Elternforum Der erste Brei - die Beikost

Woher kommt eigentlich die Brei-Reihenfolge?

Woher kommt eigentlich die Brei-Reihenfolge?

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Hallo, weiß jemand warum man frühs Milchbrei, mittags Kartoffel-Gemüse-Fleischbrei und nachmittags GOB geben soll? Woher kommt die Reihenfolge? Hat es etwas mit der Verdaubarkeit oder der Sättigung zu tun? LG Mini-Mieze


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Hi. Also, der erste, der Möhren-Kartoffel (oder anderes Gemüse)-Fleisch-Brei wird zu einem Zeitpunkt gegeben, wo sich die Eisenreserven des Kindes langsam erschöpfen. Man muss also das Eisen (durch das Fleisch) "zufüttern". Warum ganz genau die Reihenfolge weiter ist, wie sie ist, weiß ich auch nicht. Ich kann nur mutmaßen. Zum einen geh ich davon aus, dass diese Umstellung von Flasche bzw. Brust auf Brei generell eng mit dem allmählichen Abstillen zusammen hängt und vereinbar sein muss. Und deshalb auch darauf abgestimmt ist. Morgens bekommen Babys in der Regel noch Säuglingsmilch (aus der Flasche oder Muttermilch). Nach einer Nacht muss die Brust einfach "entleert" werden. Dann kommt (wie gesagt als erster Brei) der Gemüse-Fleisch-Brei, als nächstes würde das Kind dann wieder Säuglingsmilch bekommen und abends einen MilchBrei (am Anfang auch ohne Obst). Dieser Brei hat den Vorteil, dass man ihn auch flaschentauglich zubereiten kann. (Meiner Maus war es z.B. nach Einführung des zweiten Breis manchmal zu mühselig, den abends auch noch zu Löffeln...). Wer stillt, gibt dann wahrscheinlich nochmal einen kleinen Mitternachtssnack oder so. Als nächster, dritter Brei kommt nachmittags ein Getreide-Obst-Brei dazu. Wahrscheinlich kann sich das Milchangebot der sinkenden Nachfrage so am schonensten anpassen. Außerdem wird das Baby behutsam an die neue Nahrung herangeführt und dabei bestens mit allem versorgt, was es braucht. Hoffe, ich hab keine Kekse gequatscht. Wenn jemand noch was genaueres weiß, bin ich auch interessiert dran!


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Die Reihenfolge ergibt sich aus verschiedenen Sachen. Gemüse ist zuerst am verträglichsten und gewöhnt gleichzeitig ans Herzhafte und führt relativ schnell zu einer vollen Mahlzeit mit allen Nährstoffen und Vitaminen, die benötigt werden. Mittags gefüttert hat man nachher den halben Tag, um Reaktionen zu beobachten und die am Anfang ungewohnte Verdauphase raubt einem nicht den Nachtschlaf. Wenn man stillt, ist es sicher unangenehm, direkt zwei hintereinanderliegende Mahlzeiten zu ersetzen, deshalb würd ich sagen kommt als nächstes der Abendbrei. Außerdem spekulieren ja viele Eltern darauf, dass Junior endlich durchschläft, wenn er "was richtiges" zum Abend bekommt und können es kaum erwarten ;-) Um's kurz zu machen: Es gibt ganz gute Begründungen für die Reihenfolge. Aber in anderen Ländern wird es wieder ganz anders gemacht, deshalb muss man sich da auch einfach selber ein paar Gedanken dazu machen. Das einzige, was ich wirklich immer beibehalten würde ist: Weniger (Auswahl) ist mehr am Anfang.


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Und noch ein Aspekt: Bei der propagierten Beikosteinführung soll ein Baby mit 5 Monaten ja als zweiten Brei abends Milchbrei bekommen. Das ergibt sich daraus, dass ein noch so kleines Baby noch einen sehr hohen Milchbedarf hat und daher nicht zwei milchfreie Mahlzeiten (mittags und nachmittags) bekommen soll. Beginnt man erst später mit der Beikosteinführung ist es im Endeffekt ziemlich egal, wann man welchern Brei einführt. Mittagsbrei als klassischer Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei ist sicher sinnvoll (Eisenversorgung, Gewöhnung an Nicht-Süßes, Mittagessengewöhnung usw.) als erster Brei. Ich hab dann als zweites den GOB am Nachmittag eingeführt, weil ich kein Freund von Kunstmilch bin. Außerdem fand ich das stilltechisch besser, denn so stille ich noch morgens und abends und hab so ziemlich gleiche Abstände zwischen den Stillmahlzeiten (6.30 und 18.00 Uhr), was meiner Brust wesentlich besser bekommt als eine lange Pause von 15.00 Uhr bis 6.30 und dann wieder eine relativ kurze Stillpause... Allerdings ist mein Kleiner auch schon knapp 7 MOnate alt und bekommt erst seit einer Woche auch nachmittags Brei. LG, lupa


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Nach der Frau Eugster fängt man erst mit 6 Monaten mit Beikost an und dennoch favorisiert sie diese Aufbau-Methode.