Elternforum Die Grundschule

Für Arbeiten üben oder nicht?

Für Arbeiten üben oder nicht?

Spatz

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Hallo, meine Tochter geht in die 4. Klasse einer grundschule und ist im Sept. 9 geworden. Ich hoffe das es jetzt nicht angeberisch klingt. Ihr fällt die Schule sehr leicht. Sie hat seit dem 2. halbjahr der 1. Klasse noten und hat bis jetzt 2 x eine 2 geschrieben. Sonst nur Note 1. Für eine Arbeit geübt haben wir noch nie. Wenn ich Sie frage, ob wir üben sollen, sagt sie nur: Ich kann alles. Meine Freundinnen sind alle der Meinung, sie würden trotzdem üben, damit sie das fürs Gymnasium gewöhnt ist. Es wäre falsch ihr das durchgehen zu lassen. Mit ihrer Lehrerin kaue ich da jeden Elternabend darauf rum. Sie ist der Meinung ich soll nix mit ihr Lernen, wenn sie nicht will und sie könne das ja wirklich s. Sie ist auch der Meinung, dass sich das im Gymnasium bei ihr so durchziehen würde. Außerdem sei sie ehrgeizig und clever und würde schon merken wenn sie was tun muß. geht es jemandem ähnlichß Was macht ihr? Der Schulwechsel stht ja nächstes Jahr bevor und ich bin sehr unsicher, wie ich es angehen soll.....


anouschka78

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Ich lasse mir immer erzählen was mein Sohn alles kann. Dadurch muss er rekapitulieren und es mir erklären. So ganz gar nichts machen ist zu wenig obwohl ich noch nicht an die weiterführende Schule denke. A.


MäuschenNr.3

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Wir lernen nicht. Meine Tochter macht ihre Hausaufgaben, sie weiß, was sie kann. Ich sehe das wie eure Lehrerin, sie wird schon merken, wenn sie was tun muß- sie ist ehrgeizig und lernt eben leicht. Was soll ich mit ihr lernen, wenn sie schon alles weiß? Den Stoff der 5. Klasse? Mein Sohn ist jetzt in Klasse 6, er lernt immernoch nicht- solange er den Stoff beherrscht, finde ich das nicht weiter dramatisch- außerdem würde sich ihm der Sinn darin auch nicht erschließen... Entspann dich! Das wird schon!


yartina

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Haargenau wie bei uns!!!!! Ganz ehrlich: mich kann es schon zur Weißglut bringen. Auch wenn die Ergebnisse bisher alle sehr gut waren. Meine sagt mir auch seltenst wann sie einen Arbeit schreiben, meist kriege ich es nur mit wenn ich dann unterschrieben muss. Auf der einen Seite wüsste ich gene mehr, würde auch mal üben mit ihr. Auf der anderen Seite lenren die Kinder so wahrscheinlich wirklich am besten für die weiterführende Schule. Unsere Lehrerin sagte bisher auch, so weiterlaufen lassen. Selbständigkeit damit fördern.


niklas2006

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Antwort auf Beitrag von yartina

Hier kamen bisher zu 95% 1er, sonst selten mal eine 2. Ich "bestehe" darauf, dass er sich vor einer Arbeit entweder seine Mappe nochmal ansieht oder mir z.B. in Mathe erklärt, was sie in der letzten Zeit gemacht haben. Lernen braucht er nicht, aber ich finde einfach, dass man sich auf eine Arbeit vorbereiten sollte. Ob das notwendig ist? Keine Ahnung.... Es fliegt ihm bisher (!) halt alles zu.... Aber: Mein Sohn spielt Klavier, so lange alles klappt, spielt er gerne, "übt" etc.... Aber wehe es klappt mal was nicht von Anfang an.... Von daher finde ich es schon wichtig "Lernen zu lernen" und auch mal zu erfahren, wie es ist, etwas vielleicht nicht auf Anhieb zu wissen, sondern es sich erarbeiten zu müssen....


