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Zuwachs und der Große im Gefühlschaos

Zuwachs und der Große im Gefühlschaos

Diana1001

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Hallo Zusammen ❣️  Vor 2,5 haben wir Zuwachs bekommen und mein Sohn ist nun großer Bruder einer kleinen Schwester. Bereits in der Schwangerschaft war er Feuer und Flamme für seine kleine Schwester, da er Babys liebt und schon immer großer Bruder werden wollte. Also die kleine Maus zur Welt kam, würde diese Liebe noch viel Größer und er ist so stolz auf sie und darauf, dass er für sie da sein darf.  Soweit so gut... Seine Liebe zu ihr, ist also nicht das Problem.  Mein Mann ist die ersten 4 Wochen Zuhause um sich primär um den Großen zu kümmern, da wir wissen das er generell ein Kind ist, dass viel Zuwendung braucht und die auch einfordert. Diese geben wir ihm sehr gerne, deshalb versuchen wir uns auch seit der Geburt sehr viel Zeit für ihn zu nehmen. Er ist eher ein Mamakind, freut sich jetzt aber auch über die Zeit mit seinem Papa.  Aber es geht schon morgens los, wenn ich aufwache... Bis ich komme ist alles gut - sobald ich das Wohnzimmer betrete, fängt er an wütend zu werden und unzufrieden zu sein. Er ist insgesamt, sehr total aggressiv geworden, haut um sich, schmeißt Dinge um sich rum, schreit und weint viel. Manchmal völlig grundlos. Ich versuche viel mit ihm über die Situation zu sprechen und er sagt mir, dass er es schade findet, dass ich nicht mehr so viel mit ihm spiele wie zuvor. Ich versuche ihm dann zu erklären, dass ich ohnehin bereits Versuche soviel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen, auch alleine, aber seine Schwester mich manchmal auch braucht. Er versteht es auch und sagt dann auch, dass es OK ist - aber die Situation bleibt. Er will nicht mehr in die Kita, er will nicht mehr zur Oma (sein Omatag liebt er normalerweise), er will nicht Mal mehr ohne mich oder meinen Mann auf den Spielplatz mit Oma oder Opa. Er kriegt regelrecht Panik. Plötzlich ist alles ganz besonders schlimm. Sogar, dass ein Auto beim spielen falsch bewegt wird, kann zu einem 20 minütigen Schreianfall führen.  Er ist von Haus aus ein sehr willensstarker Junge, der aber immer äußerst kompromissbereit war, sehr liebevoll, empathisch und offen.  Das ein es für ihn eine Veränderung ist, war mir durchaus bewusst und auch, dass er es auf irgendeine Art und Weise zeigen würde - aber dieses Ausmaß verlangt mir extrem viel ab. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir dazu berichten??  Ich freu mich auf Eure Antworten. 


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Diana1001

wie alt ist denn der große bruder? es sind erst 2,5 wochen. da muss sich doch alles erst noch einpendeln. und erwarte nicht dass die (theoretische) einsicht zur kontrolle der (parktischen) gefühle führen kann. das bekommen kinder erst im schulalter so langsam auf die kette. deswegen ist das ganze gequatsche und sogar die darauf erfolgte "einsicht" für die tonne. auch wenn er grundsätzlich "versteht" (soweit man in dem alter von verstehen reden kann) warum mama nicht mehr im gewohnten umfang zur verfügung steht und es im moment des gesprächs in ordnung findet, in der konkreten situation findet er es trotzdem scheisse und dieses gefühl muss raus. und er darf es ja auch scheisse finden. er kann die kleine schwester heiß und innig lieben, doch die konsequenzen eines geschwisterkindes muss er trotzdem nicht mögen. mach dich rar. meistens funktioniert es besser wenn man die tatsache dass mama nicht zur verfügung steht nicht direkt vor augen hat. jetzt im sommer kann er mit papa ja auch was außerhalb unternehmen. gut sind besondere sachen mit viel aktivität. mein mann hat nach der geburt von k3 mit den beiden großen ein seifenkistenauto gebaut während die arme mama mit dem für sowas noch zu kleinen baby leider drinnen bleiben musste. bleibt bei alten routinen. ich würde z.b. trotz protest das kind weiterhin in die kita geben weil ich glaube dass es nur die trennungssituation ist die so schmerzt. ist mama erstmal weg können schöne aktivitäten in der kita gut ablenken. evtl. kann papa ihn in die kita bringen, gerne auch über seinen urlaub hinaus. ebenso würde ich den omatag weiterführen. bei beidem kann man betonen dass er ja schon groß ist und deswegen so tolle dinge machen kann, das baby ist dazu noch zu klein. könnt ihr exklusive mama-zeit einrichten? also zeit ohne dass mama das baby doch irgendwo auf dem arm/in der trage hat? das hat bei uns immer abends gut geklappt. bei uns hat es sich sich immer entspannt wenn wir "back to normal" gingen. wobei bei uns "normal" heißt dass mama in der kanzlei ist und papa mehr oder weniger daheim. da steht mama eh nicht ständig zur verfügung, die kinder sind das also gewohnt. dass ich am anfang das baby meistens mitgenommen habe fiel da gar nicht groß auf. das war dann wie vor der geburt des babys, keine mama und kein baby. die ungewohnte situation mit mama daheim aber mit baby beschäftigt führte immer zu unruhe.


