Elternforum Die Grundschule

auffälliges Verhalten

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Hallo ihr Lieben, bin eigentlich eher eine stille Mitleserin, bin aber mittlerweile ein wenig am verzweifeln, darum muss ich Euch jetzt mal um Eure Meinung bitten. Mein Sohn (7, 2 Klasse) war noch nie "ganz normal". Er konnte früh sprechen und hat durch seine Art (als er klein war 2 - 3 Jahre) alle zum staunen und lachen gebracht. Seit er im Kindergarten war, ging es jedoch los. Er fiel auf durch schnalzen in sämtlichen für ihn aufregenden Situationen und dadurch, dass er sich schwer tat, Freunde zu finden oder mit anderen Kindern vernünftig zu spielen. Ich muss dazu sagen, wir als Eltern haben uns immer viel mit ihm beschäftigt. Auch hatte er immer Kontakt zu Kindern. Wir waren im Mutter-Kind-Turnen und haben uns regelmäßig mit einer Freundin, die mittlerweile selbst 3 Kinder hat, davon ein Kind im gleichen Alter, getroffen. Jedoch war sein Verhalten schon immer auffällig. ER war schon immer sehr laut und hatte nie altersgemäße Interessen. Er quatscht wie ein Wasserfall und gibt dabei manchmal auch seltsame Sachen von sich. Mit den Jahren war es für uns als Eltern, für Verwandte und auch für Erzieher im KIGA jedoch nicht mehr süß und lustig, sondern nervig. Irgendwann, als die KIGA-Erzieher uns immer mehr auf den Füßen rumtraten, haben wir ihn in der Kinder- und Jugendpsychiatrie vorgestellt, um testen zu lassen, woran es liegt, dass er so auffällig ist. Es wurde ein IQ-Test sowie ein ADHS-Test veranlasst. Heraus kam, dass er an der Grenze zum ADHS liegt und dass seine Intelligenz etwas erhöht, jedoch nicht überdurchschnittlich ist (IQ 114 - ab 115 überdurchschnittlich). Im Gespräch mit den Psychiatern der Kinderklinik kamen wir überein, dass unser Sohn unbedingt in eine Psychomotorikgruppe muss, um den Umgang mit Gleichaltrigen zu üben sowie seine motorischen Defizite zu verbessern. Diese Gruppe besucht er seit ca. Mitte der 1. Klasse, also ungefähr 1 Jahr lang. In der Zwischenzeit waren wir schon sehr häufig zu Gesprächen durch seine Lehrerin aufgefordert worden. In diesen Gesprächen teilte uns die Lehrerin mit, dass er sich zum Außenseiter entwickeln würde, keine Kontakt zu seinen Mitschülern finden würde und wenn, dann würde er sich ständig nur mit ihnen schlagen und streiten. In der 1. Klasse fiel er auf durch heftige Wutanfälle in der Klasse, wenn z.B. die Lehrerin nicht sofort zu ihm kommen konnte, wenn er etwas wollte. Er hat dann geschrien und sich auf den Kopf geschlagen - vor der ganzen Klasse. Nach vielen Gesprächen hat sich dies wohl nun verbessert. Einmal hat er einfach "Arschloch" an die Tafel geschrieben, weshalb die Lehrerin sehr erbost war. Ein anderes Mal musste er bei der Lehrerin am Pult sitzen, weil er sich im "Morgenkreis" nicht hinsetzen wollte, da er keinen Platz neben seine einzigen Freund bekommen hat. Ein anderes Mal sagte er zu der Lehrerin "Na, Renate, wie gehts" woraufhin die Lehrerin ihn darauf hinwies, dass sie für ihn immer noch Frau ... hieße. Daraufhin sagte er, dass wir ja in einem freien Land leben würden und er sagen könnte, was er wollte. In der Zwischenzeit hatte er einen Freund gefunden, mit dem er sich jeden Nachmittag getroffen hat. Jedoch will mittlerweile dieser Freund nachmittags gar nicht mehr mit ihm spielen (ich weiß nicht warum) und in der Schule lässt der Freund sich oft von anderen Kindern "abwerben". Diese Situation fand nun am vergangenen Donnerstag wieder statt. Ein anderer Junge hat zu dem "Freund" gesagt: "Ach lass doch den ... , der ist sowieso blöd, spiel doch lieber mit mir", woraufhin der "Freund" dies auch tat. Nun ist mein Sohn total ausgeflippt und sagte zu dem "Abwerber" voller Wut: "Du klaust mir meinen Freund. Wenn ich ne Knarre hätte, würde ich Dich jetzt abballern". Die Lehrerin rief mich daraufhin während der Schulzeit an und sagte, ich sollte nach der Schule mit meinem Sohn zur Schule kommen um mit ihr zu sprechen. In dem GEspräch benahm mein Sohn sich - zwar ruhig - aber nicht respektvoll mir und