Kiki1981
Hallo, Ja, die Frage steht eigentlich schon oben. Unsere Tochter ist 8 Monate alt. Was denkt ihr, wann fängt die Erziehung an? Ich meine ab wann habt ihr bewusst damit begonnen?
Erziehung beschreibt (nach meinem Verständnis) einen zielgerichteten, planvollen, funktionalen und zwischenmenschlichen Prozess mit dem Ziel der Weiterentwicklung in den Bereichen der Sozialisation, Enkulturation und Personalisation. Deshalb erzieht man mMn schon in der Schwangerschaft, auf jeden Fall aber ab Geburt.
Hallo, das kann ich dir so gar nicht beantworten. Erziehung war bei mir immer etwas, das automatisch und aus dem Bauch bzw. dem gesunden Menschenverstand heraus einfach so passiert. Ich habe nie Erziehungsratgeber gelesen (gelesen schon) um mir dann zu überlegen "aha, in diesem Alter muss ich also das und das tun". Wenn dein Kind jetzt krabbelt und krabbelt irgendwo hin, wo es nicht sein soll, holst du es weg und sagst vielleicht "nein". Das ist doch auch Erziehung, oder? Meine Kinder sind jetzt 10 und 13 und nach allgemeiner Aussage ganz gut geraten. lg Anja
Huhu, es ist Quatsch, sein Kind "von Anfang an" erziehen zu wollen - außer vielleicht indirekt durch Liebe, Wärme und Zuwendung. Aber das sind für mich Selbstverständlichkeiten, die nichts mit "Erziehung" zu tun haben. Eigentliches Erziehen, also dem Kind ein erwünschtes oder nicht so erwünschtes Verhalten zu signalisieren, geht erst im Kleinkindalter. Kinder unter zwei Jahren können ihr eigenes Verhalten weder bewerten noch kontrollieren. Sie MÜSSEN sich so verhalten, wie sie es tun, und allen Impulsen folgen. Und sie können sich Verbote allenfalls wenige Minuten merken, das haben Forscher gemessen. Da können Eltern noch so viele "Neins!" abfeuern, sie haben keine Wirkung. Von daher fängt konkrete Erziehung für mich so ab zwei Jahren - allerfrühestens - an. LG
Ich glaube, wenn man Erziehung erst mit zwei Jahren oder später anfängt, dann ist das viel aber wirklich viel zu spät und vieles schon "abgefahren". M.E. erzieht man von Anfang an. Wie soll dass denn sonst funktionieren? Man erzieht xy Monate oder Jahre nicht und irgendwann schwupps schaltet mann die Erziehung ein? Wie soll das ein Kind denn verstehen? Bis kurzem durfte er noch alles, jetzt plötzlich nicht mehr? Ich erziehe also selbstverständlich sowohl mein 2,5 Jährigen als auch mein 8 Monate altes Baby. Wenn das Baby beim Essen den Brei auspustet, dann sage ich "nein", genauso wie bei dem Grossen. Die Aussage, ein Kind mit sagen wir mal 1,5 Jahren könnte sich keine "nein" merken halte ich übriens - aus eigener Erfahrung heruas - für falsch.
Da kann ich mich nur Mijou nur anschließen.
Was ist Erziehung? Doch das respektvolle Miteinander. Das Kind ernst nehmen, liebevolle Grenzen aufzeigen. Was verstehst Du unter Erziehung? Ein Baby kann man weder er- noch verziehen. Es ist instinktgesteuert und von dir und Deiner Liebe abhängig.
Ich erziehe meine Kinder seit sie exakt 15 Monate, drei Wochen und vier Tage alt sind, täglich von 15 bis 17 Uhr. Außer am Wochenende, da erziehe ich von 16 bis 18 Uhr.
ist genial und zweigt die Unsinnigkeit dieser Diskussion. Als ob man Erziehung einfach so von einen Tag auf den anderen "einschalten" könnte.
Hallo! Danke für eure interessanten Antworten! Meine schwägerin meinte neulich, Erziehung fängt mit dem brei geben an... Und das konnte ich mir nicht so richtig vorstellen. Denn ich denke auch, das Babys vieles einfach so aus dem Instinkt heraus tun, etwa auf den Löffel patschen oder so. Sie wollen halt mal fühlen. Das heißt doch aber nicht, um beim Beispiel zu bleiben,das sie schlimme tischmanieren haben werden wenn sie älter sind. Oder??? Das denkt aber meine schwägerin wohl.