Petra28

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jeden Elternabend auf dem Thema "soll mein Kind üben?" herumkauen würde... Meine Tochter hat für die Grundschule auch nie geübt. Jetzt am Gymnasium macht sie in Vorbereitung auf Klassenarbeiten die von den Lehrern ausgegebenen Übungsaufgaben, aber auch da nur das Minimum. Im Wesentlichen hakt sie die Sachen einfach nur als "kann ich" ab. Es werden sicher noch anspruchsvollere Dinge kommen, da wird sie dann halt üben. Sie kann es, weil sie ein Instrument spielt und da jeden Tag eine halbe Stunde investieren muss, um in der nächsten Stunde vorangehen zu können. Das Prinzip "sich etwas erarbeiten" ist ihr also vertraut.


Graupapagei3

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Laß doch einfach deine Tochter in Ruhe ihr Ding machen. Das wäre in Hinblick auf Gym und die irgendwann kommende Pubertät sowieso das Beste. Meine Tochter ist auch so eine Kandidatin und das hat sich bis jetzt (nun Klasse 9) nicht geändert. Für die meisten Fächer lernt sie nach wie vor nicht und das letzte Zeugnis war fast überall 1. Sie weiß, dass man sich die Lateinvokabeln mal ansehen muss und in Geschichte Jahreszahlen können muss. Und vor großen Klassenarbeiten schaut sie schon mal in den Hefter und zwar ohne dass wir sie drängen oder auffordern zu lernen. Also entspann endlich und mach da kein Thema draus.


Pamo

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Bisher sitzt bei meinem Kind eines noch gar nicht: Organisiertheit, Vorausschauen, strukturiertes Arbeiten. Und das übe ich mit ihr, ob sie will oder nicht. Bis es sitzt.


MottchensMama

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Mir ging es als Kind wie Deiner Tochter: auf den Zeugnissen bis einschließlich sechste Klasse nur Einsen, in Arbeiten/Tests höchst selten auch mal eine Zwei. Meine Hausaufgaben habe ich in der Pause vor der Stunde gemacht. Zu Hause also rein gar nix, vielleicht mal vor dem Schlafen in das Buch für die Arbeit am nächsten Tag geschaut. Weniger ging also wirklich nicht. Das Ende vom Lied: Ich habe tatsächlich nie gelernt zu lernen. Mein Abi war okay, aber nicht super und ich hätte nie ein Lernfach (und das sind ziemlich viele) studieren können. Nichts desto trotz bin ich ein glücklicher Mensch mit einem tollen Beruf geworden – in der Mittel- und Oberstufe hat mich mein nicht vorhandenes Zeitmanagement aber schon genervt. Aus meiner Haut konnte ich aber wiederum auch nicht. Einen wirklichen Tipp kann ich Dir nicht geben, aber ich hätte mir damals etwas mehr (Heraus-)Forderungen gewünscht. Pamos Ansatz gefällt mir diesbezüglich.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von MottchensMama

MottchensMama, mir ging es wie dir. Ich segelte mühelos und arrogant durch alle schulischen Gewässer. Und drohte dann an der Uni Schiffbruch zu erleiden - fassungslos. Bis ich durch einen mühevollen Erkenntnis- und Lernprozess erkannte, dass mir Lerntechniken fehlten. Und dass meine fleissige, organisierte Tischnachbarin in der Schule mit der Note 3 im Englischaufsatz vielleicht gar nicht so bemitleidenswert gewesen war... Nur deswegen weiss ich, dass es große Nachteile haben kann, wenn ein Kind klug genug ist "nicht lernen zu müssen".