der Lehrerin gegenüber. Er grinste sogar noch über meine Belehrungen und antwortete entweder nur mit einem grinsenden Nicken, wenn ich ihn fragte, ob er verstanden habe, dass man so etwas nicht sagen darf oder mit "Jip".... er verhält sich so respektlos mir und anderen Ewachsenen gegenüber. Wenn er seinen Willen nicht bekommt, flippt er sofort total aus, wird laut und redet in einem heftigen Ton. Jedoch erzählt er mir zu Hause auch, dass er ständig von dem Bruder des "Freundes" und dessen Freund, die beide die 4. Klasse besuchen, geschlagen und geärgert wird (in der Pause und auf dem Nachhauseweg). Auch viele andere Jungen aus seiner Klasse ärgern ihn und schlagen sich mit ihm. Wobei ich sagen muss, dass er auch sehr schnell auf "180" ist und die anderen dazu provoziert. Ich weiß mir langsam keinen Rat mehr. Beim letzten Mal hatte ich ihn 20-mal schreiben lassen: Ich darf keine Schimpfwörter sagen. Dieses Mal habe ich mit ihm schriftlich festgehalten (in der form: ich Frage, er Antwort), wie er sich in solchen Situation anders verhalten kann und anders reagieren kann. Außerdem soll er 100-mal schreiben: Ich darf andere Kinder nicht bedrohen. Ich bin der Meinung, dass er sehr frustriert ist darüber, dass die anderen ihn oft ärgern und schlagen und dass er keine bzw. manchmal den einen Freund nur hat. Ich glaube, dass er deshalb so reagiert. ALlerdings muss er lernen, in solchen Situationen anders zu reagieren. Er wird sehr schnell wütend und rastet dann regelmäßig aus. Ich verstehe seine Wut. Doch so kann es nicht weitergehen. Die Lehrerin rät mir schon seit der 1. Klasse, zur Erziehungsberatung zu gehen, wo ich in der 1. KLasse auch war. Dort hat man mir gesagt, dass für ihn am besten eine Psychomotorikgruppe wäre, welche er ja seit der 1. Klasse schon besucht. Doch immer wieder sagt mir die Lehrerin, ich solle mir Hilfe holen. Was soll ich denn noch machen? Ritalin wollen und werden wir ihm nicht geben. (Kinderklinik wollte Ritalin bei ihm testen, um zu sehen, wie es unter so einer Medikation ist). Ich fände es eher gut, wenn die lehrerin sich mal für mehr Frieden unter den Kindern in der KLasse einsetzen würde. Mittlerweile haben natürlich auch die anderen Eltern mitbekommen, was für ein "Rabauke" er ist. Ich traue mich deshalb gar nicht, mal ein anderes Kind einzuladen. Auch glaube ich, dass sowieso niemand ihn besuchen wollen würde. Was soll ich nur tun. Auf eine Art kann ich ihn verstehen, auf der anderen Seite kann er sich so nicht benehmen. Bitte gebt mir einen Rat. Soll ich mit ihm zu einem anderen Kinderpsychologen gehen? Vielleicht Antiaggressionstraining? Sport will er nicht machen. Für Fußball interessiert er sich nicht. Er ist eher so der Technik-Strom-Musik-Freak. Er geht seit 4 Wochen in die Musikschule. Einen Freund hat er noch aus der Nachbarschaft, mit dem er regelmäßig spielt. Oftmals gestaltet sich das aber auch schwierig, da jeder immer bestimmen will, was gespielt wird. Oft ist er auch zu diesem Jungen unfreundlich und wenn er gerade keine Lust hat, mit ihm zu spielen, sagt er "Hau ab", wenn dieser an der Tür klingelt. Immer wieder, so oft wir auch darüber sprechen, treten seine alten Verhaltensweisen wieder zu Tage. Hilfe... ich bin mit meinem Latein am Ende. Mein Mann sieht es eher aus der bedauernden Sicht und meint, dass alles anders wäre, wenn er nicht ständig von den anderen Kindern geärgert würde. Auch den Spruch mit der "Knarre" sieht er nicht so eng. Ich denke eher, dass trotz allem sein Verhalten sich unbedingt ändern muss. Vielen Dank fürs Lesen... aber ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben. Ständig bei der Lehrerin zu sitzen und sich sowas anhören zu müssen ist echt nicht toll. Ach ja, das Einzige, was bei ihm für einige Tage fruchtet ist, ihm Verbote für sämtliche Sachen, die ihm Spaß machen, zu erteilen. Auch über das Schreiben-Müssen hat er sich geärgert und gejammer und geweint. Alles was für ihn mit Arbeit und Verboten verbunden ist, zieht bei ihm. Doch ich kann ihm doch nicht auch noch ständig alles verbieten.


