Elternforum Die Grundschule

Ich habe (auch wenn man das bei Nachlesen im Forum kaum glaubt)

Ich habe (auch wenn man das bei Nachlesen im Forum kaum glaubt)

Leewja

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eine fast perfekte Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik. Hier geht es oft schief, weil ich zu schnell tippe ;)) ABER: ich habe nicht die geringste Ahnung davon. Ich kenne natürlich einige Grammatikregeln, hatte aber in Grammatikarbeiten IMMER höchstens eine 3 meist eine 4. Ich kann quasi KEINE Rechtschreibregel. Meine beste Freundin kommt aus Polen und hat erst mit 14 Jahren deutsch gelernt, die kann mir jede noch so abstruse Regel aufsagen und erklären, für meine eigene Mutterpsrache---ich kann das nicht. Ichn habe aber immer qualitativ hochwertige Arbeiten abgegeben, die auf ihren 10, 12, 15 Seiten in der Oberstufe dann vielleicht 2 oder 3 Flüchtigkeistfehler enthielten und das auch noch in ausgesprochen schöner Handschrift ;) Meine Lehrer haben es geliebt! Aber ich kann mich zum verrecken nicht daran erinnern, das jemals bewusst gelernt zu haben... Das macht es schwerer, meinem Sohn jetzt die Regeln nahe zu bringen oder eben Tips zu geben (wie das verlängern zum Plural, um die Endung herauszufinden oder das "tu-wörter" immer (naja, fast immer) mir en enden ;)) Daher finde ich die Diskussionen immer wieder interessant und anregend. Was mich (noch zumindest) wundert, ist, wie heftig sich die Gemüter schon im Erstklässlerunterforum darüber erhitzen. Ich bin SO STOLZ und begeistert, dass mein Sohn nach 11? oder 12? Wochen Schule hingeht, seine Anlauttabelle zückt und mir Dinge aufschreibt. Der letzte süße Satz: Ich hab fusbal gschpielt ;) Ich finde es großartig, wie gerne und prompt er sich schriftlich ausdrückt, ich bemühe mich (nach "ich war auf dem weinazmat") um eine präzisere Aussprache (woraufhin mein Sohn sagt "Mama, warum redest du so langsam?") und bin irgendwie schrecklich optimistisch und ruhig, dass das weitere schon kommt. Vielelicht, weil ich die ferienaufsätze der neuen Drittklässler beim tag der offenen Tür lesen konnte und sie waren zwar zum Teil erstaunlich knapp gehalten, aber die Rechtscheibung saß ;)


DK-Ursel

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Na, Leewja, dann reich mir die Hand. ich tippe auch zu schnell, meine alte Tastatur komtm da oft nicht nach, schluckt Zwischenräume, schlägt die Großschreibtaste nicht an oder ich drehe beim zu schnellen Tippen Buchstaben - aber ich war schon in der Schule eine Einserkandidatin in Deutsch und konnte auch nie viel erklären. Was dann allerdings half, ware meine ausgiebige Tätigkeit als Nachhilfelehrerin, da MUSS man dann die Regeln lernen...allerdings geht es da auc heute noch mehr um Grammatik als um Rechtschreibung, was heute auch fatal wäre, wenn ich weigere mich, die neuen regeln der Rechtschreibung zu lernen - die alten waren logischer und hinzu kommt, daß ich im Ausland lebe und Deutsch kaum noch beruflich benutze. Natürlich kann Dir die Polin die regeln aufsagen- sie hat Deutsch nicht mehr so als Muttersprache gelernt wie Du - vieles natürlich durchaus, aber sie hat sicher professionellese Hilfe in der Scuhöle für´s Schreiben bekommen. In dem Alter geht das so. Meine Kinder haben anfangs (im Alter Deines Sohnes, vermute ich mal) manchmal die dänische und die deutsche Rechtschreibung gemischt, wodurch gerade i nder Adventszeit einmal ein Zettel auf dem Küchentisch lag, auf dem ich "gefeuert" wurde... Hart... (Ich durfte dann aber doch bleiben ) Dann weiterhin viel Spaß beim Schreibenlernen für den Sohn - und beim Lesen der Ergüsse für Dich! Gruß Ursel, DK


