Elternforum Der erste Brei - die Beikost

Brei, Mlich, feste Nahrung? Kriegt man das hin?!?!

Brei, Mlich, feste Nahrung? Kriegt man das hin?!?!

karolinKlose

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Hallo ihr Lieben, zurzeit bin ich etwas beunruhigt. Ich habe nämlich keine Ahnung wie meine Kleine ( 7 Monate ) jemals normal mit uns am Tisch mit essen soll, bzw kann es mir überhaupt nicht vorstellen. Wir haben jetzt Mittags auf Brei umgestellt. Hat fast 2 Monate gedauert, dass er die Flasche komplett ersetzt, dass ist aber kein Problem. Generell soll sie sich ja die Zeit nehmen die sie braucht. Sie bekommt das Obst nun als Nachtisch quasi und dass hat sehr geholfen. Jedoch mache ich mir ein bisschen Gedanken, da wir nun langsam mit dem Abendbrei starten und Sie dann den Brei bekommt, 20 min später nochmal etwas Flasche und dann mache ich sie Bettfertig und wir gehen ins Bett. ( Habe entschieden ihr nicht mehr im Schlafzimmer erst die Flasche zu geben, da sie zu sehr mit vollem Magen zu kämpfen hat, wenn ich sie direkt hinlege. Ich denke und hoffe dies klappt auch so gut, wie mit dem Mittagsbrei. Jedoch treten in meinem Kopf nun folgende Probleme auf. 1. Zur Zeit bekommt sie mit der Milch ja noch genug Flüssigkeit. Wasser trinkt sie an guten Tagen pro Brei mal 50ml. Aber das wird ja dann nicht reichen und ich möchte Sie ja auch nicht dazu zwingen zu trinken oder dann keine Flasche mehr zu bekommen. Was aber nicht bedeutet, dass sie meckert. Sobald die nach dem Brei noch meckert checke ich natürlich ob Sie noch Milch bekommt. Jedoch ist das irgendwie ein totaler Zwiespalt in meinem Kopf. Wird sie irgendwann genug Wasser trinken? (Tee haben wir probiert, Saft möchte ich ihr noch nicht geben) 2. Lese ich sehr oft, dass in diesem Alter schon Brot gefüttert wird mit Belag. Und zwischendurch dann mal n Milchbrötchen oder Obst oder Zwieback. Unser Baby bekommt ab und zu mal ein Stück gekochte Süßkartoffel oder Obst oder Banane oder so etwas in die Finger um zu lernen mit fester Nahrung umzugehen. Aber wie zur Hölle klappt das mit einem Brot? Die Kleine hat doch noch gar keine Zähne. Und wir hatten schon einmal einen schreckhaften Fall mit einem Stück Gurke, da Sie ja doch ganz schön Kraft im Kiefer hat um dieses abzubeißen. Und ist dies hier für unser Baby denn zu wenig? 8:00 Uhr 230 ml Milch 10-11:30 schlafen 12:00 Mittagsbrei + Obstgläschen halb und 50 ml Wasser 14:00-15:00 schlafen 15:30 200ml Milch 17:00-17:30 schlafen 17:45 100 ml Milch 19:00 Abendbrei + eventuell Wasser und 150-200 ml Milch Auch drei Schläfchen sind doch völlig ok oder? Ab und zu macht sie nur Ihre zwei Schläfchen aber ich halte sie nicht wach wenn sie müde ist... Zwinge sie aber natürlich auch nicht um diese Zeiten zu schlafen. Ist halt Tagesform abhängig. Wie bei uns auch.. 3. Können Kinder mit einem oder zwei Zähnen tatsächlich am Familienessen teilnehmen? Also beruhigen würde ich mich ja , wenn es normal ist sich so verrückt zu machen oder ich nicht die einzige kuriose Ersti-Mami bin die sich solche Gedanken macht. Ich hoffe und freue mich sehr auf eure Antworten und lieben Dank im vorraus!


