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Klassenfahrt - wenn Kind nicht will

Klassenfahrt - wenn Kind nicht will

Susanne.75

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Im Frühjahr steht für meine Tochter (3.Klasse) die erste Klassenfahrt an. Das Problem ist, dass sie nicht möchte. Ich bin im Moment etwas ratlos, wie ich sie überzeugen könnte. Ich kenne sie ja, wenn sie das Gefühl hat, sie soll "gezwungen" werden, würde sie komplett dicht machen. Eigentlich hatte ich das gar nicht "zur Wahl" gestellt. Es stand nur irgendwann der Termin, wir redeten, wo es hingehen wird usw. Und da kam die Ablehnung ihrerseits. Also habe ich eher versucht, ihr von dem Spaß an Klassenfahrten zu erzählen. Hab von meinen positiven Erinnerungen daran erzählt usw. Bisher kommt aber ein klares "Nein". Sie will nicht. Sie will nicht so lange (Mo-Fr) weg von Zuhause und mir. Dass ihre Freundinnen dabei sind, ist ihr egal. Probleme mit Mitschülern gibt es auch nicht. Hinzu kommt sicher, dass sie grundsätzlich noch nicht "außerfamiliär" (bei Oma/Opa immer gern) übernachten will. Vor einigen Wochen hat das erste Mal eine Freundin von ihr hier geschlafen. Alles war okay, kein Streit, schön gespielt. Da hab ich mich schon gefreut. Doch sie war nicht begeistert. Sie hätte zum Schlafen am liebsten die Freundin nach Hause geschickt. Obwohl sie dann auch morgens schön gespielt haben, wollte sie es seit dem nicht wieder. Woanders übernachten ist in absolut weite Ferne gerückt. Das wäre ja sonst ideal, um sich dran zu gewöhnen. Ich fände es sehr schade, wenn sie nicht mitfährt. Ich will und werde sie aber definitiv nicht zwingen. Von einer anderen Mutter hab ich auch schon gehört, dass es bei deren Tochter ähnlich aussieht. Sie meinte, sie würde ihre Tochter vielleicht krank melden, wenn es nicht anders geht. Das möchte ich aber nicht. Alternative zur Fahrt wäre für mich Unterricht in einer anderen Klasse. Das wird die Schule bestimmt auch so sehen. Die Klassenlehrerin hat gefühlsmäßig leider überhaupt keinen Draht zu den Kindern. Das erschwert es vielleicht etwas. Ich glaube aber nicht, dass das das Problem oder der Grund ist. "Den" Grund gibt es vermutlich auch gar nicht. Sie möchte einfach nicht über Nacht woanders sein. Vielleicht ist meine Tochter tatsächlich noch nicht so weit. Die meisten finden Übernachtungen bei Freundinnen in ihrem Alter toll, sie nicht. Es hat da sicher jedes Kind sein eigenes Tempo. Und wenn man das nicht beeinflusst kriegt? Ich hoffe, dass es sich noch ändert, aber es sind ja nur noch 4 Monate. In 1-2 Monaten werde ich das wohl bei der Lehrerin dann mal ansprechen müssen. Dann sind ja eh Gespräche nach den Zeugnissen.


ohno

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Antwort auf Beitrag von Susanne.75

https://m.rund-ums-baby.de/zehn-bis-dreizehn/Kind-11-Jahre-moechte-nicht-auswaerts-schlafen_97796.htm Schau mal da, war ein ähnliches Thema. VG ohno


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Susanne.75

Bei uns werden immer Betreuer aus den Familien der Kinder gesucht, vielleicht wäre es eine Gelegenheit , ihr die Sache zu vereinfachen und somit nicht gleich einen schlechten Start zu solchen Fahrten hinzulegen


Shelpy

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mein sohn möchte auch nicht 5. klasse und nein er muss nicht. ich habe ihm aber auch gesagt ein nachmelden geht nicht, weil anzahlung schon fällig war. nächstes jahr gibt es wieder eine fahrt, da schauen wir wieder, aber nein ich zwinge ihn sicher nicht. lg shelpy


