sojamama
Hallo, ich schreib mal wieder. Ich weiß nicht, wie ich noch reagieren soll, was ich noch machen soll. Es geht um den 4-Jährigen, der mich momentan echt zur Verzweiflung bringt. Ich weiß nicht, was ich falsch mache. Er bockt und schreit, versucht ständig seinen Willen durchzusetzen und auf "armes Opfer" zu machen. Gestern Fahrrad fahren mit Papa. Kleiner Berg, mini Abhang. Wo er vor gut 2-3 Wochen schon etliche Male entlang gefahren ist. Gestern hatte er Angst, ein Theater gemacht, ein Geschrei, Getobe und Jähzornsausbrüche aufs Feinste sagte der Papa. Ende vom Lied, Papa, Kind groß und er sind umgedreht, heimgefahren. Er musste dann halt ins Freibad laufen, Papa und Kind groß sind mit dem Rad nebenher gefahren.... Es kommt bei ihm immer so plötzlich. Es ist nichts, kein Streit, keine Diskussion, kein gar nichts. Oft habe ich nur eine Bitte an ihn. Z.B. dass er jetzt ins Bad kommen soll, Zähne putzen, weil es ins Bett geht. Dann kommt von ihm ein "ich mache überhaupt nichts, immer bestimmst Du, das kannst Du vergessen, Du bist eine böse Mama" usw. Worte wie "mir reichts mit dir", "du nervst mich" und "du bist doof" kommen dann auch oft. In einem bösen, frechen, lauten Tonfall, aggressiv und zornig. Warum? Warum ist er so? Ich bin freundlich, gebe klare Anweisungen. Ich sage nicht "kannst du nun bitte ins Bad kommen?" oder "Möchtest Du mir mal eben helfen?" Ich gebe klare Anweisung. "Zieh bitte jetzt die Schuhe an" oder "ich will, dass Du .... tust". Lange bleibe ich ruhig, aber ich habe keine Geduld mehr. Und ja, es fallen Worte wie "es reicht mir jetzt" und ich werde dann auch laut. Dann verlasse ich das Zimmer. Es kommt immer so plötzlich, so ein Ausbruch. Unberechenbar. Was soll ich denn noch machen? Es kann doch nicht sein, dass es jeden Tag nur Stress gibt. Täglich wegen Kleinigkeiten Geschrei und Getobe. Diese Aggression.... dann wiederum ist er der größte Kuschler und Schmuser, den es gibt. melli
Huhu, einen Rat weiß ich auch nicht, aber vielleicht beruhigt es Dich etwas, zu wissen: Du bist nicht allein ... . Mir geht es mit meiner Tochter (2 3/4) zur Zeit genau so ... Nur, dass die beim Papa oder im Kindergarten lammfromm ist und mir dann auch noch verkündet: "Beim Papa mach' ich gut mit, da bin ich nicht so!" Na toll! Leider (ich weiß, dass das vielleicht nicht optimal ist, aber was soll ich machen?) hilft, wenn sie so drauf ist, nur das Androhen von Konsequenzen, wie z.B.: "wenn jetzt nicht die Zähne geputzt werden, gibt es keine Süßigkeiten mehr" oder "wenn Du jetzt nicht die Schuhe anziehst/anziehen lässt, gehen wir halt nicht auf den Spielplatz". Und wie bei Dir, dann wieder total verschmust ... Hoffe, das ist eine Phase und legt sich wieder
Das ist jetzt keine Antwort auf Sojamama, aber .... mal aus einer anderen Perspektive betrachtet, kannst Du Dich geschmeichelt fühlen, dass Deine Tochter sich bei Dir so sicher fühlt, DASS sie bei Dir die Dinge austestet, um zu lernen wie sie selbst später darauf reagieren muss. Bei Papa und Kindergärtnerinnen getraut sie sich das einfach nur (noch) nicht! Der Satz "Beim Papa mach ich ...." hat sie scheinbar nur von Dir übernommen ;)
"... kannst Du Dich geschmeichelt fühlen, dass Deine Tochter sich bei Dir so sicher fühlt, DASS sie bei Dir die Dinge austestet, um zu lernen wie sie selbst später darauf reagieren muss." Genau das sage ich mir auch oft und das macht es mir auch ein bisschen leichter, diese Entwicklungsphase (denn dafür halte ich das Ganze tatsächlich) durchzustehen ... Keine Ahnung, von wem sie das mit dem Mitmachen hat ... von mir nicht (auch wenn ich mich oft selbst in ihren Äußerungen höre , hier nicht ...); vielleicht/wahrscheinlich vom Papa??? Ich muss aber auch sagen, ohne jetzt angeben zu wollen, sie äußert oft schon erstaunlich selbständige Gedanken ...
