Elternforum Der erste Brei - die Beikost

Gluten oder glutenfrei überfordert

Gluten oder glutenfrei überfordert

Mukki190589

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Huhu Ich bin verwirrt! Ich fang bald mit dem Abendbrei an und bekomme über all was anderes gesagt ;( Viele sagen glutenfrei Manche mischen Manche ruhig Gluten ????????????? Möchte denn Brei gerne mit Muttermilch machen. Z.b mit hafer oder Reis Flocken??? Was sind eure Erfahrungen???


lanti

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Antwort auf Beitrag von Mukki190589

Hallo, da die Empfehlungen zur Beikosteinführung immer mal variieren, sind verschiedene Leute auf unterschiedlichem Stand (sofern sie überhaupt Quellen dazu lesen und angeben können), wodurch es zu verwirrenden Aussagen kommt. Das ist nicht nur bzgl. Gluten so, in diesem Fall gab es aber in der Tat Neuerungen. Früher galt einige Zeit die Empfehlung allergene Zutaten wie z.B. Kuhmilch, Fisch, Erdbeeren usw. im ersten Jahr möglichst zu meiden bzw. erst spät einzuführen. Dies wurde abgelöst von der Empfehlung Allergene früh in Maßen kennenzulernen. Zuletzt wurde lange empfohlen ab dem Beikoststart regelmäßig kleine Mengen Gluten wie z.B. Hafer als Eisenquelle im Gemüsebrei oder Dinkel im Milchgetreidebrei etc. Dadurch sollte das Zöliakierisiko um bis zu 50 % gesenkt werden können. Quelle (siehe Punkt 3) u.a.: http://www.dge.de/ernaehrungspraxis/bevoelkerungsgruppen/saeuglinge/update-saeuglingsernaehrung/ Dann gab es eine neuere sog. Prevent Studie, wonach langfristig gesehen weder Stillen noch der Zeitpunkt der Gluteneinführung Auswirkungen auf die Entstehung einer Zöliakie hat. Quelle: https://www.dzg-online.de/files/2015_12_ergebnis_der_cd_prevent-studie.pdf Für gesunde Kinder/Menschen stellt Gluten kein Problem dar. Nur bei Zöliakiepatienten löst dieses Klebereiweiß Entzündungen im Darm aus. Zöliakie haben etwa 1-2 % der Bevölkerung. Die Krankheit ist damit relativ selten. Hinzu kommt, dass die Veranlagung für Zöliakie vererbt wird. Etwa Drittel der Bevölkerung hat die Veranlagung Autoimmunerkrankungen wie Zöliakie im Laufe des Lebens zu bekommen. Welche Auslöser das Immunsystem hier triggern und die Krankheit zum Ausbruch bringen, ist noch nicht abschließend erforscht. Fazit ist demnach: Nichts Genaues weiß man heute noch nicht. Du kannst es also so machen, wie Du möchtest. Den ersten Getreidebrei aus glutenfreier Hirse zuzubereiten, ist nicht verkehrt. Umgekehrt schützt aber auch die Gabe eines Dinkelbreis nicht vor einer Zöliakie. Ich würde nach Deinem Bauchgefühl entscheiden :) LG


ahu

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Antwort auf Beitrag von Mukki190589

Huhu Mucki! Gluten oder nicht musst du selbst entscheiden. Bei uns sind beide Eltern nicht empfindlich und ich hab mit Haferbrei ubd Vollmilch-Wasser gestartet, ging prima. Muttermilch hab ich einmal versucht als Breigrundlage zu nehmen: Erst war alles ok. Aber nach etwa 5 Minuten rumstehen wurde der Brei Suppe. Ich hab Flocken nachgekippt und gehofft, es wird wieder dicker, aber keine Chance. Ich hab dann gestillt und am nächsten Tag wieder Kuhmilch genommen. Google hat darauf gesagt, dass sie Klebstoffe aus dem Brei von den Enzymen der Milch (und übrigens auch denen im Babyspeichel) zersetzt (vorverdaut) werden. Darauf muss man erstmal kommen...


LUpE

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Antwort auf Beitrag von Mukki190589

Laut meiner Kinderärztin und Hebamme soll man, solange man noch stillt, das Kind mit der Alltagsnahrung der Familie in Berührung kommen lassen. Wenn in deiner Familie also nicht glutenfrei gegessen wird, solltest du auch jetzt in der Nahrung glutenhaltige Getreidesorten vorkommen lassen. Wenn du ihr später hauptsächlich Weizen und Hafer anbieten wirst, gib es ihr jetzt auch schon. Muss ja auch nicht jeden Tag der gleiche Brei sein.