Elternforum Rund um die Erziehung

Verhalten 7 jähriger - nicht an Regeln halten

Verhalten 7 jähriger - nicht an Regeln halten

julle1

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Hallo! MeinSohn ist 7 3/4 Jahre alt. Seit 1 Monat hat er eine kleine Schwester, doch das Verhalten, von dem ich gleich erzähle, hat schon vor viel längerer Zeit angefangen. Er kann sich nämlich nicht an Regeln halten, akzeptiert diese nur sehr schwer. Egal, ob sie von der Schule kommen oder hier zu Hause (hier wohl noch schwieriger). Beim Spielen kann er nicht verlieren, muss immer gewinnen (also va hier zu Hause, aber seine Kumpels legt er auch gerne rein, zB beim Kartenspielen werden die Karten nach "seiner Art" verteilt, dass er garantiert gewinnt). Nun aber zum eigentlichen: Er versucht, sein Taschenwerkzeug/Taschenmesser (für Kinder) mit in die Schule zu nehmen. Gestern hatte er es in den Rucksack geschmuggelt, ich hatte es entdeckt und rausgeholt. Heute wollte er es, konnte es ihm noch abnehmen, beide Male ohne Geschrei und mit maximal Zähneknirschen seinerseits. Habe gesagt, dass es aus 2 Gründen verboten ist: erstens darf man keine Sachen/Spielzeug von zu Hause mitnehmen (Regel in seiner Klasse) und zweitens darf man kein Messer in die Schule dabei haben. Einsicht hat er nicht gezeigt, aber sich gefügt. Nun hat er dieses Ding wieder in seine Schultasche geschmuggelt (für morgen). Ich überlege, ob ich es einfach dabei belassen soll, er in der Schule entdeckt wird und es da Zoff gibt. Habe ihm gesagt, dass es richtig Ärger geben wird, wenn er in der Schule damit entdeckt wird. Oder ob ich ihm noch eine Chance geben soll, indem ich sage, dass das Taschenwerkzeug einen Monat lang weg kommt, wenn er es mit in die Schule nimmt (das habe ich bislang noch nicht gesagt, ist mir eben erst eingefallen). Was würdet ihr machen? Andere Ideen?


niccolleen

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Antwort auf Beitrag von julle1

Ich persoenlich haette da ziemlich hart durchgegriffen und das Messer im Notfall weggelegt, wo er weiss wo es ist aber nicht so schnell hinkommt, z.B. zur Oma, oder so. Also in dem Alter sich nicht in Regeln fuegen wollen, finde ich relativ normal und nicht so schlimm. In dem Alter entwickelt sich die Persoenlichkeit, und man muss erst lernen, wo man sich aus guten Gruenden in die Gesellschaft einfuegt, und wo man ein individueller Mensch bleibt. Da kann und muss man auf jeden Fall unterstuetzen. Gegen Regeln aus Prinzip bin ich auch aus Prinzip. Ein Messer ist was anderes. Unter Umstaenden hat es einen Zweck, den wir nicht wollen. Unter Umstaenden wird es von Freunden ausgebort und als cool empfunden und moeglicherweise zweckentfremdet oder es verletzt sich wer. Unter Umstaenden kann auch ein gespieltes Verhalten Reaktionen ausloesen, z.B. koennte sich auf der Strasse ein traumatisiertes Fluechtlingskind bedroht fuehlen, wenn es jemanden mit einem Messer rumalbern sieht und sich gleich mal vorweg wehren, oder auch jemand anderer. Das gehoert einfach auf der Strasse und in der Schule nicht in Kinderhaende, solange ich es verhindern kann. lg niki


julle1

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Antwort auf Beitrag von niccolleen

Also es ist ein Kinderwerkzeug/Taschenmesser mit runder Spitze. ABER wie du sagst, es gehört hier nach Hause, zum Schnitzen hat er es bekommen oder um was zu reparieren (Papa hat auch so eins). Und eben nicht in die Schule. Mit dem Weglegen an ne Stelle wo er weiss, wo es ist, aber nicht drankommt - das klappt nicht, glaube ich. Also, dann wird er von nix anderem mehr sprechen. Die Omas wohnen leider mehr als 1000 km weit weg...


Zwerg1511

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Antwort auf Beitrag von julle1

Ich hätte meinen Sohn beim ersten Mal gefragt, warum er es mit in die Schule nehmen will. Hätte er gesagt, dass er es seinen Freunden zeigen will, dann hätte ich ihm erklärt, dass Messer in der Schule verboten sind (genauso wie Du es gemacht hast) und er seine Freunde gerne nach Hause einladen kann. Beim zweiten Mal wäre das Ding bei mir weg gewesen, bis sein Verhalten so verständig ist, dass ich ihm vertrauen kann.


julle1

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Antwort auf Beitrag von Zwerg1511

