Dreli
Unsere Tochter ist im Moment sehr anstrengend. Sie, (hmm wie soll man es richtig beschreiben), zickt andauernd rum. Am extremsten ist es abends, da hab ich gerade so das Gefühl dass sie unbedingt mit mieser Laune ins Bett gehen will. Sie spinnt rum wenn vielleicht der Pulli beim ausziehen nicht über den Kopf will. Wenn ich ihr dann helfen will, spinnt sie noch mehr. Dann wird sie richtig wütend und weint. Und schreit sie will allein ins Bett gehen. Heut haben wir es geschafft das wir bis zum Bett relativ friedlich gekommen sind. Dann hab ich das Licht angemacht im Zimmer und schon gings los. Denn das durfte ich gerade nicht. Sie hats ausgemacht und wieder angemacht. Ist ja kein Problem. Wenn ich es weiss das sie es lieber selber anmacht. Sie hat sich wieder beruhigt und hat sich hingelegt. Dann fing sie an zu jammern das sie im liegen den Lichtschalter zum Licht ausmachen nicht erwischt, und ich ihn doch dort hin machen sollte das sie ihn erreicht. Ich wollte ihr im ruhigen Ton erklären das man einen Lichtschalter nicht so einfach woanders hin machen kann. Dann fing sie an zu weinen. Und dann kann ich reden wie ich will sie hört mir nicht mehr zu und spinnt einfach so dahin. Ich darf sie nicht berühren denn dann spinnt und weint sie noch mehr. Nach ein paar Minuten hat sie sich doch beruhigt, da sie ja auch die Brille noch aufhatte musste sie ja eh noch mal aus dem Bett schlüpfen und konnte auch das Licht ausmachen. Ich habs dann mit an bissal an Schmäh probiert und hab sie auch ein bissal gekitzelt. Zuerst lachte sie bis die Stimmung schlagartig anders wurde und sie wieder bitterlich geweint hat. Keine Ahnung was jetzt wieder los war. Bis sie sagte ich darf sie nicht kitzeln. Sagt ist das eine Phase, das man den kleinen nichts recht machen kann? Klar gehört ein bisschen zickig sein dazu zu den Kleinen, aber momentan ists schon sehr viel mehr. Das obere war nur ein beispiel von vielen. Kaum hab ich etwas falsches gesagt das sie nicht so will, wird sie sofort wütend, schreit und heult rum . Will sich nicht trösten lassen und ich hab das Gefühl das sie mich gar nicht an sich ranlässt. Nach dem Trotzanfall ist sie wieder normal fröhlich. Sie wird im Juli 5. Ich dachte die Trotz zeit ist so halbigs überstanden. Sie sagt sie ist schon gross will sich nicht helfen lassen. Wenn aber etwas doch nicht so funktioniert heult sie rum. Ich weiss nie ob ich ihr helfen soll oder nicht. Weil, mach ich es, das ich ihr helfe, spinnt sie, mach ich es nicht spinnt sie vielleicht auch. Unsere Kinder werden relativ locker erzogen wenn man das so nennen kann. Sie bekommen Grenzen da wo es wichtig ist. Sie dürfen meist alles probieren, ausser es wäre gefährlich. Irgendwo hab ich mal gelesen das man den Kindern mit 5 ihre Grenzen wieder neu stecken soll, weil sie ja schon mehr können. Aber ich wüsste nicht wie und welche? Lassen wir ihr einfach zu viel durchgehen? Schwiemu meinte sie muss nicht überall ihren willen bekommen, das sei nicht gut. Überall kann sie ihren Willen eh nicht bekommen. Aber allzu streng sind wir sicher nicht. Wütend und weinend will ich sie auch nicht sitzen lassen denn das schmerzt mir auch wenn ich ihr nicht helfen kann. Ich versuch halt abzulenken wenn sie wieder trotzt. Klappt aber nicht immer. Hilfe was machen wir falsch?
