Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist nun in der vierten Klasse und es regnet Sachaufgaben. Auch recht komplexe. Bei vielen Kindern in der Klasse ist es so, daß sie nicht so recht wissen, wie sie diese Aufgaben anpacken sollen. Mir scheint, da fehlt so ein bissl das Handwerkzeug. Bei den anderen Rechenoperationen wird eine genaue Verfahrensanweisung gegeben. Bspw. bei der Addition schreibt man unternander und zählt von der letzten Stelle angefangen zusammen, usw. Ich finde, mit der Kenntniss des einfachen Dreisatz könnten diese Sachaufgaben wesentlich leichter angegangen werden. Der Dreisatz wird jedoch erst viel später vermittelt. Wie seht ihr das? Gruß Makira
Dreisatz hin oder her. Oder hab ich da jetzt die Fragestellung nicht kapiert? Nenn mal ein Beispiel für die Sachaufgaben, mit denen sich die Kinder schwer tun, dann kann man sich eher was drunter vorstellen. "Der Dreisatz ist kein mathematischer Satz, sondern ein Lösungsverfahren für Proportionalaufgaben. Er wird insbesondere in der Schulmathematik gelehrt. Man kann mit dem Dreisatz Probleme aufgrund einfacher Einsichten oder auch ganz schematisch lösen, ohne die zugrunde liegenden mathematischen Gesetzmäßigkeiten vollständig zu durchschauen. Wer mit Proportionalitäten vertraut ist, benötigt den Dreisatz nicht mehr, weil er dann die Ergebnisse durch einfache mathematische Operationen erhalten kann." Was erklärt, warum ich mich in der Schule immer gegen den Dreisatz gewehrt habe und "meinen" Rechenweg genommen habe. Meine Lösungen waren immer richtig und ich war schneller als alle anderen aber das Schema war nunmal das "falsche", weshalb es immer massive Punktabzüge gab. Ich kann den Dreisatz heut noch nicht leiden (beherrsche ihn allerdings inzwischen), bin aber ruck zuck in der Lage diese Aufgaben, bei denen andere den Dreisatz verwenden, zu lösen. Für mich war das Erlernen des Dreisatzes reine Zeitverschwendung.
In der 4. Klasse hapert es bei Sachaufgaben selten am Rechenweg, sondern eher daran, daß man die falschen Informationen aus der Aufgabe rausliest. Da ist es latte, ob man nachher den Dreisatz nimmt oder was anderes - wenn man die Aufgabe nicht versteht, kommt hinten was Falsches raus. Ich persönlich mag den Dreisatz sehr gerne, weil er so ziemlich alles "erschlägt" was einem im Alltag unterkommt. Ein Lösungsweg für hunderte sehr verschiedene Aufgaben - praktisch. ABER: Ich behaupte, daß in der 4. Klasse noch gar nicht umrissen werden kann, wie man den Dreisatz anwendet. Die Logik, die dahintersteht, ist nicht einfach - ich habe als Ausbilderin Jugendliche mit Mittlerer Reife unterrichtet, die ihn nicht verstanden haben. Die konnten ihn nur nach Schema F anwenden und saßen doof da, wenn eine Aufgabe mal nach Schema Z gestellt wurde. Es nützt ja nichts, wenn man einen schicken Akku-Schlagbohrer in seinem Werkezugkasten hat, aber eine Kreuzschlitzschraube nicht von einer Fünfkantschraube unterscheiden kann - dann setzt man den schicken Schlagbohrer nämlich immer wieder falsch an und ruiniert sich die Schrauben. Gruß, Elisabeth.
