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Mehr Platz oder kürzerer Schulweg?

Thema: Mehr Platz oder kürzerer Schulweg?

Mein Mann und ich haben vier Kinder. Inzwischen platzt unsere Wohnung in der Stadt wirklich aus allen Nähten. Nun haben wir die Möglichkeit, in einem sehr netten Dorf außerhalb ein erschwingliches Reihenhaus zu mieten. Das Dorf ist sehr nett. Es liegt an einem kleinen See und hat einen S-Bahn-Anschluss an die Stadt. Ich bin ganz verliebt in dieses Dorf und glaube, dass wir dort viel mehr Lebensqualität hätten. Wir hätten mehr Platz in dem Haus als in unserer Wohnung, jedes Kind hätte ein Zimmer, die Natur ist wunderschön, ein sehr netter Reitstall ist um die Ecke. Ich sehen mich schon lange danach, aus der Stadt auf Land zu ziehen. Ich glaube, dort würden wir alle viel besser zur Ruhe kommen als in der Stadt. Aber: In dem Dorf gibt es keine weiterführenden Schulen und meine drei großen wollen UNBEDINGT auf ihren Schulen in der Stadt bleiben (was ich auch verstehen kann). Sie sagen, sie ziehen gerne in das Dorf, wenn sie weiterhin auf ihren Schulen bleiben können. Der Kleinste kann im Dorf in den Kindergarten gehen. Für die drei anderen würde es bedeuten, dass sie jeden Tag eine Stunde (einfache Fahrt) in die Schule fahren (so wie mein Mann und ich für die Arbeit dann auch jeden Tag eine Stunde hin und eine zurück in der S-Bahn sitzen). Dazu muss man aber sagen, dass wir alle in der Stadt auch mindestens eine halbe Stunde zu unseren Schulen oder zu unserer Arbeit brauchen (einfach). Ich wäge das alles die ganze Zeit hin und her und tendiere persönlich eher dazu, in das Dorf zu ziehen. Nur hab ich auch ein bisschen ein schlechtes Gewissen meinen Kindern gegenüber, dass ich sie dann jeden Tag dieser langen Fahrt aussetze. Was meint denn Ihr?

von Laury3 am 27.08.2020, 09:24



Antwort auf Beitrag von Laury3

Ich habe 5 Kinder und 4 davon sind in eine Schule gegangen, wo die Anfahrt mit dem Bus auch eine Stunde gedauert hat. 3 sind dort geblieben,ein Kind hat sich wegen der Fahrerei um entschieden und ist in eine Schule auf unserem Dorf gegangen. Natürlich ist das frühe Aufstehen gerade im Winter nicht gerade wundervoll, aber die Kinder müssen in den sauren Apfel beißen, wenn sie auf der Schule bleiben wollen. Ich habe mich nun dieses Jahr dagegen entschieden und bin (aufgrund der VIELEN und STÄNDIGEN Fahrerei ) in die Stadt gezogen. Du darfst bei allem Schönen die Pubertät nicht vergessen,wo du wirklich nur noch als Taxi funktionierst, weil die Kinder überall hingebracht und abgeholt werden müssen. Plötzlich sind sie groß und ziehen aus ....Ich bin manchmal über 200 km an den Wochenenden gefahren, nur um alle von A nach B zu bringen, da würde ich noch mal genau überlegen. Ich wünsche dir viel Glück! :-)

von Anjaunddavid am 27.08.2020, 10:01



Antwort auf Beitrag von Anjaunddavid

Oh, vielen Dank für Deinen Beitrag! Ja, das muss man wirklich bedenken, so weit war ich noch gar nicht.

von Laury3 am 28.08.2020, 08:56



Antwort auf Beitrag von Laury3

1 Stunde ist viel aber je nach Region ja auch nicht unüblich. Ich fühle mich in der Stadt gar nicht wohl und für mich wäre die Entscheidung daher einfach. Meine großen müssen fürs Gymnasium auch etwa 70-80 Minuten vor Schulbeginn aus dem Haus. Bahn geht zwar schneller, fährt aber nur alle Stunde und die eine Stunde später wäre 10 Minuten zu spät. Meine fahren gerade wegen den Masken oft Rad auch etwa 60 Minuten. Hier gäbe es eine Schule bis Klasse 10 mit Anschluss an eine Oberstufe, im nächsten Ort, dann also erst ab der 11 die Fahrerei, meine Kinder wollen aber lieber das Gymnasium. Das was du beschreibst klingt für mich optimal, für uns haben wir nach folgenden Kriterien entschieden : -guter öpnv (auch nachts) damit wir nicht ständig Taxi sind -einkaufen, Hausarzt und Apotheke fußläufig erreichbar -Kindergarten und Grundschule möglichst auch, maximale Entfernung 2-3km -Haus /Wohnung bietet genug Platz