Shanalou

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Kommt ganz darauf an, warum sie nicht will. Wenn sie ganz schlimmes Heimweh hat, würde ich sie wahrscheinlich nicht zwingen. Wenn es ihr aber einfach nur "unangenehm" ist, würde ich sie mitschicken. Meinen Sohn habe ich auch schon öfter "gezwungen" bei so etwas mitzugehen und ihm hat es hinterher meist gut gefallen. Manche Sachen gehören einfach dazu und man macht sie, auch wenn man es vielleicht nicht so toll findet. Wie gesagt, bei schwerwiegenderen Ängsten würde ich das nicht machen.


cube

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Wenn sie wirklich nicht will, Unterricht in einer anderen Klasse. Das wird von den Schulen eigentlich eh so gehandhabt. Krankmelden würde ich nicht - das finde ich, vermittelt das falsche Zeichen. Nämlich "wenn mir etwas unangenehm ist, "verstecke" ich mich davor. Ich finde, dann muss man auch dazu stehen und eben in eine andere Klasse für diese Tage. Ich würde aber auch sagen, wenn jemand keine echten Ängste hat, einfach nur nicht will, sollte man schon zumindest darüber nachdenken, ob man sowas nicht auch mal einfach durchziehen muss/sollte. Es wird ja immer wieder vorkommen, das man etwas nicht gerne möchte, aber dennoch tun muss. Ich bin mir manchmal nicht so sicher, ob es gut ist, bei "will nicht" immer so sehr darauf zu gehen, dass man bloß nichts erzwingen sollte, weil sonst irgendwelche Schäden entstehen etc. Es geht ja hier schließlich um nichts, was die das Kind demütigen würde oä. Im Zweifelsfall vielleicht doch mal mit der KL sprechen, wie sie das einschätzt? Kennt sie sowas und wäre darauf vorbereitet, ein eher unwilliges Kind 1 Woche lang mitzuziehen?


Bela66

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Ja, da Deine Tochter schulpflichtig ist, muss sie in dieser Zeit tatsächlich in eine andere Klasse gehen. Weiß sie das schon? Das könnte sie nochmal ans Überlegen bringen. Eine Krankmeldung genau in der Zeit käme nicht gut, das würde ich nicht machen. Zumal dann ja jeder weiß, dass es gelogen ist. Du bräuchtest ja dann auch einen Arzt, der mitmacht und eine Bescheinigung schreibt, denn normalerweise ist das nötig, wenn ein Kind länger als drei Tage fehlt. Das ist alles nicht gut, da bleibt auch bei den Lehrern „etwas hängen“ - man weiß, die Eltern lügen ggf., damit das Kind bequem zu Hause bleiben kann. Ich würde die Klassenfahrt nicht erzwingen, aber Deiner Tochter klar sagen, dass sie dann in einer fremden Klasse sitzen muss, während die Anderen Spaß haben. Wenn das okay für sie ist, wäre es für mich als Mutter auch okay. LG


monstermaja

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Da es eine Schulveranstaltung ist, ist das eigentlich nicht so zu sehen, ach dann will ich mal nicht Es ist für die gesamte Klasse und nicht nur für die, die eben Lust darauf haben Bei meinem Sohn wäre es deshalb fast ganz ausgefallen, weil eben auch einige meinten, nö kein Bock oder zu teuer Unterricht in der Parallelklasse klar, aber eben nicht schon als Schlupfloch na dann mach ich lieber das