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Liebe Aieron, das ist bestimmt eine äusserst belastende Situation für Euch drei. Mir fällt spontan folgendes ein: Auch wenn er keinen Sport mag, evtl. doch versuchen, ihn mal für Schnupperkurse z.B. in Judo (wo äusserst viel Wert auf sportlich-faires Verhalten gelegt wird) zu interessieren, und die Idee mit dem Antiaggressionstraining solltest Du auch unbedingt weiterverfolgen. Du könntest vielleicht auch sein Selbstbewusstsein dahingehend stärken, in dem Du ihm so viel selbständige Aufgaben im Haushalt (und Garten ?)wie möglich überträgst, gerade wenn er technisch begabt ist, kann er Glühbirnen/Batterien wechseln, ab Frühjahr evtl. schon (unter Aufsicht) den Rasen mähen, einen Blumenkasten bepflanzen o.ä, je nach Eurer Wohnsituation. Sicher erreichst Du nichts, wenn Du ihm wirklich alles verbietest, dann blockt er nur noch mehr ab, aber ich wäre sehr konsequent dabei, den Fernseh-und/oder Playstationkonsum (falls er Playstation hat) rigoros zu kappen. L.G. Moneypenny


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Hallo, wie wäre es mit einer sozialen Gruppe. Gibt es die bei euch in der Gegend oder sogar an der Schule. Da werden an zwei nachmittagen in der Woche je 5Kinder betreut und durch Spiele, Aktionen, altägliche Situationen u.ä. am Sozialverhalten... insbesonders auch am Verhalten unter einander gearbeitet. Vielleicht fällt es ihm da leichter einen normalen Umgang mit anderen Kindern, ERziehern zu "üben". Liebe Grüße Heike


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Hallo (wie heißt Du?), das klingt alles sehr sehr belastend und mir tut es für Euch als Familie sehr leid ständig diesen Kampf aushalten zu müssen. Dennoch muss ich Dir dringend empfehlen, die Verhaltensweisen von Deinem Sohn überprüfen und auch therapieren zu lassen. Wenn Ihr jetzt nichts weiter macht, wird der Teufelskreis aus Ablehnung und Wut auf seiner Seite darüber immer größer. Und wenn er dann mal in die Pubertät kommt, bricht er womöglich vollkommen aus. Es scheint ihm jegliche Empathie zu fehlen. Er kann sich überhaupt nicht in eine andere Person einfühlen. Wurde schon mal das Asperger-Syndrom angesprochen...? Die ersten Punkte (Wikipedia) passen ja wohl genau auf Deinen Sohn: * Soziale Beeinträchtigung (extreme Ichbezogenheit) (mindestens zwei der folgenden Merkmale): 1. Unfähigkeit, mit Gleichaltrigen zu interagieren 2. mangelnder Wunsch, mit Gleichaltrigen zu interagieren 3. mangelndes Verständnis für soziale Signale 4. sozial und emotional unangemessenes Verhalten Natürlich kann man nicht jede Verhaltensauffälligkeit mit einem Begriff belegen und es muss auch nicht auf Euren Jungen zutreffen. Aber lies es Dir in Ruhe durch und vereinbare bitte unbedingt noch einen Termin mit der Erziehungsberatung. Alles Gute Andrea