Es hängt eben von der Definition von Erziehung ab. Deine Schwägerin setzt Erziehung anscheinend mit der Einführung von Regeln (hier beim Essen) gleich. Ich finde, dass Erziehung aber viel mehr ist, als nur Regeln oder Grenzen aufzuzeigen und durchzusetzen. Außerdem kommt es natürlich immer wieder zu einem Konfikt zwischen gesellschaftlich angepasstem Verhalten und dem Bedürfnis des Kindes seine Umwelt eigenaktiv zu erleben. Ich finde den Satz "ein gestilltes Bedürfnis verschwindet, ein ungestilltes Bedürfnis tritt nur verändert wieder auf" super. Ich vermute: Dein Kind muss halt grade die Beschaffenheit von Brei genau untersuchen, wenn es das ausreichend getan hat, wird es damit auch wieder aufhören. Wenn es diese Erfahrungen mit Brei - aus welchem Grund auch immer (es gibt ja Eltern, die das total ekelt)- nicht machen kann, braucht es eben etwas anderes (Kleister, Matsche, Wasser). Irgendwann wird es über das Nachahmen und eure Reaktionen das gesellschaftlich geforderte Essverhalten schon lernen, wenn es selber so weit ist.
Wie war das? Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!!!! Arbeite Dich nur durch den Text von Herrn Posth ( http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/ -> Das emotionale Bewusstsein, Eine Hilfestellung für Eltern) - das ist z.Z. die beste, kostenlos zugängliche Literatur über das "Innenleben" eines Säuglings bis hin zum ca. 4Jährigen. Alternativ gibt es noch: "Was Babys denken: Eine Geschichte des ersten Lebensjahres" von Sabine Pauen oder "Das glücklichste Baby der Welt" von Harvey Karp Danach weißt Du, dass Du gar nicht "erziehen" brauchst! Und ... Tischmanieren einem Säugling beibringen ist wie klassische Konditionierung a la Pawlow ... nur das ein Säugling weit mehr unter diesen Maßnahmen leidet! LG
Erziehung ist doch das ganze miteinander. Und ich sage nein zu meinem 1 jährigen. Und er geht nicht mehr an steckdosen, wenn er an unsere lampe will, was verboten ist, bleibt er vorher stehen, sagt auweia, nein und grinst schelmisch und fässt an. Für mich ist das ein zeichen, dass er weiß er darf es nicht. Dass er nicht weiß warum ist etwas anderes. Wenn ich sagen, nimm bitte den fuß vom tisch und das sage ich im netten ton, tut er das auch. Wenn ich ssgen, bleib bitte liegen, ich wickele dich.... Das alles ist erziehung. Und noch viel mehr. Wenn ich mit ihm kuschele, ihm sage ich hab dich lieb. Oder ihn bitte dem anderen kind vom spieli nicht an den haaren zu ziehen, sonder zu streicheln" ei" zu machen, nenne ich das erziehung. Tut ihr das alles nicht? Nehmt ihr kinder wortlos von gefahren oder verbotenem weg? Lg
Zitat: "Nehmt ihr kinder wortlos von gefahren oder verbotenem weg?" Auch das ist Erziehung. So wie ich Erziehung verstehe, kann man nicht NICHT erziehen. Auch eine Nicht-Reaktion auf ein Verhalten ist Erziehung - nämlich eine "es ist mir egal, ob Du das machst"-Erziehung. Erziehung ist Interaktion, Reaktion, Kommunikation. Und da es, wie Watzlawick so schön sagt, nicht möglich ist, NICHT zu kommunizieren, ist es genauso unmöglich, NICHT zu erziehen.
