stjerne
Seit Montag ist meine Große in der 4. Klasse. Schon in den Sommerferien sprach sie immer wieder davon, dass sie solche Angst vor der Schule habe, weil sie in diesem Jahr ungeübte Diktate schreiben werden. Sie hatte mit den geübten Diktaten schon größte Schwierigkeiten und befürchtet nun gänzlich zu "versagen". Leider waren diese geübten Diktate auch die einzigen Leistungsnachweise, die in Deutsch erbracht wurden, so dass sie es nie kennengelernt hat, in diesem Fach mal Erfolg zu haben (sie liest viel und gerne, kann sich sehr gut ausdrücken und ist auch prima in Grammatik, aber das hat sie nie als "Leistung" wahrgenommen). Die Rechtschreibregeln hat sie im Großen und Ganzen begriffen, vergisst aber, sie anzuwenden. Oder sie vergisst Buchstaben, schreibt "a" statt "o" und ähnliches. Der Lehrer kann sich da auch keinen Reim drauf machen, vor allem weil sie soviel liest. Nun hat sie also furchtbare Angst vor den ungeübten Diktaten, denn wenn ein Kind besonders viele Fehler macht, sagt der Lehrer das oft vor der ganzen Klassse und dann wird betreffendes Kind natürlich ausgelacht. Es ist ihre Hauptangst, dass sie das in Zukunft sein könnte. Ich glaube zwar, dass einige Kinder, die bisher immer üben mussten, bis sie blau anliefen, noch gewaltig einbrechen werden, aber das sage ich ihr natürlich nicht, das wäre ja ein seltsamer Trost. Wie kann ich sie etwas beruhigen? Es wäre natürlich auch schön, ihre Rechtschreibung zu verbessern, aber noch wichtiger scheint mir zu sein, sie von dieser "Ich hasse Schreiben"-Schiene runter zu bekommen. Wer weiß Rat?
In Bayern lag in der 4. Klasse der Schwerpunkt in Deutsch bei Grammatik und Aufsätzen. Es wurden auch Diktate geschrieben, aber nicht nur. Vielleicht redest du mal mit der Lehrkraft was auf dem Lehrplan steht?
Ich kenne nur zu gut das Problem. Meine Tochter geht auch in die 4. Klasse.Allerdings ist es bei uns in NRW so das die Diktate nur ein geringer Teil der Deutschnote ausmachen. Aufsätze und lesen werden mehr bewertet.
Eine gute Grammatik lernt man nicht vom vielen lesen. Das ist mal ein großer Irrtum. Wie schreibe ich ein Wort, das hat etwas mit üben zun tun. vor allem bei Wörtern bei denen Regeln beachtet werden müssen.
Ich kann daher nur raten, übt vor einem Diktat. In der Regel werden Wörter verwendet die im Unterricht dran kamen. Übt auch, Groß- und Kleinschreibung. Satzende, Punkt, Komma, Strich, i-Punkt! Das sind oft die Fehler die unnötig und vermeidbar wären.
Wenn die Lehrerin Bemerkungen über schlechte Leistung von Kind XY offen sagt, wäre das für mich ein Grund dem nachzugehen. Ich würde ein Gespräch mit der Lehrerin suchen. Aus meiner Sicht geht so etwas gar nicht.
Grüßle
"Eine gute Grammatik lernt man nicht vom vielen lesen."
Du meinst wahrscheinlich Rechtschreibung und da gebe ich Dir völlig recht!!! Aber dieser Irrtum ist wirklich weit verbreitet und ich wollte hier gleich klarstellen, dass sie viel liest, damit nicht zehnmal der Tipp, "lass sie mehr lesen" kommt.
Zum Rest weiter unten.
Viel lesen hilft schon - aber eben nicht allen. Ich kann mir zum Beispiel heute noch unbekannte Wörter (aus einer Fremdsprache) prima merken und auch richtig schreiben, sobald ich sie ein paar Mal gelesen habe (oft schon nach dem ersten Mal.) Da deine Tochter diese Fähigkeit nicht hat, würde ich es über die Regeln probieren und dabei immer nur eine Regel aufgreifen, angefangen von denen, die sie sicher beherrscht. Parallel würde ich sie ermutigen, viel selber zu schreiben (Geschichten) und sie dann dafür loben und die Rechtschreibfehler einfach ignorieren.
Als erstes würde ich mit der Lehrerin sprechen (oder den Elternvertreter bitten, das zu tun, denn genau dafür ist er da :-)) und abklären, ob es stimmt, dass sie Kinder vor der Klasse bloß stellt. Das geht gar nicht, zB unter dem Gesichtspunkt des Datenschutzchutzes u d ist pädagogisch völlig kontraproduktiv, blockiert es doch die Kinder, weil sie Angst haben und signalisiert darüber hinaus Mitschülern, dass es in Ordnung ist, sich über Schwächen anderer lustig zu machen. Es ist mir unbegreiflich, wie ein Lehrer sich heute noch so verhalten kann. Ansonsten hilft wohl nur: Üben, üben, üben um ihr Sichherheit zu geben. Training ist manchmal notwendig um gute Leistungen zu zeigen, im Sport, wie in der Schule.
Einfach mal zuhause üben, dabei den Spaß reinbringen und die Angst nehmen? Bspw könntet ihr Themen wählen, die das Kind sehr interessiert oder auch komplette Quatschthemen (was passiert wenn ich am linken Arm einen rechten Fuß und am rechten Bein eine linke Hand habe?). Sowas findet mein (jüngeres) Kind gut.