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ich finde es erstmal supertoll, dass du dich so sehr um deinen sohn bemühst - sollte ja selbstverständlich sein, ist es leider aber heute nicht. ich kann verstehen, dass dies eine belastende situation ist für alle, doch ich finde - genau wie meine vorrednerinnen: wehret den anfängen. ich würde: 1. fernsehkonsum und andere 'anrengende aber passive' aktivitäten einschränken, aber nicht als strafe. 2. sofort in judo oder selbstverteidigungskurs anmelden. dort lernt man nebst dem sportlichen aspekt auch, mit den eigenen aggressionen umzugehen und man denkt über das eigene verhalten nach. 3. ich würde ihn nicht sätze schreiben lassen, sondern eher 'szenen' spielen, die ihr dann analysiert. 4. der lehrerin mitteilen, dass du ihr sehr dankbar bist, wenn sie mit dir zusammen dem jungen hilft. somit fühlt sie sich nicht als 'motztante' dir gegenüber, sondern als aktive unterstüztung. halte durch - für unsere kinder und zukunft lohnt sich das alles. alles gute chatilia


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Hallo, laß dich mal drücken, mir ging es ähnlich wie euch. Ein Großteil deiner Beschreibungen könnte auch meine Tochter sein. Auch sie ist ein sehr intelligentes Kind, auch sie hat sehr früh, sehr gut gesprochen, alle Welt war erstaunt und belustigt über dieses drollige Kind. Auch bei uns haben die wirklichen Probleme im Kindergarten angefangen. Sie ließ sich trotz aller Bemühungen nicht in die Gruppe integrieren. Sie hat zu den anderen Kindern kaum Kontakt aufgenommen und wenn, dann nur um zu ärgern. Sie hatte heftigste Wutanfälle. Wenn ihr was nicht gepaßt hat, ist das gesamte Spielmaterial in der Gegend rumgeflogen. Ich war bei der Erziehungsberatung. Dort hat sie sich aber bei den "Spielstunden" zur Diagnose ganz normal verhalten (klar: nur sie und die Pädagogin in einem ruhigen Zimmer und sie hatte die volle Aufmerksamkeit :o/). Schließlich sind wir zur Frühförderung gegangen. Eine Psychologin hat meine Tochter im Kindergarten beobachtet und ihr das Sozialverhalten einer 2jährigen "bescheinigt" (meine Tochter war 4) mit allem Egoismus und Trotz, den ein zweijähriges Kind halt hat und auch mit der unreifen Art der Kontaktaufnahme durch ärgern. Wir waren dann 1 1/2 Jahre bei der Frühförderung (Heilpädagogik). Es hat sich in dieser Zeit sehr viel getan. Meine Tochter ist kontaktfreudiger geworden, sie kann gut mit anderen Kindern spielen, das Oppositionsverhalten ist fast weg... Nur in großen Gruppen und bei großen Umstellungen ist alles wieder wie es war, so auch dieses Jahr mit der Einschulung. Sie hat die anderen Kinder geärgert, hat zwischendrin total abgeschaltet und war nicht mehr ansprechbar, wenn sie sich angegriffen gefühlt hat, ist sie total explodiert, sie quasselt ständig vor sich hin... Es ist inzwischen viel besser geworden, sie sitzt aber jetzt alleine, weil sie jeglicher Banknachbar total unter Strom setzt. Sie ist insgesamt sehr sensibel gegen äußere Reize: wenn ein etwas lauteres Auto an ihr vorbeifährt hält sie sich die Ohren zu und dreht sich weg. Wenn ihr die Ärmel beim Jacke-anziehen hochrutschen ist das ein Drama (zu Hause kann sie inzwischen um Hilfe bitten, in der Schule steht sie total unter Strom und hockt sich dann nur auf den Boden und brüllt). Das Licht beim Zahnarzt wird, obwohl korrekt abgeblendet, nur mit geschlossenen Augen UND vorgehaltener Hand ertragen. Wir fangen jetzt am Montag mit Ergo-Therapie an (hoffentlich blockt sie nicht ab, in ihren Augen ist sie perfekt, die anderen sind immer Schuld, also warum soll sie ne Therapie machen). Ich hoffe, daß das einiges bewirkt, wenn sie lernt die äußeren Reize zu "sortieren" und einzuordnen, ich frag mich aber auch, ob ihr Verhalten wirklich nur mit ihrer Wahrnehmung zusammenhängt. Auch eine Freundin (Sonderschulpädagogin, die meine Tochter sehr gut kennt) meinte einmal, sie würde schon Richtung Aperger-Syndrom gehen, wenn auch sicher nicht in "Reinform" und auch nicht im Extrem. Trotzdem werde ich das wohl auch noch abklären lassen. Wir waren vor einem Jahr auch schon im Kinderzentrum zu weiteren Diagnose, nur war die Psychologin dort leider etwas sehr unsensibel, der Schuß ging voll nach hinten los und schlauer waren wir danach auch nicht. LG Inge