von knuffelbär am 27.08.2020, 12:16



Antwort auf Beitrag von Laury3

Ich denke, ich persönlich würde das Haus bevorzugen. Denn ständig mehr Platz zu haben, bedeutet einfach ungemein viel Lebensqualität und wiegt den weiteren Schulweg dann doch irgendwie auf, finde ich. Das ist aber sicher eine total individuelle Entscheidung, weil jeder andere Prioritäten setzt bzw. Stadtmenschen sich überhaupt nicht vorstellen könnten am Land zu wohnen und umgekehrt. Ich habe immer schon eher das Landleben bevorzugt, wenn wir auch nicht ganz abgekapselt leben (also im extremsten Kaff möchte ich auch wieder nicht wohnen), sondern doch recht nahe an der Stadt, aber trotzdem ist rund um uns herum alles grün und ich fahre nur in die Stadt, wenn es unbedingt sein muss. Mein Mann hat auch einen Arbeitsweg von einer Stunde, er fährt mit dem Zug, fängt auch schon um 7 Uhr morgens zu arbeiten an, muss also sehr früh raus. Kinderkrippe, Kindergarten und Grundschule gibt es bei uns, für höhere Schulen müssen die Kinder dann auch in die Stadt fahren. Bei uns ist die Stadt aber eben nicht so weit weg, aber teilweise braucht man auch bis zu einer Stunde, mit Verkehr und Umsteigen mit dem Bus. Das war bei mir schon so als Kind, aber es war immer in Ordnung so für mich. Dafür haben wir einen großen Garten und gleich den Wald nebenan, was ungemeine Lebensqualität bedeutet. Ich würde die Kinder auch nicht überall hinfahren, sie können doch, wenn sie alt genug sind, auch mit der Bahn oder dem Bus zu ihren Freunden fahren, etc. Bzw. finden sich sicher auch Freunde dann in der Nähe. Auch der Schulweg wird bei uns mal selbst bewältigt werden müssen bzw. der Weg zu den Hobbys dann auch. Das war bei mir als Kind auch so und ich sehe nichts, was dagegen spricht, dass das bei meinen Kinder auch so sein wird. Irgendwie findet sich immer eine Lösung, wenn man will. Aber die Entscheidung werdet ihr nur selber treffen können, auch wenn sie noch so schwer ist. Schreib dir Pro und Contra auf und handle nach deinem Bauchgefühl. Wir könnten uns unser Haus nicht mehr wegdenken und ich vermisse die kleine Wohnung keine Minute. Aber jeder Mensch ist anders.

von sunnydani am 27.08.2020, 12:23



Antwort auf Beitrag von Laury3

huhu wir leben auf dem Dorf und unsere Arbeitswege sind noch länger ich würde niemals in die Stadt wollen wo es beengt und laut ist - klar habe ich nicht alle Läden vor der Tür aber ales zumutbar erreichbar !!! Ich würde sofort umziehen dagmar

von Ellert am 27.08.2020, 13:45



Antwort auf Beitrag von Ellert

ich hatte damals auch so einen langen Schulweg und habe es immer gehasst. Für mich war es so verschwendete Lebenszeit. Mir war schon als Kind klar, ich ziehe richtig in die Stadt. Wie alt sind denn deine Großen? Ziehen sie sowieso bald aus? Denn hätte sich das Platzproblem ja bald von alleine gelöst. Ich kenne einige Familien, die aufs Land bzw. an den Stadtrand gezogen sind. Die waren schneller zurück als man gucken konnte. Aber, für Dich ist es ja ein Traum. Diesem nicht nachzugehen ist ja auch nicht gut. Wenn ich aufs Land ziehen würde, käme für mich aber niemals ein Reihenhaus in Frage. LG

