Mitglied inaktiv
Hallo Leute! Ich habe mal wieder totale Diskussionen mit meiner Mutter, d.h., wenn ich sage, ich möchte es bei Neele ANDERS machen, kommt sie gleich hoch. Was ich denn nun schon wieder für einen SCHUND gelesen hätte und ob ich denn soooo streng erzogen wurde (am liebsten hätte ich gesagt: JA!) Und so weiter und so fort. Geht es jemanden ähnlich? Ich sage ihr dann immer: du wolltest es aber doch auch anders machen als Oma, da neuere Erkenntnisse da waren und du halt ander als Oma bist. Aber nichts hilft. Ich rede gegen eine Wand. Lasse es ja schon sein, aber dann kommen immer Sprüche wie: "Neele hat DICH schon gut im Griff" etc. Da es mir schwerfällt, wegzuhören, muß ich hier mal Dampf ablassen. Sorry. LG, Claudia
Das "Problem" hatte ich mal, aber seit ich meinen Eltern einmal die Meinung gegeigt habe, haben sie den Kontakt abgebrochen. Jetzt habe ich das Problem folglich nicht mehr. Das wird dir nicht weiterhelfen. Ich denke aber, man sollte auch dann, wenn man denkt, daß die eigenen Eltern viele Fehler gemacht haben, aufpassen, daß man nicht aus purem Trotz alles KOMPLETT anders machen möchte. Der richtige Weg liegt oftmals in der Mitte und nicht im anderen Extrem.
hallo claudia, nichts hilft außer verständnis, verstehen wollen und toleranz. ich weiß ja nicht, was zwischen euch vorgefallen ist, aber je extremer die erziehung war, desto schwerer ist es, die fehler anschließend einzusehen. meine eltern zum beispiel haben kein problem damit, wenn ich mit meinen kindern anders umgehe als sie mit mir. im großen und ganzen haben sie sich nicht viel vorzuwerfen und was, wurde zwischen uns lange thematisiert und beigelegt. ihre eigenen eltern hingegen hatten ein extremes problem damit, wie sie mit uns umgegangen sind. meine großeltern haben ihren eigenen autoritären umgang mit meinen eltern nie reflektieren oder auf irgendeine art und weise in frage stellen können. vielleicht steht dahinter ein schlechtes gefühl und das geheime wissen, dem kind etwas unwiderrufliches angetan zu haben, das von vornherein eine blockade auslöst. wenn das so ist, wird bei deiner mutter durch deinen umgang mit neele allerhand an schuldreflexen ausgelöst, die sie durch sprüche wie "neele hat dich im griff" selbst in den griff bekommen will. wenn es so ist, dann ist das sehr wahrscheinlich keine bewusste handlung. es ist auch schwierig für sie, wenn du sie und ihre problemlösung, auch wenn sie für dich vielleicht absurd klingen, abblockst. damit lehnst du nicht ihre erziehung, sondern sie selbst ab und stellst eure beziehung in frage. wenn ich mich an frührere beiträge zu diesem thema erinnere, täuscht sie dieses gefühl ja auch nicht. ihre frage "war ich denn so streng/ schlimm?" lässt bände sprechen. ich weiß nicht, ob es für dieses problem eine einfache lösung gibt. könnt ihr miteinander reden? aber vielleicht ist es auch zu umständlich und weitreichend, diese kindheitsgeschichten rauszukramen? vielleicht kann man im nachhinein noch die beziehung kitten. wie wichtig ist dir/ihr/euch das? ansonsten gilt: dein kind, deine machart, aber auch: ihre enkelin, ihre machart. ich schreibe den großeltern meiner kinder nicht vor, wie sie mit ihnen im einzelnen umzugehen haben. den kontakt radikal abzubrechen wäre für mich eine schlechte und immer die notlösung. liebe grüße miebop
Danke ihr beiden. Nun ja, meine Mutter ist sehr offen und sehr direkt und WIR BEIDE ziemlich temperamentvoll. Meine Mutter läßt sich nur schwer von ihrem Standpunkt abbringen. Es fing schon kurz nach Neeles Geb. an, dass sie alles kommentieren mußte. Es ist mir sehr wichtig, dass der Kontakt nicht zerbricht und wir keinen Streit deswegen haben, da sie sehr liebevoll mit Neele umgeht. Mein Vater übrigens auch. Es ist nur so, dass diese Kommentare nerven, ich möchte auch nicht mit ihr über ERziehung oder nicht reden, denn dazu fehlt mir - ehrlich gesagt - der Atem. Weil es eben meist in Streit auslöst. Ich kann sie verstehen, so wie ich es mache oder machen möchte, ist es wirklich - Mami06 du hast recht - extrem anders. Aber ich möchte es nicht nur aus diesem Grund anders machen, ich habe mich da auch drüber informiert. Und dann kommt der Spruch: "Was brauchst du Bücher, ich brauche auch keine!" Ich nur: "Aber es ist doch schön, wenn man Bücher findet, die einen bestätigen, in dem, was man tun möchte und vielleicht den ein oder anderen Alltagstipp bekommt." Wollte noch zufügen: "Besser wäre, DU hättest dich auch informiert und vielleicht das eine o. andere Buch gelesen.." Und: "Leider hast du ja nur Alltagstipps für autoritäres Erziehen!" Naja, wie gesagt, ich möchte absolut keinen Streit mit ihr. Das hab ich ihr auch gesagt, aber auch, dass ich keine Kommentare mehr darüber wünsche. LG, Claudia