Liebe Mamaselio! Ich bestehe darauf, nicht beneidet zu werden! Es gibt dafür nämlich keinen Grund. Wir führen kein Familienleben in Konfliktlosigkeit. Das habe ich hoffentlich nie behauptet! Ich sprach lediglich von den "basalen Dingen" in unserem Zusammensein mit unseren Kindern, die wir – vielleicht, weil sie ja auch für uns so basal sind – in einer unhinterfragten Haltung und in einer Haltung, die Unhinterfragbarkeit ausdrückt – in das Leben unserer Kinder „gesetzt“ haben. (Wir haben unseren Sohn eben mit etwa vier Monaten einfach singend, lachend und in einer Haltung, die ausdrückt: Baden ist wunderschön und wird von nun an zu Deinem Leben gehören, sogar einmal die Woche zu Deinem Leben gehören, weil es so wunderschön schön ist --- einfach weil mein Mann und ich selbst es so schön finden, daß wir mindestens (;-) einmal die Woche baden … so wie wir ihm irgendwann mit sieben Monaten Karottenmus angeboten haben – und wahrscheinlich auch Olivenpaste hätten anbieten können – in einer Haltung die ausdrückt: „Wow Karottenmus/Olivenpaste – schau, mein Schatz, das bringen wir jetzt in Dein Leben und es wird von nun an zu Deinem Leben gehören, Du darfst es sogar jeden Tag haben :-) es wird Dich von nun an begleiten usw., (weil mein Mann und ich Ernährung selbst relativ unhinterfragt leben?) … so wie für das Indianerkind morgens die Sonne aufgeht und klar ist, in sein Leben gesetzt wurde, noch als er im Tragetuch (??! Haben die eins?): wenn die Sonne aufgeht, müssen wir die Ziegen (?!?! Haben die Ziegen?) melken, weil wir sie für unser Überleben brauchen und ohne Milch sterben (und dieses Sterben ist ja kein "Trick", es passiert ja wirklich ... das ist die "gnadenlose" Setzung der Natur, die wir nur "übersetzen" können in unsere Indianer-"Haltung", mit der wir unseren Zivilisations-Kindern gegenübertreten … verstehst Du ein wenig, was ich meine?!) Und die – und ich weiß deshalb ja noch lange nicht, daß da wirklich ein Zusammenhang besteht, ich kann ihn bisher noch nicht logisch begründen!! – eben auch für unsere Kinder unhinterfragt zu sein scheinen, insofern, als wir da bisher noch keine Bedürfnisverwirrungen feststellen konnten (und sie vielleicht feststellen werden, wenn sie bei Freunden zu Besuch sind und dort zelebriert wird, daß Baden eine ganz ganz blöde Sache ist, wer braucht schon Baden? usw. dann hört auch hier der bisherige "Burgfrieden in basalen Dingen" auf, nehme ich an ... ;-), die wir irgendwie hätten klären müssen. Das ist alles. Aber, Mamaselio, besteht das Leben denn nur aus basalen Dingen – wie Essen, Schlafen, Fingernägel schneiden, Baden?! ... Eben. Und genau in allen anderen Feldern ("Wo möchte ich meinen Legoturm hinbauen?" / "Wie sag’ ich meiner kleinen Schwester, daß i c h jetzt nicht möchte, daß durch ihr Mitmischen der Legoturm einstürzt?" / "Ich brauche neue Legos!!") sind wir von eindeutigen Bedürfnislagen, einem Verhalten unserer Kinder, das Unhinterfragung (:-) ausdrücken würde, meilenweit entfernt. Und damit auch maximal entfernt von Konfliktlosigkeit innerhalb unserer Eltern-Kind-Beziehung. Also schenk’ Dir Deinen Neid! :-) Haben wir das klargestellt? Hm, ich weiß nicht recht, weshalb Du immer darauf beharrst, nicht logisch zu sein?? Ich hab’ Dich in diesem Diskurs hier nicht so erlebt (auch wenn Deine Antwort an mich – „Dann gibt’s für Dich ja für niemanden Gleichberechtigung?!“ … Du kannst (!) Dir das ohne weiteres selbst beantworten, wenn Du in meiner Blindenanalogie davon ausgehst, daß der Blinde sieht. Oder das Kind als etwa sechzehnjähriges mit Dir Gespräche führt … - und an Ayle in Bezug auf den Machtbegriff jetzt ein wenig so tut, als hättest Du kein bißchen von unserem Diskurs und von den Argumentationsgängen, die ich hier in diesem Forum gegangen bin, verstanden … ;-) , ich habe Dich sogar als sehr logisch erlebt. Und natürlich ist auch Dein Satz: „Vielleicht ist mein Verstaendnis von gleichberechtigter Eltern-Kind Beziehung eine Illusion, eine Fata Morgan, ein kuenstliches Gebilde ohne logischen Unterbau. Boh...Vielleicht ist all mein Handeln und Denken eine Folge meiner eigenen Erfahrung (Ayles These). Ich weiss es nicht, ich weiss nur, dass es sich gut anfuehlt und mir Frieden gibt.“ „logisch“. Es darf nur nichts mehr hinterherkommen, in der Art: „Und deshalb ist es auch für mein Kind gut/Und deshalb ist es auch für mein Kind besser, daß ich nicht herkömmlich erziehe.“ Wenn Du dieser Versuchung widerstehen kannst, bist Du durch und durch logisch, Mamaselio! Liebe Grüße, Feelix p.s.: Da fällt mir ein: Ayle, hat dieser Satz, so wie sie ihn formuliert und auf unseren Diskurs bezieht, etwas mit Webers Unterschied von Verantworungs- und Gesinnungsethikern, also im Unterschied ihres Argumentierens zu tun? Könntest Du’s mir nochmal erklären …?