Hallo, aus ein paar Beispielen, finde ich, kann man immer noch nicht gut beurteilen, was der Grund sein könnte. Aber ganz allgemein, kann man meistens sagen: Kinder sind unsere Spiegel! Vll. bestimmst du wirklich zu viel? Warum ist ein "möchtest du mir eben mal helfen?" falsch? Vll. möchte er wirklich gerade nicht. Du hast einige Beispiele gebracht, wie er sich verhält, was er sagt, bei dir anfangs erstmal nur positives (ich mache es doch so und so) und schreibst dann nur, dass du dann laut wirst. Was passiert wenn du laut wirst? Was sagst du? Dein Lautwerden ist auch ein Ausbrauch, warum kritisierst du es bei ihm? Reflektiere dich selbst und vll. findest du den Schlüssel.
Danke Dir. Ja, es ist schon wirklich so, dass ich dann die Geduld verliere. Sehr leicht mittlerweile. Es ist einfach so, dass ich schon so genervt bin. Ich mag schon nichts mehr sagen... weil ich weiß bzw. davon ausgehe, dass eh eine patzige, aggressive Antwort kommt. Er muss mir nicht helfen, wenn er nicht will. Aber z.B. wenn ich ihn bitte, seine Schuhe wegzuräumen oder die Schildkröte ins Außengehege zu setzen, dann kann er das doch tun? Das ist doch nciht zuviel verlangt? Im Moment finden wir keinen Zugang zu einander. Ich habe hier schon etlich Mal darüber geschrieben. Vielleicht magst Du mal nachlesen, dann wird evtl. einiges noch klarer. Er ist wortgewandt, was es mir erschwert. Er hat ständig noch eine Antwort parat. Er akzeptiert keine andere Meinung habe ich das Gefühl. melli
Kinder erfüllen unsere Erwartungen. Wenn Du erwartest, daß er patzig ist, wird er das auch sein. Kinder haben sehr feine Antennen. Reflektiere Dein Verhalten, ändere es, dann ändert sich seines auch. Bist Du bereit, auch seine Meinungen zu akzeptieren? Lä0t Du ihn mit entscheiden? Gehst Du bei diversen Dingen (Schuhe zB) mit gutem Beispiel voran? Irgendwann bildet sich ein Verhaltensmuster, und das Kind kann nicht mehr normal in eine Konfrontation gehen. Weil es weiß, wie es ablaufen wird (Mama wird laut), und dementsprechend schon vorher überreagiert. Ich würde fast eine Therapie anraten. Man ist in einer Spirale gefangen, aus der man nicht mehr herauskommt.
Er darf schon vieles selbst entscheiden. Wir haben ihn immer mit einbezogen. Sofern er entscheidungsfähig war, sofern es die Situation erlaubt hat und er entscheiden konnte. Was er anzieht, was er isst, was wir spielen. Er ist sehr, sehr selbständig. Schon lange. Mit 2 Jahren schon hat er sich sein Frühstück selbst gemacht, am Wochenende. Brot geschmiert, gegessen. Sich angekleidet usw. Er hat ne große Schwester, er muss sich teils auch gegen sie durchsetzen. Im Spiel usw. Die zwei finden aber relativ gut zueinander, wobei im Moment auch da der Wurm drin ist... es läuft nicht mehr so rund und sie kommen nicht mehr so oft zu einer gerechten Entscheidung. Ich akzeptiere seine Meinung, natürlich. Er ist ein eigenständiger Mensch mit Persönlichkeit. Ich respektiere ihn und seine Meinung. Aber manchmal geht es einfach nciht und ich muss mal nein sagen, etwas verbieten oder sonstwie "dagegen" sein. Er muss wegen mir keine Mütze aufziehen im Winter, sie ist halt in der Tasche, falls es doch kalt wird. Er muss auch keine Langarmhemd anziehen im Winter, wenn ihm warm ist, ist dockalles prima. # Ich kann und ich will ihm doch nciht meine Meinung aufdrängen. Das geht nicht. Ich verstehe ihn, ich sage ihm auch, dass ich ihn voll und ganz verstehe. Aber er ist echt eselig stur.... beharrt auf seiner Entscheidung und Meinung. Dann kommt´s zum Streit... er schreit, ich schrei.... melli
