Selina050889
Mein Sohn ist am 06.07. ein Jahr alt geworden, bisher war er ein total pflegeleichtes, fröhliches und aufgewecktes Kind. Nun beginnt eine Phase, die ich absolut nicht einordnen kann. Er fängt, wenn er etwas nicht darf, dermaßen an zu schreien, dass man das Gefühl hat, er hätte Schmerzen. Z.B. Stand vor ein paar Tagen die Türe zum Treppenhaus offen, bevor er rauskrabbeln konnte, habe ich die Türe schnell geschlossen. Das führte dann dazu, dass er schreiend gegen die Tür schlug und sich auch nicht mehr beruhigen konnte. Meine Angebote ihn zu trösten/abzulenken wollte er überhaupt nicht annehmen. Ich hab ihm natürlich aber auch die Türe nicht wieder aufgemacht. Ich blieb ruhig und habe ihm angeboten zu mir zu kommen, er hat sich aber immer mehr reingesteigert. Solche Situationen treten vermehrt auf in letzter Zeit und ich frage mich gerade ernsthaft was in meinem Kind passiert? Ist er nicht viel zu jung, um in einer Trotzphase zu sein? Er bekam vor kurzen die MMRV Impfung, kann das vielleicht auch damit zusammenhängen? Bisher war ich Tiefenentspannt mit meinem Kind, aber das hab ich so in diesem Alter irgendwie nicht erwartet und verunsichert mich auch?! Was könnte gerade schieflaufen oder ist das normal? Grüße
Klar ist das normal! Zumindest war/ist das bei meinen temperamentvollen Kindern auch so und das nicht erst seit dem 1. Geburtstag. Du hast ihm die Tür vor der Nase zugemacht, das findet er natürlich blöd und brüllt. Ich vermeide solche "vor - der - Nase " Situationen, weil sie sich mit der Zeit vorhersehen lassen. In eurem Fall - und das haben wir selber manchmal- nehme ich meinen Sohn (15 Monate) auf den Arm und gehe mit ihm eine Runde im Treppenhaus und wieder zurück in die Wohnung. Er ist oft damit zufrieden und muss nicht weinen - nur so als Beispiel. LG, C
Haha, das kann aber auch nach hinten losgehen. Ich hatte meinen Sohn auf dem Arm und bin für ihn in eine falsche Richtung gelaufen, man der hat dermaßen schrill aufgeschrieen, dass es 10 Sekunden in meinem Ohr gefiebt hat Aber prinzipiell gebe ich die Recht, weise nur auf die Gefahren für dieutti hin
Er kann sich nicht anders ausdrücken also schreit er wenn er das nicht bekommt was er möchte. Versuch ihn in dem Moment abzulenken. Meine Tochter hat uns geschlagen, gezwickt gekratzt usw. weil sie noch nicht reden konnte aber seitdem sie es kann hat sie damit aufgehört.
Das sog. Trotzalter beginnt mit etwa elf Monaten und dauert oft seeehr lange. Was mir in dieser Zeit unglaublich geholfen hat: Das Buch "Das kompetente Kind" von Jesper Juul. Es entlastet unheimlich und sorgt vor allem dafür, dass das Kind kaum noch trotzen muss. Es hat den Trotz meines Sohnes inh. weniger Tage überflüssig gemacht, und ich wünschte nur, ich hätte es beim ersten Kind schon gelesen. Man versteht viel besser, warum das Kind sich so verhält, wie es das gerade tut. Aber auch, wie man Trotzsituationen perfekt lösen kann - MIT dem Kind zusammen. Es ist so ziemlich der einzige Erziehungsratgeber, der wirklich etwas gebracht und verändert hat. LG
Hej! Tja, pflegeleichte Kidner, so sagte ma lein Familienberater bei einem KIGA-Vortrag, sind eigentlich die, die am meisten Aufmerksamkeit, Zuwendung und Bespaßúng brauchen (und leider nicht bekommen, eben weil sie so stioll und pflegeleicht sind). Freu Dich über Dein Kind, das einen eigenen Willen hat und ihn auch äußert. Abgesehen davon ist bei Kindern nur eins sicher: Nichts ist sicher- und was heute normal war, ist morgen vergessen und anders. Und zu Deiner Frage: selbst wenn es nicht "normal" wäre, müßtest Du ja auf Den Kind reagieren und damitklakrommen. Aber gemach, nicht jedes neue Verhalten ist eben gleich krankhaft, unnormal oder gar therapiebedürftig. Ablenken hat meine Schwiegermutter bei der Großen auch immer wieder versucht; sie war eigentlich gut mit Kindern, aber das ging voll daneben. Ich verstehe auch warum, ich merkte selbst den