Es ist richtig, daß die richtigen Infos aus der Aufgabe herausgelesen werden müssen. Der Schüler muss die Fragestellung erkennen und die wichtigen Informationen, die er für die Berechnung braucht. Eine Aufgabe lautetete ungefähr so: Eine Familie mit zwei Kindern macht 5Tage Urlaub auf dem Bauernhof. Sieben Tage kosten Pauschal für 4 Personen 840 Euro. Ich hätte das einfach mit dem Dreisatz gelöst. Ob man da erst auf 1 Tag runter und dann auf 4 Tage wieder hoch rechnet,... kann man auch mit dem DS - ist ja im Prinzip nix anderes. Und du hast Recht, der Dreisatz erschlägt so ziemlich alles, was man im Alltag (nicht nur da) braucht. Ich bin PC-Referentin. Ohne Spaß, meinen Erwachsenen Schülern erkläre ich am ersten Tag der Excel-Einführung meistens nochmal den Dreisatz - dann klappts auch mit der Berechnung der MwSt;-) Jetzt bin ich am überlegen, ob ichs meinem Kinde auch beibringe oder lieber sein lasse. Weil - das Shema F des Dreisatzes ist nicht schwer und einfach zu merken. Hätte bitte gerne mal eine Aufgabe nach Shema Z. Nicht, dass ich was übersehe. Gruß Makira
Hallo, meine Tochter ist jetzt in der 3. Klasse und sie rechnet solche Aufgaben auch mit Dreisatz. Allerdings "zu Fuß", also in dem Fall auf einen Tag runter rechnen und im nächsten Rechenschritt auf 5 Tage raufrechnen. Ist aber auch nichts anderes als Dreisatz. Klar geht das mit der Dreisatzformel leichter, aber die Kinder müssen ja das Prinzip erst mal verstanden haben (noch besser selbst drauf kommen), sonst hagelt es Fehler. LG Inge
Hmm, aber was hat das Kind von dem Dreisatz, wenn es nicht mal drauf kommt, was es ins Verhältnis setzen soll? Ich glaube nicht, dass das weiterhilft, dann wird nur drauflosgeraten, wie die Formel aussehen könnte. Wichtiger finde ich erstmal, die Aufgaben systematisch durchzusprechen, sich zu veranschaulichen. Und auf einen Tag runterrechnen ist erstmal deutlich anschaulicher als der Dreisatz (wobei ich den liebe und auch im Alltag benutze, keine Frage. Aber ich verstehe auch seinen Hintergrund).
Schema Z: Eine Familie mit 3 Kindern zahlt 1.400,- Euro für einen einwöchigen Urlaub. Wieviel Tage bleibt die Familie, wenn sie 800,- Euro zahlt. Das Problem ist, daß Du die Zahlen in die richtige Reihenfolge bringen mußt - und dafür mußt Du genau überlegen, WAS Du suchst und WO Deine Grundlage ist. Probier es - meine Prognose ist, daß das ein durchschnittlicher 4.Klässler nicht versteht. Das Runterrechnen auf eine Einheit - und vor allem das VERSTEHEN der Logik hinter diesem Schritt - ist notwendig, bevor man den Dreisatz einführen kann. Gruß, Elisabeth.
Ich stimme da den anderen zu - ein Schema, was angewandt wird, ohne wirklich schon verstanden zu haben, was dahinter steckt, ist gefährlich. Da können die Schüler dann häufig nicht mehr nachvollziehen, was sie tun und ob das Ergebnis in irgendeiner Weise Sinn macht. Wenn man solche Aufgaben öfter auf eigenen Wegen rechnet, kommt man ja automatisch selbst zu einer Art Dreisatz - und DANN kann man ihn auch verstehen. So richtig schematisch kommt er dann in der 7. Klasse dran, und das ist meiner Meinung nach nicht zu spät. Viele verbringen in ihren Ausbildungen später noch Jahre damit, ihn richtig zu verstehen... LG sun
Du solltest wirklich mal Beispiele geben. Bei uns gab es in der Grundschule keine Textaufgaben, die ich als komplex bezeichnen würde und auch keine, für die man einen Dreisatz brauchte. Textaufgaben hielten sich bei uns überhaupt sehr in Grenzen, und wenn, dann konnten sie mit einfachem +/-/x/: gerechnet werden.
Die letzten 10 Beiträge
- 3. Klasse- krass hohe Anforderungen von Lehrerin
- Wie lange habt ihr die OGS genutzt / plant sie zu benutzen?
- Kind zieht Mütze von anderen kind
- Schulranzen Ergobag Maxi
- Geht es euch auch so?
- Toilettenverbot 2. Klasse
- Mehrmals täglich an Hausaufgaben erinnern?
- Rückstellung
- Rechtschreibung und Benotung
- Mehrere Tics aufeinmal :( kann mir jemand Mut machen ?