"Er hat ständig noch eine Antwort parat. Er akzeptiert keine andere Meinung habe ich das Gefühl." DU doch auch nicht, oder? Kinder spiegeln (wie schon geschrieben) oft nur wieder, was sie von den Eltern kennen. Meine Töchter sind 6,5 und fast 4 Jahre und beide extrem wortgewandt. Ich WEIß, dass ich alles zurückbekomme, was ich mal sage. Darüber darf ich mich nicht wundern. Ärgern schon, aber es ist ja meine Schuld. Ich bin auch nicht immer locker und entspannt. Ich raste auch mal aus. Wenn ich einen schlechten Tag hab, auch mal ohne, dass die Mädels mir einen echten Grund geben. So ist das. Wenn sie schlecht drauf sind, muss ich auch damit leben, dass sie unerträglich sind. Ansonsten sollte man aber verinnerlicht haben, dass die Kinder auch nur Menschen sind, die genauso ernst genommen werden wollen, wie wir. Und bei den sprachlich gut entwickelten Kindern hat man das Glück, dass man recht früh schon viel erklären kann. So mach ich es zumindest. Natürlich nicht gerade, wenn sie mitten in ihrer Wut stecken, sondern später dann zB, aber wenn ich etwas möchte, dann versuch ich schon zu erklären, warum. Und wenn möglich lasse ich ihnen auch die Möglichkeit, vorher das zu beenden, was sie gerade tun. Auch wenn es für MICH leicht aussieht ein Spiel (oder vll einen Gedankengang oder ein gemaltes Bild) kurz zu unterbrechen, um die Schuhe wegzuräumen, für die Kinder kann es ein halber Weltuntergang sein. ICH möchte auch erst noch dieses oder jenes fertig machen, ehe ich dem Kind den Pudding aus dem Kühlschrank hole, Du nicht? Oder springst Du sofort? Kinder in dem Alter sind außerdem noch mit sich selbst unentschlossen. Sie WISSEN nicht, was sie wollen und können sich nicht entscheiden. Das muss erst gelernt werden. Mal ist das eine gut, mal nicht. Mal will man wagemutig den Hügel herunterfahren (oder rennen) oder mit Anlauf in den Pool springen, mal ist der Hügel zu steil oder das Wasser zu kalt oder tief.
Er schreit, Du schreist. Kannst Du ihm gegenüber Fehler zugeben, wenn Du überreagiert hast zB.? Mein Kind ist sehr gerechtigkeitsliebend, und wird stinksauer, wenn es sich ungerecht behandelt fühlt. Und ich gebe auch meine Fehler zu, wenn ich falsch bzw. überreagiert habe.
na ja- 4-jährige fangen an sich selber bestimmen zu wollen- sie haben eigene Meinungen und eigene Ansichten - und dann wird es Zeit zu überprüfen ob die momentan geltenden Regeln noch aktuell sind oder überdenkt werden müssen. Bei mir wurden und werden die Regeln entsprechend dem Alter aufgestellt und auf die einzelnen Persönlichkeiten meiner Jungs - sie werden generell nicht gleich behandelt da jeder anders ist. zu Deinem Thema: Wenn mit dem Rad zum Freibad gefahren wird - und einer bockt und will nicht fahren - dann wird der bockende nach Hause gebracht und es geht ohne Bockiges Kind ins Freibad - ihr als Eltern seid alt genug dass einer dann verzichten kann und ein bockiges wütendes Kind erträgt dass man dann nach einer gewissen zeit ablenkt wie z.B. dann mit einem Spielplatzbesuch. Dein Sohn braucht zum einen neue Grenzen die er im Moment feste austestet und zum anderen mehr Freiheiten - er ist schon eine kleine Persönlichkeit. Nimm die Angriffe nicht persönlich - das sind sie nie - aber Du bist die Mutter - das einzige Lebewesen auf der Welt wo sich Kinder immer sicher sind dass sie die Liebe nicht verlieren werden. Versuche darüber zu stehen - sie können nervig und bockig und unmöglich sein - genauso wie 10 Jahre später in der Pubertät auch - aber sie müssen ja lernen was spiegelt ihr Verhalten wieder - wie gehen andere damit um und die Eltern sind das beste Lernpodium das es gibt um gelerntes mit nach drausen zu nehmen. diese Worte: Es reicht mir Du nervst usw. hört er von Dir und wendet es auch an - warum soll er nicht diese Wörter benutzen wenn Du es auch machst??? Hörst Du dich da nicht evt. wieder - ist mir auch so gegangen- ich hörte immer ein Nein - das mach ich nicht Nein das will ich nicht - bis ich gemerkt habe, dass auch ich sehr oft Nein sage - manchmal auch sehr unbewusst als ich es bedachter einsetzte und auch mal ein Ja wo sonst ein Nein kam waren sie überrascht und es gab nicht mehr so viele Wiederworte. Er spiegelt Deine Ungeduld wieder - lerne sie zu beherrschen - nimm es dem Kleinen Mann nicht übel wenn er so reagiert - er muss gegen einen großen Bruder ankommen der evt. viel einfacher ist und das ist ungemein schwer für die 2. Kinder - ist bei mir auch so - und es war ein weiter Weg bis ich den richtigen Weg gefunden habe - während mein 2. Sohn immer noch ein großes Geltungsbedürfnis hat und viel Lob braucht weil er sieht: Dem Großen fällt alles leichter. Gruß Birgit