Susanne.75

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Danke euch für die Meinungen. Eine "null-Bock"-Laune ist es nicht, da bin ich mir sicher. Es geht ja generell um dieses außerhäusige Schlafen und eben auch, so lange weg zu sein. Heimweh in dem Sinne kennt sie als Empfindung ja irgendwie noch nicht, etwas vermissen schon, aber ich würde es die Fahrt betreffend eher als eine Art Angst beschreiben. Sie war nie "einfach mal machen", so ist sie einfach vom Charakter her nicht. Sie braucht eher Sicherheit, ist eher verkopft. Sich für mehrere Tage "in eine unbekannte Situation" zu begeben, macht ihr Angst, bzw kann sie sich für sich vermutlich einfach nicht vorstellen. Sie kann sich ja nichtmal für eine Nacht überwinden, selbst wenn sie das Zuhause der Freundinnen und deren Eltern von tagsüber sehr gut kennt. Krank melden werde ich sie auf keinen Fall. Auch andere Ausreden werde ich mir nicht einfallen lassen. Das wird ehrlich mit der Lehrerin kommuniziert. Ich hab auch schon über mögliche Reaktionen oder Kommentare von Mitschülern gesprochen. Aber was das angeht ist ihr Selbstbewusstsein dann wieder so groß, dass ihr das egal wäre.


Oktaevlein

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Hallo, ob es möglich ist, an einer Klassenfahrt offiziell nicht teilzunehmen und dann Ersatzunterricht in einer anderen Klasse zu machen, hängt ganz konkret von dem jeweiligen Bundesland ab. Hier (in NRW) ist es leider definitv PFLICHT, an einer Klassenfahrt teilzunehmen. Meine Tochter ist auch nicht begeistert (wobei sie zurzeit schon sagt, dass sie mitfahren möchte), hier steht auch kurz vor den Sommerferien (3. Klasse) die erste Klassenfahrt an. Gäbe es ganz offiziell die Möglichkeit, nicht mitzufahren, fänd ich das eine große Erleichterung, die ganz schön Druck rausnehmen würde. So sage ich meiner Tochter eben immer, dass es nun mal leider Pflicht ist, daran teilzunehmen. Wenn es gar nicht gehen sollte und das Kind die Nacht vorher nicht schläft oder Bauchschmerzen bekommt, würde ich sie aber dann doch (mit Arztbesuch) krank melden. Ich finde gerade in der Grundschule sind manche Kinder einfach noch nicht so weit. Meine Tochter hat z. B. auch erst einmal bei den Großeltern übernachtet. Eine zweite Nacht wäre noch möglich gewesen, aber sie wollte lieber abends abgeholt werden.... Letztes Schuljahr war eine Lesenacht in der Schule, die meine Tochter toll fand - bis auf das Schlafen...... Je nach Bundesland ist das aber auch einfacher. Mein Mann ist z. B. in Niedersachsen zur Schule gegangen. Dort sind Klassenfahrten keine Pflicht. Er ist einmal nicht mitgefahren und musste dann die Woche im Sekretariat aushelfen.... Es war auf der weiterführenden Schule.


Susanne.75

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Ich hab versucht, jetzt mal konkret die gesetzlichen Bestimmungen herauszubekommen. Sehr verwirrend. Im offiziellen Leitfaden des Ministeriums steht, dass die Teilnahme an Schulausflügen (zu denen Klassenfahrten zählen) Pflicht ist, wenn ein Kind nicht davon beurlaubt oder ausgeschlossen ist. Einen Absatz später dann, dass ein Kind, wenn es unentschuldigt, weil nicht beurlaubt oder ausgeschlossen, nicht teilnimmt, es in einer anderen Klasse Unterricht mitmachen muss. Krankheit wird extra behandelt, die entschuldigt ja immer. Da geht es dann um die entstandenen Kosten. Ich habe meiner Tochter angeboten, dass sie ja mitfahren könnte und ich sie da abholen würde, wenn es nicht geht. Sie bräuchte es ja auch nicht sofort entscheiden, sich vielleicht einfach mal auf den Gedanken einlassen, es zu versuchen. Aber allein bei dem Gedanken daran kullerten sofort die Tränen. Sie will nicht so lange von mir getrennt sein, sagt sie. Und dann ist da noch die Klassenlehrerin, die zu sehr "vom alten Schlag" ist, und eher mit ein Ablehnungsgrund.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Susanne.75