die machen einen sowieso alles nach! In erste Linie musst du herausfinden was Dir wichtig ist! Und dann kommt es ja immer noch auf die Methoden an um best. Dinge durchzusetzen. Auch ist das Temperament von Kind zu Kind ja extrem unterschiedlich und man kann nicht einfach pauschalisieren. Mein Großer hatte nie eine Wut Phase, er konnte zeitig reden und man konnte ihm viel erklären! Mein Kleiner ist 14 .Mon. und wenn er seinen Willen nicht bekommt, schmeißt er sich hin und schlägt mit dem Kopf auf den Boden! Naja dann muss er das eben tun, deswegen bekommt er das Steakmesser trotzdem nicht! Natürlich wächst Gras nicht schneller wenn man dran zieht, aber ich muss schon wissen, ob ich einen englischen Rasen oder ein Biotop haben will. Hmmm.... die Mitte wäre nicht schlecht! Aber vieles muss eben warten bis man es dem Kind ordentlich erklären kann und man selbst sich auch daran hält! Man kann best. Dingen nicht aus dem Weg gehen und Kinder brauchen Regeln, denn ein Kind ist ein KIND und kann nicht dieselben Dinge einfordern wie ein Erwachsener, eben weil es viele Gefahren nicht erkennt! Da muss man eben erklären oder einfach standhaft bleiben oder zur Not immer wieder ablenken!
... denn manche meinen mit "Erziehung" jegliche Kommunikation und Interaktion zwischen Eltern und Kind, andere meinen erst solche Dinge wie Reglen beibringen etc. Ersteres passiert natürlich von Anfang an, Letzteres erst, wenn das Kind Regeln auch verstehen kann usw.
sehe ich grundsätzlich ähnlich. Frau Fornefeld hat mal den schönen Spruch gesagt "Erziehung ist Beziehung" Aber ich denke schon, dass Erziehung ein Ziel (bewusst oder unbewusst) und ein Machtgefälle (Erwachsener - Kind) hat. nur bei Watzlawick (den ich kritisch sehe) kann ich meinen Mund nicht halten ;) Ich kann tatsächlich nicht kommunizieren! Aber ich kann leider nicht verhindert, dass mein Verhalten kommunikativ gedeutet wird. Wenn ich mit dem Fuß wippe, ist es vielleicht nur Ausdruck dafür, dass man Fuß eingeschlafen ist. Mein Gegenüber deutet aber kommunikativ, dass ich genervt bin. Vorraussetzung für gelingende Kommunikation ist also eine kommunikative Intention des Senders. Wenn nur der Empfänger irgendein Signal kommunikativ deutet ist das keine bzw. eine fehlgeschlagene Interaktion. Auch W. anderen Axiome werden kritisch gesehen und sind widerlegt worden. Zum Glück. es stresst mich, wenn ich permanent kommunizieren muss ;)
dann wann es sich ablösen kann uns selbständiger wird - d.h. wenn sie anfangen zu krabbeln uns sich überall hochziehen - wenn sie anfangen zu laufen - dann fängt man an mit Regeln und zeigen was o.K ist und was nicht - das kommt aber so nach und nach und muss immer der Entwicklung und dem Alter angepasst werden - was man einem 2 jährigen noch untersagt hat kann man einem 4-jährigen bereits erlauben. Mit 8 Monaten waren beide meiner Jungs noch Stillkinder und haben den Tagesablauf bestimmt - an Erziehung habe ich da noch nicht mal im entferntesten gedacht. Als das Krabbelalter und hochziehalter und alles ausprobieren alter angefangen hat dann gab es schon Dinge die ich wegnahm - viele Dinge die mir wichtig waren habe ich weggestellt - es gab Türen die waren gesichert und immer und überall war eine Türe oder Schublade - da durften sie dran und ausräumen. Das ist dann erziehnung zu zeigen: Hier nicht das ist nichts für Dich. Lass es einfach auf dich zukommen - denn jedes Kind ist anders - wo mein Großer ein Nein akzeptierte war es für meinen Kleinen die Aufforderung es erst recht zu versuchen - so kapierte der Große dass meine Fotoalben nichts für ihn sind mein Kleiner nicht und als ich merkte - ich habe keine festen Trennblätter mehr kamen die Fotobücher außer Reichweite. genauso Blumenerde - der Große lies sie in Ruhe- beim Kleinen musste ich die Erde abdecken. Also - einfach abwarten - genau wissen was Du willst und dann reagieren - aber noch nicht in dem Alter. Gruß Birgit
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