Mutti69

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Ich lerne nicht im klassischen Sinn mit meinem Kind. Ich versuche auch, ihm Struktur und Lernmethoden bei zu bringen. Wie lernt man einen Text auswendig, wie erfasst und begreift man das Wesentliche eines Textes, wie beschafft man sich Informationen, wie strukturiert man diese... Ich kenne das nämlich auch! In der Grundschule nix gemacht, alles nur so zugeflogen, in der Skundarstufe ähnlich, aber plötzlich wurde es mühsam...ich war schockiert! Ich kannte nochnichtmal das Karteikärtchensystem


2auseinemholz

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Hallo! Zum Lernen gehört auch Selbsteinschätzung. Wenn Du jetzt mit Deiner Tochter auf Arbeiten lernst, wo sie sowieso alles kann, verbaselst Du ihre Fähigkeit sich selbst einschätzen zu können und zu müssen. - Lieber lassen! Bei Groß-Sohn in der 7. kl. Gym sind ca. die Hälfte der Kinder, die ein 1er-Zeugniss aus der GS mitgebarcht haben und NIE in 4 Jahren den Ranzen zu Hause ausgepackt haben, geschweige denn "gelernt". Die andere Hälfte der Kinder musste duchaus auch was tun für das Gym-Zeugnis. Mit Englisch und Latein sind die vollkommen auf die Schnauze gefallen und zwar erst ab Mitte 6. Klasse, wenn das nicht mehr nur mit "Aufschnappen" geht. Aus Sicht der Kinder ist es ein böses Erwachen, weil die über ca. 5-6 Jahre ein funktionierendes System gelebt und erfolgreich erlebt haben ("Aufschnappen") und nun massiv (Anfang 7.) merken, dass es so irgendwie doch nur für 4er oder 5er reicht, aber eben nicht mehr für die bequeme 3. Es wird noch ein paar Halbjahreszeugnisse dauern bis sie es wirklich kapiert haben, dass sich am heiß geliebeten System was ändern muss. Hoffentlich ist der Zug nicht abgefahren bis dann. Die Lehrer sind aber hoffnungsvoll und meinen, es wäre doch oft so und bis zur 9. ist es "überstanden". Da es in der Klasse kein einziges 1er Zeugnis gibt, ist für alle gut Luft nach oben. Die andere Hälfte der Klasse hat aber den Erfahrungsvorsprung, dass man es in der eigenen Hand hat, wie man abschneidet und man das durch Struktur, Organisation und Lernen hinbekommen kann. Ich persönlich finde es ein Armutszeugnis der Schule, dass sie es nicht schafft JEDEM Schüler mal die Erfahrung zu bescheren, dass durch irgendeine kognitive Anstrengung auch ein fremdgesetztes Ziel schaffbar ist. So viel vertane GS-Zeit! LG, 2.


Häsle

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Antwort auf Beitrag von Spatz

Wenn meiner Tochter alles so zufliegen würde, würde ich sie in Ruhe lassen. Das ist aber leider nicht so. Gedichte, 1x1, HSU üben wir schon zusammen. Und Lernwörter, die ihr schwer fallen. Gibt es echt Kinder/Leute, die solche Sachen wie Waldbäume mit den dazugehörigen Blättern und Früchten, das Thema Wahlen, 1x1 usw. 100% auswendig können, ohne es sich zumindest vor dem Test noch mal gut durchzulesen?


sun1024

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Antwort auf Beitrag von Spatz

Ich fände es sehr sinnvoll, wenn deine Tochter "lernen" und "üben" kennen lernen würde - aber es macht überhaupt keinen Sinn, für etwas zu lernen, von dem man weiß, dass man es perfekt beherrscht. Von daher würde ich es, was den Schulstoff angeht, so weiter laufen lassen. Die klassische Empfehlung ist in dem Fall, etwas neben der Schule zu machen, für dass man üben muss - üblicherweise ein Instrument lernen. Hat deine Tochter da Lust zu? Oder vielleicht eine nicht-schulische Sprache lernen (Arabisch, Japanisch, Chinesisch, Spanisch, Niederländisch, was auch immer euch einfällt und zu verwirklichen ist)? Das Nicht-Lernen-Müssen birgt die Gefahr, dass man dann später nicht gewöhnt ist, wie das geht - wenn man in der Mittelstufe Vokabeln pauken muss, oder wenn an der Uni der Stoff rasend schnell voran schreitet. Aber wenn einem schulisch alles zufliegt, bietet die Schule eben leider keine Gelegenheit dazu, das zu lernen. LG sun