TinaDA35
Meine Kleine besucht eine normale Grundschule mit gutem "Ruf". 85 % der Grundschulabgänger gehen aufs Gymnasium. In der Klasse meiner Tochter (7 Jahre / 2. Klasse) wurden im 2. Halbjahr die ersten Klassenarbeiten mit Noten geschrieben. Es gab von 1er bis 5er. Die Kinder zeigten sich gegenseitig ihr Klassenarbeiten und gaben mit ihren guten Noten an (meine hatte eine 2-) und die schlechten wurden ausgegrenzt... Du kommst nicht auf Gymnasium... und solchen Sprüchen. Es wurden noch weitere Klassenarbeiten geschrieben... Einige Kinder hatten nur eine 1- oder eine 2 und fingen an zu Weinen. Muss man den Kindern in der 2. Klassen schon so einen Druck vermitteln? Ein Kind hat sich im Unterricht übergeben.... Meine Große (10 Jahre / 5. Klasse) geht auf eine IGS und war auch auf dieser Schule. So was krasses habe ich damals nicht empfunden.
Hallo, bei uns war es auch so, das der Druck aufs Kind mit den Noten massiv zugenommen hat. Und nein, nicht von zuhause - im Gegenteil wir versuchen abzufangen was nur gerade geht. Aber das ging so weit, das mein Sohn von sich selber sagte ich kann das eh nicht, ich bin ja dumm, ich brauch ja eigentlich gar nicht zur Schule gehen, ich bin ja eh zu dumm um zu lernen, ich mag nicht mehr leben... Bei uns kam dann noch raus, das er eine Legasthenie hat - wie die Deutschnoten aussahen darf sich jeder selber ausmalen. Er hat sicher auch keinen Druck aufs Gymnasium zu gehen - da würde ich ihn nicht mal hinschicken wenn er die Noten hätte, weil er kein "Theoriekind" ist. Aber jetzt in der 3. Klasse kommt trotzdem schon wieder - Mama, nur die dummen gehen nicht aus Gymnasium oder Realschule Vergleichen tut er die Noten nicht - er schaut sie oft nicht mal an in der Schule, weil er nicht will, das die irgendein anderes Kind sieht. Er versteckt seine Arbeiten gleich und schaut sie erst zuhause an. LG Dhana
Ich würde das mal auf einem Elternabend ansprechen. Ich denke, da kann die Klassenlehrerin durchaus etwas tun, wenn sie will. Mit den Kindern über das Thema sprechen, eingreifen, wenn Schüler mit schlechteren Noten gehänselt werden etc. Und der eine oder andere Elternteil nimmt es sich vielleicht auch zu Herzen und übt zu Hause weniger Druck aus. An unserer Schule gibt es keine Zensuren, deshalb tritt das Problem in der Form nicht auf. Natürlich vergleichen sich die Kinder trotzdem ein wenig untereinander, wer ist wie weit im Arbeitsheft etc., aber es bleibt in einem gesunden Rahmen.
außerhalb des klassenzimmers machen ist ne andere sache...
Ich wurde von anderen Eltern sogar direkt einmal angesprochen, ob sich mein Sohn sich denn in der Schule schwer tun würde Er sei so still und verhalten, wenn Arbeiten zurückgegeben werden ...
.... dabei habe ich ihm nur mit auf dem Weg gegeben, er soll über schulische Leistungen nicht so offenherzig mit anderen Schülern oder (auch neugierigen Eltern!) sprechen
Hallo, Kinder würden von sich aus nie auf die Idee kommen, Noten zu erfinden. Es ist einfach ein Ausdruck unserer Leistungsgesellschaft, dass wir Kindern vermitteln, dass Noten wichtig sind. Ich kenne keine Eltern, denen die Noten der Kinder egal wären. Wir zeigen unseren Kindern ganz deutlich, dass wir stolz auf gute Noten sind und uns darüber freuen. Und erklären ihnen bei schlechten Noten, warum wir damit nicht so ganz glücklich sind, zum Beispiel, weil es um die weiterführende Schule oder den späteren Traumberuf geht, wo das Kind möglichst gute Chancen haben soll. Ältere Grundschulkinder fragen auch manchmal nach den Unterschieden der Schulformen und bekommen sie so erklärt, dass die Kinder mit den besten Noten eben aufs Gym kommen. Und dann dürfen mir mal raten, wo die meisten Kinder automatisch hinwollen. Es ist dann auch fast zwangsläufig so, dass Kinder (die untereinander ja immer ein bissel konkurrieren) sich gegenseitig vergleichen, was ihre Noten und ihre Gym-Chancen angeht. Das alles haben wir uns selbst zuzuschreiben, und ich fürchte, es wird eher schlimmer als besser. Ich sehe jedenfalls keinen Trendwechsel, im Gegenteil, der Leistungsdruck ("Förderung" schon der Jüngsten, der Hype um die "Hochbegabung" etc.) nimmt momentan eher noch zu. Da wir Eltern null gelassen sind darüber, wo unser Kind schulisch oder beruflich eines Tages ankommt, können wir natürlich auch nicht erwarten, dass die Kinder hier untereinander tolerant sind. Sie spiegeln bloß wider, wie wir SELBST denken.
