Elternforum Die Grundschule

Angst

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Luna111

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Hallo :-( Ich dachte eigentl. es geht vvorüber mit viel Verständnis und Erklärungen, aber nach 8 Wochen bin ich seelisch und körperlich k.o. Mein Sohn ist 7 Jahre alt und hat gerade die 1. Klasse hinter sich. Er entwickelt sich vollkommen normal, ist super in der Schule die ihm viel Spaß macht, er hat viele Freunde und ist beliebt - wären nicht die Angstzustände, völlig unauffällig. Der Kasus Knacksus ereignete sich vor 8 Wochen. Er war mit 2 weiteren Schulkameraden bei einem Freund eingeladen und Nachmittags haben sie sich einen Film angesehen. Edward mit den Scherenhänden (FSK 6 - aber selbst ich find den gruselig). Ich kann es nicht ungeschehen machen, es ist passiert und von diesem Tag an hat sich Fabians Verhalten in vielen Situationen drastisch verändert. Er sagte mir sofort, dass und wovor er Angst hat. Ich habe vieles versucht. Ich habe ihm erklärt und gezeigt wie die maske zum Film entsteht. Ich habe ihm den Schauspieler im Original und in lustigen Rollen gezeigt. Ich habe mit ihm generell viel über die Entstehung von Filmen gesprochen. Er hat jede Nacht Alpträume und möchte nicht alleine schlafen. Wenn wir nebendran liegen, liegt er regelrecht auf uns drauf und verkeilt sich mit Händen und Füßen krampfartig in uns, damit er sicher geht wir gehen nicht. Tagsüber bemerkt man dann nichts, wenn jemand da ist. Er geht mit Freunden in sein Zimmer etc. Allein betritt er auch tagsüber kein anderes Zimmer mehr alleine. Er wechselt das Stockwerk oder die Räume nur in Begleitung. Die Angst ist auch echt, das habe ich an vielen Suituationen getestet und bemerkt. Er schiebt sie nicht vor als "Werkzeug". Wenn er z.B. nach oben geht drückt er sich arg an die Wand und blickt zurück ob wir ihm folgen. Wenn er doch mal was holt fällt er auf dem Rückweg fast die Treppen runter weil er so schnell macht, es könnte ja was hinter ihm her sein.... Durch den mangelnden Schlaf reagiert man leider inzwischen nicht mehr so schulbuchmäßig wie wahrsch. erforderlich. Ehrlich gesagt kann ich gerade nicht mehr. Die permanente Enge erdrückt mich im Moment geradezu. Es fällt mir immer schwerer ein dauerhaftes Verständinis aufzubringen. Bzw. das Verständnis ist da, aber die Umsetzung funktioniert nicht mehr. Ich habe gerade keine Ideen mehr Danke fürs Lesen Luna


cosma

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Antwort auf Beitrag von Luna111

Du hast das Problem ja erkannt , ich denke da hilft jetzt nur weiterhin Sicherheit geben und es ansonsten nicht zum Riesenthema zu machen. Ich würde seine Matratze einfach eine Weile neben Eure Legen dann schlaft ihr vielleicht alle besser ... Bachblüten könnte man noch geben . LG , es ist eine Phase, sie wird vergehen ...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von cosma

Ich unterschreibe bei cosma und kenne von einem meiner Kinder, der über den 1. Harry Potter Film Alpträume bekam, dass das Anschauen des "making of" (und das Lesen des Buches) die Angst völlig beseitigte. Lg Fredda


Luna111

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Antwort auf Beitrag von cosma

danke für deine antwort! ich hab mit bachblüten noch keine erfahrung, aber ich mach mich schlau