kia-ora

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Antwort auf Beitrag von Diana1001

Ich denke da komplett anders als du. Für mich gehören Geschwisterkinder einfach zu einer Familie. Dass es mehrere Kinder gibt, ist doch das natürlichste der Welt. War schon Jahrtausende so. Da muss man nicht so ein Tamtam drum machen. Ist normal und" ich liebe dich immer". Die Botschaft habe ich meinen Kids vermittelt und tue es noch. 2 Wochen nach der Geburt wandert das Baby ins Tragetuch und los geht es mit allen Kindern zurück zum neuen Alltag. (Dafür braucht es nicht mal den Papa zu Hause.)


die_ente_macht_nagnag

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Antwort auf Beitrag von Diana1001

Wie alt ist er denn? Nicht mehr Kita, Oma+Opa und Spielplatz kenne ich auch ... Mama und Papa und Schwester sind zu hause, nur K1 muss woanders hin. Der Kita wurde bestimmt bei euch auch zu einem "muss", weil Mama und Papa ja arbeiten müssen ... Jetzt sind alle zuhause, da "muss" K1 ja nicht mehr in den Kita oder zu Oma und Opa... logisch, K1 könnte zu hause ja was verpassen. Wie habt ihr es den bisher gelöst? Jetzt ist eigentlich der Einsatz vom Papa gefragt, der ganz viel Exklusivzeit mit K1 verbringen sollte und auch du kannst ihn überall einbeziehen oder mit ihm zum Spielplatz ... halt dann immer mit dem Baby. Und das mit dem "Auto falsch bespielen" ... die Phase hatten alle meine Kinder ... mega anstrengend, aber auch das geht vorüber.      


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von Diana1001

Ich habe nicht ganz verstanden, wie der Altersabstand bei euch ist, und wie alt das Baby jetzt ist. Wie es bei uns war: K1 war etwas über 3 Jahre als K2 kam. Schon immer sehr offen und war überall und mit jedem gern (Papa, Oma, Kita...). Kurz nach der Geburt von K2 hatten wir plötzlich bei jeder Trennung von Mama Tränen und Protest. Nach einigen Wochen hat er gestanden, dass er Angst hat, dass Mama ihn nicht mehr lieb hat, wenn er weg ist. Nachdem ich ihm mehrfach versichert habe, dass das garantiert nicht so ist, war die Trennung wieder unproblematisch. Also an deiner Stelle würde ich immer wieder probieren, behutsam zu reden. Und es kann nicht schaden, zu erklären, dass du ihn lieb hast, ihn vermissen wirst, ihr etwas tollen zusammen machen könnt, wenn er wieder da ist, usw. Generell wirft ein Baby die Großen meist komplett aus der Bahn. Das hat nichts damit zu tun, ob sie das Baby lieben. Sondern dass die bisherige Familie aus ihrer Sicht "auf dem Kopf steht" und sie ihre neue Rolle darin erst finden müssen. Auch Aggresivität, Wut usw. gehört dazu. Das ist auch nicht nach wenigen Tagen/Wochen einfach weg, sondern kommt oft in Wellen. Es ist immer ein Spagat, mehreren Kindern gerecht zu werden, aber ihr findet da bestimmt die Strategie, die zu euch am besten passt.