Ich bin einfach zu naiv, glaube ich. Und zu langsam, also, komme erst jetzt auf die Idee, dass man das Ding wegnehmen kann. Ich selbst gehöre zu den Menschen, die sich an Regeln halten und die Regeln wichtig finden. Aner es gibt ja auch solche, für die Regeln nur ein Vorschlag sind. Zu denen gehört wohl mein Sohn ( ja, als Kind war das bei mir such schon so).


niccolleen

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Antwort auf Beitrag von julle1

Es ist schwierig. Ich persoenlich habe immer grosse Hemmungen, etwas wegzunehmen, weil ich finde, dass persoenliches Eigentum unbedingt respektiert gehoert, und Kinder koennen sich nunmal noch nicht selbstaendig Eigentum besorgen und sicherstellen, und somit ist es ein Ausnuetzen einer Machtsituation plus ein Eingriff in sein Eigentum und die Privatsphaere, und die logische Konsequenz kann nur sein, dass wenn er mal auf dich boese ist und der Meinung, du hast dich falsch verhalten, dass er dir dafuer was wegnimmt oder kaputtmacht, oder irgendwann in deine Laden oder ins Geldboerserl geht. Daher war meine Herangehensweise, es nicht de facto wegzunehmen oder an dich zu nehmen, sondern irgendwo neutral aufzuheben, wo er sehen kann, es ist nicht weg, es hat ihm keiner gestohlen, es ist nur kurzfristig ausser Reichweite. Zweck erfragen ist wichtig und da schliesse ich mich an. Ob er nun tagelang davon redet oder nicht - das ist halt dann so, wo ist das Problem? Da musst du halt lernen, konsequent zu bleiben und ihm z.B. einen konkreten Termin nennen,w ann er es wieder bekommt, wenn er es verstanden hat, z.B. in 3 Tagen, oder was weiss ich, was halt fuer ein Kind in dem Alter nachvollziehbar ist. Und beim naechsten Mal dann halt eine Woche, oder er soll entscheiden, wo es hinkommt und bleibt. Das klappt bei uns auch. Dann ist die Panik weg, dass wer anderer darueber entscheidet und es "stiehlt", aber auch die Einsicht, dass es jetzt eben ausser Reichweite sein muss. lg niki


Susanne.75

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Antwort auf Beitrag von julle1

Ich würde es jetzt ohne weitere Ankündigung wegnehmen. Du hast ihm mehrfach klar gesagt, dass er es nicht mit in die Schule nehmen darf. Er hat sich nicht daran gehalten, also folgt die Konsequenz. Die wäre bei mir, dass ich es weglegen würde (er muss nicht wissen wohin). Und ich würde ihm erklären, dass er es erstmal nur in den Situationen bekommt, wo er zu Hause damit spielen/schnitzen möchte. Dafür dann aber selbstverständlich, denn dazu ist es da und dazu hat er es und darf es haben. Anschließend wird es aber wieder einkassiert. Und das würde so lange laufen, bis man ihm vertrauen kann, dass er sich an so eine Ansage hält. Es nützt ja nichts, er muss lernen, sich an einige wichtige Regeln zu halten oder die Konsequenzen zu tragen. Ein Messer kann nunmal auch eine Art Waffe sein, auch wenn es eine runde Spitze hat.


mama-nika

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Antwort auf Beitrag von Susanne.75

Genauso würde ich es auch hndhaben. Mit dem Hinweis, dass ich das Messer wieder in der Schultasche entdeckt habe. So merkt er auch, dass er mit Heimlickeiten auch nicht durchkommt


niccolleen

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Antwort auf Beitrag von mama-nika

Naja wie kannst du unter dem Deckmantel des Vertrauens denn in seine Schultasche gehen? Wie kannst du denn "zufaellig" etwas IN seinen Sachen entdecken? Da hast du nichts zu suchen, in meinen Augen. Es gibt auch andere Moeglichkeiten. Du kannst dir das Messer zeigen lassen, um zu beweisen, dass es nicht irgendwer anderer ausgeborgt hat, zum Beispiel. So kann er es selber holen und muss nichtmal sagen, dass es in der Schultasche war. Wenn man Vertrauen will, muss man auch Vertrauen bieten. Ansonsten stimme ich bei allem zu. lg niki


julle1

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Antwort auf Beitrag von Susanne.75

Ich finde es eben auch nicht gut, offensichtlich in seinem Sachen rumzustöbern, eben wg Wahren der Privatsphäre. Ich nehme mit schon noch die Freiheit heraus, tatsächlich nachzuschauen bei solch wichtigen Dingen, aber ihm die Chance zu geben, sein Gesicht zu behalten. Er durfte sich gestern Abend entscheiden, ob er es mir sofort oder erst heute morgen gibt. Er hatte sich für heute morgen entschieden ( Zeit schinden, sage ich mal). Heute morgen durfte er es dann selbst rausholen, ich habe nicht hingeschaut wie er es sus dem Rucksack geholt hat. Dann noch ein wenig hin- und her bis ich es endlich hatte. Und jetzt bleibt es erstmal bei mir. Das weiss er noch nicht, aber das handeln wir dann eben später ab. Und dann muss ich mir wohl eben ein ganz dickes Fell zulegen, um diese Diskussionen tagelang mit Geduld durchzustehen....Darf ev unter Aufsicht damit spielen, oder erstmal gar nicht. Es ist ja auch schwer zu wissen, wann er reif genug ist, dass er es wieder bekommen kann. Vielleicht dauert das noch sehr lange. Er könnte ja such einfach sagen, dass er es " jetzt kann" und dann trotzdem wieder Quatsch machen.