von Maxikid am 27.08.2020, 14:38



Antwort auf Beitrag von Maxikid

eine große Wohnung in der Stadt ist für viele nicht zu zahlen ein freistehendes Haus im Speckgürtel auch teuer. Ich wohne ja im Speckgürtel, alle die hier herzogen wohnen noch hier weil man das Gute des Landes hat (Ruhe und Platz) und Berlin wirklich um die Ecke ist, will man Kultur ist man schnell drin und zu Coronazeiten waren wir alle froh um die spiessige Gartenidylle die Sandkästen in den Garten und Trampoline und kleine Pools etc ( gabs damal bei meinen kids noch nicht) dagmar

von Ellert am 27.08.2020, 16:16



Antwort auf Beitrag von Maxikid

Ein Reihenhaus war nie ein Traum vor mir, zumal eines mit quasi handtuchgroßem Garten. Aber es ist das einzige, was wir uns leisten können.

von Laury3 am 28.08.2020, 08:58



Antwort auf Beitrag von Laury3

Aber selbst dieses Haus bringt Euch mehr Lebensqualität oder ? Würden denn auch andere Kinder den Schulweg dort haben ? Ich hatte damals auch einen chulweh in der Zeit, Bus fuhr nur jede Stunde aber ein Nachbarsmädel ist immer iund rückblickend war das unsere Tratschzeit, Vokabelnabfragezeit vor dem Test etc Heutzutage hat kaum einer die Arbeit oder Schule vor der Nase, viele Menschen pendeln weite Wege auch weil die nächste Schule vielleicht nicht die beste oder ideale ist Was wollen denn die Kinder ? dagmar

von Ellert am 28.08.2020, 10:24



Antwort auf Beitrag von Ellert

ja, so ist jeder Mensch anders. Ich konnte unterwegs nie etwas lernen. War mir immer zu laut. In der Stadt haben die wenigsten Kinder einen weiten Schulweg, zumindest bei uns. Da bekommt man schon erstaunte Blicke wenn man erzählt, dass die Schule 2 Kilometer weg sei oder das Kind müsste 2 U-Bahnstationen fahren, was von Tür zur Tür auch nur 15 min. sind. Mir wäre zumindest sehr wichtig, wenn ich nach außerhalb ziehen würde, dass es eine sehr gute Bahn/Busverbindungen gibt. Denn, auf Taxidienste hätte ich keine Lust. LG

von Maxikid am 28.08.2020, 11:08



Antwort auf Beitrag von Maxikid

da gehe ich schon von eiern guten ANbindung aus, oder ? Wir haben hier keinen, Taxidienste hielten sich im Rahmen allerdings hatte unsere Shcule ein sehr großes Einzugsgebit, da ist man mit dem Auto oft ganz kurz hingefahren, mit dem Bus/Zug über 10 Ecken ewig unterwegs gewesen ich hab das immer mit einkaufen gehen verbunden, kenne das auch als Kind nicht anders. meine Großen wollten immer in die Stad ziehen, da tote das Leben, gabs alles was man sich wünschen konnte direkt vor der Tür. Als sie dann im Alter waren auszuziehen wollten sie nicht weg von hier, wo es einiges teurer war als in der Stadt...

von Ellert am 28.08.2020, 11:17



Antwort auf Beitrag von Ellert

Wenn die S-Bahn nicht nur jede Stunde fährt, dann ist es ja gut. Oder wie bei mir, sie ist andauern ausgefallen. Meine Eltern hatten nie ein Auto, ich musste also alles zu Fuß erledigen oder per Rad. Auch zum Einkaufen ging es immer per Rad, wir waren 4 Kinder. Daher ist es für mich auch so wichtig, das ich nicht auf ein Auto angewiesen bin. Ich wusste schon immer, dass ich in die Stadt möchte. Und Stadt und Stadt, da gibt es auch sehr große Unterschiede. Aber, es ist eine Typsache. Wer das Land liebt findet ja auch nicht negatives, dann halt am Stadtleben. Der die Stadt liebt dann halt anders herum.

von Maxikid am 28.08.2020, 11:34



Antwort auf Beitrag von Laury3

Ich bin ein Landkind und müsste in die weiterführende Schule pendeln. Dafür musste ich das Haus verlassen, bevor meine Große jetzt überhaupt aufsteht. Ich habe mich bewusst für die Stadt entschieden, gerade mit Töchtern bin ich froh, so nah an allen zu sein. Aber bei uns hat mittlerweile jedes Kind ein Zimmer. Wann zieht denn das erste aus?