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Luna111

Hallo, bei unserer Tochter war es ein Dinosaurier-Film. Obwohl sie schon zig gesehen hat. Sie hatte auch extreme Angst und wollte nicht mehr in ihrem Zimmer schlafen, nicht mehr allein sein ..... Wir haben dann den Dinosaurier ins Haus geholt und geschaut, kann das funktionieren, was passiert wenn, warum gerade in ihr Zimmer, was sagt die Katze dazu .... Verstehst Du? Du Schreibst dass Du weißt wovor er Angst hat, aber es ist nicht der Film sondern genau eine Scene, eine Verhaltensweise ... vor dem Jungen mit den Scherenhänden, der Mutter die alle aufhetzt, das Haus .... Bei uns war wirklich die Lösung, dass unserer Tochter klar wurde dass ein Dinosaurier nicht in ihr Schlafzimmer paßt, unsere Kampfkatze ihn eh als Zwischenmahlzeit verspeisen würde und ihr kleiner Bruder ihn sowieso für sich in Anspruch nehmen würde um zur Schule zu "reiten". Schau genau was es bei dem Film war und sag deinem Kind dass es auf jeden Fall immer die Möglichkeit hat etwas zu ändern - und wenn sein bester Freund bei ihm am Wochenende übernachtet und sie sich gegenseitig "beschützen". Gruß Marianne


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Luna111

Du versuchst etwas, was im "Bauch" stattfindet, über den "Kopf" zu bekämpfen. Das geht aber nur begrenzt. Die Angst ist ein Gefühl, Deine "Argumente" und Hinweise auf die Realität zielen auf den Intellekt. Ich weiß nicht, ob Du Phobien hast - aber versuche mal jemand mit einer Spinnenphobie begreiflich zu machen, daß Spinnen in Mitteleuropa komplett ungefährlich sind. Das wird derjenige wahrscheinlich wissen - Angst hat er trotzdem. Deswegen mein Rat: Begebe Dich mit Deinem Kind auf die Gefühlsebene. Was genau macht Angst? Welche Figur, welche Szene? Was kann die Figur anrichten? Was macht die Szene so beängstigend? Wie kann man die Figur bekämpfen, wovor hat die Figur Angst? Wie kann die Szene anders ausgehen, welche Aktion muß man verändern? Wer kann dabei helfen? Kann das Kuscheltier der Figur schaden? Kann ein kleiner Stein unter dem Kopfkissen als "Waffe" dienen und damit die Szene verändern?


mama.frosch

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

ich hab meinem sohn mal als er sich sehr gegruselt hat nach einem film malzeug gegeben und ihn das, was ihm angst gemacht hat, malen lassen. danach hat er um das angstmachende ein dickes gefängnis gemalt (ohne essen ;-) !) und das blatt dann zerrissen. das hat ihm geholfen, und seitdem greift er, wenn mal so eine situation ist, von selbst zum malzeug und packt das angstmachende in ein gefängnis oder verändert was daran oder malt einen schutzdrachen daneben o.ä. vielleicht hilft sowas dienem sohn auch?


Luna111

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

das kann ich vollkommen unterstreichen. das problem ist nur, mein sohn ist sehr sehr rational. er fordert sehr oft, wenn auch nicht immer rationale erklärungen. wir haben mit sch,wertern das ganze haus bekämpft, mit spray alle ecken ausgemerzt, das hilft auch für den augenblick. ich weiß exakt die szenen. aber die figur ansich "verfolgt" ihn jede nacht und er bekommt die bilder nicht aus seinem kopf. lieben dank für deine antwort!


Astrid

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Antwort auf Beitrag von Luna111

