh und Durchfällen neigen, Migränepatient*innen (gibt es auch unter Grundschulkindern) und sicher auch noch andere. Da müssen die Lehrer*innen die Fahrt schon ganz besonders nach solchen Gesichtspunkten planen und sehr tolerant gegenüber solchen Besonderheiten sein, damit sie für solche Kinder auch wirklich eine positive Erfahrung wird. Schließlich kommen noch die, die einfach auch hier länger brauchen, um sich ohne ihr gewohntes Umfeld wohl zu fühlen. Das ist nicht immer Erziehungssache und liegt auch nicht unbedingt an den Eltern, sondern hier gibt es einfach auch verschiedene Typen. Meine persönliche Meinung ist daher, dass man mit so jungen Grundschülern lieber kürzere Fahrten macht, z.B. mit zwei oder drei Übernachtungen. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht, angefangen mit einer gemeinsamen Nacht in der Schule, die den meisten Kindern viel Spaß macht und wo auch die Empfindlicheren meist gern mitmachen. Auch Lösungen, falls möglich (Arbeit etc.), dass Eltern nahebei Urlaub machen und das Kind weiß, es kann notfalls abgeholt werden, sind hilfreich, ebenso dass die Fahrt sinnvollerweise nicht ganz so weit geht und das Kind ggf. täglich gebracht wird. Ich weiß, dazu gibt es sehr überzeugte Klassenfahrer*innen unter Lehrer*innen und Eltern, aber ich habe auch immer wieder Kinder erlebt, denen das eben doch kein stärkendes Erlebnis war, weil sie anders gestrickt waren. Man muss also schauen, wo das eigene Kind steht. Ich würde, auch als Lehrerin, ein Grundschulkind nicht zum Mitfahren zwingen, sondern immer schauen, ob man ihm irgendwie Bedingungen schaffen kann, mit deren Hilfe es sich dabei wohl fühlen kann, und wenn das z.B. die vorherige Vereinbarung ist, dass die Eltern es nach ein oder zwei Nächten ohne weiteren Anruf geplant abholen, es sei denn, sie bekommen eine anderslautende Info des Kindes. Wir ziehen unsere Kinder immer mehr bedürfnisorientiert groß, dann aber verlangen wir von ihnen, dass ihre Bedürfnisse nicht mehr geäußert und gelebt werden dürfen, wenn es ans institutionelle Betreuen geht. Diese Logik erschließt sich mir nicht, und sie führt bei Eltern mit Kindern, die besondere Bedürfnisse haben, zu großer Verunsicherung und Druck, bei den Kindern geht möglicherweise viel von dem bisher entwickelten, großen Potential flöten, und sie werden ggf. in ihrer psychischen Entwicklung und ihrem Selbstvertrauen zurückgeworfen. Das ist sehr schade. Unabhängig davon stimme ich zu, dass viele Kinder von so einer Fahr sehr profitieren. Ich weiß, das alles war nicht Deine Frage, aber es kam die Diskussion darüber auf, darum diese ausführlichen Überlegungen dazu. Viel Spaß für Dein Kind! VG Sileick


Silke11

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Antwort auf Beitrag von Schniesenase

schön geschrieben. Genau so ist es, besonders, dass man bedürfnisorientiert ist und dann aber bei der institutionellen Betreuung von den Kindern erwartet, ihre Bedürfnisse nicht zu äußern. Mein Sohn musste auch in der ersten Klasse auf Klassenfahrt, im 2. Halbjahr allerdings, das fand er nicht gut. Es ging dann aber. Auch die Klassenfahrt in der 3. Klasse war eigentlich noch zu früh. Mit 10 Jahren was das dann kein Problem mehr. Bei meiner Tochter wird es vermutlich noch schlimmer sein, die will nicht mal nur mit Papa bei der Oma übernachten, was für den Sohn in dem Alter kein Problem mehr war, aber ich hoffe, sie kommt auf die Grundschule, die erst im 2. Halbjahr der 3. Klasse oder in der 4. Klasse eine kurze Klassenfahrt macht. Ich weiß nicht, warum meine Kinder so sind, ich bin nicht übermäßig gluckig, wünsche mir oft mehr Zeit für mich. Bedürfnisorientiert bin ich auch. Für mich selbst war eine kurze Klassenfahrt in der 4. Klasse kein Problem, früher gab es das damals einfach nicht.


MamaBea

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Antwort auf Beitrag von Schniesenase

Vielen Dank Sileick für deine ausführliche Antwort und die differenzierte Sichtweise. Es gibt sehr unterschiedliche Kinder(typen), die man nicht über einen Kamm scheren kann. Zum Glück setzt sich diese Sichtweise immer mehr durch und es gibt immer mehr Eltern und Lehrer, die jedes Kind individuell betrachten mit all seinen Stärken, Schwächen, Talenten und Schwierigkeiten. Und noch mehr zum Glück ist die Lehrerin unserer Tochter auch so. Gestern gabs den Elternabend zur Klassenfahrt und jeder konnte seine Anliegen vorbringen, bei Bedarf unter vier Augen. Sie ist sehr verständnisvoll und lässt jedem Kind seine Besonderheiten. Wichtig ist ihr, dass sich alle wohlfühlen. Und ja, sie hilft auch, wenn ein Kind bei der Körperpflege Hilfe braucht, wenn das Kind es zulässt und es möchte. Da wird niemand allein gelassen mit Dingen, die vielleicht noch nicht allein klappen. Außerdem erlebe ich schon nach den ersten drei Wochen eine sehr hilfsbereite Klasse, das wird auch auf der Fahrt hilfreich sein.


alba75

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Antwort auf Beitrag von MamaBea

Nachputzen war bei meinen mit 9 Jahre nicht mehr zu machen, die hätten nie im Leben den Mund aufgemacht und hätten sich gedemütigt gefühlt.... Üb mit ihr das Saubermachen nach dem Toilettengang, wenn es noch nicht so wirklich klappt sowie das Duschen. Für ein paar Tage wird sie es überstehen wenn mal alles nicht so 100 prozentig funktioniert. Vielleicht ist sie auch stolz, dass sie all dies selbst bewältigen kann und es lehrreich für sie. Nimmt sie Medikamente? Darüber würde ich mit der Lehrerin sprechen, dass darauf geachtet wird und dass daran erinnert wird dass sie ein Medikament mitnimmt (in der Klasse des Großen war ein Kind mit Asthma und da hatte die Lehrerin ein Auge drauf dass er sein Spray mitnimmt). Ansonsten, lass die Kinder einfach mal machen, die schaffen das und es sind neue Erfahrungen für sie. Was die Haare angeht, vielleicht kämmen die Mädchen sich die ja auch gegenseitig? Haben meine Freundinnen und ich als Kind gerne gemacht und uns Zöpfchen geflochten usw.