tina14
Am besten versuche ich die ganz Geschichte von vorne zu erzählen. Es geht um die Tochter einer guten Freundin, mein Patenkindchen. Sie ist 9, 4. Klasse, BY, es geht (Stööööhhhhn) um den Übertritt. Die Maus kenne ich seit ihren ersten Lebensstunden, als Kleinkind hatte ich sie eine Zeitlang als Tageskind. Ein fittes Kind, im Kiga wurde sie eher als lebhaft beschrieben. Nach Schuleintritt gingen die Klagen los. Laut Lehrerin wäre das Kind zu verträumt (sie wurde vorzeitig eingschult), Leistungen und Noten waren aber immer ok (1 oder 2). Die Lehrerin der 1.+2. Klasse kritisierte öfters die Verträumtheit, aber kam wohl insgesamt mit dem Kind klar. Der Bruch passierte mit Beginn der dritten Klasse. Meine Freundin wird schon beinahe im Wochentakt einbestellt. Der Grund: Das Kind träume zu viel, das Kind sei unaufmerksam, das Kind bräuchte Diagnostik, das Kind solle doch freiwillig wiederholen, schließlich sei sie für die Klasse viel zu jung. (Oktober-Geburtstag). Die Noten sind nach wie vor völlig in Ordnung. Ohne groß zu lernen (und anscheinend ja auch ohne groß aufzupassen) hat sie fast nur 2. Zur 1 reichts meistens nicht, irgendein kleines Detail fehlt. Eine 3 ist aber auch die absolute Ausnahme Von den Noten her wäre der Übertritt ins Gymnasium keine Problem. Die Lehrerin redet nun aber permanent gegen den Gymnasiumswunsch. Das Kind wäre dazu nicht in der Lage, viel zu verträumt. Meine Freundin ist mittlerweile so durcheinander, sie will überhaupt nicht mehr mit der Lehrerin reden. Sie hat nun mich gebeten, mal zu sprechen, ich habe vorsichtig gesagt, ich werds mir mal überlegen. Der Kindsvater hat sie schon während der Schwangerschaft verzogen, der kommt nicht in Frage. Das Kind selber - ich empfinde sie nicht als verträumt. Sie ist manchmal ein bisschen eigen(artig), aber ein nettes und gut entwickeltes Kind. Sie liest wahnsinnig viel, 4-5 Bücher pro Woche. Dadurch hat sie ein sehr gutes Allgemeinwissen. Ihr erklärtes Berufsziel ist: Ärztin werden und forschen und für alle Krankheiten ein Heilmittel finden. Um Ärztin zu werden, muss sie aufs Gymnasium, das weiss sie, und deswegen will sie unbedingt dorthin. Sie ist recht musikalisch, spielt Klavier und ist im Kinderchor, aber ziemlich unsportlich. (Man kann ja nicht überall gut sein...;) Die Schule hasst sie, laut eigener Aussage ist ihr dort einfach sterbenslangweilig. Jetzt habe ich ein paar Fragen: Wenn die Noten stimmen, kann die Lehrerin überhaupt die Eignung fürs Gymnasium verweigern, also durch Bemerkung auf dem Übertrittszeugnis? Darf ich als Patin zu Lehrerin gehen oder sollte ich versuchen, meine Freundin mal zu begleiten? Ist es möglich, so kurz vor dem Übertritt noch eine Schulpsychologin zu Rate zu ziehen? Wer hat noch Ideen, andere Aspekte, andere Blickwinkel? Die Lehrerin kenne ich bisher nur aus Erzählungen, ich wäre fast mal ein bisschen neugierig auf diese Frau... Lg, Tina
Ich fände es besser, wenn ihr zusammen hin gehen würdet. Aber generell sollte es mit entspr. Vollmacht möglich sein. Bei uns in NRW zählt der elternwille. Wie das in BY ist, weiß ich nicht.