Mein Sohn hat auch Probleme mit der Rechtschreibung. Die Regeln hat er begriffen, wendet sie aber auch nicht immer an. Die Lehrerin hat mir geraten, mit ihm ein bisschen zu üben. 2 x pro Woche schreibt er zu Hause ein Diktat. Ich denke mir dann immer einen kleinen lustigen Text aus. Oft lasse ich ihn auch etwas über ein Erlebnis schreiben. Es sind immer nur 5 (etwas längere) Sätze. Das bekommt er gut hin und es sind auch schon Erfolge zu sehen. LG Hörbe
Die geübten Diktate hat sie immer geübt (wie der Name schon sagt), ich lehne es nur ab, einem Kind eine Woche lang alle anderen Aktivitäten zu streichen und es 10x den gleichen Text schreiben zu lassen. Aber selbst wenn sie den Text zu Hause fehlerfrei schrieb, in der Schule machte sie dann eben doch wieder jede Menge Flüchtigkeitsfehler. Ich habe ihr vorgeschlagen, dass wir jetzt in freien Minuten kurze Diktate schreiben und abends, wenn die Angst am größten ist, willigt sie auch ein. Aber wenn ich dann mit dem Schreibzeug komme, muss ich gegen so einen Widerstand ankämpfen ("ich mache ja sowieso alles falsch!"), das ist schlimm, denn ich will den Druck ja rausnehmen und nicht verstärken. An dem Lehrer haben sich schon andere die Zähne ausgebissen, den werde ich nicht ändern. Ich will einfach nicht, dass ein Sprachbegeistertes Kind wie meine Tochter den Spaß an Deutsch verliert!
Hallo mein Sohn ist ja erst in der 3.aber ich möchte dir meine Erfahrungen schreiben. In der 1.u.2. wurde hier kaum Wert auf Rechtschreibung gelegt. Wir sollten auch nicht verbessern. Ich fand das ab dem 2. Halbjahr der 2. ehrlich gesagt UNMÖGLICH u.habe ihm (da auch die Schrift noch zu wünschen übrig lässt) kleine Diktate vorgeschrieben die er dann "nachschrieb" also auf meinem geschriebenen nachfuhr. Auch in den Ferien schrieb er auf diese Art u. Weise 1 A5-Seite am Tag. Nicht viel, aber bisschen was regelmäßig. Außerdem habe ich ihn Fehler in Hausaufgaben verbessern lassen! Nun war gestern der 1. Elternabend der 3. Klasse, seit 3 Wochen sind die Ferien um u. sie haben einen neuen Lehrer u. der hat sich gestern "beschwert" wie schlecht die Klasse in Rechtschreibung sei.... ja warum wohl - sie haben sie ja nicht gelernt..... Mein Sohn macht zzt. in einem UNGEÜBTEN Text mit 40 Wörtern noch so ca. 5-6 Fehler! Und das oft in Wörtern, die nicht so häufig vorkommen (plötzlich ohne t oder passieren nur mit einem s zum Beispiel). Das finde ich nicht schlecht. Der Rest kommt noch würde ich sagen. Allerdings machte er beim Abschreiben o. Schleichdiktat etc. IMMER wesentlich mehr Fehler. Ich denke dieses regelmäßig RICHTIGE Schreiben (bei dem er ja nichts falsch machen konnte da Buchstabe für Buchstabe da stand) hat viiiiel gebracht! Die Wörter prägten sich einfach richtig ein. viele Grüße
5-6 Fehler bei 40 Wörtern? Meine Tochter hat heute 11 Fehler bei 16 Wörtern gemacht...
Meine Tochter hat sich auch so ihre Gedanken gemacht und ihre Ängste kundgetan. Offiziell üben findet sie blöd. Also habe ich mal wieder in die Trickkiste gegriffen. Ich lasse sie jetzt mit Vorliebe Einkaufszettel, Merkzettel, Kalendereinträge schreiben. Die Merkzettel sind am effektivsten, da sie da ganze Sätze schreiben muss. Heute durfte sie notieren: Montag an Radfahrtraining denken. Helm nicht vergessen, neue Reflektoren anbringen. Es sind vielleicht mal 3 Sätze, die sie schreibt... aber es reicht zum üben und sie merkt nicht, dass es üben ist. Demnächst werde ich die Rezeptesammlung meiner Mutter überarbeiten. Da ist sie schon Feuer und Flamme, weil sie die Rezepte abschreiben darf. Ich werde nie von ihr verlangen, dass sie ein 5-Gänge-Menü an einem Tag komplett abzuschreiben hat... sie soll es sich so einteilen, wie sie mag. Wenn es an einem Tag nur ein Satz ist und am nächsten gar keiner und dann wieder drei Sätze, dann ist das für mich vollkommen in Ordnung. Wichtig ist, dass kein weiterer Leistungsdruck aufgebaut wird. Bei meiner Tochter hat es schon die ersten Früchte getragen. Sie hat an sich selber gemerkt, dass sie durch das vermehrte Schreiben wesentlich sicherer geworden ist. Deiner Tochter alles Gute und dass sie ganz schnell ihre Ängste verliert.
Danke für Deinen Vorschlag! Mir ist auch aufgefallen, dass sie dann am besten schreibt, wenn sie Spaß hat, zB bei Wunschlisten oder was alles für unsere Katzen gekauft werden muss. So werde ich es versuchen.
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