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Hallo, das Verhalten von deinem Sohn erinnert mich sehr stark an einen Jungen, den wir in unserem Hort betreuen. Er ist ein Asperger Autist und verhält sich genauso wie dein Sohn. Auch er ist überdurchschnittlich intelligent,hat große Probleme mit Regeln und sozialem Zusammenleben, diskutiert stundenlang. Ich würde zu einem anderen Kinderpsychologen gehen oder in ein SPZ,um es abklären zu lassen. Viele Grüße mrsrobinson


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Wie AndreaL schon schrieb, bitte das ASPERGER-SYNDROM (Form des Autismus) abklären lassen. An das habe ich auch gleich denken müssen, weil du eben schreibst, dass dein Sohn "schon immer" auffällig war. Und bitte UNBEDINGT auf einen BORRELIOSE-TEST bestehen!!!!!!!!!!!!! Es KÖNNTE sein, dass dein Sohn sich schon als Baby durch einen Zeckenbiss (an den du dich jetzt vielleicht gar nicht erinnern kannst/nicht bemerkt hast) mit Borreliose infiziert hat, die sich bei deinem Sohn als "Lyme-Enzephalopathie" bemerkbar macht (Borrelien befallen bestimmte Teile des Körpers, in dem Fall der Lyme-Enzephalopathie das Gehirn) Möglich wäre auch das schon angesprochene AD(H)S-Syndrom. Das wiederum z.B. durch Borreliose ausgelöst werden kann. lG


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Hallo nochmal, vielen vielen Dank für die aufmunternden und hilfreichen Worte. Ja, es ist sehr schwierig mit der Situation als Familie klar zu kommen. Oft gibt es auch Streitpunkte zwischen mir und meinem Mann, da er anderer Meinung ist als ich. Er meint, dass seine Reaktionen nur den Hintergrund haben, dass die anderen Kindern ihn ärgern. Aber schließlich ärgern sie ihn ja auch nicht ohne Grund. Sie ärgern ihn ja, weil er ein "merkwürdiges" Verhalten an den Tag legt. Sonst würde er ja gar nicht auffallen. Auf jeden Fall werde ich mir gleich mal das mit dem Asperger Syndrom durchlesen. Davon habe ich noch nie etwas gehört. Und dann werde ich nochmal einen Termin bei einem anderen PSychologen und bei der Erziehungsberatung (allerdings bei einer anderen als der wo wir schon waren) ausmachen. So kann es nicht mehr weitergehen. Ich bin teils sauer und wütend und auch traurig über sein Verhalten. Gleichzeitig tut er mir aber auch unendlich leid, dass er es so schwer hat mit den anderen Kindern. Eine Frage noch an Mueckenmuskel (witziger Name übrigens :o)) sind diese sozialen Gruppen von einer bestimmten Einrichtung? Wie kann ich sowas finden? Wonach soll ich suchen? Vielen Vielen Dank für Eure Antworten. Ich melde mich wieder. Ich heiße übrigens Sina.


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Hallo Sina, klar, wenn er sich auf den Kopf schlägt, um die Lehrerin an den Tisch zu rufen, fällt er unter seinen Klassenkameraden auf. Das frühe Sprechen, das sich nicht einfühlen können in Andere, ständig etwas vor sich hinsagen, wofür Gleichaltrige sich nicht interessieren - das kann Asperger sein, muss aber nicht. Es kann wirklich sein, dass er sich in seiner Klasse extrem unwohl fühlt und er deswegen so reagiert. Ich wäre mit Diagnosen echt vorsichtig. Asperger ist eine Autismus-Variante, das weißt Du, oder? Was mich stutzig macht ist, dass ihr ja seit längerem in die Psychomotorik-Gruppe geht. Haben die Leute da nichts bemerkt? Und der Kinderpsychologe, ist dem nichts aufgefallen? Die hätten Dich eigentlich auch ansprechen müssen, denn autistisches Verhalten kann man ja nicht einfach an- und ausknipsen. Ich habe schon Kinder gesehen, die ich extrem auffällig fand, darunter ein Junge, der meinen eine Höllenangst einjagte, weil er bei jedem Gang in den Garten Holz sammelte, um es anzuzünden und meinen Kindern unter die Nase zu halten. Man merkte, das war bei ihm ein Zwang. Auch dieser Junge hatte als Erst-Diagnose Asperger. Aber der Kinderpsychologe hat das ganz schnell verworfen, weil eben doch nicht alle Diagnosekriterien erfüllt waren. Wenn ich Asperger höre, muss ich trotzdem immer daran denken... LG