von Astrid18 am 27.08.2020, 19:07



Antwort auf Beitrag von Laury3

Ich hatte als Kind auch einen Schulweg der etwa eine Stunde oder länger war. Für mich war das nie so schlimm, denn einerseits hatte man ja mit der Zeit Freunde die zumindest einen Teil des Weges mit einem geteilt haben. Und zweitens habe ich die Bahnfahrt mit der Zeit immer mehr für meine Hausaufgaben genutzt, damit ich zu Hause nichts mehr oder kaum etwas zu tun hatte. Auch die Fahrt in der Früh habe ich zum Lernen und wiederholen für Tests genutzt. Dadurch habe ich mir zu Hause viel Zeit gespart und konnte dann gleich nach dem Essen (oder dann recht bald) raus und mich mit Freunden treffen oder sonst was machen... Für mich also definitiv keine vergeudete Zeit. Ich wohne gerne am Land und ich persönlich würde unser Haus mit dem Garten und dem Wald vor der Tür nicht mehr hergeben wollen. Für mich persönlich bedeutet es einfach so viel Lebensqualität, dass ich nicht erst irgendwohin fahren muss, damit ich wohin komme wo es "schön" ist... Also wäre ich in deiner Lage würde ich mich für das Haus entscheiden. Aber da musst du für dich einfach noch reinhören und abwägen welche Aspekte und Vor- und Nachteile für dich wie wichtig sind...

von SunnyNanni am 27.08.2020, 19:16



Antwort auf Beitrag von Laury3

Hier eine Stimme für das Dorf. Wir wohnen so und es ist einfach herrlich. Die Großen gehen auch 60/ 70 Min vor Schulbeginn aus dem Haus. Ausser sie fahren Rad, das geht etwas schneller. Im Bus wird gequatscht, gedaddelt, Hausaufgaben gemacht ;-) Sie sind jetzt 12 und 15 und fahren mittags eben mit Fahrrad, Bus oder Zug in eine Stadt im Umfeld, wenn Sie mit Freunden mal was dort machen wollen. Die Kleine ist 9 und noch in der kleinen Kuschelgrundschule. Hier spielen die Kinder draußen, grasen mit dem Roller oder Fahrrad Freundinnen ab, Rollern zum Eislädele usw. Man kennt sich und fühlt sich einfach aufgehoben. Vereine en Masse, wir haben mit drei Kids schon einiges durch ;-) Reiterhof um die Ecke ist unser nächstes Ziel. Noch haben wir nur einen Platz etwas weiter weg... Vielleicht wollen die Kinder mal in die Stadt, aber das bezweifle ich stark.

Mitglied inaktiv - 27.08.2020, 20:37



Antwort auf Beitrag von Laury3

https://m.rund-ums-baby.de/patchwork-familien/index.htm#msg Sehr merkwürdig... Führst du ein Doppelleben?

von 3wildehühner am 28.08.2020, 14:56



Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

Und ja, sehr seltsam.

Mitglied inaktiv - 02.09.2020, 14:17



Antwort auf Beitrag von Laury3

ganz definitiv würde ich ja sagen, mehr platz. aber achtung, das machen die ganzen hipsterstädter mit ihren kindern ja auch, also ich weiß nciht, ob das was für euch ist... https://www.rund-ums-baby.de/drei_und_mehr/Camping-Wahnsinn_122160.htm im ernst: wie alt sind die ältesten? wann ziehen sie aus? ich hätte es als heranwachsende gehasst, am ADW (arsch der welt) zu wohnen, wo ich nicht fußläufig ins kino kann. lange wege sind zum kotzen. abends von der disco (das nennt man ja heute club...) nciht heimzukommen, nur mit taxi, ist echt blöd.

von DecafLofat am 29.08.2020, 08:33



Antwort auf Beitrag von Laury3

Oder wäre eine WG für die beiden Ältesten in Eurer jetzigen Nähe eine Möglichkeit mehr Platz zu haben? Unsere sind ja gerade 15. In zwei Jahren möchte mein Mann , dass die Jungs in eine kleine Wohnung/Häuschen ziehen ( so 50qm , das gibt es hier ja häufig und vergleichsweise billig : ~150€ Kalt- mit connections kommt man an sowas ;-) )) und die Coronasituation wird da hilfreich sein... viele werden in Zukunft ihre Sommerresidenz loswerden wollen.

von reblaus am 30.08.2020, 12:57