Ich würde sie am Unterricht in der Parallelklasse teilnehmen lassen. Da schreiben ggf. sogar Kinderärzte Atteste, wenn Kinder der Gedanke an die Fahrt so belastet, dass sie schlussendlich vermutlich aus somatischen Gründen die Reise nicht antreten könnte.


cube

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Tatsächlich finde ich, man muss Kindern auch mal etwas zutrauen. ZB ihre Ängste oder Befürchtungen doch überwinden zu können. Ich finde nicht, dass man immer den für´s Kind erst mal leichteren Weg gehen sollte und eben zB sofort/schnell sagen, dass man dann eben nicht mitfahren muss. Es gäbe ja nun auch noch die Möglichkeit, sie wieder abzuholen, wenn es denn tatsächlich gar nicht gehen sollte. Leider gibt es aber immer mehr Eltern, die halt schnell dabei mit sind mit bloß nichts machen, was das Kind stressen könnte. Dadurch sind zB bei uns im KiGa die Abschlussübernachtungen (also 1) mit Film gucken etc ausgefallen. Weil ganz viele Eltern meinten, dass x einfach noch nicht so weit ist etc. Im anderen Kiga gab´s das nicht - alle haben teilgenommen und kein Kind war hinterher traumatisiert. Hier reden wir sogar von Schulkindern. Und es ist eine schulische Veranstaltung. Da kann man schon auch mal sagen, dass es Pflicht ist und gemacht wird. Wie gesagt: abholen kann man immer noch. Unser Kind hatte in der 1. Klasse 2 Übernachtungen. Kein Kind musste abgeholt werden - auch nicht die, bei denen die Eltern schier entsetzt waren, dass man den Kindern sowas "zumutet" in der 1. Klasse.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von cube

Ich sehe es anders als du. Auch finde ich es nicht schlimm, wenn viele Kindergartenkinder noch nicht im Kiga übernachten mögen/dürfen. (Ich habe damals auch nicht im Kiga mit übernachtet - ohne einen Nachteil zu erleiden.) Nicht wenige sind täglich bis zu zehn Stunden dort - da sehe ich in einer Partyübernachtung keinen Wert. Auch wenn es keine traumatischen Folgen hat, halte ich nichts davon Kinder im Grundschulalter eine Reise aufzudrängen, die sich nicht antreten mögen. (Ganz davon abgesehen nehme ich an, dass die Mutter ihres eigenen Kindergartenkindes nicht diagnostizieren kann, welche Kinder traumatisiert oder nicht traumatisiert wurden.)


Susanne.75

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Antwort auf Beitrag von Susanne.75

Wir wohnen in Schleswig-Holstein.


Mutti69

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Antwort auf Beitrag von Susanne.75

Ich würde dem Kind klar vermitteln, dass man sich auch nicht aussucht, ob man zur Schule geht. Man geht, es besteht ja Schulpflicht. Im zweiten Schritt solltest du einfach mit ihr arbeiten, statt es jetzt ratlos auszusitzen. Was macht ihr Angst, was könnte ihr helfen. Nutze die Zeit und übernachtet auch mal gezielt auswärts. Mit euch zusammen. Was macht ihr Mut, was entmutigt sie. Näht zusammen ein kleines Schmusekissen. Gebt dort als Polstermatarial zerrissene Kleidung der Familie rein. Dann hat sie euch bei sich, falls das das Problem ist. Kauf mit ihr zusammen eine Taschenlampe, vielleicht eine kleine batteriebetriebene Klemmleuchte, ein Reisetagebuch. Hängt eine große Karte auf und Pint an, wo ihr schon alles wart... Es gibt so viel Möglichkeiten. Hör dem Kind zu, komm ins Gespräch und mach dir auch klar, dass DU wollen musst.