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Hallo, nein, Diagnosen können wir nicht stellen, aber abklären sollte man es vielleicht doch. Und: auch wenn er kein Asperger hat, sind viele Verhaltensweisen ähnlich und jemand der sich mit Asperger aukennt kann dann halt vielleicht trotzdem Ratschläge geben, wie man dem Kind helfen kann. Im Enddefekt ist es egal, wie die Diagnose ist, die Frage ist ja: wie kann man dem Kind helfen. Natürlich hat man mit Diagnose ev. mehr Erfahrungswerte, was helfen kann, eine Garantie ist das aber auch nie, weil jeder Mensch unterschiedlich ist. Was dem einen Kind hilft kann für das andere gar nichts bringen. Auch eine Diagnose kann also immer nur eine grobe Richtschnur sein, aber wenigstens eine Richtschnur. LG Inge


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Hallo Inge, es ging mir nicht darum, keine Diagnose einzuholen. Aber ich habe ein schlechtes Gefühl dabei, wenn anderen als Erstes wirklich nur Asperger einfällt. Eben weil ich es im Bekanntenkreis erlebt habe, wie sehr so ein Kind abgestempelt wird. Und Du glaubst gar nicht, wie oft so eine "Diagnose" wieder aus der Mottenkiste geholt wird, auch wenn sie bereits verworfen wurde. Bei dem Jungen, von dem ich schrieb, war es erst Asperger, dann Tourette, dann wurde das verworfen, dann war es wieder Asperger und schließlich kam man zu dem Ergebnis, dass man nicht sagen kann was Kai hat. Und das, obwohl mehrere Ärzte und schließlich auch eine Klinik sich an einer Diagnose versuchten. Deshalb, so einfach ist das nicht...LG