Hallo, Dein Sohn ist von den Bildern des Films leicht traumatisiert. Das Problem dabei ist, dass die Seele sich nicht interessiert für rationale Erklärungen, Erläuterungen, Beruhigungen oder Hintergrundbilder vom Schminken der Schauspieler etc. Die Psyche glaubt, was sie sieht, das gilt ja in gewissem Maße auch noch für Erwachsene (weshalb wir bei rührseligen Filmen weinen müssen!). Das gilt erst recht bei Kindern, bei denen die Verstandeskontrolle natürlich noch nicht so ausgeprägt ist. Deshalb helfen Deinem Sohn keine verstandesmäßigen Tröstungen. Ich würde eher auf seelischer Ebene arbeiten: Kaufe ihm z. B. einen extra großen Traumfänger und behaupte, die Indianer benutzen so etwas, um Ängste zu fangen und vom Kind fernzuhalten. Lasse bei ihm nachts das Licht an und alle Türen offen. Gib ihm abends eine dicke Schnur in die Hand, die von seiner Hand in Euer Wohnzimmer führt und deren anderes Ende Du in der Hand hältst (das haben wir mal gemacht, als unsere Große nicht allein schlafen wollte). Erzähle ihm außerdem von Ängsten, die Du selbst als Kind hattest, auch das hilft Kindern, die sich ängstigen. Noch wirksamer ist es oft, wenn der Vater das tut (es erstaunt Jungs oft zu hören, dass auch ihr starker Papa als Kind Angst hatte!). Bei all diesen Dingen kannst Du natürlich auch Deine Fantasie spielen lassen, vielleicht fallen Dir ja noch bessere Sachen ein. Wichtig ist, dass Du auf seelischer Ebene hilfst, nicht auf Kopf-Ebene. Wenn aber all dies in absehbarer Zeit nichts nützt, würde ich ein paar Therapiestunden bei einem Kinderpsychologen machen. Das ist keine Schande und kann eine Chronifizierung der Angst verhindern, was wichtig ist. Man muss verstehen, dass es nicht "nur ein Film" war, was ihn verängstigt hat. Sondern es waren für ihn schreckliche Bilder - und für die Wirkung solcher Bilder ist es bei einem Kind egal, ob sie real waren oder nicht. Sie sind nicht harmloser oder schwächer in ihrer Wirkung, weil es bloß ein Film war. LG


Luna111

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Antwort auf Beitrag von Astrid

vielen dank - du hast den nagel auf den kopf getroffen. traumfänger, schutzengel, alles schon lang im einsatz! mein sohn ist sehr rational - die mischung machts wohl, aber es ist noch ein langer weg denke ich....


Grundlagentrottel

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Antwort auf Beitrag von Luna111

Ich persönlich finde die FSK- Freigaben zum Teil skandalös und nicht nachvollziehbar. Da würde ich einen Scheiß drauf geben, zumal du ja selber sagt, dass du den Film sogar gruselig findest (ich übrigens auch). Ansonsten kann ich euch nur zu (noch mehr) Geduld mit eurem Sohn raten, mehr noch. Gebt ihm mehr als entgegenkommend, was er jetzt braucht, also viel Körperkontakt, Nähe, Begleitung etc. Und gebt es ihm freiwillig und nicht widerwillig. Das Kind merkt doch, wenn es euch lästig ist, ihn zum 10. Mal ins andere Zimmer zu begleiten. Er kann aber nichts dafür. Macht alles freiwillig mit ihm gemeinsam, lasst ihn nochmal eine Zeit lang wie ein Kleinkind sein und macht euch klar, er ist ja nicht mit Absicht so. Je zuvorkommender und überfürsorglicher ihr seid, umso schneller wird er die Angst überwinden, kann aber schon noch ein paar Wochen, wenn nicht Monate dauern.


Luna111

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Antwort auf Beitrag von Grundlagentrottel

danke für deine antwort - ich schätze jede pers. meinung. ich hatte keinen einfluß auf den film, das ist richtig. ich hätte den film nie sehen lassen. fsk hin oder her, ich kenn mein kind. das mit der zeit seh ich genauso


Leuchtfeuer

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Antwort auf Beitrag von Luna111

Du hast Post.


Birke

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Antwort auf Beitrag von Luna111

Evtl. würde ich mit dem Kinderarzt oder einem Kinderpsychologen sprechen, über eine Therapie nachdenken. Denn, wie ich gelesen habe, hast du ja schon viel versucht und die Angst kann sich unbehandelt ja evtl. in eine Psychose verwandeln. Bei einer Spieltherapie kann der Therapeut unbemerkt Fragen stellen und die Antworten dazu passend geben. Außerdem macht es noch Spaß und das Kind hat nicht das Gefühl, es ist jetzt beim Arzt oder verhält sich falsch