Pelopeia
Irgendwie ist hier die Rechtschreibung soooo oft Thema. Ist das wirklich ein so extrem wichtiges Thema für euch? Wichtiger als die anderen Deutschthemen? Überspitzt gesagt: Ich lese lieber einen gut gegliederten Aufsatz, in dem hin und wieder Fehler sind, als einen Aufsatz, der wie Kraut und Rüben geschrieben wurde, dafür aber ohne Rechtschreibfehler. Falsche Kommata irritieren mich übrigens noch viel mehr. In Mathe erwartet niemand mehr, dass man nach der Schule mit 5stelligen Zahlen schriftlich, halbschriftlich oder im Kopf rechnet. Da benutzt man dann den Taschenrechner. Und ganz ehrlich: Ich helfe mir auch aus und benutzte die Word Rechtschreibprüfung, schaue immer mal in den Duden oder probiere verschiedene Schreibweisen eines Wortes aus. Aber die Motivation richtig zu schreiben, hat ja auch (eigentlich) Jeder. Warum ist grade die Rechtschreibung so ein Reizthema? Wird Falschschreibung als Zeichen mangelnder Intelligenz gesehen? Ist es die Sorge vor der Zukunft der Kinder? Warum gibt es diese Diskussionen nicht über mathematische Methoden? Oder liegt es daran, dass die Fehler so offensichtlich sind? Oder ist es das Thema, was euren Kindern am meisten Probleme bereitet? Keine Frage: Rechtschreibung ist wichtig, um sich einheitlich und ohne Missverständnisse austauschen zu können. Aber auf der einen Seite ist Schriftsprache permanent im Wandel (bsp. Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, neue Wörter, Anglizismen, etc.). Und auf der anderen Seite sind grade bei einem Schreibanfänger Fehler völlig in Ordnung und zeigen den Stand des Leselernprozesses.
Hallo, vielleicht ist es in unseren Köpfen so drinnen, dass eine gute Rechtschreibung einfach über 'Bildung' was aussagt. Wer eine gute Bildung hat, hat eine gute Rechtschreibung. Das kommt sicher noch von früher her wo eben nicht jeder in gute Schulen ging, wo viele 'nur' die Volksschule besuchten (Großeltern)....
Ich denke, es ist schon ganz praktisch, wenn man sich auf gewisse Regeln in der Recht-Richtig-Schreibung einigt. Zum Glück lernen beide Mädchen nicht dieses Schreiben nach Hören oder wie das heißt, sondern die richtige Rechtschreibung. Fehler werden gemacht, insbesondere bei unbekannten Wörtern, großes Thema ist es bei uns zur Zeit (und hoffentlich bleibt es so) zum Glück nicht. Mathe ist aber bei uns noch weniger Thema ;-) Und wieso soll man keine fünfstelligen Zahlen schriftlich oder halbschriftlich rechnen können? Es ist ja eigentlich egal, wie groß die Zahl ist, mit der man "hantiert" Hauptsache, das Schmierpapier ist groß genug und die Zeit lässt es zu. Auch wenn es Taschenrechner gibt ;-) ich finde es aber auch wichtig, das man trotz Navis eine Straßenkarte lesen kann. Rechtschreibung hat schon eine gewisse Wichtigkeit. Daran hängt nicht das Fortbestehen der Menschheit, aber als Unwichtig halte ich es nicht.