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Hallo nochmal... also ich habe mittlerweile mal bei Wikipedia etwas über dieses Asperger-Syndrom gelesen und einige Kriterien passen tatsächlich. Aber auch nicht alle und ich denke auch, dass es aufgefallen wäre, da er ja schon mehrfach durch Psychologen gesichtet wurde und auch die Motopädin in einmal wöchentlich sieht. Ich denke schon, dass er sich auch einigermaßen in die Gefühlswelt Anderer einfühlen kann, das schon allein deshalb, da er am Wochenende mir erstmal ein richtig süßes Armband gebastelt hat und mir ein Bild geschenkt hat, was er sonst eigentlich eher selten tut. Die Motopädin hat eher den Eindruck, dass er sehr unsicher ist, da er auch motorisch etwas in der Entwicklung zurück ist. Er hat zwar in dem Jahr jetzt schon EINIGES aufgeholt motorisch, doch er ist halt einfach selbstunsicher (was mir nie in den Sinn gekommen wäre wegen seiner lauten unbeherrschten Art). Sie vermutet, dass er Wahrnehmungsstörungen hat und dadurch motorisch nachhängt und dadurch ausgelöst sehr selbstunsicher ist, was er vielleicht wiederum mit seinen Wutausbrüchen (evtl. wegen seiner eigenen ihm bewussten Defizite) kompensiert. Ich muss dazu sagen, dass er eine Brille hat und ziemliche Einbußen in der Sehkraft (ca. 50 %). Richtig festgestellt wurde das aber erst mit 3 Jahren (seitdem hat der die Brille). Vielleicht hängt es auch damit zusammen. Vielleicht war er deshalb motorisch nicht so gut drauf wie viele andere Kinder, weil er einfach unsicher war durch die Sehschwäche. Vielleicht hat sich dadurch sein Verhalten so geformt wie es heute ist. das zieht ja, wie man sich denken kann, einen Rattenschwanz hinter sich her. Er hatte motorisch viel nachzuholen. er ist fast nie geklettert, während Gleichaltrige auf dem Spielplatz bereits auf den höchsten Gerüsten rumgeturnt sind. er ist im Sommer zum ersten Mal auf einen Baum geklettert mit 7 Jahren! er hat erst mit 6 Jahren Fahrrad fahren gelernt und das in 10 Minuten. Ein Jahr zuvor bin ich bei brütender Hitze von 30° 1,5 Stunden mit der Hand am Fahrrad hinter ihm hergelaufen und er hat es nicht gelernt. Jedoch gelesen hat er zum Beispiel mit 4 Jahren. Der Kinderarzt schreibt auf die Überweisung für die PSychomotorik immer "Hyperaktivität" und ich denke etwas in der Art wird es auch sein. Doch was nützt mir die ganze Diagnostik und Psychomotorik, wenn es trotzdem immer wieder zu solchen Zwischenfällen wie vergangene Woche kommt und sämtliches Reden und Üben nicht wirklich was bringen. Ich glaube schon,dass er sich Mühe gibt. Zumindest sagte die Lehrerin am letzten Elternsprechtag (übrigens vor 2 Wochen) zu uns, dass er friedlicher geworden wäre. Die Wutausbrüche in der Klasse hätten nachgelassen. Nur leider kam es ja dann letzte Woche trotzdem wieder zu so einem "Ausbruch". Was mir noch so zu ihm einfällt: Zum Beispiel fängt er aus heiterem Himmel an, laut zu schreihen oder laute kurze Quietschtöne (weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll) von sich zu geben. Heute jedenfalls hat er sich mit Hilfe der Lehrerin wohl mit dem "Freund" wieder vertragen. Mal sehen wie lange das wieder gut geht. Ich glaube ihm fehlt einfach ein Freund. Doch wie soll er einen finden, wenn er bei den anderen Kindern schon "abgestempelt" ist. Heute hatten wir den Nachbarjungen und dessen Freundin zu Besuch. Die Freundin (6 Jahre) erzählte mir dann so beiläufig, dass ihre Mama meinen Sohn hassen würde und sie selbst würde ihn auch hassen. Ich war natürlich erstmal von den Socken. Ich kann verstehen, dass andere Leute mit ihm nicht klar kommen. Mir fällt es ja selbst oft schwer, mit seiner Art umzugehen und dabei ruhig zu bleiben. Aber gleich hassen finde ich doch ein bisschen krass. Ich möchte gar nicht wissen, was andere Mütter noch alles über ihn denken und reden. Wenn selbst die Mütter schon derartiges von sich geben, färbt das doch erst recht auf die Kinder ab und er hat es noch schwerer. Das ärgert mich, da sie gar nicht wissen, was dahinter steckt. Aus lauter Lästergeilheit wird dann wahrscheinlich über ein "Problemkind" geredet. Nur, dass man es ihm dadurch noch schwerer macht "das kann einem ja egal sein". Ich kann ihm ja wohl schlecht ein Schild mit der Aufschrift hyperaktives Kind um den Hals hängen o.ä. Die Mütter deren Kinder keine Probleme haben, haben leicht reden und machen sich nur dann Gedanken, wenn man direkt mit ihnen über das Problem spricht. Ich habe heute einen Termin bei noch einem anderen Kinderpsychologen vereinbart, um mir einfach nochmal eine andere, auch aktuelle Meinung einzuholen. Leider gab es den nächsten Termin erst im Februar. Naja... bis dahin schaffen wir es auch noch. Liebe Grüße Sina