Kinderzorn: Wenn ich sauer bin, weil mein Mann dies oder jenes sagt oder macht, kriege ich ja auch noch mehr Wut, wenn er mich ablenkt und mir z.b. ein schönes Bild im Wohnzimmer zeigt oder was zu essen vordie Nase hält. Ich fühle mich doch nicht ernstgenommen, sondern in höchstem Grad veräppelt ! Besser ist es, dem Kind zu signalisieren und zu sagen, daß man den Zorn durchaus versteht, aber die Lage leider nun mal so ist - oder gar einen Kompromiß zu suchen. Bei harschen Wutattacken, in die sich meine Tochter steigerte, haben wir sie aus der Situation herausgetragen - das war genau das Richtige. Festhalten, auf den Arm nehmen ging erst, wenn sie selbst das wollte, aber ich blieb dabei und wartete ab, daß sie - an einem neutralen Ort - runterkam. Im KIGA machten sie das genauso und bestätigten unser instinktives Verhalten (das Schwiegermutter jedoch anders sah). Du mußt herausfinden, was gut für Euch ist - aber Wutausbrüche werden noch kommen, einfach weil die Worte fehlen - das ist sehr frustrierend. zeig ihm deshalb, daß Du verstehst w,as er meint, auch nachvollziehen kannst, warum er sauer ist - Grenzen dürfen dann trotzdem gesetzt werden. und ja, Jesper Juuls Bücher sind gute Hilfen beim Umgang mit Menschen, zu denen Kinder ja nun mal auch gehören. Gruß Ursel, DK
Ja, das klingt "normal" ^^ Mein Sohn hat etwas früher seinen eigenen Willen entdeckt und seit dem zeigt er mir klar und deutlich, wenn etwas nicht so läuft, wie er sich das vorstellt oder wenn er sich übergangen fühlt. Er gehört da definitiv zu den "temperamentvollen Kindern" ^^ Seitdem er die Sprache für sich entdeckt hat (was bei ihm erst um den dritten Geburtstag rum passierte..), wird es immer besser, da er Wünsche klarer äußern kann und wir ihn besser verstehen. Meine Tochter ist da "pflegeleichter", sie hat etwas später ihrern eigenen Willen entdeckt und lässt sich in der Regel sehr schnell trösten / ablenken / umstimmen oder gibt sich mit Kompromissen zufrieden. Sie spricht auch schon relativ viel, so dass wir oft wissen, was sie gerade möchte (aktueller Lieblingssatz "Ich kann schon!" - helfen ist da unerwünscht ^^) Sie ist jetzt 2 Jahre alt. Wenn ich ehrlich bin, ist mein Sohn zwar "anstrengender", allerdings mache ich mir um ihn weniger Sorgen, wenn jemand ihn unfair behandelt, dann gibt er da ein klares und deutliches (und oft auch lautstarkes) Feedback, während ich bei meiner Tochter eher das Gefühl habe, dass sie Kummer in sich reinfrisst und dann (um zu kooperieren) alles "über sich ergehen lässt", das lässt sie natürlich "pflegeleichter" erscheinen.
Vielen Dank für euer Feedback! Das klingt doch alles schon mal ganz gut. Ich denke, wenn man als Mama so ganz plötzlich mit solchen Situationen konfrontiert wird, erwischt es einen erstmal eiskalt....plausibel klingt für mich vor allem, dass man sich in einer Wutsituation auch einfach nicht "bespaßen" lassen will, das geht mir ja tatsächlich genauso. Vielen Dank für euren Perpektivwechsel!
Hej nochmal! Mir fällt gerade noch ein, daß meine Schwiegermutter, lieb gemeint, das auch gern machte, wenn die Kinder müde waren. da habe ich sie "herzlos" ins Bett verfrachtet - statt weiter "abzulenken", um gute Laune zu verbreiten. Wer gerade anders drauf ist, wer überreizt ist oder eben müde, will nicht noch mehr drauf, sondern in seinen Bedürfnissen ernstgenommen und respektiert werden! Auch wenn es für Außenstehende dann "herzlos" aussieht.. .da müssen wir Mütter wohl manchmal unserem Kind zuliebe durch. Gru ßUrsel, DK
Der allergroesste Entwicklungsschub kommt um den ersten Geburtstag herum, und wenn du auch nur ein halb so ausgepraegtes Schubkind wie meine Tochter hast, dann hast du ueber Nacht ein anderes Kind, und es wird dir noch oefter so gehen. lg niki
Warum machst du auch die Tür zu - das Kind will erkunden! Geh halt mit und pass auf dass er nicht die Treppe runterfällt.
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