Das sind die Erwachsenen zwar im Grund, aber ich würde trotzdem ehrlich gesagt nicht unbedingt einsehen, dass ich wegen bockendem Kind aufs Schwimmbad verzichten und ihm dann später auch noch Ersatzprogramm bieten soll... Warum? Das kann man doch anders regeln. Klar, wenn ich eh nicht unbedingt soooo viel Lust auf Schwimmbad hätte, meinetwegen... - aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass ich mich aufs Schwimmen gefreut habe, die Woche über wg. Arbeit nicht dazu kam/komme - und dann würde ich es eher so machen, dass wir doch alle gehen/fahren, wie ursprünglich abgesprochen. Wenn das Kind dann nicht ins Wasser will, OK - aber wer will, kann halt. Und im AP war ja nicht das Problem, dass das Kind nicht ins Schwimmbad wollte, sondern einen bestimmten Abschnitt nicht mit dem Fahrrad fahren wollte. OK, da würde ich halt notfalls schieben (lassen), wenn er sich wirklich nicht überzeugen lässt. Aber warum das Schwimmbad abblasen? Das erschliesst sich mir grad nicht...
... hat /hatte auch immer mal so Phasen. Ich denke nicht, dass das soooo selten ist... Wenn ich wusste, er kann etwas wirklich (ich hatte es gesehen) und "bockt" nur (wie bei euch bei dem Fahrradabhang), habe ich darauf bestanden, dass er es trotz Theater macht - in eurem Fall zumindest ein kleines Stück oder so... Das hat letztendlich meist auch geklappt. Ich wollte, dass er sich nicht in die Vorstellung reinsteigert, dass irgendwas angeblich nicht geht, sondern dass er praktisch das Gegenteil erfährt und dies abspeichert - also "es geht sehr wohl. auch wenn ich erst nicht wollte /Angst hatte/ Theater gemacht habe". So hab ich ihm das auch erklärt - wobei sie ja mit der Zeit auch mehr an Erklärungen verstehen. Es ist also auch eine Zeitfrage. Der Kleine ist jetzt immer noch ein ziemlicher Sturkopf (OK, das bin ich irgendwie auch ;-)), aber man kann jetzt mit 7 schon ganz anders mit ihm reden als damals mit 3 oder 4. Also abwarten... ;-) Du schreibst, deiner sagt Sachen wie "ich mache überhaupt nichts, immer bestimmst Du, das kannst Du vergessen, Du bist eine böse Mama" usw. oder auch "mir reichts mit dir", "du nervst mich" und "du bist doof" - und du schreibst, dies kommt oft in einem "bösen, frechen, lauten Tonfall, aggressiv und zornig". -> Ich würde versuchen, da anzusetzen. Erstens sehen, was davon er von mir haben könnte (z.B. "mir reichts mit dir"?) und was davon nicht ("Du bist doof" wirst du ja kaum zu ihm gesagt haben). Ich würde ihm sagen, dass wir uns in so einem Ton nicht unterhalten, und er soll es doch mal anders, netter probieren! Du schreibst, du bist immer (?) freundlich - aber wenn jemand zu mir sagt, ich sei doof oder eine blöde Mama, dann ist meine Reaktion nicht besonders freundlich. Wie ist denn deine? Ich meine, er muss ja auch merken, dass so eine Art und so ein Ton nicht geht! Überspitzt gesagt: Wenn man immer gleichbleibend reageiirt, denken die Kinder noch, es sei eh total egal, in welchem Ton und mit welchen Ausdrücken sie sprechen... Wenn er es dann halbwegs normal sagt, kannst du ja versuchen, mit ihm darüber zu reden, was ihm vielleicht nicht gefällt (z.B. mehr "Mitbestimmung" - wobei genau und wie...?). Mehr fällt mir jetzt spontan auch nicht ein. Es nicht persönlich zu nehmen, ist ein guter Rat, aber ich finde ihn in der Praxis nicht gerade einfach umzusetzen, da man Dinge von nahestenden Menschen (auch Kindern!) nunmal eher persönlich nimmt als von "fremden" - finde ich zumindest.
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