Carmar

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Zitat: "und bin irgendwie schrecklich optimistisch und ruhig, dass das weitere schon kommt. Vielelicht, weil ich die ferienaufsätze der neuen Drittklässler beim tag der offenen Tür lesen konnte und sie waren zwar zum Teil erstaunlich knapp gehalten, aber die Rechtscheibung saß ;)" Sehr erfreulich. Ich war letztens auf dem Tag der offenen Tür der neuen Gesamtschule und was da an Texten lag und hing war ein Graus. Getippte/gedruckte Texte (von der Sekretärin?) mit falscher Rechtschreibung (Beispiel: substantivierte Verben waren klein geschrieben / wünscht statt wünschst) und grauenhafte Rechtschreibung bei den Steckbriefen der Fünftklässler. Die Texte entsprachen mehrfach etwa dem Schreibniveau deines Erstklässlers.


Mutti69

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Ich habe Spaß daran mit meinem Sohn nochmal mein Wissen (oder auch Nicht mehr-Wissen) auffrischen zu können. Meiner schrieb mir einen Zettel: “Bin in mein Zimma“ Lg


Petra28

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Ich habe wie Du eine gute Rechtschreibung, ganz ohne Regelkenntnis (wobei das nicht mehr stimmt, ich habe mir die Regeln jetzt angelesen.) Die Rechtschreibung sitzt bei meinen Kindern (3. und 4. Klasse) noch lange nicht. Nachdem ich lange Zeit Vertrauen hatte, "dass das schon wird", werde ich mit ihnen nun gezielt üben.


Pamo

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Ich beobachte einfach, wie das läuft. Mir selber geht es wie dir. Ich bin theoretischer Grammatik eine Null, hat mich als Kind nie interessiert WARUM man etwas so schreibt wie es geschrieben wird. Bei mir funktioniert das intuitiv gut, war auch ein Viel-Lese-Kind. Nun ist das nicht auf jeden übertragbar. Es gibt Viel-Leser, die Rechtschreibprobleme haben. Daher gucke ich, wie es beim Kinde läuft. Bisher sieht es ganz gut aus. Sie macht viele Flüchtigkeitsfehler, aber das hat nichts mit dem Rechtschreibesystem zu tun. Ich mache wenig Rechtschreibekorrekturen, sondern versuche sie eher dazu zu bringen, dass sie genauer auf die Aufgabenstellung schaut und vor allem das Korrekturlesen erlernt.


ninsche

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also ich muss sagen, meine rechtschreibung ist auch nahezu perfekt. auch wenn ich hier alles klein schreibe, in briefen etc weiß ich natürlich, wann man was groß schreibt. ich habe auch diktate schreiben in der schule geliebt.. wir haben allerdings auch schon von der 1. klasse an richtig schreiben gelernt nicht wie heute, sondern es wurde von anfang an darauf geachtet, wie das wort richtig geschrieben wird. ob es nun daran liegt?! ich weiß es nicht. ich habe aber auch viel gelesen und weiß demzufolge, wie die wörter auszusehen haben. einige regeln bekomme ich wohl auch noch hin (gerade was die kommas betrifft), aber eben nicht mehr alles. mein sohn ist in der 3. und hat eine relativ gute rechtschreibung, wenn er sich konzentriert. es kommt auch mal vor, dass er z.bsp. schalle schreibt, anstatt schale. aber im großen und ganzen passt es. warum er das kann, weiß ich nicht.. in der 2. klasse wurden diverse grundregeln erklärt. z.bsp. dass es er ist, wenn man hinten a spricht. dass es ausnahmen gibt, wurde so erstmal nicht erklärt - und so wurde aus der oma marina schnell eine mariner ich finde, richtige aussprache hilft wirklich. mein kleiner schreibt mir auch schon kleine zettel. da wird die rechtschreibung auch immer besser, weil er sich die wörter langsam vorspricht. wo er noch probleme hat, sind ch und r. aber er kommt ja auch erst nächstes jahr in die schule, da lass ich ihn einfach schreiben, wie er will.


