Elternforum Rund um die Erziehung

Trotzphase und Wutanfälle bei 2,5 Jährigen

Trotzphase und Wutanfälle bei 2,5 Jährigen

Yvi_86

Hallo! Mein Sohn (2 1/2) ist im Moment wieder in einer ausgeprägten Trotzphase. Wenn etwas nicht nach seinen Willen geht haut er, zwickt, beißt oder tritt und wirft teilweise mit Gegenständen. Ich hab es versucht wenn er zwickt oder beißt "Nein" zu sagen und aus dem Raum zu gehen. Nur da beginnt er dann oft noch mehr zu schreien! Er findet es lustig mich zu zwicken oder beißen. Wenn ich ihm erkläre, dass man das nicht macht und anderen weh tut meinte er schon öfters drauf "macht man schon". Jedoch muss ich auch dazu sagen, dass macht er hauptsächlich bei mir. Ab und zu vlt beim Papa aber ansonsten nicht. Wie soll ich ausserdem damit umgehen wenn er Sachen wirft? Ich hab ihm schon so oft erklärt das man das nicht tut aber er macht es immer wieder. In den letzten Tagen hat er auch hin und wieder mal auf den Boden gespuckt weil es ihm anscheinend grad Spaß gemacht hat? Er geht seit ein paar Monaten in den Kindergarten, wo er aber sehr gerne hingeht.


Baerchie90

Antwort auf Beitrag von Yvi_86

Das kommt mir suuuuuper bekannt vor, wir haben hier genau das selbe, nur dass der Papa "das Opfer" ist. Ich bekomm ganz selten mal was ab. Wenn ich so darüber nachdenke, zähle ich immer bis 3, lustigerweise ist mir das noch nie aufgefallen ^^ Wenn wir abends auf der Couch sitzen und er mit den Füßen anfängt zu treten, wird er einmal vorgewarnt ("aua, das tut weh! Hör auf zu treten, oder du musst runter"), beim nächsten tritt einmal gefragt ("möchtest du wirklich von der Couch?") und beim dritten mal runtergesetzt ("wenn du dich hier ruhig hinkuscheln kannst, darfst du wieder her kommen"). Wenn das z.B beim spielen vorkommt dann sage ich ihm, dass ich so keine Lust habe mit ihm zu spielen, frage ihn "ob ich wirklich gehen soll" und gehe dann. Bei mir klappt das gut, inzwischen bekomm ich kaum noch was ab, und wenn doch mal, dann lässt er es nach der ersten maximal zweiten Aufforderung. Bei meinem Mann klappt das gar nicht, warum weiß ich auch nicht. Vielleicht macht der ton da die Musik, meinem Mann fällt es immer schwer ruhig zu bleiben, nach nem tritt in die Weichteile... Beim spucken hilft bei uns ignorieren, wenn er "fertig" ist, wischt er es meistens sogar selbst auf, oder ich mach es (mit etwas Verzögerung) ohne großes kommentieren selbst weg. Mein Mann hat es einmal mit verbieten versucht, es endete in einem mega wutanfall, das ist es MIR einfach nicht wert, ich hab hier schon genug "Kämpfe", da brauch ich nicht auch noch einen wegen ein bischen spucke ^^ Solange wir allein sind, wird auch kaum bis gar nicht gespuckt, eher wenn Besuch da ist und mein Mann ihn versucht davon abzuhalten, weil sich das ja nicht gehört... Ich Versuch es mit viel Ruhe und Geduld und öfter mal tiiiiief durchatmen, die Sachen, die mir wichtig sind (zB nicht hauen), "verteidige" ich, bei den anderen Dingen lass ich auch mal mit mir reden (dann wird auf dem Spielplatz eben noch ein letztes mal gerutscht bevor es nach Hause geht, oder es gibt noch einen letzten tictac, weil der letzte zu schnell weg war, oder oder oder...)


Kika1975

Antwort auf Beitrag von Yvi_86

Oh, das kenne ich auch sehr gut! Wir haben auch so ein Exemplar,-) Wir haben uns anfangs sehr schwer mit ihm getan. Natürlich gibt es Dinge, die ich nicht so eng sehe (Spucken gehört nicht dazu). Wir haben diese Phase gemeistert, indem er Grenzen aufgezeigt bekommen hat. Bis hier und nicht weiter. Mein Sohn musste bzw. muss dann einige Minuten in sein Zimmer, um sich abzureagieren. Alles andere bringt bei uns nichts. Mitlerweile funktioniert es. Es kommt oft vor, dass er dann lange in seinem Zimmer bleibt (oder nicht raus will) und spielt. Bei uns hat sehr geholfen, konsequent zu sein. Das merken die Kinder und viele brauchen es auch.


Lacrie

Antwort auf Beitrag von Yvi_86

Oh....willkommen im Club Unser Sohn ist im Moment auch ab und an unerträglich.....aber glücklicherweise kriegt er sich auch genauso schnell wieder ein. Spucken wird bei uns auch nicht groß beachtet, er holt sich dann meist ein Tuch und wischt es selbst weg. Wenn er zu doll trotzt dann setzen wir ihn auf die Couch und lassen ihn da, irgendwann kommt er dann von ganz allein wieder gelaufen und ist wieder wie vorher. Also wir sind bis jetzt eigentlich mit einfach ignorieren am besten gefahren, sobald er merkt, dass er keine Aufmerksamkeit mehr bekommt, beruhigt er sich auch. Außerdem sind wir grad am Schnuller abgewöhnen (zumindest tagsüber), das ist auch noch ganz schön hart, aber ich hoffe mal, es ist bald erledigt. Ich denke wir müssen da einfach durch und die Hoffnung stirbt ja zuletzt, dass sich alles irgendwann wieder legen wird. Wünsche Euch allen viel Kraft und Durchhaltevermögen.


Halluzinelle von Tichy

Antwort auf Beitrag von Yvi_86

Wie Du schon bemerkt hast, werden Erklärungen nur als lustiges Spiel empfunden. Du musst eine klare Grenze setzen. Egal, ob er nun was wirft oder tritt und spuckt. Es ist ein sehr guter Schritt selbst aus dem Zimmer zu gehen. Es geht auch in dem Alter schon, dass das Kind eine Auszeit für 2-3 Minuten im eigenen Zimmer hat. Wenn man die Auszeit einsetzt, schreit ein Kind immer erst mal noch viel mehr als vorher. Das bleibt aber nicht so. Je konsequenter Du bist, desto schneller wird sich Dein Kind beim nächsten Trotzanfall beruhigen. Es hat bei der Auszeit erst mal Grund zu mehr Wut, es bekommt ja auch die Aufmerksamkeit entzogen. Alle Kinder wollen die Aufmerksamkeit ihrer Mama am meisten. Auch Schimpfen ist Aufmerksamkeit. Wenn auf das unerwünschte Verhalten hin gar keine erhöhte Aufmerksamkeit folgt, sondern sogar die Aufmerksamkeit kurz entzogen wird, wird das Kind das Verhalten nicht mehr so interessant finden. Man muss nach wenigen Minuten ein Friedensangebot machen und trösten. Wenn Du wieder lieb bist, kannst Du rauskommen. Wenn das dann klappt, loben. Wenn das aggressive Verhalten wieder gezeigt wird, die Auszeit noch mal um 2-3 Minuten verlängern. Wenn Du das konsequent machst, wird sich das Verhalten schon in wenigen Tagen bessern. Das kann ich Dir aus eigener Erfahrung berichten.