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Hallo, naja, "als erstes" ist das ja nicht gerade eingefallen. Schließlich wurde der Junge ja schon in der Kinder- und Jungendpsychiatrie untersucht mit IQ-Test und auf ADHS. Das find ich eher "als erstes", AD(H)S ist halt gerade ne Modediagnose und noch dazu eine sehr "praktische". Mit AD(H)S kann man alles erklären weil in den Diagnosekriterien halt fast alles aufgeführt ist, was an Verhaltensauffälligkeiten vorkommen kann und das find ich viel mehr in die Schublade gesteckt (was nicht heißt, daß es AD(H)S nicht gibt). Diese ADS-Diagnose hatten wir übrigens auch schon für meine Tochter. Die Psychologin im Kinderzentrum wußte die Diagnose (nach meinem Empfinden) schon bevor sie meine Tochter überhaupt gesehen hatte. Nur konnte diese Diagnose irgendwie niemand glauben. Die Kindergärtnerinnen nicht, die Heilpädagogin nicht und die Psychologin der Frühförderung auch nicht: das allererste was bei meiner Tochter jedem auffällt ist, wie lange sie konzentriert und strukturiert arbeiten und spielen kann. Das wäre also quasi ein ADS ohne "Aufmerksamkeitsdefizit" - oder so ähnlich. Auch bei meiner Tochter frag ich mich, ob überhaupt irgendwann mal rausgefunden wird warum sie so Probleme hat. Die Probleme treten halt nur in großen Gruppen auf und auch dann meist nur, wenn sie mitarbeiten muß. Wie gesagt, sie macht jetzt Ergo und ich hoffe, daß ihr das beim "Sortieren" der Infos hilft, eigentlich wollte ich sie nicht noch zu tausend anderen Instanzen zerren um rauszufinden was sie hat. Aber wenn Ergo auch nicht hilft, wird kaum etwas anderes übrig bleiben, denn sie leidet unter der Situation ja auch. LG Inge


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Hab ich schon verstanden, ich weiß auch, dass es gerade für diese Kinder einen endlos langen Diagnose-Marathon geben kann. Mein Sohn sollte, laut Lehrerin, auch Asperger-Kandidat sein. Da allerdings habe ich auf stur gestellt, weil wir ein anders lautendes Gutachten hatten und in der Klinik, in der wir ihn vorstellten, der Arzt vor Lachen auf dem Tisch lag: "Was soll der haben?". Man muss dazu sagen, dass mein Sohn damals Marcel Marceau hätte Konkurrenz machen können, was Mimik und Körpersprache betraf. Die Probleme mit Gleichaltrigen resultierten aus seiner fehlenden Sprache, er konnte sich ihnen nicht verständlich machen. Seit dieser Erfahrung und eben der, die mir über Kai erzählt wurde reagiere ich empfindlich, wenn es heißt, der hat das Asperger-Symndrom. Übrigens, was die Empathie betrifft: Das kann man im Familienkreis nicht "messen". Selbst Autisten lieben manchmal ihre Eltern. Aber es ist interessant zu beobachten, wie sich die Kinder Freunden gegenüber verhalten. Auch so ein schönes Beispiel, diesmal von meinem Sohn: Sein Freund wird montags, genau wie Lemmi, von der Schule abgeholt. Jens traute sich nicht aus der Tür, weil vorn ein unangeleinter Hund rumlief. Was macht mein Sohn? Er stellt sich neben Jens und begleitet den zum Auto seiner Mutter... Wenn das keine Empathie ist, weiß ich auch nicht... LG


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Und zwar äußert sich ein über die Babyzeit hinaus bestehender Moro-Reflex in genau diesen Symptomen. http://www.ponygarten-deilingen.de/1706809.htm Trini


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Mein Kind ist ähnlich. Er war auch schon immer laut. Im Kiga gab es auch mal eine Zeit lang große Probleme, wo die Kids ihn oft ausgeschlossen haben. Ich war dann auch beim Psychologen und Erziehungsberatung.Die meinten, es würde nur an der Konsequenz liegen. Er sei ein schlaues Kerlchen und würde das ausnutzen. Waren dann 1 Jahr lang 1x die Woche da zur Therapie und es wurde besser. War dann sehr gespannt, wie das in der Schule werden würde und siehe, da, dort ging das ganze wieder los - austesten der Lehrerin bis zur Schmerzgrenze, schwatzhaft. Er ist aber sehr beliebt in der Klasse. Die Lehrerin hält ihn für sehr intelligent-das klügste Kind der Klasse und das seit 2 Jahren. Aber er testet immernoch wie weit er gehen kann. Er macht den Kasper in der Klasse, auch wenn keiner der Kinder lacht. Strafen finde ich für ihn nicht, irgendwie stört ihn nix. Seit 2 Monaten ist sein heiß geliebter PC weg, er motzte anfangs tierisch herum, aber das war schnell vorbei. Darf er mal nicht raus oder mal nicht fernsehen oder sowas, dann meckert er zwar, aber so richtig ärgern tut er sich nicht. So heftige Äußerungen hat meiner auch schonmal gemacht, aber nicht mit Knarre- zum Glück. Ich würd an deiner Stelle zu einer Beratungsstelle gehen, denn bei euch ist sicher das Problem, das er von den anderen Kindern geärgert und gemieden wird.