hallo, bei uns war es möglich mit einer vollmacht. lg doreen
OK, also als Patin würde ich mich da nicht einmischen. Ich würde aber deiner Freundin den Rücken stärken und mal den Schulpsychologen kontaktieren. Der könnte einen Eignungstest machen, dann wisst ihr wo er das Kind sieht und welche Schulform für das Kind am geeignesten ist. Vielleicht ist das Kind ja hb...und alle Mißverständnisse der Welt ressultieren einzig daraus, das die Lehrerin eine ganz andere Fokusierung hat. Warum träumt denn das Kind? Es scheint ja auch trotz der Träumerei ales notwendige mitzubekommen. Kluge Mädchen träumen oft ud ziehen sich zurück. Ich würde schleunigste den Schulpsychologen um Rat bitten. Grüßle
Hallo, hm, ich finde ehrlich gesagt nicht, dass die Patin in diesem Fall die richtige Kontaktperson für die Lehrerin ist, auch wenn Dein Engagement lieb gemeint ist. Wenn Deine Freundin dort nicht mehr hingehen will, kann sie doch den Vater des Kindes schicken. Es ist oft leichter für Väter, mit einer Lehrerin klarzukommen. Denn Väter sind weniger emotional, sachlicher, oft auch ruhiger - das kommt auch bei zickigen Lehrerinnen meist gut an und glättet die Wogen. Ob das Kind fürs Gym geeignet ist, kann man von außen nicht beurteilen. Vielleicht ist das Verhalten des Mädchens tatsächlich in irgendeiner Weise auffällig. Ich würde an der Stelle der Mutter einfach mal zum Schulpsychologen mit ihr gehen. Der kann anschließend dann auch mit der Lehrerin sprechen und ihre Bedenken ggf. zerstreuen. Generell finde ich: Es ist Sache der Eltern, sich hier gemeinsam (!) für ihr Kind zu engagieren und dafür zu sorgen, dass es auf der Schulform landet, auf die es gehört. Das kannst Du den Eltern nicht abnehmen. Vater und Mutter müssen sich hier einsetzen und am Ball bleiben, ob die Mutter die Lehrerin nun mag oder nicht. Es geht ja ums Kind. LG
wo er ist! Er hat sich nie gekümmert, das Kind bisher noch nie gesehen... Der ist sicher nicht der richtige Ansprechpartner für die Lehrerin. lg, Tina
"Wenn die Noten stimmen, kann die Lehrerin überhaupt die Eignung fürs Gymnasium verweigern, also durch Bemerkung auf dem Übertrittszeugnis?" In Bayern ist es ja zum Glück so einfach wie simpel: Es zählt alleine der Notendurchschnitt der drei Fächer Mathe, Deutsch, HSU (2,33 für Gymnasium, 2,66 für Realschule). Sonst nichts. Punkt. "Darf ich als Patin zu Lehrerin gehen oder sollte ich versuchen, meine Freundin mal zu begleiten?" Darfst du, aber wozu? "Ist es möglich, so kurz vor dem Übertritt noch eine Schulpsychologin zu Rate zu ziehen?" Ist es, aber wozu? "Wer hat noch Ideen, andere Aspekte, andere Blickwinkel?" Mach es nicht komplizierter als es ist. Das Kind hat einen Schnitt von 2,0 und will aufs Gymnasium => also Gymnasium. Fertig. Das einzige, was du tun solltest, ist die Eltern diesbezüglich zu bestärken. Die Lehrerin zu belabern, ist völlig überflüssig, wenn das Kind den besagten Schnitt hat..
"Sie ist manchmal ein bisschen eigen(artig), aber ein nettes und gut entwickeltes Kind. Sie liest wahnsinnig viel, 4-5 Bücher pro Woche. Dadurch hat sie ein sehr gutes Allgemeinwissen. " "eigenartig" und Bücherwurmverhalten, dazu möglicherweise ein Allgemeinwissen wie ein wandelndes Lexikon klingt ein wenig in Richtung Asperger mit Hochbegabung, kann hier aber aus der Ferne keiner beurteilen. Ein solch "eigenartiges" Kind, das im Grundschulalter ebenfalls sehr verträumt war, habe ich allerdings auch - und das macht sich nun hervorragend mit Bestnoten auf dem Gymnasium. (Lehrer munkeln fortwährend von Hochbegabung, ich habe das aber nie testen lassen. Wozu auch. Es läuft alles bestens, bis auf das Verträumte, das sich noch ein wenig aus der Grundschulzeit erhalten hat, aber längst nicht mehr so extrem ist wie damals.)