Susanne.75

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Antwort auf Beitrag von Susanne.75

Danke, für alle Meinungen und Anregungen. Mir ist klar, dass es auch die Meinung gibt "da muss sie durch" o.ä. Und es gibt viele Situationen, in denen ich es auch meine Tochter betreffend so handhabe. Macht man Sport im Verein, dann geht man zum Training, auch wenn man mal keine Lust hat. Ist man verabredet, sagt man nicht ab, nur weil gerade etwas anderes interessanter wäre. usw. Ein eintägigen Schulausflug, ein Klassentreffen .. all das ist etwas, wo es nicht um die eigenen Wünsche oder Bedürfnisse geht. Bei einer Klassenfahrt von einer Woche mit Übernachtungen sehe ich es aber anders. Das geht einfach in eine andere Ebene rein. Da geht es nicht darum, mal ein paar Stunden mit etwas zu verbringen, was einem vielleicht nicht passt. Ich frag mich auch wie das in der Praxis aussehen soll. Wie würden die Kinder betreffender Eltern reagieren? Kuschen die dann auf Ansage? Weinen nicht mehr? Solange meine Tochter nichtmal bei einer Freundin, wo sie die Eltern kennt und mag, das Haus kennt und nur wenige Minuten weg ist, übernachten mag, ist an die Klassenfahrt wohl kaum zu denken. Ja, ich versuche einen Weg zu finden, ihr diesen Schritt zu erleichtern, ihn schmackhaft zu machen, aber mit Zwang oder "stell dich nicht so an" erreicht man nichts. Gefühle werden nicht unterdrückt. Man kann Wege suchen und hoffentlich finden, negative Gefühle zu überwinden, aber noch haben wir ihn nicht. Würde ich sehen, dass sie nur noch einen "Schubser" braucht, würde ich schubsen. Aber sie ist davon noch sehr weit entfernt, das ist nicht zu übersehen und nicht zu ignorieren. Ich werde mal gucken, ob ich eine ihrer Freundinnen, die schon woanders übernachtet hat, und deren Eltern mit ins Boot holen kann. Spieltreff bis kurz vor dem Schlafen usw. Sie mag auch deren kleine Schwester und liebt den Hund. Vielleicht klappt so da irgendwann das Übernachten als Schritt voran.


velovos

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Antwort auf Beitrag von Susanne.75

Ich schreibe heute mal als betroffenes Kind. Ich musste auf jede Klassenfahrt mit, und ich wollte nie. Ich war ein krasses Heimwehkind und habe niemals freiwillig bei Freundinnen geschlafen. Als ich die Schule nach der 8. Klasse gewechselt habe, habe ich mich erstmal informiert ob es da Klassenfahrten gibt (leider ja). Ich musste da durch und ich habe bei jedem Abschied wie ein Schlosshund geheult bis ich nach der fünften Klassenfahrt (mit 16!) endlich gemerkt habe dass das ja Spaß macht ! Hätte meine Mutter sich auf meine Ängste eingelassen, wäre ich bis heute noch auf keiner klassenfahrt gewesen. In der Abiklasse hatte ich eine Freundin die mit 22 Jahren nicht mit zur abschlussfahrt gefahren ist wegen heimwehsorgen. Das wäre ich auch gewesen wenn meine Mama mich nicht ständig ins kalte Wasser geworfen hätte und mich bestärkt hat. Traut euren Kindern was zu, sie werden viel lernen!


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von velovos

Ich war auf allen Klassenfahrten mit und fand sie alle grässlich. Spaß bei Freizeitunternehmungen mit anderen Kindern hatte ich stets, aber das verordnete 24-Stunden-Beisammensein fand ich einfach nur blöd. Was habe ich gelernt? Das ich Klassenfahrten doof finde. Was hätte ich verpasst? Nichts. Ich finde es wichtig Kinder mit ihren Nöten ernst zu nehmen. Dabei lernen sie auch etwas, nämlich, dass es rücksichtsvolle Erwachsene gibt. In der Berufsschule habe ich mir die Klassenfahrt dann tatsächlich erspart und bin in die Parallelklasse gegangen.