sunnydani

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Antwort auf Beitrag von karolinKlose

Also erstmal ist jedes Kind verschieden und das ist völlig in Ordnung. Es müssen auch keine Mahlzeiten ersetzt werden, sondern Beikost darf zum Kennenlernen und Ausprobieren sein. Milch darf trotzdem, vor alleim im 1. Lebensjahr, so viel gegeben werden, wie das Kind möchte und braucht. Und wegen dem Wasser brauchst du dir auch keine Sorgen machen. Babys und Kleinkinder brauchen noch nicht so viel Flüssigkeit, da ihre Nieren das gar nicht verarbeiten könnten. Deshalb reicht vielen Kinder die Flüssigkeit, die sie durch die Nahrung zu sich nehmen. Im Brei und auch im normalen Essen ist ja immerhin auch Flüssigkeit enthalten. Biete das Wasser einfach immer an, aber zwinge und dränge nicht und sorge dich nicht. Wenn dein Kind nicht trinkt, dann braucht es keine zusätzliche Flüssigkeit. Meine Kinder haben beide erst mit 2 Jahren angefangen wirklich zu trinken. Davor haben sie manchmal ein paar Schlucke genommen und manchmal gar nichts über Tage. Dennoch sind sie fit und gesund und haben immer genug Flüssigkeit gehabt. Durstige Kinder trinken, trinken sie nicht, brauchen sie kein zusätzliches Wasser. Mit dem Essen ist es das Gleiche. Es gibt Kinder, die können und mögen früh vom Familientisch mitessen und schaffen das auch ohne Zähne. Und es gibt Kinder, die mögen das gar nicht. Meine Kinder waren beim Essverhalten wie Tag und Nacht. Der Große hat 18 Monate kaum Beikost akzeptiert. Er hat fast ausschließlich Premilch zu sich genommen. Er hat ein paar Löffel fein pürierten Brei über den Tag gegessen und das wars. Mahlzeiten ersetzt hat er nie. Festes Essen hat er überhaupt nicht wollen. Beim kleinesten Stückchen hat er zu würgen angefangen und alles ausgespuckt. Mit 18 Monaten fing er dann von sich aus an immer mehr Lebensmittel von uns mitzuessen. Er hat aber dennoch lange seine Morgen- und Abendflasche gebraucht. Und ist auch heute mit 8,5 Jahren noch ein kleiner Esser, der sehr wenig pro Mahlzeit zu sich nimmt und dafür öfter was braucht. Aber er ist gesund, schlank und fit. Der Kleine hat bereits sehr früh gegessen. Er hat Brei geliebt. Er hat Riesenmengen davon verschlungen und hat dafür sehr früh seine Flaschen komplett verweigert. Bereits mit 9 Monaten etwa hat er keine einzige Flasche mehr akzeptiert und sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt. Dafür hat er 4 Breimahlzeiten am Tag gegessen, das hat ihm genügt. Auch festes Essen ging sehr rasch und er hat alles essen können, obwohl er erst sehr wenige Zähne hatte. Bei ihm hatten wir lange Zeit eine Kombination aus Familienkost und Brei, da er den Brei doch lange Zeit zum Sattessen gebraucht hat. Er ist jetzt 4 Jahre alt und isst nach wie vor alles und sehr gut, oft größere Portionen als der große Bruder, ist dennoch sehr zart und leicht. Das Wichtigste beim Essen und Trinken ist, dass man selbst ein gesundes Essverhalten vorlebt, gesundes, ausgewogenes Essen anbietet, beim Trinken ausschließlich Wasser und keine süßen Säfte gibt und das Kind entscheiden lässt, was es möchte. Druck rausnehmen, Kind ausprobieren und experimentieren lassen. Kinder wissen genau, was sie brauchen und haben ihr Tempo. Und das ist in Ordnung. Später fragt niemand mehr danach, ob das Kind mit 10 Monaten oder 1,5 Jahren vom Tisch mitgegessen hat. Aber wenn man im Babyalter dauernd zum Essen drängt und zwingt, könnte man Verweigerung auslösen und eine spätere Essstörung herbeiführen. Höre also weiterhin auf dein Kind und seine Bedürfnisse. Es ist völlig egal, wenn es Tage gibt, an denen mehr Milch getrunken wird und wenn es jetzt noch nicht vom Tisch essen will. Es ist noch sehr jung, es muss noch nichts Festes essen, es muss auch keine kompletten Mahlzeiten mit Brei ersetzen. Es darf alles kennenlernen und soll seinen Spaß am Essen entdecken und alles andere kommt mit der Zeit und von selbst! Kinder entwickeln sich rasant und vieles, was nicht geht, klappt einen Monat wie von Zauberhand von selbst. Nimm also den Stress raus und lass dein Kind so essen, wie es gerade für euch passt! Es muss nicht nach Plänen essen. Und bezüglich Schlafen das Gleiche: Jedes Kind hat ein anderes Schlafbedürfnis und braucht unterschiedlich viel Schlaf, auch jeder Tag ist anders. Mach es, wie es zu euch passt. In diesem Alter haben meine Kinder auch noch 3 x am Tag geschlafen. Irgendwann haben sie dann von selbst auf 2 x am Tag und später auf einen Mittagsschlaf umgestellt. In den Übergangszeiten kam es immer wieder mal vor, dass einen Tag einmal öfter geschlafen wurde und am nächsten einmal weniger. Bei uns war die Umstellung von Mittagsschlaf auf gar nicht schlafen am Tag am schwersten. Und in der Übergangszeit, die beim Großen gut ein halbes Jahr gedauert hat, gab es immer wieder mal Tage, an denen er wieder geschlafen hat, auch teilweise zu verschiedenen Uhrzeiten und dann wieder nicht. Der Kleine schläft immer noch 1 x am Tag, aber ich merke bei ihm schon, dass er manchmal schwerer einschläft, also ich denke, bei ihm wird es jetzt auch bald kommen, dass wir einen Übergang zu gar nicht mehr schlafen haben werden. Alles Gute!