2auseinemholz

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Hallo! Auf Deinen Optimismus baut die ganze GS-Lehrerschaft! Du wirst bestimmt frühestens in der 4. quengeln, dass das mit der RS irgendwie seltsam ist - da sind die aber schon aus dem Schneider, weil es entweder an der mangelnden Übung des Kindes oder an der geringen Lesebereitschaft des Kindes liegt, aber in keinem Fall an der falschen oder nicht vorhandenen Didaktik der RS. Außerdem verlassen die Kinder die GS, also was sollen die GS-Lehrer da noch machen. Auf der weiterführenden Schule waren es dann die Versäumnisse der GS aber ihr bleibt auf dem schaden sitzen. LG, 2.


nur

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Hallo! Also ich denke, so wie die Kinder heutzutage lesen und schreiben lernen, ist es keine neue Erfindung. Wir sind nur besser informiert und haben alle viel mehr Zeit uns mit dem Lernprozess unserer Kinder auseinanderzusetzen. In meiner Kindheit wurde mir auch beigebracht, Wörter, die ich nicht kenne, deutlich auszusprechen und dann so zu schreiben. Im deutschen funktioniert das ja auch ziemlich oft. Ich denke, man sollte beim Lernen nur nie in ein Extrem fallen. Denn sonst denken Kinder wirklich noch, sie schreiben von Anfang an richtig. Oder clevere Kinder lernen über lange Zeit alles auswendig und echte Probleme fallen zu spät auf. Abgesehen davon bin ich davon überzeugt, daß die Lesemenge nur begrenzt etwas mit der Rechtschreibung zu tun hat. Schreiben lernt man durch schreiben. Und lesen durch lesen. Es schadet aber sicher nicht! Und jeder der Rechtschreibregeln aufzählen kann und kein Lehrer ist, hat ein Problem. Regeln sind zum Lernen wichtig. Wenn man etwas kann, denkt man darüber NICHT mehr darüber nach. O.k., auch ich weiß noch, daß jeder der nämlich mit "h" schreibt dämlich ist. Das ist wie beim 1x1. Wenn Du weißt, daß 3x6 18 ist, dann musst Du nicht mehr überlegen:" 6 + 6 + was noch mal...?". LG


Silke11

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Es muss geübt werden. Bis die Rechtschreibregeln eingeführt sind, werden die Wörter ggf. Oft falsch geschrieben, und es ist dann schon schwer, wieder umzulernen. Und du weißt nicht, wieviel die eltern der Kinder, deren Aufsätze du gesehen hast, mit ihnen hinsichtlich der Rechtschreibung gemacht haben.


susip1

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Ich glaube ja nur, dass dieses 'Schreiben nach Gehör' Schreiben durch Lesen oder wie auch immer nur bei sprachbegabten Kindern funktioniert. Diejenigen, die sich einfach leicht tun, die von sich aus viel schreiben, die gut raushören die Laute, die gerne lesen und die einfach gut umstellen können, wenn man ihnen dann irgendwann sagt, dass das Wort so und nicht so geschrieben gehört. Ich glaube, nur bei diesen funktioniert es. Alle anderen bleiben früher oder später auf der Strecke. Mein Kind will mit dem System einfach nicht Schreiben anfangen. Er versucht drum rumzukommen, wie es nur geht. Er schreibt aber eigentlich gerne mit Vorlagen (Fibel, Arbeitsblätter usw.) und gar nicht schlecht. Er hat eigentlich so gut wie keine Abschreibfehler, was für mich heißt, dass er sich visuell einfach leicht tut - auditiv total schwer - warum also muss er das genau auf dem Kanal lernen, wenn er hier die Schwäche hat? Es geht nicht in meinen Kopf.


2auseinemholz

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Antwort auf Beitrag von susip1

Hallo! ICH glaube, dass manche Kinder einfach sich besser mit Regeln und Gesetzen orientieren können (Jungs!) und andere das eher als Druck und Gängelung empfinden. Mein Großer hat eine bilinguale GS besucht. ENG hatte er NIE Probleme in der Rechtschreibung, weil da schon ab den ersten Buchstaben Lernwörter existierten, und diese auch wöchentlich abgefragt wurden. In DEU gab es das nicht und so ist seine RS in DEU schlicht wie Kraut und Rüben. Und es hat nichts mit LESEN zu tun - DEU liest er viel mehr und viel lieber. Mein Kleiner hat weder in DEU noch ich ENG mit der RS ein Problem und in beiden Sprachen wird auf RS mittelmäßig geachtet. Er liest deutlich weniger als sein Bruder. Da wo beide Schreibregeln gelernt haben, werden die auch angewandt und es ist kein Problem! LG, 2.