Isa2008

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Liebe Susanne, ich hoffe, Sie lesen dies hier obwohl ihr Anliegen fast 2 Jahre her ist. Sie sprechen mir aus dem Herzen. Ich befinde ich mich in der gleichen Situation. Mich interessiert wirklich wie bei Ihnen und Ihrem Kind alles ausgegangen ist. Meine Tochter ist mittlerweile 13 aber an Klassenfahrt ist weiterhin nicht zu denken. Freue mich sehr über eine Antwort.


Susanne.75

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Antwort auf Beitrag von Isa2008

Ich habe die Antwort gerade durch Zufall gelesen, weil ich praktisch wieder vor dem gleichen Problem stehe. Damals hat uns Corona "gerettet". Ich hatte entschieden, dass meine Tochter zur Fahrt nicht mit muss. Letztlich mussten dann aber auch alle Versuche der Fahrt coronabedingt storniert werden. Von daher war auch der Rest der Klasse nicht weg. Und jetzt steht für September wieder eine Fahrt an und an der Einstellung meiner Tochter hat sich nichts geändert. Nach wie vor übernachtet sie nirgends und kann sich nicht vorstellen, warum sie sich eine Woche von ihren Lieben trennen wollen sollte. Jetzt kommt noch hinzu, dass Handys nicht mit dürfen. Sie hatte gerade überlegt, ob sie es mit täglichem Videoanruf versucht. Das ist nun ausgeschlossen und 5 Tage Funkstille für sie eine Horrorvorstellung.


miemie

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Antwort auf Beitrag von Susanne.75

Also ein bisschen erschrocken bin ich grad schon wenn ich lese: Schulveranstaltung, somit ist die Teilnahme verpflichtend! Finde gar kein passendes Emoji das meine Auffassung zu einer solchen Meinung widerspiegelt... also klar, dass man motiviert und erstmal abwartet, keine große Welle macht und Mut zuspricht usw. alles logisch. Aber es gibt Kinder mit übelstem Heimweh. Und ein solches Kind Steck ich doch nicht, womöglich unter Tränen, in den Bus Richtung Klassenfahrt. Kein Gesetz der Welt könnte mich als Mutter dazu bringen -und ich glaube auch nicht dass es dazu ein Gesetz gibt! Im übrigen auch nicht in NRW. Dort komme ich her. Ich weiß dass es hier Kinder gab die nicht mitgefahren sind. Ergänzend dazu: ich selbst hatte als Kind (obwohl recht selbstbewusst und fröhlich) furchtbar (!) Heimweh, habe nie woanders geschlafen und wäre niemals in der 4. Klasse auf Klassenfahrt mitgefahren. So fuhr mein Vater als Betreuer mit. Bin ich froh drum, so habe ich Erinnerungen an eine tolle Fahrt. Hätte mein Vater nicht mitfahren dürfen, ich hätte aber gemusst (was ansich paradox wäre, das hätten meine Eltern mir niemals angetan, sooo schlimm war mein Heimweh -ja das gibt es), es wäre für mich schrecklich geworden!!!! Ein Jahr später, 5. Klasse bin ich übrigens entspannt mitgefahren und das Thema Heimweh war generell passé. Ob das so entspannt gewesen wäre hätte man mich 1Jahr zuvor gezwungen, das bezweifle ich... Susanne höre auf deinen Bauch. Du wirst als Mutter, gemeinsam mit deinem Kind die richtige Entscheidung treffen. Vielleicht darfst du mitfahren? Vielleicht hilft die Sicherheit dass deine Tochter im Notfall und auf jeden Fall abgeholt wird? VG Miemie