Mitglied inaktiv
Ich habe mal eine (doofe) Frage, wenn die EMA die Impfung für 5-12 jährige zulässt, dürfen dann die Kinderärzte oder meinetwegen auch das Impfzentrum bei uns in Deutschland die Kinder ohne wenn und aber impfen, oder warten die tatsächlich wieder bis die STIKO ihr OK gibt? Weiß das jemand?
Das darf dann jeder Arzt selbst entscheiden und die meisten werden sich wie bereits mehrfach geschehen auf die StiKo berufen
Ja sicher dürfen die impfen. In anderen Indikationen kümmert sich kein Schwein um die Leitlinienkompetenz. Ich bekomme grad off label, sprich ohne Zulassung, ein Medikament vom HA, natüelich geht das. Muss halt selbst zahlen. Bei Impfungen sind die Ärzte unsicher. Z.b. wissen viele nicht, ob sie die Impfung erstattet bekommen, wenn die Stiko nicht empfiehlt. Normal zahlen KVen Impfungen, hier läuft das aber über den Bund. Die können also nicht so einfach sowas im Computer nachgucken. Anderes Beispiel, derzeitige Booster. Da werden 80 jährige heimgeschickt, weil sie erst in 2 Tagen die 6 Monate voll haben. Das wird erst jetzt aufhören, weil klargestellt wurde, dass auf jedenfall erstattet wird. Vorher konnten die Ärzte nicht sicher sein, ob sie einen Regress kriegen.
Bezüglich Regress: In Österreich ist mittlerweile klar, dass das Nationale Impfschadengesetz greift. Da wird es ja in Deutschland Ähnliches geben, off Label Impfungen sind vorgesehen, auch bei einer vorgezogenen dritten Impfung.
Ich meinte einen anderen Regress, in Deutschland können Ärzte für 'falsch' verordnete Medikamente in Regress genommen werden, sprich bleiben auf den Kosten sitzen. Bzw. haben deutsche Ärzte ein Budget und dürfen das nicht überziehen. Das führt zu solchem Blödsinn, dass jemand Herzkrankes zusätzlich regelmäßig beim Facharzt für ein Rezept sitzt, weil sein Hausarzt nicht zuviel Teures verschreiben darf. Sonst zahlt der HA das selbst.
Aber sind nicht Corona Impfung kostenfrei? Wie sollen die dem Arzt berechnet werden (oder verstehe ich da was falsch?)
Der Arzt bekommt doch auch Mittel für seine Verwaltung und die Applikation.
Aber werden auch Corona Impfungen finanziell bewertet? Man müsste doch froh sein, wenn das Zeug unter die Leute kommt.
Die müssen bewertet sein, sonst täte das kaum ein Arzt. Und ja, eigentlich sollte man meinen, dass jeder will, dass die Impfungen unter die Leute gebracht werden. In der Praxis war es doch wieder eine Verhinderungsverwaltung, mit angeblicher Anspruchsprüfung etc. Schlussendlich wurden Impfdosen entsorgt, während gleichzeitig Leute nicht wussten, wo sie ihre Impfung herkriegen sollten. Ganz ehrlich, das war eine typisch blöddeutsche Vakzinverwaltung.
Der Arzt bekommt über die Kassenärzrliche Vereinigung (die das Geld vom Bund kriegt) pro Impfung 20 Euro (Aufklärung, Untersuchung, Dokumentation und Meldung der Impfung). Die Ärzte hatten Angst, dass sie diese 20 Euro nicht für Patienten bekommen, bei denen die 6 Monate nicht abgelaufen waren. Weil versäumt worden war, da frühzeitig ein entsprechendes Statement abzugeben, das kam jetzt erst.
Da hatten wir als Familie tatsächlich Glück Ärzte zu haben, die machten was sie für richtig hielten. Eine gewisse Wurschtigkeit starren Regeln gegenüber hilft da natürlich. Weder 3t Impfung vor Ablauf der 6 Monate noch Impfung eines 10 jährigen war ein gröberes Problem.
Das entscheidet dann der Arzt, der darf es ablehnen wenn er nicht dahinter steht und auf die Stiko warten will. Haftungstechnisch sind die Ärzte jetzt schon abgesichert. Unserer (11) wird Anfang Dezember off Label geimpft und ich habe die Haftungsabsicherung schriftlich vom Gesundheitsministerium.
Die Ärzte dürfen impfen. Auf eine StIKo-Empfehlung müssen weder Ärzte noch Eltern warten. Viele Kinderärzte scheinen das wirklich nicht zu wissen oder stellen sich absichtlich blöd.
Und genau das macht den vollumfänglich informierten Patienten zum Bittsteller. Das ist mehr als ärgerlich! Das kann nur durch neutrale Stellen wie Gesundheitsämter oder Impfzentrum aufgefangen werden.
Patienten sind schon die ganze Pandemie Bittsteller bei einigen Ärzten. Manche empfehlen die Impfung nicht (bei Ü70!) Manche impfen generell nicht. Manche testen sehr ungern (so ein Test könnte ja die Allwissenheit des Dipl.-Med. ankratzen. Dann lieber ohne). Manche führen Sprechstunden ohne Maske durch. Ich fordere eine Untersuchung zur Rolle der niedergelassenen Ärzte in der Pandemie.
Undendlich viel Arbeit, komplettes Bürokratiechaos. Teilweise kamen die Infos früher aus der Presse als mal über die offiziellen Kanäle. Freundin von mir impft seit Juli nicht mehr. Hat aucb eigentlich keinen Bock mehr abzustreichen. Die schaffen das alles einfach nicht. Überleg mal, Du würdest reichlich Überstunden schieben und wüsstest nicht, ob Du das am Ende zumindest partiell bezahlt kriegst. Nicht sehr motivierend.
Das stimmt natürlich bzgl. Bürokratie. Aber: Sprechstunden ohne Masken abhalten und den Ü70 generell raten: "lassen sie sich bloß nicht impfen" hat ja nichts mit Bürokratievermeidung zu tun.
Achso, das hatte ich falsch verstanden. Das sollte tatsächlich berufsrechtliche Konsequenzen haben.
Ich wäre halt auch für eine generelle Aufarbeitung: was lief in der Pandemie bzgl. niedergelassenen Ärzten in welchem Umfang schief? Und wie kann das geändert werden - mehr Weiterbildung? Mehr Kontrolle ? Andere Abrechnung? Stärkere Zentralisierung in gewissen Bereichen? Sind hier im Umfeld mehrere Ärzte mit diesen "Geschichten".
der Erwachsenen muss kein Arzt machen wenn er nicht will... hier hiess das ja auch nur die Alten
Das darf jeder Arzt für sich selber entscheiden. Das geht dabei auch um rechtliche Absicherung bei einem möglichen Impfschaden (generell bei jeder Impfung). Ich versuche seit 10 Tagen einen Termin für die 3. Biontech zu bekommen, aber hier impfen alle Ärzte nur nach Stiko Ü70, Pflegepersonal und Ärzte oder nehmen nur für die Impfung keine Neukunden an.
Hier wird das Impfzentrum erst nach der EMA-Zulassung entscheiden, ob sie unter 12-Jährige auch ohne Stiko-Empfehlung impfen. So die Auskunft, die ich jetzt 2x am Telefon gekriegt habe. Mit der Impfung der 12-15-Jährigen haben sie auch bis wenige Tage vor der Stiko-Empfehlung gewartet, obwohl die EMA-Zulassung längst da war.