Elternforum Die Grundschule

ADS / Hochsensibilität und ähnliches - Austausch gesucht

ADS / Hochsensibilität und ähnliches - Austausch gesucht

schulzi

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Hallo, wir suchen hier Kontakt zu Betroffenen. Die Lehrer vermuten, dass meine Tochter ADS hat, ich kann das nicht nachvollziehen. Bin jetzt auf den Begriff Hochsensibilität gestoßen, weiß aber auch nicht, wie ihr das weiterhelfen soll... Über Kontakt und Austausch würde ich mich jedenfalls freuen. Liebe Grüße, Simone


Pamo

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Hier hochsensibel! Die Lehrer dürfen ADS vermuten, eine Diagnose sieht natürlich anders aus. Was möchtest du wissen?


zwimama

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Hallo, bei meinem Sohn wurde auch ADS vermutet, wir haben ihn testen lassen und es konnte weder ausgeschlossen noch bestätigt werden. Mittlerweile sieht es so aus, dass er hochsensibel ist und in der Schule die anderen Kinder sein Problem waren und teilweise noch sind. Die Geräusche und allein die Anwesenheit so vieler Kinder (27 immerhin) waren ihm einfach zu viel, so dass er sich weggeträumt hat und teilweise gar nicht mehr ansprechbar war, daher auch die ADS Diagnostik. Das hat er im Kiga auch schon teilweise gemacht, da hat es nur nicht "gestört". Das er sehr sensibel ist, wusste ich natürlich schon, dass es solche Probleme in der Schule dadurch gibt, habe ich aber nicht erwartet. Er ist jetzt 8 Jahre, hat 2 Jahre Ergo gemacht und wiederholt die 2.Klasse, da durch die Träumerei einfach zu viele Lücken entstanden sind. Die Konzentration ist deutlich besser geworden, je älter er wird, desto besser kann er damit umgehen.


juhu13

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Hallo! In welcher Klasse ist deine Tochter jetzt? Gerade in der 1. Klasse ist alles neu und da reagieren schüchterne Kinder eben oft ziemlich verschlossen auf alles Neue. Ich würde das auf jeden Fall man von einem Fachmann (Kinderarzt,...) abklären lassen und dann ev. mich erkundigen was deiner Tochter im bestätigten Fall helfen kann. Wie äußert sich ADS bei ihr? Was sagt die Lehrerin? Wie reagiert sie anders als die anderen? Auf was? Als mein Sohn in der 1. Klasse war, meinte die Lehrerin er hätte ADHS und ich solle mit ihm eine Ergotherapie machen. Es stimmt schon, er ist ein sehr aufgewecktes, interessiertes Kind, das ständig in Bewegung ist und sich schwer tut ruhig zu sitzen. Sie meinte auch er soll in die Vorschule abgestuft werden, weil er sich nicht konzentrieren kann und dann in den höheren Klassen Probleme bekommt. Ich war nie der Meinung, dass er ADHS hat. Fragte zur Sicherheit dann noch meinen Bruder (der ist Assistenzarzt für Neurologie und Psychiatrie) und auch er meinte er sei ein ganz normales aufgewecktes und lebhaftes Kind, aber kein ADHS-Kind. Habe ihn übrigens nicht in die Vorschule versetzen lassen und auch keine Ergotherapie mit ihm gemacht. Er ist jetzt in der 4. Klasse, nach wie vor ein kleiner "Zappelphillip", ABER er ist einer der Klassenbesten und geht gern in die Schule. Ich denke als Mutter kennt man sein Kind schon am besten - wobei man natürlich nicht überall Einblicke hat (z. B. wie tut sich mein Kind im Unterricht). Aber höre auf dein Bauchgefühl und lass es zur Sicherheit vom Kinderarzt abklären! Letztendlich sollte sich dein Kind wohl in der Schule fühlen!


Windpferdchen

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Hallo, Hochsensibiliät (HSP) und ADHS sind nicht miteinander verwandt und ähneln sich entgegen landläufiger Meinung auch nicht wirklich. Zum Beispiel sind Konzentrationsprobleme oder motorische Unruhe nicht typisch für HSP. Ich bin selbst HSP und meine Kinder auch. Sie können sich gut konzentrieren und sind auch nicht unruhig. Was eher auffällt, ist zum Beispiel ein extrem ausgeprägtes Mitgefühl (wenn sie im Streit ein anderes Kind beschimpft haben, können sie oft abends nicht einschlafen...) sowie eine starke Empfindlichkeit gegenüber Stress (neigen dann zu Kopf- und Bauchweh), ein ausgeprägtes Harmoniebedürfnis und eine große Sensibilität in allen Alltagsbereichen. Bei einem begründeten Verdacht auf ADHS würde ich Deine Tochter lieber von einem Fachmann/Fachfrau testen lassen. Sie hat ja dann Anspruch auf Unterstützung. Wenn nichts dabei herauskommt, umso besser. HSP dagegen ist keine Störung, sondern ein normales Persönlichkeitsmerkmal, hier muss man nichts unternehmen. Man kann seinem Kind aber helfen: ihm Überreizung möglichst ersparen (wenig TV und PC, nicht zu viel tägliches Programm/Hobbys etc.), ihm Techniken vermitteln, wie es zur Ruhe kommen kann (Kurs Autogenes Training für Kinder, bezahlt die Krankenkasse, oder auch Meditation für Kinder), und ihm helfen, auf seine Energie und seine Ressourcen zu achten, Nein zu sagen, nicht zu angepasst gegenüber anderen Menschen zu sein, nicht zu nett zu sein. Denn all dies kostet HSPler extrem viel Kraft und Energie. LG


Eisfee

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Antwort auf Beitrag von Windpferdchen

Oben Gesagtes kann ich nur bestätigen. Kind klein ist HSP - und Konzentration ist absolut nicht ihr Problem. Rödelige Klassen und wenig empathische aggressive Klassenkameraden hingegen sind die Hölle. Es war z.B. für mich ein Grund, sie vor anderthalb Jahren aus der Offenen Ganztagsbetreuung herauszunehmen (neben anderen Gründen...). Sie hat diese vielen Stunden der Dauerbeschallung durch andere, ohne echte Rückzugsmöglichkeit, einfach nicht ausgehalten. Im Unterricht träumt sie nicht, beteiligt sich aber von sich aus nur wenig. Nach der Schule braucht sie zu Hause erst einmal mindestens eine Stunde nur für sich - sie verschwindet in ihrem Zimmer und will niemanden hören oder sehen, kommt nach einer Weile aber selber wieder an und erzählt dann auch oder spielt mit ihrer Schwester.