Ja, ich finde Rechtschreibung sehr wichtig
in der Klasse meines Sohns. Bis jetzt noch keinen einzigen, beim Elternabend im September habe ich extra gefragt, ob Aufsätze geschrieben würden, das wurde bejaht, aber bis jetzt wurde noch keiner geschrieben. Das finde ich schon schade, wenn ich daran denke, was für Aufsätze ich in der 3. und 4. Klasse geschrieben habe. Eine Grammatik-Arbeit gab es auch noch, auch nicht eine Leseverständnis-Arbeit, die einzige Klassenarbeit bisher war ein "Abschreibdiktat". Aber naja, wie gesagt, schwache Klasse, unengagierte Lehrerin.
große intellektuelle Leistung, das sollte eigentlich jeder, der die Grundschule abgeschlossen hat, einigermaßen können. So wahnsinnig wichtig ist sie zugegebenermaßen auch nicht, wenn man noch mühelos verstehen kann, was gemeint ist. Aber, da es, wie gesagt, eigentlich nicht so schwierig ist, ist das eigentlich die Grundlage. Ich habe noch nie brillante Ausführungen mit Rechtschreibfehlern gelesen. Wenn schon die Rechtschreibung nicht stimmt, ist es mit dem Inhalt nach meiner Erfahrung auch nicht weit her. Umgekehrt garantieren fehlerfreie Ausführungen nicht, dass es nicht inhaltlicher Unsinn ist.
Hier auch! Meine Große hat die Grundschule absolviert, ohne jemals einen vernünftigen Aufsazu geschrieben zu haben. Eine Zumutung!
Für mich ist es ein Reizthema, weil meine Tochter damit wirklich Probleme hat. Und ich glaube, dass die Form von Deutschunterricht, die sie hatte, dieses Problem noch verstärkt hat (habe ich Dir schon mal geschrieben). Und diese Probleme schwappen in jedes andere Fach. Überall muss geschrieben werden, d.h. bei meiner Tochter ist selbst eine 1+ in Naturwissenschaften übersät von roten Strichen - ganz schön deprimierend für ein Kind. Wer hingegen nicht rechnen kann, bleibt davon in Deutsch oder Englisch verschont.
Hallo, ich bin jetzt auch nicht gerade Fan von Lesen durch Schreiben (zumindest nicht so wie es in der Schule durchgeführt wird). Aber: Auch ich hatte eine grottenschlechte Rechtschreibung. Das hat sich in der 7. Klasse nach einem Schreibmaschinenkurs gegeben. Meine Große hatte auch ne schlechte Rechtschreibung. Mittlerweile ist sie 12 und es wird immer besser (sie schreibt auch ziemlich viel im Computer => Rechtschreibkontrolle). Wenn sie darauf achtet, sind ihre Texte mittlerweile fast fehlerfrei. Ein Deutschlehrer auf dem Gym meinte mal, dass sich Rechtschreibprobleme häufig mit der Pubertät von alleine geben. LG Inge
... der Deutschunterricht auf die Rechtschreibung reduziert sein sollte. Aber er sollte der korrekten Rechtschreibung von Anfang an mehr Bedeutung beimessen, als das offenbar derzeit der Fall ist. Die eigene Sprache in Wort und Schrift zu beherrschen ist in meinen Augen ein sehr wichtiger Aspekt dessen, was ich als Bildung bezeichne. Andere mögen anderer Meinung sein. Es ist eine Möglichkeit, sich auszudrücken und ein Bild von sich zu vermitteln. Bewerbungen mit vielen Fehlern fliegen z.B. sofort vom Tisch. Wenn es dem Bewerber nicht mal in dieser Situation wichtig ist, korrekt zu schreiben, dann übertrage ich das auch darauf, wie er/ sie vermutlich seine Arbeit erledigen wird. Den Verlust von Wissen und Fähigkeiten aufgrund von Technisierung, billig zu kaufender Artikel (wozu Socken stopfen können?) usw. ... finde ich ziemlich erbärmlich. Aber wie gesagt, das ist wohl alles eine Frage der persönlichen Meinung.