Mitglied inaktiv

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" Aber ich kann mich zum verrecken nicht daran erinnern, das jemals bewusst gelernt zu haben..." Genau wie susip hast du offenbar ein schlechtes Gedächtnis bzgl. deiner Grundschulzeit. Das bedeutet aber keineswegs, dass ihr diese Dinge nie gelernt habt. "Das macht es schwerer, meinem Sohn jetzt die Regeln nahe zu bringen " Zum Glück gibt es dafür Lehrer, die das studiert haben - genau aus dem Grund, weil viele Eltern offenbar alles vergessen, was sie in der Schule gelernt haben. Das Problem ist leider, dass die Qualität der Lehrmethoden in den letzten Jahrzehnten ganz offensichtlich sehr gelitten hat - zu Gunsten von experimentellen Methoden, die vorne und hinten nichts taugen.


Leewja

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und es mir somit vielleicht beigebracht werden sollte, ich es aber nicht erinnerbar bewusst aufgenommen habe. und schön, so freundliche sachen zu lesen, wie "du wirst schon noch sehen"---je, vielleicht. vielleicht auch nicht. meine schwester hat sich bis zur dritten klasse standhaft geweigert, zu lesen und zu schreiben, raffinierterweise erkannte sie das "e" und das "s" nicht, ein augesprochen geschickter schachzug, wenn es um die deutsche sprache geht ;)) sie hat jetzt italienisch, kunstgeschichte und vergleichende kulturwissenschaften auf magister studiert, mit einer 1 abgeschlossen und beginnt ab januar ihre doktorarbeit. vielleicht wage ich deshalb, erstmal cool zu bleiben und einfach zu genießen, mit welchem elan mein kind sich den neuen herausforderungen stellt. ich habs schonmal durch, ich war damals 13, als sie in die schule kam ;))


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Leewja

"raffinierterweise erkannte sie das "e" und das "s" nicht, " Wieso nicht?


Leewja

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es war nicht erklärbar. und da sei eins ehr intelligentes mädchen ist und war, hätte sie sich ja zumindest merken können, dass der buchstabe, den sie nicht erkennt, entweder ein e oder ein s sein muss, meist kann man es dann ja erahnen. aber das tat sie nicht, sie hat schlicht nicht lesen können. und nun hat sie quasi "lesen studiert", insofern ...;)


Foreignmother

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Ich habe deutsche Grammatik im Prinzip auch erst im Lateinunterricht (ab Sexta) gelernt, vorher erinnere ich mich nur an wenige Uebungen in der Grundschule. Ansonsten ist es einfach Teil des Erwerbs der Muttersprache, dass man Grammatik eher subliminal erlernt, ohne sie unbedingt immer erklaeren zu koennen. Mein Sohn macht derzeit in seiner Schule das "Experiment" mit, dem Lernen von "Deutsch als Fremdsprache" zuzusehen (fr. CH). Es verlaeuft ganz anders als das muttersprachliche Lernen. Was die Rechtschreibung angeht, waere ich nicht ganz so "schrecklich optimistisch". Ich habe inzwischen zu viele Erguesse deutscher Kinder aus 3./4. Klassen gesehen, deren Rechtschreibung ich fuer sehr behandlungsbeduerftig halte. Das Problem sehe ich vor allem darin, dass sich Fehler langfristig einueben und es dann immer schwerer wird, diese wirklich auszumerzen, so dass auch beim Aufsatzschreiben, wenn die Rechtschreibung erfahrungsgemaess in den Hintergrund tritt und unbewusst funktionieren muss, keine groben Schnitzer mehr passieren. Wieviel davon man durch viel Lesen auffangen kann, kommt wohl auf den Lerntyp des Kindes an. Gruss FM