Windpferdchen

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Antwort auf Beitrag von karolinKlose

Huhu, Du machst alles richtig, bleibe entspannt, gell. Es gibt keine allein seligmachende Ernährung, sondern Du darfst es so machen, wie es am besten zu Deiner Tochter passt. Ein paar Tipps: Ein gesundes Kind holt sich die Flüssigkeit, die es braucht. Einzige Ausnahme sind geistig eingeschränkte Kinder, hier funktioniert das Durstgefühl manchmal nicht ausreichend. Familienkost wird ab einem Jahr empfohlen. Das BLW (Baby-led-wheaning), wo man schon vorher stückige Nahrung anbietet, ist ein neuer Modetrend, den viele Wissenschaftler für überflüssig halten. Babys können stückige, unzerkaute Nahrung schlecht verdauen (das gilt sogar noch für Erwachsene). Schlecht Gekautes belastet den Darm und sorgt für Blähungen. Hier hilft auch ein Blick auf die Naturvölker: Dort käme niemand auf die Idee, einem Baby stückige Nahrung zu geben, es wird alles vorgekaut, zerkleinert, zerrieben. Von Natur aus weiß der Mensch also, dass man Babys Brei gibt, um die fehlenden Zähne auszugleichen und um ihren noch nicht ausgereiften Darm nicht zu belasten. Drei Schläfchen sind viel. Aber wenn sie nachts trotzdem gut schläft, kein Problem. Ist sie nachts zu fit, musst Du die Tagschläfchen verkürzen. Milchbrötchen oder Brot sind tote, wertlose Nahrungsmittel, außer es handelt sich um feines Vollkornbrot (ohne Körner, fein gemahlenes Mehl, z. B. aus dem Bioladen). Besser ist Brei aus Vollkornschmelzflocken. LG