Hätte meinen Beitrag unten hier schreiben sollen. Die Fehlertoleranz bei der Rechtschreibung ist nunmal recht gering. Ich glaube nicht, dass fehlerhafte Rechtschreibung unbedingt und immer als Mangel an Intelligenz gewertet wird, aber auf jeden Fall als Mangel an Bildung. Darüber hinaus ist die Kontroverse auch da, weil die Rechtschreibkenntnisse nach der Grundschule früher wohl wirklich deutlich besser waren und deshalb nicht mehr an weiterführenden Schulen als bekannt vorrausgesetzt werden kann. Lesen durch Schreiben wird daher als Verschlimmbesserung gesehen. Und, ganz ehrlich, das würde ich wirklich unterschreiben. Regeln lernen, Eselbrücken lernen (Hund = Hunde etc) und dann die Ausnahmen (Wal, Wahl, Tiger etc) im Diktat einbimsen. Das hört sich alles nicht so furchtbar komplex an und die Methodentheorien scheinen etwas übertheorisiert.
Wir können auch gerne über die Sinnhaftigkeit des Päckchenrechnens diskutieren.
Danke für Eure Antworten. Ich glaube, wir haben da schon eine ähnliche Meinung. Ich ziehe aus den Diskussionen hier tatsächlich immer wieder etwas für die Arbeit raus…
Wobei sich viele meiner Einstellungen schon total verändert haben, seitdem ich selber Kinder habe und diese mit gut-meinenden aber schlecht-machenden Pädagogen in Kontakt kommen.
Ich bin ja Förderschullehrerin und einer der Gründe für diesen Beruf war, dass ich keinen Unterricht für „die breite Masse“ machen wollte. Es passiert bei 30 Schülernin der Klasse sooo schnell, dass die besten und die schlechtesten Kinder nicht ausreichend gefördert werden. Leider!
Klar, jede Methode steht und fällt mit dem Lehrer und der Passung seines Unterrichts auf die Schülerschaft. Und auch klar: es gibt schlechte Lehrer!
Ach, vielleicht habe ich einfach ein Problem mit dem schlechten Ansehen des Lehrerberufs, den ich sehr liebe und wirklich gerne mache.
>>Ach, vielleicht habe ich einfach ein Problem mit dem schlechten Ansehen des Lehrerberufs, den ich sehr liebe und wirklich gerne mache.< < Ich kann das nachvollziehen. Mein Mann ist Lehrer (kein Förderlehrer) und liebt seinen Beruf sehr. Was das schlechte Ansehen des Lehrerberufes betrifft: er sagt, wenn er sich seine Kollegen so anschaut, dann weiß er auch, woher das kommt und das macht ihn manchmal schon traurig.
Hallo - darf ich mal was fragen: Wenn ein Kind, wie meiner eben auditiv schwach ist und er einfach nicht nach 'Gehör' schreiben kann - welche Methode würdest Du dann für so ein KInd gut finden? Du bist ja Förderlehrerin, vielleicht kannst Du mir ja weiterhelfen, damit ich beim nächsten Gespräch mal nicht nur sag, dass Schreiben nach Gehör nicht sinnvoll ist, sondern WAS eben passend wäre. Wie gesagt - abschreiben kann er recht gut . Lg
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und Diphthonge (alias Zwielaute) sind, berichte mein Sohn auf Befragen. 4. Klasse! Ich frage mich echt, wie er das aushält.
Ui, das ist aber spät! Vokale, Konsonanten sind auch bei uns schon durch (2. Klasse NRW) und ich hatte den Eindruck, dass in der vergangenen ersten Klasse nicht zuviel getan wurde…. Bei uns wird zur Zeit so gut wie noch gar nicht auf Rechtschreibung geachtet, nur bei sehr grobem Fehlern. Im letzten Monat das erste Diktat… und… welche Überraschung….mit schlechtem Ergebnis in der ganzen Klasse. Es wurde noch einmal nachgeschrieben und das Ergebnis war beim zweiten Mal auch nicht wesentlich besser. Ansonsten wurden jetzt Nomen, bestimmte und unbestimmte Artikel und Verben durchgenommen. Je nach Lernmaterial auch Namenwort, Artikel oder Tu-Wort genannt. Kommen die Kinder aber anscheinend ganz gut mit zurecht.
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