Bei uns ist das ähnlich. Nachdem ist in der 3. Klasse das erste Zeugnis mit Noten gab, war für die Kids nur interessant, wieviel 1 der andere auf dem Zeugnis hatte. Ich fand das ganz schlimm und meine Tochter hat sich beim letzten Halbjahreszeugnis dazu entschlossen, ihre Noten nicht mehr mitzuteilen. Wenn sie sagte, dass sie es nicht sagt, wieviel 1 sie auf dem Zeugnis hat hat aber komischerweise keiner einen dummen Kommentar abgegeben. Gerade bei den Mädels untereinander ist der Konkurenzkampf sehr groß. Wir sagen unserer Tochter immer, dass sie nicht zu den Besten gehören muss, dass es uns reicht, wenn sie zum guten Durchschhitt gehört. Es sind auch nicht immer die Streber, die hinterher einen gut verdienenden Job haben. Die Erfahrung habe ich zumindest rückblickend auf meine eigene Schulzeit gemacht!
...und dann braucht man sich auch nicht drüber wundern, wenn eine 1- oder eine 2 nichts mehr "wert" ist. Das beschriebene Leid der Kinder ist also keine Auswirkung von Leistungsdruck und Selektion, sondern - im Gegenteil - die fatale Auswirkung der Abwesenheit derselben. Wenn es normal wäre, dass wirklich nur die Besten der Besten aufs Gymnasium kommen und die Mehrheit eben nicht, dann würde das jeglichen Druck von den Kindern nehmen. "85 % der Grundschulabgänger gehen aufs Gymnasium" Das ist Irrsinn.
Ich frag mich auch immer wieder, wie es sein kann, daß die Zeugnisse angeblich nur so vor 1er wimmeln. Finde ich nicht nachvollziehbar. Mein Sohn ist auch sein guter Schüler, er gehört zum vorderen Drittel der Klasse, aber sein Zeugnis wimmelt nicht von 1er. Hier gibt es 1er nur mit höchstens 1 Fehler. Und das würde ja bedeuten, daß all diese Kinder, wenn genauso gewertet wird, gar keine Fehler machen oder höchstens mal 1. Das finde ich sehr unrealistisch. Sehe allerdings an der Parallelklasse, Freundin hat ihr Kind dort, daß es dort auch mal mit bis zu 3 Fehlern eine 1 gibt. Gleiche Schule, nur anderer Lehrer. Finde ich ungerecht, ist aber so. Auch bei uns geht es immer "was hast Du" usw. Mein Sohn sagte am Anfang ich denke die denken ich bin ein Streber. Auch die Eltern andauernd "was hat .---- den in der Arbeit". Ich sage dann nur wir sind zufrieden und das war es für mich. Trotzdem auch hier, Du hast nur eine 1- ich aber eine glatte 1. Finde das zum Kotzen.
Hallo, bei uns ist der druck nicht so groß. die kinder tauschen sich durchaus aus aber gehänselt oder ausgegrenzt wird deshalb niemand. und es handelt sich auch um die grundschule mit dem höchsten übergang ans gym. ich als mutter hab bei einer 4 in deutsch auch mal bauchweh aber versuch mir immer wieder einen spruch ins gedächtnis zu holen, den ich hier mal las: ich hab lieber einen glücklichen müllmann als sohn als nen unglücklichen akademiker.
Bei uns gibt es ab der ersten Klasse Noten. Hier ist es so normal und ich sehe keinen "druck" unter den Kindern, keinen Kampf um Noten und keine "angeberei" unter den Eltern. Vielleicht ist es hier aber auch so, weil die Kinder von anfang an daran herangeführt werden und es hier den druck Gymnasium, der viel ja von vornherein von den Eltern ausgeübt wird, so nicht gibt. Hier wird nach der 6 Klasse erst aufgeteilt auf andere Schulen. Und an den schulen wird ein paar Jahre später auch nochmal aufgeteilt in Kinder die eine höheren Bildungsabschluss anstreben und in die die erstmal eine Berufsausbildung machen werden. In D wird sehr viel druck aufgebaut meiner meinung nach zu viel. DIe Kinder haben oft ab der 3 Klasse weniger Freizeit wegen Lernen als unsere die von der ersten Klasse an jeden Tag bis 15 Uhr Unterricht haben(außer Mitwochs da bis 12 Uhr). Ich finde es schade das da nicht mal ein anderer weg gefunden wird. LG
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