Hallo, ich weiß nicht aus welchem BL ihr kommt. In Bayern entscheidet allein der Schnitt über die Empfehlung. D.h. bis 2,3 muss die Lehrerin Gymnasial-Empfehlung ins Ü-Zeugnis schreiben, bis 2,6 Realschul-Eignung. Sie kann natürlich die Empfehlung im "Anmerkungsfeld" einschränken, rechtlich gilt aber nur der Schnitt. Und wenn der nicht reicht, kann man in Bayern immer noch zum Probeunterricht. Zur Arbeitshaltung: Meine Tochter hat sich in der 3. und 4. Klasse aus psychischen Gründen sehr viel verweigert. Sie hat keine HA gemacht, hat nicht mitgeschrieben, hat nicht mitgearbeitet. Sie hat hin und wieder eine Probe geschrieben und ansonsten ihre Zeit abgesessen. Jetzt ist sie 5. Klasse Gym. Sie macht zuverlässig ihre HA, hält ihre Schulsachen peinlich in Ordnung, arbeitet gut mit. Man kann nicht immer vom Verhalten in der GS auf das Verhalten in der weiterführenden Schule schließen. Wenn dein Patenkind aufs Gym möchte, würde ich es da auch hin schicken. Übrigens kann es durchaus sein, dass sie unterfordert ist. Nach meinen Erfahrungen muss ein Kind nicht hochbegabt sein um an der Regelgrundschule unterfordert zu sein, v.a. wenn die Lehrerin nicht sehr gut differenziert. Für dich ist es schwierig mit der Lehrerin zu sprechen, sie darf dir keine Auskunft geben (es sei denn die Mutter entbindet die Lehrerin von der Schweigepflicht). Je nach BL würde ich gar nichts mehr weiter machen oder du gehst zusammen mit der Mutter zur Lehrerin, Beratungslehrerin oder Schulpsychologin. In München gibt es auch eine begabungspsychologische Beratungsstelle, viell. gibt es das anderswo auch? LG Inge
Ich seh grad, ihr seid auch aus Bayern. Wenn die Noten passen hat das Kind automatisch die Empfehlung fürs Gym. LG Inge
Wenn die Noten passen muss die Lehrerin die Empfehlung geben.
in Bayern zählt einzig und allein der Notendurchschnitt in den Fächern D, M, HSU für den Übertritt. Die Meinung der Lehrerin kann man berücksichtigen oder auch nicht, entscheidet aber nicht für den Übertritt. Normalerweise kennen die Lehrer die Kinder schon recht gut und können sie einschätzen... Ich bin aber der Meinung, daß man einen Kind nur weil es ruhig und verträumt ist nicht zwingend das Gymnasium ausreden muß. Wichtig ist daß die Noten passen, daß das Kind sich dies zutraut und daß es in jedem Fall die Unterstützung der Eltern bekommt (auch wenn es scheitern sollte) Mein Sohn ist auch ruhig und verträumt und wird auf das Gymnasium wechseln (sogar mit Anraten der Lehrerin)... Wenn sie trotz Verträumtheit den Schnitt problemlos erreicht hat, spricht doch nichts dagegen.... Auch Lehrer sind nicht unfehlbar....
spart euch unnötige Diskussionen mit der Lehrerin.... Das ist in eurem Fall überflüssig. Das Kind schafft den Übertritt, die Lehrerin darf ihre Meinung dazu haben , aber wenn ihr sowieso wisst daß ihr anderer Meinung seid und das Vertrauensverhältnis nicht gegeben ist, dann könnt ihr euch das sparen. und nochmal ein Kind mit dem Schnitt 2,0 hat den Übertritt ja locker geschafft war ja nicht mal knapp... warum um alles in der welt sollte sie es nicht versuchen???
Danke für die vielen hilfreichen Kommentare! Meine Freundin hat heute einfach mal beim infrage kommenden Gymnasium angerufen und nachgefragt. Wie schon einige hier geschrieben hat, einzig und allein interessieren nur die Noten in D, M und HSU. Das Kind wird wohl in jedem Fach einen 2er im Zeugnis haben. Mutter und Kind sind der festen Ansicht, Gymnasium ist die richtige Schule. Nächste Woche hat meine Freundin nochmal einen Termin in der Schule. Übrigens, der Termin wurde von der Lehrerin gewünscht, sie möchte nochmal klar stellen, warum ihrer Ansicht nach das Gymnasium nicht die richtige Schulform ist. Ich werde auf Wunsch meiner Freundin mitkommen. Sie hat sonst Angst, richtig in Wut zu geraten und die Frau dann entweder zu beleidigen oder umzubringen ;) Also werden ich mir mit anhören dürfen, was noch zu sagen ist - ja, ich bin mittlerweile so richtig neugierig (und tatsächlich recht froh, das mein Ältester in eine andere Grundschule geht). Herzlichen Dank @Grundlagentrottel: So schön kurz und knapp zusammengefasst klingt alles gleich viel harmloser! Tina
Hallo, ich denke eines der besten Argumente in dem Fall ist doch: Besser das Kind entsprechend seinem Wunsch motiviert aufs Gymnasium als mit Widerwillen auf die Realschule. Andere Strategie: Die Bedenken der Lehrerin offensichtlich ernst nehmen und nachher doch machen was man will. LG Inge
...im Postfach.
Die letzten 10 Beiträge
- 3. Klasse- krass hohe Anforderungen von Lehrerin
- Wie lange habt ihr die OGS genutzt / plant sie zu benutzen?
- Kind zieht Mütze von anderen kind
- Schulranzen Ergobag Maxi
- Geht es euch auch so?
- Toilettenverbot 2. Klasse
- Mehrmals täglich an Hausaufgaben erinnern?
- Rückstellung
- Rechtschreibung und Benotung
- Mehrere Tics aufeinmal :( kann mir jemand Mut machen ?