julle1

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Antwort auf Beitrag von Susanne.75

Ich finde es eben auch nicht gut, offensichtlich in seinem Sachen rumzustöbern, eben wg Wahren der Privatsphäre. Ich nehme mit schon noch die Freiheit heraus, tatsächlich nachzuschauen bei solch wichtigen Dingen, aber ihm die Chance zu geben, sein Gesicht zu behalten. Er durfte sich gestern Abend entscheiden, ob er es mir sofort oder erst heute morgen gibt. Er hatte sich für heute morgen entschieden ( Zeit schinden, sage ich mal). Heute morgen durfte er es dann selbst rausholen, ich habe nicht hingeschaut wie er es sus dem Rucksack geholt hat. Dann noch ein wenig hin- und her bis ich es endlich hatte. Und jetzt bleibt es erstmal bei mir. Das weiss er noch nicht, aber das handeln wir dann eben später ab. Und dann muss ich mir wohl eben ein ganz dickes Fell zulegen, um diese Diskussionen tagelang mit Geduld durchzustehen....Darf ev unter Aufsicht damit spielen, oder erstmal gar nicht. Es ist ja auch schwer zu wissen, wann er reif genug ist, dass er es wieder bekommen kann. Vielleicht dauert das noch sehr lange. Er könnte ja such einfach sagen, dass er es " jetzt kann" und dann trotzdem wieder Quatsch machen. DANKE für eure Tips, hat mir sehr geholfen!!!! Bis zum nächsten Mal.... ; )


mama-nika

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Antwort auf Beitrag von Susanne.75

In seinem Geheimversteck im Zimmer, wo kleine "Schätze" aufbewahrt werden, DA hätte ich nichts zu suchen. Aber in der Schultasche der Kinder sehr wohl, wie ich finde. Die Tasche wird ja auch von den Eltern mit Heften und Büchern bestückt. Zumindest bei einem 7Jährigen.


niccolleen

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Antwort auf Beitrag von mama-nika

Bei uns nicht. Ein Schulkind ist fuer seine Schultasche verantwortlihc. Wenn ich sehe, weil sie mal zufaellig offensteht, dass da irgendwelche STeine oder verknoedelte Zeichnungen zuhauf drinstecken, sage ich ihr, sie soll bitte wieder mal ihre Schultasche ausraeumen und sie mir zum Auswischen geben, und danach nur das wieder einraeumen, was sie braucht. Wenn sie moechte, helfe ich ihr dabei. Aber von mir aus stoebere ich natuerlich nicht in ihren Sachen. Sicher sind da auch geheime Schaetze drin, oder irgendwelche Kaugummis, die sie sich mit ihrem Taschengeld kauft, das soll auch ihr Geheimnis bleiben, fuer das sie selbst verantwortlich ist. Ein Schulkind kontrollieren, Schultasche durchgehen? Finde ich nicht richtig. lg niki


Mariechen2015

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Antwort auf Beitrag von julle1

Wieso kommt das Messer denn nicht ganz weg? Ganz ehrlich,er ist 7 und kein Kleinkind mehr. Du hast ihm das jetzt mehrfach gesagt, das er es nicht mit in die Schule zu nehmen hat und er machte es immer wieder. Ich würde das Messer für eine bestimmte Zeit komplett einkassieren. Anscheinend ist er noch nicht in der Lage,mit dem Messer so umzugehen wie es sein soll.


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von julle1

Warum will er es denn mitnehmen? Fühlt er sich bedroht? Will er angeben? Red mit ihm! Und einfach so wegnehmen geht gar nicht finde ich. Meine Tochter ist genauso alt und hat seit sie 5 ist ein einklappbares kindertaschenmesser. Das trägt sie des Öfteren mal an der zugehörigen Kette um den Hals. Auch draußen. Ja und? Ich weiß, dass sie damit umgehen und darauf aufpassen kann. In der Schule war es bislang noch nicht. Und ihren Ranzen räumt sie selbst ein und aus - das ist ihre Verantwortung.


Akira

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Antwort auf Beitrag von julle1

beim zweiten mal wäre es weg gewesen.....fertig


clarence

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Antwort auf Beitrag von julle1

Selbiges hatten wir bei meinen Sohn auch - nur dass ich es vorher nicht gesehen habe und es mir die Lehrerin am Elternsprechtag überreicht hat. Aber er hat es wieder versucht, hab's nur entdeckt. Wir habe noch mal darüber gesprochen und seitdem ist es Gott sei Dank nicht mehr vorgekommen.