Es klingt ein wenig danach, als ob sie mit dem "anstrengenden" Verhalten Aufmerksamkeit erzwingen möchte. Sie ist ja jetzt im Selbständigkeitsalter, vielleicht braucht sie mehr Eigenverantwortung und auch Anerkennung. Ich würde sie jetzt viel mithelfen lassen und ihr feste kleine Aufgaben übertragen. Lobe sie dann und sage, wie froh Du bist, dass sie schon so toll mithelfen kann. Kinder wollen nicht immer nur spielen, sie wollen auch groß, für die Familie wichtig und hilfreich sein. Das macht sie stolz und mit sich und der Welt zufrieden. Wenn meine Kinder so eine Unzufriedenheits-Phase hatten, hieß das meist, dass sie sich zu wenig gesehen fühlten in dem, was sie schon konnten. Dafür, dass es bei Euch ähnlich ist, spricht auch der ständige Wunsch Deiner Tochter, alles schon selbst machen zu wollen. Vielleicht greifst Du manchmal zu früh ein, nimmst ihr zu Vieles aus der Hand, weil es zu lange dauert, übernimmst noch ihre Körperpflege usw.. In diesem Alter können die Kinder aber fast alles selbst: Duschen, Haare waschen, Zähne putzen, sich anziehen, die Klamotten (aus zwei Vorschlägen) auswählen. Sie können beim Kochen helfen, beim Wischen, beim Falten von Wäsche, die Spülmaschine ausräumen (z. B. den Besteckkasten leeren und die Sachen in die Schublade sortieren, bei meinem Sohn sehr beliebt). Das Ergebnis ist meistens nicht so perfekt, wie wir das gern hätten, deshalb neigen wir ja dazu, die Kinder zu wenig mit einzubeziehen. Sie wollen das aber jetzt, und es ist wirklich ein ganz wichtiger Glücksfaktor für sie. Das ständige Meckern, die Mama beschäftigen wollen, Schein-Gefechte austragen, die ganze Unzufriedenheit - das wird dann alles überflüssig. Wenn Du magst, lies dazu auch mal das (dünne, gut zu lesende) Büchlein "Das kompetente Kind" von Jesper Juul. Er beschreibt darin das typische Phänomen, dass wir Kinder kaum etwas machen lassen, alles besser können und uns dann wundern, dass sie schwierig werden. Er sagte mal: "Trotzalter ist, wenn die Kinder selbständig werden, und die Eltern trotzig" Und da ist was dran. LG
Hi ich schließe mich an. Wenn eure Tochter wieder mal brüllt und losheult, ignoriere es, sage ihr z.B weiterhin normal gute Nacht und gehe dann aus dem Zimmer. Dann wird sie merken dass sie mit ihrem Gezeter nicht weiter kommt. Zumal du ja auch schreibst dass ihr dann deine Nähe zu viel ist... Also abwarten... Unsere Tochter ist auch 5J, sie hilft den Tisch mit decken, heute morgen hat sie selber ihr Bettzeug abgezogen und in die Waschmaschine getan. Ich wurde mit einem Ich kann das schon alleine, ich bin schon groß abgefertigt. Das ist dann eben so, auch wenn es länger dauert... Auch zieht sie sich alleine um (ok manchmal fragt sie ob wir ihr helfen können) putzt sich die Zähne (wir putzen allerdings nach) und wäscht sich.. (andere Reihenfolge fällt mir gerade auf). LG Roxy
Im Grunde ist sie schon sehr selbstständig. Morgens darf sie sich die Zähne ganz alleine putzen. Abends putzen wir dann aber noch nach. Sie wäscht sich auch meist allein. Ich bin aber dabei weil der 2,5 Jährige Bruder noch mit in der Badewanne sitzt. Da will ich sie noch nicht allein lassen. Und sie wollen auch gemeinsam baden. Anziehen tut sie sich eh eigentlich allein. Aber wenn sie ungeduldig ist beim aus und anziehen, was ja gelegentlich vorkommt, und es nicht so ganz klappt, gibts eben das Gezeter. Tisch mitdecken klappt auch. Aber dazu fordere ich sie nicht immer auf. Wenn sie grad am malen ist oder mit dem Bruder in Ruhe spielt, lass ich sie. Das Buch Dein kompetentes Kind hab ich schon gelesen. Ist aber schon ne weile her. Ich dacht mir schon das ich es nochmal lese um einiges wieder mehr in erinnerung zu rufen. Im Grunde frag ich sie in manchen Situationen ob sie meine Hilfe braucht oder ob sie es alleine machen will, sei es beim Essen schneiden, oder oder.... Obwohl ich beim umziehen in der Früh gar nix mehr sagen brauch. Da sie das schon sehr gut alleine schafft. Ich weck sie auf sie geht aufs WC in der Zeit richte ich das Frühstück. Dann geh ich aufs WC und sie putzt sich die Zähne und wäscht sich. Das will sie alles allein und das darf sie auch. Dannach sucht sie sich selber die Kleidung die sie anziehen will und zieht sich um. Ich kämme sie und dan frühstücken wir gemeinsam ehe es in den Kindergarten geht. Also relativ unkompliziert. Ich versuche es, das ganze als eine Phase abzuhacken und hoffe darauf das es endlich besser wird. Obwohl der heutige Tag mal wieder deutlich besser war. Danke für guten Ratschläge Lg Dreli
Hallo, unsere Tochter ist jetzt 4,5 und ähnlich anstrengend. Wobei es das nicht ganz trifft, denn eigentlich ist der tägliche Umgang mit ihr grundsätzlich schwierig. Ständig befindet man sich auf vermintem Gebiet, irgendetwas hat sie sich stets anders vorgestellt und möglichst sollte man das vorher gewusst haben. Sie ist halt unser kleines Erdbeben Allerdings hat sich das in den letzten Wochen extrem zugespitzt. Von "Ihr wollt einfach zu viel von mir!" (auf Nachfrage, was wir denn zuviel wollen, meinte sie: "Zähneputzen (lassen), ins Bett gehen, Schlafen gehen, am Tisch essen, nicht Motzen und Meckern, mich anziehen und so.") über "Mama, Du kapierst nicht, was ich meine!!!" bis hin zu einem ohrenbetäubenden Gebrüll, wenn sie ihren Kopf nicht durchsetzen kann, ist einfach alles dabei. Normalerweise tendiere ich in solchen Situationen zum Ignorieren, aber ein paar Äußerungen von ihr haben mich stutzig gemacht und aus dieser Erfahrung heraus tippe ich auch auf die Selbstständigkeitsgeschichte. Sie möchte nun bei allem möglichen helfen und schimpft ihre ältere Schwester, wenn die etwas übernehmen will, sie will gelobt werden und fragt nach, ob sie sich jetzt wie ein "großes Mädchen" benommen hat. Sie reflektiert zunehmend ihr Verhalten und hat (für sie) unheimlich viele vernünftige Momente. Hach, sie wird halt langsam groß...
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